Als Tympanon (gr., engl. Tympanum) bezeichnet man den halbkreisförmigen oberen Teil einer Wand, der zwangsläufig bei einer Gewölbedecke an den Schmalseiten entsteht.
Auch die Giebel- oder Bogenfelder über Türen, Fenstern oder Portalen werden als Tympanon bezeichnet, zumal sie häufig mit Reliefs geschmückt sind.
Viele thebanische Privatgräber haben eine gewölbte Decke. Die dadurch entstandenen Tympanons sind oft besonders dekoriert.
Neferabet war "Diener am Ort der Wahrheit", d.h. Arbeiter in der Nekropole von Theben-West. Er lebte in der Ramessidenzeit (20. Dynastie) in Deir el-Medina. Seine Eltern waren Neferronpet und Mahi, seine Ehefrau trug den Namen Ta-aset.
Neferabet's Grabstätte liegt in Deir el-Medina (TT 5).
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach P&M
Dekoration: Grabkammer A: 1. Linke Hälfte: Tympanum: Anubis-Schakale. Darunter: der Sohn Nedjemger opfert seinen Eltern eine Vase. 2. - 3. Der Sohn Neferronpet und weitere Verwandte beten --> Rê-Harachte als Falken an. Zwei Udjad-Augen. 4. Anbetung der Hathor-Kuh und von --> Anubis durch den Grabherrn und Verwandte. 5. --> Neheh mit Fackel. 6. --> Osiris und --> Meretseger als Schlange, darunter geflügelte --> Isis. 7. Plattform mit vier Dämonen an jedem Ende. Texte. An der Wand Anubis, --> Thot, die --> Horuskinder.
Grabkammer B: 8. + 9. Auf dem Tympanum: Isis und --> Nephthis knieend (rechts und links). Darunter Szenen, die noch zum Gang gehören: links Verwandte, rechts der Sohn Neferronpet und seine Frau. 10. + 11. Die Horuskinder 12. + 13. Der Grabherr und Verwandte beten Anubis an. 14. Tympanum: Neferabet und sein Sohn Neferronpet beten die geflügelte Göttin Nephthis an. Darunter Nephthis und Isis als Falken sowie Neheh und Djed mit Lichtern an der Seite von zwei ruhenden Mumien. Friestexte. Gewölbedecke mit 8 Szenen: I. geflügelte Sonne über Osiris II. --> Amenhotep I vor Meretseger? und Göttin III. Rê-Harachte sitzend IV. geflügelter Falke mit smn-Gans vor den Bergen V. --> Nut vor Osiris VI. Baumgöttin und der Grabherr, knieend vor Rê-Harachte als Falke auf einem Schrein, darunter --> Aker. VII. Der Grabherr knieend, Reinigung durch Harsiese und Thot. VIII. Neferabet öffnet die Türen des Westens.
Pyramide
Stele aus der Nische am Südende. Sie zeigt die Amun-Barke und den [Grabherrn] vor Meretseger als Schlange. Heute im Louvre E. 13993.
Funde
Zerbrochene Stele mit Neferabet und Neferronpet, die vor der Schlange Meretseger knieen (oben) sowie Zeremonien an der Mumie und Begräbnisprozession darunter. (Brit. Mus. 150)
Zwei Blöcke einer Stele oder Wand. Sie zeigen Verwandte vor Neferronpet und seine Frau sowie Neferabet und Frau (Kairo Mus. 30.12.31.1 und 2)
Teil eines hölzernen Bretts des Grabherrn (Brit. Mus. 65593)
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Djehutinefer war Schatzkämmerer und kgl. Schreiber in der Zeit des --> Thutmosis III bis in die erste Hälfte der Regentschaft des --> Amenhotep II (nach Kampp, neueste Forschung). Die Ehefrau des Djehutinefer hieß Tachat. Der Kämmerer liess für sich in --> Sheik Abd el-Korna, (Nord, 11/B) gleich zwei Grabanlagen bauen, TT 104 wohl zuerst und dann später TT 80 (Nord, 4/F).
