Eine altägyptische Barke ist ein kleines Boot ohne Mast.
Im religiösen Kontext ist eine Barke ein Zeremonialboot, mit der ein Gott oder der König reist.
Barken reisen real auf dem Nil, auf Seen - oder surreal am Tageshimmel oder der Unterwelt. Größere Barken werden im Wasser getreidelt, kleinere werden an Land getragen.
Die ägyptischen Barken haben ein unterschiedliches Aussehen mit denen man ihre Zugehörigkeit zu den Gottheiten und ihre Funktion unterscheiden kann.
Nachbildung einer Barke für Horus im Edfu-Tempel
Foto: naunakhte 1985
Bekannt sind u.a. die
Tagesbarke (manDt)
Nachtbarke (msktt)
Amunsbarke (wsr-HAt-Jmn)
Sokarbarke
Nordwand der Osiriskapelle in Abydos, Tempel Sethos I.
Foto: naunakhte
Barkenprozessionen gehören zum religiösen Alltag. Unterwegs machen diese Barken Station in sog. Barkenstationen. Aufbewahrt werden sie im --> Barkenheiligtum.
Mentiwy war kgl. Diener unter --> Thutmosis III bis --> Amenhotep II. Die noch etwas unsicheren Beweise sind die Darstellung zweier Könige ohne Inschrift in der Dekoration seines Grabes sowie die Reste einer Kartusche auf der Stele, die von Helck als Thutmosis III gelesen wird. Mentiwy's Mutter war eine Hepu.
Seine Grabanlage (TT172) befindet sich in --> el-Chocha (B/6-7). Über Grabschächte im terrassenartigen Vorhof ist nichts bekannt, da dieser voll Schutt ist und noch nicht untersucht wurde.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: Querhalle 1. Der Grabherr am Opfertisch, hinter ihm zwei Register: Mann mit Weihrauch, sitzender Grabherr mit Opfergaben. Träger bringen Kuchen und Blumen. Männer mit Bullen, Schlächter, [Opferträger]. 2. Stele: Mentiwy opfert --> Osiris, autobiographischer Text. Links vier Register mit Opferträgern. 3. Zwei Register: Mentiwy mit Opfergaben vor dem sitzenden König. Scheintüre mit Opferträgern an den Seiten. 4. Der Grabherr und seine Tochter (?) beim Fisch- und Vogelfang. Ein Mann opfert Mentiwy. Kapelle 5.+6. Drei Register: Begräbnisprozession; vor --> Anubis und --> Osiris, Grabausstattung, Mundöffnungsinstrumente, Wagen. 7. Der Grabherr bei der Wüstenjagd auf Strauße. Unterszene: Pflügen. 8. Zwei Register: Weinlese. Beerenverarbeitung, Füllen und Versiegeln der Krüge, Opfern an --> Renenutet, dargestellt als Schlange. Beerenlese, ein Mann opfert dem Grabherrn. Unterszene: Flachsernte. 9. Ein Mann opfert dem Grabherrn Halsketten zum Opet-Fest. Drei Register: Weber, Goldarbeiten und Wiegen von Gold. Unterszene: Kornlieferung, Kühe. 10. Ein Mann opfert dem Grabherrn und seiner Mutter 11. Statuennische. Der Grabherr kniend vor dem Anubis-Schakal, links vier Register Opferträger, Vasen und Schlachtopfer.
Quelle: Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 459 ff
Amenemhat war Schreiber der Maat, vermutlich in der Zeit des --> Thutmosis III (Einordnung nach P&M). Verheiratet war er mit einer Sit-Djehuti. Sein Grab (TT182) in --> el-Chocha (E/8) ist heute fast völlig zerstört und zum Müllplatz verkommen. Vorhof und Fassade sind unter Schutt begraben, die Decke der einzigen Kammer ist halb eingestürzt und der Eingangsbereich feht völlig. Zum Schutz der restlichen Dekoration wurde in der Mitte des Raumes eine Mauer eingezogen, in der sich der heutige Zugang befindet. F. Kampp schreibt dazu: "Die Südhälfte, deren Decke zum größten Teil eingestürzt ist und die deshalb frei zugänglich ist dient heute als Müllkippe und Toilette, wobei sich Kot und Exkremente auch auf den Reliefs befinden."
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: Halle 1. Zwei Register: I. Der Grabherr und seine Frau mit Affe unter dem Stuhl; Mädchen opfern ihnen Halsketten. Gäste und Musikanten (Harfner und Rasseln). II. Opferträger mit Kalb, Vögeln, Fischen usw.
