Die Grabanlage TT 147 befindet sich in Dra Abu el-Naga. Sie gehört einem "Chef der Zeremonienmeister des Amun", der zudem auch das Wort "Amun" in seinem Namen trug. Seine Ehefrau trug den beliebten Namen Neferet und Beinamen. Wie wir wissen, wurden in der Amarnazeit alle Inschriften mit dem Namen "Amun" ausgemeißelt und gelöscht, was bei TT 147 so gut gelungen ist, dass man den Namen des Grabinhabers nicht mehr kennt. Die Datierung des Grabes dürfte nach neuesten Ergebnissen der Universität Tokio bis in die Zeit --> Amenhotep III reichen.
Der Hof des Grabes liegt unter Schutt begraben, der Eingang ist heute ein Zementtürrahmen mit Vergitterung.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: 1. Durchgang, links: Der Grabherr mit Brandopfer, gefolgt von seiner Frau und seiner Familie. Hymne an --> Rê. Durchgang, rechts: der Grabherr und [seine Frau] opfernd, Hymne an Rê. 2. Der Grabherr und seine Frau opfern auf Opfertisch, vor drei Registern mit Opferträgern. 3. Ein Mann opfert ein Bukett dem Grabherrn und seiner Frau; drei Register mit Festbankett einschließlich Musikanten. 4. Stelenreste. An der Seite drei Register Opferträger. 5. Der Grabherr überwacht drei Register: Landwirtschaft einschl. Bäumen, Flachsernte 6. Reste einer Stele 7. Zwei Register: Ein Mann opfert Blumen dem Grabherrn, seiner Frau und Tochter. Ein weiterer Mann opfert. 8. Grabherr am Opfertisch. Zwei Reihen von Leuten, sitzendes Paar. Text über das "Schöne Fest" (Schott). 9. Stelenreste mit Opferträgern rechts. 10. Ein Paar opfert dem Grabherrn und seiner [Frau]. 11. Stelenreste. Heute nicht mehr feststellbar (nach Kampp). 12. Mädchen opfern dem Grabherrn und seiner Frau Kugeln 13. Aüßerer Türrahmen: der Grabherr und seine Frau vor --> Osiris. Innen zwei Register Opferträger. 14. Drei Register: Begräbnisprozession., Statue des Verstorbenen wird von seinen "Neun Freunden" getragen. Zeremonie an der Mumie. Der Sohn opfert seinen Eltern Strauß für --> Amun. Pilgerreise nach Abydos und Busiris. 15. Ein Mann opfert dem [Grabherrn]. Drei Register Festbankett. 16. Zwei Szenen: Sohn opfert seien Eltern ein Bukett, [Tochter] opfert den Eltern.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1995
Auf Grund von stilistischen Merkmalen wird das Grab des Tati in Dra Abu el-Naga in die Zeit des --> Thutmosis III datiert, wahrscheinlich aber früher.
Der Vorhof ist unter Schutt begraben, der Eingangsbereich wird von einem Ziegelgewölbe aus unserer Zeit verdeckt.
Die Grabstätte ist ein einfaches Einkammergrab mit gewölbter Decke. Die Rückwand weist eine Nische auf.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: 1. [Der Grabherr], ein Hund unter seinem Stuhl, seine [Frau]. Männer und Frauen opfern ihnen. Zwei Register, jedoch unvollendet: Reste von Gästen und Dienern, die Speisen bringen. Harfnerin, [Musikantin]?, Gäste, Bier brauen. Opferträger und Männer, die eine Stele bearbeiten. Männer, die einen Begräbnisschacht ausheben.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1995
Nebseny war Aufseher der Goldschmiede des Amun, aus stilistischen Kriterien wird sein Grab (TT401) in die Zeit des --> Thutmosis III datiert. Die Zuweisung von Namen und Titel erfolgte allerdings nur auf Grund von Friesziegelfunden.
Nach P&M liegt das Grab in Dra Abu el-Naga (Süd) oberhalb von TT332 und ist nicht begehbar.
Kampp hat bei ihrer Begehung das Grab nicht gefunden, gibt aber Dra Abu el-Naga (Nord) an, nahe TT378?.
Fakhry schreibt von der Graböffnung im Jahr 1928, einer Inspektion durch ihn 1933 und fand es auch 1943 noch unbeschädigt vor. "A small painted tomb at Diraa Abul-Naga south".