TT 104 Im Vorhof befindet sich vor der Fassage links eine hohe Felsbank, in die ein Grabschacht eingetieft wurde. Ein weiterer Schacht befindet sich in der Kapelle. Beide gehören wahrscheinlich zur ursprünglichen Grabanlage. Das Grab wurde mehrfach verwendet, vielleicht bis in die koptische Zeit hinein. Neben Zerstörungen aus der Amarnazeit sind die Malereien auch durch jüngeren Kunstraub sowie durch Hitzeentwickung (Brände?) stark beschädigt worden.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: Querhalle 1. Der [Grabherr] opfert. Opferträger 2. Ein [Mann] opfert dem Grabherrn, seiner Frau und Tochter auf beiden Registern. Opferträger mit Speisen, Blumen und Tieren. 3. Stele mit "Worten an das Leben". An der Seite vier Register mit knienden Opferträgern. 4. Der [sitzende Grabherr] mit Opferträgern darüber. Vier Register: I. + II. weibliche Gäste III. + IV. Opferträger 5. Der Grabherr und Diener in einem Haus. Mit spinnen, weben, backen im Erdgeschoß und Männer, die Abgaben ins Dachlager liefern. Opferträger vor einem sitzenden Mann. 6. Unvollendet: Fisch- und Vogelfang. Festbankett 7. Unvollendet: Opferszene
Kapelle 8. Drei Register, Begräbnisprozession zur --> Amentet. I. Grabausstattung II. Priester, --> Tekenu, Ochsen ziehen den Sarkophag III. Pilgerfahrt nach Abydos, Priester vor dem Grab. 9. Ein [Mann] opfert dem [Djehutinefer, seiner Frau] und Tochter Nefertari. 10. Drei Register: Riten vor der Mumie. Zwei Männer tragen eine Statue 11. Ein [Mann] opfert der Familie 12. Djehutinefer, seine [Frau] und Tochter Nefertari opfern --> Osiris.
TT 80 (Champollion 6, Lepsius 59) Der Vorhof lässt erkennen, dass das Grab mindestens zweimal benutzt wurde, wobei der Schacht in der rechten vorderen Ecke der Erstbenutzung zugeordnet wird. Ein "Pflanzbeet" und die Mauer vorne sind späteren Ursprungs (Amarnazeit oder danach).
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: Querhalle 1. Reste von Titeln des Grabherrn und seiner Frau 2. Djehutinefer und ein Mädchen beim [Fisch- und Vogelfang] 3. [Priester] und Mädchen mit Sistrum und Menat. Opfer und Opferliste vor dem Grabherrn und [Frau]. 4. Grabherr mit Opferteller, dahinter drei Refister: I. + II. Männer bringen Speisen, Öle, Blumen, Vögel usw. III. Reste einer Szene "Festbankett". Mädchen mit Sistrum und Menat, Gäste vor zwei Männern und Frau. Unterszene: Schiffe werden beladen. 5. Stele: An den Seiten drei Register (rechts zerstört): I. Der kniende Grabherr mit Weihrauch II. + III. Opferträger 6. Der Grabherr, Frau und kleine Schwester. Ein Mann opfert ihnen ein Bukett. Drei Register mit Gästen und Musikanten (Harfner), Lautenspieler, Klappern, Lyraspieler, alle tanzend.
Kapelle 7. Sturz außen: Reste: der Grabherr mit Frau. Rahmen: Opferformeln. Im Durchgang [der Grabherr] und Skizze seiner Frau. 8. Der Grabherr mit Dienern vor drei Registern: I. + II. Überbringen und wiegen von Gold und Elfenbein aus Nubien als Tributzahlung III. Aufnahme von Getreide 9. Zwei Register, auf jedem opfern [Priester] dem Grabherrn und dessen Frau. 10. Drei Register: I. Riten vor der Mumie II. Begräbnisprozession, Priester vor der Mumie III. Wartende Wagen, beladen von Booten, Haus mit Garten und Männer, die Abgaben bringen 11. Tochter opfert dem Grabherrm seiner Frau und Schwester 12. Der Grabherr betet --> Osiris an.