Funde: Eine Statue des knieenden Grabherrn, der eine Stele mit Hyme an Rê hält stammt wahrscheinlich von hier. (Foto: Fondation égyptologique Reine Élisabeth, Brüssel, Nr 16067).
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 470 ff
Ahmose war "Schreiber der Göttlichen Weisheiten", Oberhaupt der "Mysterien im Haus des Morgens" und ein "Kind des Kap" zur Zeit der Hatschepsut und des --> Thutmosis III (noch nicht abschließend gesichert). Seine Frau hieß wie er: Ahmose. Die Indizien für die zeitliche Zuordnung ist einerseits der Stil der Grabdekoration, weiter aber auch ein Friesziegel aus seinem Grab, der den Namen Mrjj.t-jmn trägt. Der sauber nivellierte Vorhof des Grabes TT 241 in --> el-Chocha (C/9) weist eine Besonderheit auf: auf Grund der örtlichen Felsstruktur hat man bereits im Vorhof mit einer absteigenden Treppe zur Türe in der Fassade begonnen. Der Eingang liegt also tiefer. Ob die beiden Gräber A und B zur ursprünglichen Architektur gehören oder später angelegt wurden ist nicht mehr feststellbar. A ist ein Nischengrab im Fels der linken Hofbegrenzung, B ein Schachtgrab, das nach einem kurzen Gang unter die Treppe führt.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration der Querhalle: 1. Zwei Szenen: Der Grabherr kontrolliert drei Register: Getreideernte, Esel. Priester opfern dem Grabherrn und seiner Frau, Affe unter ihrem Stuhl. Unterszene: Hacken, Pflügen, Säen. 2. Der Grabherr und seine Frau vor --> Osiris 3. Der Grabherr und seine Frau (Gänse unter dem Stuhl), ein Mann opfert ihnen, zwei Register: Gäste, Harfner und Lautenspieler. Singende Frauen mit Rasseln, mit Flöte und Tamburin, Gäste. Unterszene: Opferliste 4. Zwei Szenen: Priester opfern dem Grabherrn und seiner Frau, Priester reinigen beide. 5. Reliefreste: Jagdszenen 6. Zwei Szenen: Der Grabherr, seine Frau und Familie bei der Vogeljagd und beim Fischen. Netzfischer und Vögel. Ein Mann opfert dem Grabherrn und seiner Frau
Literatur: Shorter, Journal of Egyptian Archaeology 16, 1930
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1997
Pui-em-Re war 2. Prophet (Priester) des --> Amun zur Zeit der Hatschepsut und des --> Thutmosis III. Als Nachweise für die zeitliche Zuordnung gelten eine schwarze Granitstatue mit dem Namen der Königin sowie der Name des Thutmosis III in der Grabdekoration. Puiemre's Eltern waren Pui-a und eine Nefer-iah, zwei Ehefrauen sind ebenfalls belegt: eine Ta-neferet und eine Sen-seneb. Sein Grab (TT39, Lepsius Nr. 18) legte der Priester im Bereich von el-Chocha an (nach Kampp gehört dieser Bereich zum Assasif): es liegt auf der Linie des ehemaligen Aufweges zum Mentuhotep-Tempel.
Foto: Iufaa
Der Grabfassade vorgebaut ist ein Portikus mit vier Säulen und Schranken aus Sandstein. An den Pos. A - H befanden sich Stelen mit autobiografischem Text, an den Säulen existieren Textreste. Der Eingang bei Pos. B stammt aus der Ramessidenzeit, in der die rechte Kapelle für ein weiteres Grab usurpiert wurde. Gleiches gilt für eine Anzahl weiterer Schächte im Hof und im Grab, die aus späterer Zeit datieren. Zwei Grabschächte sind unter Puiemre entstanden: ein eingefasster Schacht auf der linken Hofseite sowie ein Schacht hinter dem Portikus rechts, der über eine absteigende Passage zehn Meter weiter zur Grabkammer führt.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams Sowohl durch eine --> damnatio memoriae alsauch in der Amarnazeit wurde das Grab stark zerstört. Eine teilweise Restauration ist später erfolgt, indem man den Namen Amun's in der Ramessidenzeit wieder einsetzte.
