Portikus, pl. Portiki (oder Porticus, Portici), leitet sich vom Lateinischen "porticus" (porticus, feminin) ab und wird in der Architektur als weibliches (feminines) Substantiv (die Porticus !) für verschiedene Bauteile, aber auch für komplette Bauwerke verwendet. Im engeren Sinne ist ein Portikus eine ein- oder mehrschiffige, von Säulen oder Pfeilern getragene, überdachte und zu einer Seite hin offene Halle. Ein Portikus wurde häufig auf der Hauptfront eines Gebäudes errichtet, wobei seine überdachten Gänge zum Portal des Gebäudes hinführten. Die folgende Abbildung zeigt die Portikus des Tempels von Sethos I in Qurna. Die der Hauptfront eines Gebäudes vorgelagerten Portiki wurden in der klassischen Architektur sehr häufig als Begrenzung von Plätzen, Marktanlagen (z.B. in Rom -> Portikus Aemilia, u.a. mehr) oder öffentlichen Gebäuden erbaut. In der griechischen Antike wurden Platzanlagen häufig mit Portici umgeben, da diese als als schattige Plätze sehr beliebt waren, hier heißen diese Vorhallen oder Säulenhallen "Stoa" (wörtl. Halle). Das folgende Beispiel zeigt den Porticus aus der Gladiatorenkaserne in Pompeji (aus der: Antikensammlung Erlangen Internet Archive Nr. 5036), der auf allen 4 Seiten den Hof umgibt. - Vollbild - Nach außen offene Säulen- oder Pfeilergänge in oberen Stockwerken werden ebenfalls als Portikus bezeichnet; gebräuchlicher sind aber die Bezeichnungen Galerie oder Loggia. In der Architektur des alten Ägypten wird der Begriff offensichtlich davon abweichend für anderen Eingangssituationen gebraucht. Siehe hierzu auch: Wiss. Bildarchiv für Architektur
Quelle: Höcker, Chr., Metzeler Lexikon Antiker Architektur. Stuttgart, Weimar 2004
Eingestellt durch: | Iufaa (19.04.2005) |
Bearbeitet durch: | Iufaa (02.05.2005) |
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