Lit: Shedid, A.G., Stil der Grabmalereien in der Zeit Amenophis II. - untersucht an den thebanischen Gräbern Nr. 104 und Nr.80, AV66, Mainz 1988
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 320ff u. 378ff
Jn-Hr.t-xaj.w, auch Anherchau oder Onuris-cha o.ä. gelesen
Inherchau war "Vorarbeiter des Herrn der beiden Länder an der Stätte der Wahrheit", also Vormann der Arbeiter im Tal der Könige zur Zeit des Ramses III und Ramses IV. Sein Vater hieß Hay und hat seinem Sohn den Beruf vererbt. Verheiratet war Inherchau mit einer Wab.
Inherchau baute in Deir el-Medina zwei Grabstätten, TT 299 und TT 359 (Lepsius Nr. 108, Wilkinson Nr. 10). TT 359
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach P&M
Dekoration: Äußere Kammer 1. Auf dem Türsturz außen Reste der Opfertexte für den Grabherrn, seine Frau und den Sohn Kenna, auf dem inneren Pfosten und Sturz für das Ehepaar und den Sohn Hormose. 2. Anubis-Schakal 3. Oben in der Rundung [geflügelte --> Isis.] Darunter zwei Register: I. Die [Hathor-Kuh] wird vom knieenden Grabherrn und seiner Frau angebetet. II. Pfortenbuch. Der Grabherr und seine Frau beten vor der nackten [Herimaat]. Wächter mit Messern. 4. Reste des Grabherrn und seiner Frau räuchernd vor zwei Reihen von sitzenden Königen, Königinnen und Prinzessinnen. Am Ende der letzten unteren Reihe ein Huy als Maler.
Foto: naunakhte
5. In der Rundung oben Reste einer geflügelten --> Nephthis, darunter [ --> Osiris, Isis und eine andere Gottheit]. Im Durchgang: Texte. 6. + 7. Zwei Register mit acht Szenen: I. Totenbuch. Inherchau hält ein Tuch. Der Grabherr sitzend. Das Ehepaar beim Senet-Spiel. Opferszene mit [Verwandten]. II. Verwandte opfern dem Ehepaar. [Die Familie in einem Boot] Innere Kammer 8. Durchgang links: Inherchau mit dem Sohn Hormin, rechts seine Frau mit kleiner Tochter. 9. + 10. --> Ahmes-Nefertari links des Eingangs, --> Amenhotep I rechts des Eingangs. Beide heute im Museum Berlin (Nr. 2060-I). 11. Drei Register, 17 Szenen: I. Der Grabherr mit Mannschaft verlässt ein Grab. Der Grabherr, Frau und Sohn in einem Boot. Er wird von --> Thot vor --> Osiris geführt. Negatives Sündenbekenntniss. Ein Gott führt den Verstorbenen an einen Feuersee (mit Pavianen). Zwei Barken, eine mit Falkenkopf. Vier mythologische Regionen. II. Der Grabherr betet knieend ein Lotussymbol in einem Teich an. Er betet zu den drei Seelen von Nechen. Er betet zum Benu-Vogel. Osiris-Emblem und Anubis opfert der Mumie ein Herz. Der knieende Grabherr betet zu --> Horus, als Falke dargestellt. Isched-Baum, darunter Katze, die eine Schlange tötet. Nechenmut, Chef der Grabarbeiter mit seiner Mannschaft. III. Der Grabherr und seine Frau sitzend: vor zwei Söhnen mit Tellern und Hes-Vasen, sechs Priestern mit Vasen und Kerzen, Harfner mit Lied. 12. Drei Register, 14 Szenen: I. Der Grabherr vor Ba und Pylon. Er betet Ptah an. Litanei der Teile des Körpers. Schwalbe. Inherchau betet vor --> Aker. II. Hathor. Der Grabherr vor einer Schlange. Dann kniend vor vier Schakalen. Mundöffungszeremonie mit Falkengottheit. Ka-Emblem vor dem Verstorbenen. III. Das Paar vor dem Opfertisch, vor einem Priester, dem fünf Paare folgen. Ein Priester des Osiris, gefolgt von zwei Männern und einer Frau, überbringt eine Osirisstatue und einen Uschabtikasten. 13. Doppelszene: Der Grabherr mit Sohn Hormin vor Ptah, mit Sohn Kenna vor Osiris. (Anmerkung: P+M nennt einen Sohn Hormose (1), dann Hormin (13). Es kann hier nicht festgestellt werden, ob beide identisch sind.)
