Amenemhat war "Schreiber", "Zähler des Getreides des Amûn" und "Haushofmeister des Wesirs" in der Zeit der --> Hatschepsut und des --> Thutmosis III. Seine Eltern waren der Landaufseher Djehutimose und eine Antefet, seine Frau hieß Baket-Amun. Beruflich war er eng mit dem Wesir --> User(Amun) verbunden. Amenemhats Grabanlage liegt in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 5/F) und trägt die Nummer TT 82 (Lepsius Nr. 56, Hay Nr. 16).
Eingang 1. Sturz und Pfosten: Textreste Querhalle 2. Sturz und Pfosten: Textreste 3. Oben: Verwandte beim Bankett vor User(Amun) und seiner Frau. 4. Zwei Register: I. Der Grabherr opfert seinen Vorfahren Speisen II. Er opfert dem Baumeister und Künstlern an seinem Grab Speisen. 5. Der Grabherr und [seine Frau]. Sein Sohn [Amenemhat] mit Opfern vor ihnen, und fünf Register Neujahrsfest: I. Musikantinnen und Tänzerinnen II. Harfner und Sängerinnen IV. kämpfende Stiere, ein Mann bringt einen Bullen 6. [Der Grabherr] opfert --> Amtiu und dessen Frau 7. [Der Grabherr und seine Frau] zu Fuss. Sie jagen Gazellen in der Wüste. 8. [der Grabherr speert] ein Nilpferd. Magischer Text. [Der Grabherr beim Fisch- und Vogelfang]. Darunter Netze und reinigen von Fischen. In einer Unterszene Kanu-Reparatur, Traubenernte. An der Decke: Texte
Passage 9. Sturz außen und Pfosten rechts: Texte "wie man geht um die Sonnenscheibe zu sehen". Im Durchgang rechts [der Grabherr mit Frau] gehen ²das Haus des Lebens zu sehen". Sturz und Pfosten innen: Textreste. 10. Fünf Register Begräbnisprozession zur Westgöttin I. Grabausstattung und königliche Statuetten sowie Statuetten des Grabherrn werden gebracht. Abydos-Reise II. noch Abydos-Reise, Tänzer und Tekenu. III. Dekorierte Ochsen, die "Neun Freunde". IV. Teich mit Opfern. 11. [Der Sohn Amenhotep (Verschreibung?) als Sem-Priester opfert seinen Eltern. Kleine Opferliste.] 12. Der Grabherr und seine Frau. [Der Sohn Amenemhat als Sem-Priester] mit Opfern und Opferliste vor fünf Registern: I. + II. Bankett mit Musikanten und Liedern III. Opferträger mit Salben IV. + V. Riten vor den Mumien, kleine Opferliste An der Decke: Texte
Innerer Raum 13. Textreste auf dem äußeren und inneren Eingang. Im Durchgang betet [der Grabherr] zu [Anubis] 14. + 15. Zwei Register I. Doppelszene, links Bankett mit [Harfner] vor den Verstorbenen, rechts Klagefrauen und Priester II. links des Eingangs autobiografische Stele aus dem Jahr 28 des Thutmosis III. Ein [mann] spielt Senet. Weinbereitung. 16. Vier Register: I. [Sohn Useramun] als Sem-Priester lange Opferliste, opfert [seinen Eltern]. II. sitzende Verwandte III. Hathor-Fest. [Der Grabherr und seine Frau], mit Sängerinnen der Hathor, opfern der Hathor Menats und Sistri IV. Opferträger mit Abgaben. Kranich, Gazelle, Bulle. 17. Vier Register: I. [der Sohn] Amenemwaschet opfert seinen Eltern, Opferliste II. Verwandte III. --> Epagomenenfest. Männer mit Kerzen und Salben. IV. Leute mit Abgaben, Gazelle, Bulle. 18. + 19. Der Grabherr kniend mit Wein vor den Göttinnen des Westens und des Ostens. 20. Nische. Entablatur über dem äußeren Eingang. [Statuen des Grabherrn und seiner Frau]. An der rechten Wand Reste einer Opferliste. An der Decke Textreste.
Grabkammer 21. Alle Wände beschriftet mit dem Totenbuch und Pyramidentexten. 22. Nische. An der linken Wand der Sohn Amenemhat als Sem-Priester und andere Kinder opfern den Eltern. Rechts eine ähnliche Szene mit dem Grabherrn und seiner Mutter. Auf der Rückwand Bulle und heilige Kühe sowie Texte aus dem Totenbuch.
Funde
Ushabti-Kasten (Brooklyn-Mus. N.Y. 50.130)
hölzerne Zeremonial-Sichel mit Text (Brooklin-Mus. N.Y. 48.27)
Aus der Zeit des Amenemhat stammen zwei der Bestattungsanlagen: der Schacht im Vorhof und die Hauptanlage, beginnend vor der Nische. Die von der Querhalle abgehenden Kammern sind späteren Ursprungs. Auch in koptischer Zeit wurde das Grab erneut benutzt. Zerstörungen aus der Amarnazeit sind ersichtlich.
Literatur: Nina Davis - Gardiner. The Tomb of Amenemhêt.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 326 ff