Hapi, der Nil oder seine Personifikation, wird göttlich verehrt. Da der Nil mit seinen regelmäßigen Überschwemmungen den Lebens- und Fruchtbarkeitsrythmus Ägyptens bestimmte gilt Hapi als Fruchtbarkeitsgott. Er wird durchgängig vom AR an verehrt. Besondere Verehrung genoß er scheinbar in der 19. und 20. Dynastie.
In gr.-röm. Zeit wird der Nilgott bis nach Italien verehrt, nun nicht mehr als Hapi, sondern speziell auf die in Ägypten lebenden Griechen und Römer zugeschnitten.
Dargestellt wird der männliche Gott mit weiblichen Brüsten, mit Hängebauch und Schurz, zumeist mit dem Abbild einer Papyruspflanze auf dem Kopf und einem Götterbart. Seine Körperfarbe ist meist Blau. Oftmals hat er eine Pflanze und ein Wassergefäß in der Hand.
Hapi kann mit verschiedenen anderen Gottheiten verschmelzen.
Auf dem Thron erscheint Hapi meist zweifach, mit den Wappenpflanzen auf dem Kopf beim "Vereinigen der beiden Länder". Hier stellt er die beiden Landeshälften dar.
Die Gaugottheiten sind oft in der Gestalt des Hapi dargestellt da sie seine "Produkte" dem Tempel darbringen.
Raum 8 in Medinet Habu
Foto: naunakhte
Quelle: Lexikon der Ägyptologie, Bd. IV. Wiesbaden 1975-86, Stichwort: Nilgott