Pyramide Stele mit der Barke des Rê-Harachte, darunter Inherchau knieend, (heute in Chicago Univ. Oriental Inst. 403) Doppelstatue, Inherchau und knieender Mann, die eine Stele mit der Barke des Rê halten.
Funde Reste des Sarges der Ehefrau Krüge mit hierat. Texten, teilweise aus TT 360 (vier Fragmente in Berlin)
TT 299 Dokumentiert durch Bernard Bruyere (Rapport sur les foilles de Deir el Médineh, 1924-25), mit Plan.
Kapelle: Reste von Skizzen Grabkammer: Anubis-Schakale. Vier Szenen: Der Grabherr vor Dämonen; der westliche Falke vor Isis und Nephthis. Geflügelte Nut und der knieende Grabherr, Wasser trinkend. In der Mitte und an den Seiten Texte.
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
als "slooping passage" wird der absteigende, gewundene Gang bezeichnet, der in altägyptischen Gräbern aus der Kultkapelle oder Schächten im Vorhof zur eigentlichen unterirdischen Grabkammer führt.
Qen war „Steinmetz des Amun an der Stätte der Wahrheit“ zur Zeit des --> Ramses II und lebte im Grabarbeiterdorf Deir el-Medina. Schon sein Vater Tha-nefer übte den gleichen Beruf aus. Seine Mutter hieß Maat-neferet. Zwei Ehefrauen Ken’s sind namentlich bekannt: Nefertari und Henut-mehyt.
Qen werden in Deir el-Medina zwei Gräber zugeschrieben: TT 4 und TT 337, wobei TT 337 in der 21./22. Dyn durch Es-chons usurpiert wurde, was die Zuordnung zu Qen etwas unsicher macht. Beide Gräber wurden durch Bernard Bruyere (Rapport sur les foilles de Deir el Médineh, 1924-25), TT 4 auch durch Jaroslav Cerný (Rép. onomastique de Deir el Médineh, 1949) dokumentiert.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration Kapelle 1. Im Durchgang eine Nische mit Statuetten des Qen und seiner Frau Nefertari 2. Der Grabherr und Henut-mehyt sitzend, ein Sohn unter ihrem Stuhl. 3. Vier Register: I. Begräbnisprozession mit der Mumie zum Pyramidengrab II. + III. Ein Mann opfert den Verwandten IV. Ein Mann opfert --> Anubis. Pilgerreise per Boot nach Abydos durch Ken mit Familie. 4. Der Sohn Meryre opfert seinem Vater Zwiebeln. Nefertari und Tochter stehen dabei. 5. Zwei Register: I. Die Eltern, der Grabherr und seine Frauen vor [ --> Ptah] und --> Maat. II. Männer opfern dem [Grabherrn und Henut-mehyt] und dem [Grabherrn] und Nefertari. 6. Zwei Register: I. Ramses II mit --> Paser (TT 106) und Ramose (TT 7) auf der angrenzenden Wand opfern ein Bildnis der Maat an --> Rê-Harachte. II. Ein Paar vor --> Osiris und --> Harsiesis. 7. Zwei Register: I. Der Grabherr, hinter ihm eine Baumgöttin, kniet vor Osiris und [ --> Isis]. Osiris mit Thot-Standarte. II. Qen, Henut-mehyt und beider Sohn vor Anubis, --> Hathor, --> Amenhotep I und --> Ahmose-Nefertari. 8. Nische. Auf dem Sturz eine Doppelszene mit dem Grabherrn und seiner Frau vor Rê-Harachte und vor Osiris. Pfosten: Texte und der auf dem Boden knieende Grabherr. Auf der Rückwand Ahmose-Nefertari und Prinzessin --> Meritamun auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite Amenhotep I, beschützt von einer Hathor-Kuh.
