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  Töpferscheibe
Der Anfang der Verwendung der Töpferscheibe lässt sich nach Arnold und Bárta in das AR datieren. Der komplette Ablauf der Herstellung von Töpferwaren unter Verwendung einer Töpferscheibe ist allerdings erst in Gräbern aus dem MR dargestellt (Beni, Hassan, Grab des Bakt III, Grab-Nr. 15).



- Vollbild -

Quelle: Newberry

Die obige Szenenfolge zeigt einen Ausschnitt des Herstellungsprozesses, darunter links das "Treten und Walken [des Tons]" zur Vorbereitung des Werkstoffes sowie mehrfach die Formung von Gefässen auf Töpferscheiben. An der Methode des "Tretens des (Ton-)Schlammes" (Hwj HA(j)t) hat sich laut Arnold bis ins NR nichts geändert, wie Darstellungen im Grabe des Kenamun (18. Dyn., Zeitgenosse von Amenhotep II.) zeigen.


Die technische Entwicklung des Gefäßaufbaues ging vom rein manuellen Aufbau (freies Modellieren; Aufbau des Gefäßes aus Tonwülsten, die auf einer Bodenplatte kreisförmig hochgezogen werden) über zum Aufbau mit Hilfe eines Drehuntersatzes.
Der Gefäßaufbau mit Hilfe eines Drehuntersatzes lässt sich von der Thinitenzeit bis zur 4. Dynastie, für größere Gefäße auch noch später nachweisen.



- Vollbild -

Quelle: Arnold


Die obige Abbildung stammt aus dem Grab des Ti in Saqqara (Ti war in der 5. Dynastie "Aufseher an der Pyramide des Niuserre", und "Aufseher an den Sonnenheiligtümern des Sahure, Neferirkare und Niuserre") und zeigt die Herstellung von langen Gefäßen mit Drehuntersätzen (und die Lagerung in der nachfolgenden Trocknungsphase). Nach Arnold ist allerdings ungeklärt, ob das Gefäß samt Drehuntersatz auf dem Boden gedreht oder ob das Gefäß in einer entsprechend gestalteten Oberfläche des Drehuntersatz selbst gedreht wurde (es fehlen wohl die Untersuchungen zu den möglicherweise resultierenden Herstellungsspuren).


Im Grabe des Ti findet sich auch eine Szene, in der ein Töpfer an einer Töpferscheibe arbeitet. Eindeutig zu erkennen sind die vertikale, feste Achse und die darauf liegende runde Platte (das diese Platte rund war, zeigt die zeitgleiche Statue eines Töpfers, die sich heute in Chicago befindet). Aus der Abbildung geht außerdem hervor, dass die Scheibe von der Hand der Töpfers in Bewegung gesetzt bzw. gehalten wurde. Eine schnelle Rotation  scheint bei dieser Arbeitsweise ausgeschlossen.



Quelle: Arnold


Nach Bárta gibt es noch eine weitere Darstellung einer Töpferscheibe im Pyramidenkomplex der Khentkaus II. (2. Hälfte der 5. Dyn.; Gemahlin von Neferirkare) bei Abusir. Ausgehend von seinen Untersuchungen an Miniatur-Gefäßen, die zu Beginn der 4. Dynastie auftauchen, und keine praktische Verwendung, sondern nur eine symbolische Bedeutung hatten, schließt er aus Herstellungsspuren, dass diese auf Töpferscheiben hergestellt wurden.
Auch Arnold schließt us ihren Untersuchungen der Herstellungsspuren darauf, dass spätestens seit der 5. Dynastie eine niedrige Töpferscheibe beim Gefäßaufbau in Mehrphasentechnick in der 1. Phase (Aufbau des Gefäßkörpers) unterstützend zum Einsatz kam (in den folgenden Phasen, Phase 2 = Fertigung von Schulter und Rand; Phase 3 = Herstellung der Bodenaußenseite, dagegen nicht mehr).


Quelle:
Arnold, D., Wandbild und Scherbenbefund. MDAIK 32, 1976
Bárta, M., Pottery Inventory and the Beginning of the IVth Dynasty, GM 149, 1995
Newsberry, P., Beni Hassan II, 1893, T. VII

Eingestellt durch: Iufaa (27.01.2006)
Bearbeitet durch: -
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