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1995
Nu war Führer der Feldarbeiter und mit einer Henuttaui verheiratet. Seine Grabanlage (TT144) mit nur einem Raum soll in Dra Abu el-Naga liegen, etwas unterhalb der Gräber TT260/261. Bei einer Begehung der Nekropole durch F. Kampp war sie jedoch nicht auffindbar.
Die Datierung in die Zeit des --> Thutmosis III erfolgte ausschließlich auf Grund stilistischer Merkmale.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Das Grab soll eine gewölbte Decke aufweisen.
Dekoration: 1. Vier Register: Reste der Begräbnisprozession: Tragen der Begräbnisausstattung und Statuetten. Transport von Schrein und Boot, Opferträger
2. Oben: Emblem für "Osten". Drei Register darunter: Landwirtschaft, Ochsen transportieren Getreide, Worfeln von Getreide, Flachsernte.
3. Vier Register: Der Grabherr und seine Frau beim Festbankett
4. [Bemalte Stele]: rechts vier Register: Begräbnisriten
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1995
war Haushofmeister der Königin Nebtu, einer der Ehefrauen des --> Thutmosis III. Seine Eltern waren Tetires und eine Ipu, verheiratet war er mit Resti. Nach seiner biografischen Inschrift begann seine Laufbahn unter --> Thutmosis II.
Nebamun's Grabanlage befindet sich in Dra Abu el-Naga. Der Vorhof, welcher gleichzeitig auch der Hof für die Gräber --> TT 20 (Mentuherchepschef), TT 165 (Nehemaway) und ein weiteres älteres undekoriertes Grab war, ist völlig verschüttet. Das Grab selbst ist ein einfaches Einkammergrab mit kompletter Dekoration, die leider in der Amarnazeit stark zerstört wurde.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: Hof: 1. Scheintüre. Halle: 2. Im Eingang [der Grabherr und seine Frau]. Texte auf dem inneren Rahmen. 3. - 4. Ein Sohn opfert dem Grabherrn und seiner Frau. Vier Register: Begräbnisprozession, Göttin des Westens, Abydos-Pilgerfahrt, Ochsen ziehen den [Sarg] und das --> Tekenu. Riten vor den Mumien. Im 4. Register Landwirtschaft. 5. [Der Grabherr] und seine Frau sitzend. Texte und sechs Gruppen von Ringern. 6. Statuennische 7. Wüstenjagd 8. Vier Register: [Nebamun und Familie beim Fisch- und Vogelfang]. Sohn opfert dem Grabherrn und seiner Frau. Festbankett mit Harfner. Empfang von Waren aus dem Delta, Weinlese. 9. Stele: Doppelszene oben, der Grabherr betet knieend --> Osiris und --> Anubis an. Text, einschließlich Autobiografie.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996
Mentuherchepschef (auch: Montherchepeschef) war Fächerträger und Bürgermeister von Atfih (Aphroditopolis) im --> 22. oberäg. Messergau zur Zeit des --> Thutmosis III bis --> Amenhotep II. Die zeitliche Zuordnung scheint nunmehr gesichert, nachdem Kampp nachweisen konnte, dass das Grab TT24 des inschriftlich belegten Nebamun älter als die Grabstätte von Mentuherchepeschef ist. Die Mutter des M. hieß Taysent.
Bei der Anlage seines Grabes in Dra Abu el-Nage (TT20) stieß der Grabherr auf zahlreiche Schwierigkeiten. Erst war er gezwungen, die Richtung sofort zu ändern um nicht mit TT24 zu kollidieren (was dann in der Querhalle trotz Verkürzung des linken Flügels doch passierte). Anschließend stieß man auf ein von oben kommendes, tiefes, senkrechtes Schachtgrab über die volle Breite der Längshalle. Der Durchbruch wurde mit Kalksteinen vermauert, die Decke der Längshalle mußte mit Sandsteinblöcken gestützt werden, für die eigens besondere Lager in die Seitenwände eingetieft wurden. Die Arbeiten an der Kammer am Ende der Längshalle wurden abgebrochen.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Die ehemalige Gestaltung des Hofes ist nicht mehr zu rekonstruieren. Dekoration: Eingang 1. Fragment auf Rahmen, Sturz und Durchgang, Textreste. Querhalle 2. Auf dem inneren Pfosten der sitzende Grabherr, Texte 3. Skizze des Gottes --> Bes. Längshalle 4. - 5. Drei Register, auch auf dem aufgemauerten Bereich: Der Verstorbene schaut auf die Begräbniszeremonien, sieben der "Neun Freunde" tragen den Sarg. Priesterinnen, Schlachtopfer, Nubier. Begräbnisprozession vor dem Verstorbenen und seiner Mutter. Unter dem Stuhl: ein Affe führt einen Hund. 6. Reste von vier Registern 7. [Der Grabherr] auf Wüstenjagd 8. Rituelle Opferliste und Opferträger vor dem Grabherrn und seinem Bruder?, mit Hund 9. nur begonnen.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz
Als upper und/oder lower Enclosure werden in Theben-West zwei eingefriedete Bezirke bezeichnet deren Umfassungsmauer in Teilen noch heute im Gelände zu sehen ist.
bAkj war "Oberster Diener, welcher wiegt das Silber und Gold im Gottesstaat des Amun".