Funde: Stele, ein Sohn reinigt Qen und seine Frau Nefertari und führt die Mundöffnung im Grab durch (Copenhagen Nat. Mus. B3 ) Stelenfragment, Qen opfert Krüge Stelenfragment, die Namen der Frauen
TT 337 Usurpiert von Es-chons in der 21./22. Dynastie. Plan bei P&M nicht vorhanden, aber bei Bernard Bruyere (Rapport sur les foilles de Deir el Médineh, 1924-25).
Dekoration: Kapelle Textfragmente von Sturz und Rahmen
Grabkammer An der Nordwand oben zwei Anubis-Schakale vor einem personifizierten Emblem „Westen“. Die Göttin Isis kniet links, Nephthis rechts. Darunter Reste von zwei usurpierten Registern, die einen Grabherrn mit Familie zeigen. Sein Name endet mit „Sched-chons“ und er betet Osiris, Isis, Horus und Anubis an.
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Djehuti-mes war königlicher Butler in der Zeit des --> Thutmosis III bis --> Amenhotep II. Die zeitliche Einordnung beruht jedoch nur auf stilistischen Merkmalen seiner Grabstätte in --> el-Chocha (C/9, TT 205). Der Hof des Grabes ist verschüttet, im Grab selbst existiert nur noch ein Szenenrest mit Resten einer Opferformel auf der linken Seite. Auf der gleichen Seite befindet sich ein Schacht, der wahrscheinlich zum ursprünglichen Grab gehört. Vor der Nische beginnt eine weitere Passage, die sich in zwei Gangsysteme teilt. Aus welcher Zeit diese stammen ist nicht geklärt.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: 1. Der Grabherr als Priester betet einen [Gott] an 2. Textreste
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 491
um 1.532 - 1.070 v. Chr. Das Neue Reich beginnt mir der Vertreibung der Hyksos durch Ahmose, dem 1. König der 18. Dynastie um 1532 v. Chr. und endet mit der 20. Dynastie.
Paschedu war "Diener an der Stätte der Wahrheit", also Arbeiter in den Nekropolen Thebens. Seine Eltern hießen Menna und Huy, seine Ehefrau Nedjemet-Behedet. Wie seit Generationen in Deir el-Medina üblich, so baute auch Paschedu seine Grabanlagen in der Nähe seines Dorfes. Warum Paschedu zwei Gräber errichtete habe ich nicht feststellen können.
Eines der Gräber (TT 326) hat Bruyere in "Rapport" (1922-23) aufgenommen. Einen Grundriß dieses Grabes bietet selbst P&M nicht. Die Grabkapelle ist völlig zerstört. Die Wand am Eingang soll Reste von drei Registern zeigen, darunter die Jarusfelder. An der Nordwand registrierte man einen Priester mit den Werkzeugen der Mundöffnungszeremonie vor dem Grabherrn und seiner Frau, an der Westwand eine Nische, die --> Amenhotep I geschützt von der --> Hathor-Kuh zeigt. Im Hof wurden Fragmente eines Reliefs gefunden, das den Grabherrn und Titel anbetend zeigt sowie Reste eines Pyramidions.
Beschreibung: Kapelle 1. Skizze: ein Mann vor Gott Grabkammern mit Texten aus dem Totenbuch 2. + 3. Im Durchgang Anubis-Schakal auf beiden Seiten 4. + 5. --> Ptah-Sokar als geflügelter Falke in einer Barke. Die Söhne Menna und Kaha beten ihn knieend an. Szene links des Eingangs der Grabherr trinkend unter einer Palme, recht drei Reihen von Verwandten und die Eltern. 6. Anubis-Schakal. Der Grabherr und Familie beten --> Horus als Falken an. --> Anubis behandelt die Mumie des Verstorbenen auf einer Bahre, darüber eine Götterbarke. 7. Der Grabherr und eine kleine Tocher beten Götter an: --> Rê-Harachte, --> Atum, --> Cheper und Ptah sowie ein --> Djed-Pfeiler. 8. + 9. Pilgerreise nach Abydos: der Grabherr, seine Frau mit einem Kind im Boot. 10. Wölbung oben: Osiris sitzend, Horus als Falke, vor ihm ein Udjad-Auge, das Kerzen opfert. Der Grabherr kniet darunter. Rechts ein Dämon mit Opferkerzen. 11. Fragmente des Sarkophags mit Resten des Totenbuches. Der Grabherr anbetend, das negative Sündenbekenntnis sowie Anubis, der die Mumie behandelt. Auf der Decke, südliche Hälfte: Osiris, Isis, Nut, Nu, Nephthis, Geb, Anubis, Upuaut und Litanei des Rê. Auf der nördlichen Hälfte: Osiris, Thot, Hathor, Rê-Harachte, Neith, Selkis, Anubis, Upuaut.
Funde: Opfertisch des Sohnes Menna (Kairo Museum 9.6.26.1)
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Dedi war "Gouverneur der westlichen Wüste" und "Befehlshaber des Regiments des Königs". Er lebte in der Zeit des --> Thutmosis III und des --> Amenhotep II. Er und seine Frau Tuy haben sich ihr Grab (TT 200) in --> el-Chocha (B-C/5) anlegen lassen. Es ist ein typisches Grab der 18. Dyn mit Quer- und Längshalle.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Der Hof ist heute von einer modernen Mauer umfasst und auch die Fassade aufgemauert. Genutzt wird das Gelände als Müllkippe und Toilette, so dass mögliche Grabschächte nicht mehr erkennbar sind.
Dekoration: Querhalle 1. Zwei Register: I. [Der Grabherr und Familie bei Fisch- und Vogelfang], der Grabherr und seine Frau sitzend, eine kleine Tochter unter dem Stuhl. [Ein Mann] opfert ihnen ein Bukett. II. Der Grabherr sitzt in einer Hütte. Zwei Reihen von Männern fangen und bereiten ihm Vögel und Fische. 2. Reste einer Stele. An der Seite drei Register mit Weinlese, Ernte und Abfüllung. 3. Drei Register, das mittlere zerstört. In jedem der Grabherr mit zwei Reihen Soldaten vor [den in einem Kiosk sitzenden Königen Thutmosis III und Amenhotep II]. 4. Drei Register: I. [Der Grabherr und seine Frau opfern] II. + III. ein Mann mit Früchten und Blumen 5. Drei Register: I. Dedi, seine Frau und Töchter. Zwei Söhne opfern ihnen Blumen, eine Tochter Wein. II. und III. Gäste und Diener mit Speisen. 6. Stele mit Doppelszene. Der Grabherr opfert dem --> Osiris und zerstörter Text darunter. An der rechten Seite drei Register Opferträger. 7. Der sitzende Grabherr und seine Frau. Reste eines Festbankett mit zwei Harfnern.
Längshalle 8. Unten der Anfang der Begräbnisprozession 9. Zwei Register: I. [Mundöffnungszeremonie und Riten vor der Mumie] II. Worfeln, dreschen, Getreideernte.
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 485ff