Etwas unsicher ist die zeitliche Einordnung seines Daseins: allgemein geht man davon aus, dass er in der Zeit des --> Thutmosis III seine Tätigkeit ausübte. Es gibt aber auch Hinweise auf --> Ahmose.
Sein Vater war Schreiber und Viehzähler der Rinder des Königin Ahmose Nefertari, seine Mutter hieß Mose.
Baki' s Grabanlage (TT18) befindet sich in Dra Abu el-Naga.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: 1. Fünf Register: Bankett mit Gästen und Opferliste. [Kornernte]. Reste Flachsernte.
2. Stele mit Textresten. Links vier Register mit Opferträgern.
3. Zwei Register: Wiegen von Metallvase, Aufzeichnen von Krügen
4. Zwei Register: Sohn, Mann und Frau opfern dem Grabherrn, seiner Frau und Tochter. Der Grabherr opfert seinen Eltern, Reste der Darstellung eines Festbanketts, mit Krügen und Tänzerinnen.
5. Stele mit Doppelszene: der Verstorbene kniet vor dem Anubis-Schakal. Reste der Opfertexte. An der Seite die Göttin des Westens links, die Göttin des Ostens rechts.
Im Boden der Grabschacht.
6. Zwei Register: Der Grabherr und seine Familie bei Fisch- und Vogelfang. Der Grabherr und seine Frau bei der Weinlese.
7. Eingang zur Kapelle: Auf dem Türrahmen Doppelszene: Der Verstorbene betet zu --> Osiris und --> Anubis.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 198
Antef war "Schreiber der Rekruten" in der Zeit des --> Thutmosis III. Seine Grabanlage liegt in Dra Abu el-Naga (TT164). Die Größe des Vorhofs ist heute nicht mehr feststellbar, da dieser von allen Seiten von Wohnhäusern bebaut ist. Nur ein schmaler Streifen vor der Fassade ist unbebaut und dient als nicht betretbare Müllkippe. An der Fassade befinden sich Reste der Dekoration, vielleicht war sie durch einen Portikus geschützt. Die Nischen rechts und links könnten Statuenkammern gewesen sein.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: 1. [Der Grabherr] in Anbetung. 2. Antef mit Hymne. 3. + 4. 2 Register, die Mitte zerstört: Der Grabherr und seine Frau, sitzend. Die Söhne bringen Früchte. Tiere 5. Stele, Hymne an --> Amun-Rê-Harachte und [autobiographischer Text]. Links Textkolumne 6. Der Grabherr speert Nilpferd, magischer Text 7. Der Grabherr bei Fisch- und Vogelfang
Die Dekoration wurde noch durch S. Schott fotografisch dokumentiert, Amarnazerstörungen waren nachweisbar.
Die Kapelle ist eingestürzt und nicht mehr begehbar.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz
Nefermenu war "Aufseher der Perückenmacher" und "Schreiber der Schätze" am Amuntempel zur Zeit des --> Thutmosis III. Verheiratet war er mit einer Amenhotep.
Nefermenu's Grab (TT365) liegt in --> el-Chocha (D-E/8). Der Vorhof wurde komplett in den Hügel eingetieft. Innerhalb des Hofes ließ man eine Felsbosse stehen, von der man den Schacht zur Grabkammer aushob. Der Hof wurde in der 20. Dyn auch als Hof für die Gräber TT178 und TT296 verwendet, daher ist nicht mehr ersichtlich, wo sich der Zugang zum Hof befand. Der heute vergitterte Eingang ist am Rahmen dekoriert, die Kulträume sind nicht mehr zugänglich. Nach Assmann weist das Grab eine Querhalle auf.
Auf dem Türpfosten: Doppelszene: Der Grabherr opfert den Kartuschen des Thutmosis III, auf dem Sturz Opfertexte. In der Amarnazeit wurde der Name Amuns zerstört.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 591 ff