Dekoration: [Text] = zerstört Querhalle 1. rechts: Der [Grabherr] 2. Der [Grabherr], Diener, Textreste 3. Sechs Register: Garten. Produkte und Rinder werden dem [Grabherrn] gebracht. [Puiemre] inspiziert Werkstätten im Amun-Tempel. Landwirtschaft, Wagenbauer, Metallarbeiter, Weber, Juwelier, Vasenhersteller, Begleiter mit Pferden und [Wagen]. 4. Hymnen an die Götter, autobiografische Texte, zwei Priester mit [Opferliste] 5. Sechs Register: Festbankett mit Gästen. Weibliche [Musiker] einschließlich Frau mit einer Lyra. Waren aus Nubien werden für die Schatzkammer des Amun dem [Grabherrn] geliefert; Nubier mit Rindern, Gold, Elfenbein, Affen, Paviane, Ägypter mit Stoffen. 6. Zwei Register: Aufseher mit --> Menit, ein Pavian hält eine Vase mit Kartusche dem [Grabherrn] hin. Der Grabherr überwacht das Wiegen und Aufzeichnen von Tempelgold, mit Tempelliste. 7. Zwei Register: Der [Grabherr] und seine Frau Sen-seneb bekommen ein Amunopfer von ihrem Sohn. Der Grabherr begrüßt Besucher. 8.-9. Zwei Register: Der Grabherr mit Frau Ta-neferet prüfen drei Reihen mit Waren aus dem Sumpfland, ein Datteln verzehrendes Äffchen sitzt unter ihrem Stuhl. Puiemre speert ein Nilpferd. Der Grabherr und Familie beim Fischen und der [Vogeljagd]. Der Grabherr und seine Frau Sen-seneb prüfen drei Reihen: überbringen von Gänsen, Kranichen und anderem Geflügel, Treiber bringen Rinder, Fische. Arbeiten im Weingarten, Papyrusernte. 10. Zwei Register: [Mann] opfert den Eltern des Grabherrn, dem Grabherrn und seiner Frau Sen-seneb. Puiemre jagt in der Wüste. Ein Mann bringt ein Spiel. 11. Sechs Register: Der [Grabherr] erhält Waren aus Syrien, vom Horus-Weg und aus den Oasen sowie aus Punt. 12. Zwei Register: Der sitzende Grabherr empfängt Beamte mit Geschenken für den Tempel, Obelisken, Blumenvasen, Schreine usw.; der stehende Grabherr überwacht die Registrierung von Tributen aus dem Norden, Beamte, drei Syrer, ein Kreter.
Südliche Kapelle 13. Äußerer Rahmen und Sturz: Textreste 14. + 15. Söhne und Töchter mit Neujahrsgeschenken vor Puiemre und seinen Frauen (Sen-seneb an der linken Wand, Ta-neferet an der rechten Wand). 16. Nische. Äußerer Rahmen: Texte. Auf der Rückwand eine Doppelszene: Puiemre mit seinen Frauen, sitzend.
Nördliche Kapelle 17. Säulengebälk mit Dekoration, äußerer Rahmen und Sturz mit Texten. Im Durchgang zwei Register: ein Mann bringt Opfer dar (beide Seiten). Auf dem Giebelfeld des inneren Durchgangs: Pilgerfahrt nach Abydos in drei Registern. Begräbnisszenen auf jeder Seite, links vier der "Neun Freunde", Männer mit --> Tekenu, Götter in Schreinen. Rechts ein Mann opfert einer Falkenstandarte und (?), Balsamierer und Riten im Park, Helfer entzünden Bänder. 18. Opferliste und Opfer mit ritualem Text bezogen auf --> Nefertem vor dem Grabherrn. 19. Drei Register: Begräbnisprozession zur Göttin des Westens (Fortsetzung von 17) 20. Zwei --> Anubis-Schakale mit Stele darunter (heute Kairo-Museum 34047), Reste der [Begräbnisausstattung und funeralen Texten].
Mittlere Kapelle 21. Auf dem äußeren Türrahmen die Titel des Puiemre. Im Durchgang Sohn mit Bukett für Amun. Auf dem inneren Rahmen eine Doppelszene: Sänger mit Hymnen; auf dem Sturz drei Register Schlachtung. 22. Zwei Register: I. --> Hathor-Priesterin Opfert dem Grabherrn --> Menit und Hathor-Embleme. Männer vor dem [Grabherrn]. II. Der Grabherr schüttet Öl in ein Brandopfer. Ein Priester opfert vor dem Grabherrn und seiner Frau. 23. Zwei Register: I. Hathor-Priesterin opfert dem Grabherrn Sistrum und Menit. Männer vor Puiemre. II. [Sem-Priester] opfern neun heilige Öle, Lichter und Brandopfer. [Grabherr], Leser vor dem Grabherrn.
Schrein 24. Äußerer Rahmen: Texte mit Resten von vier Registern, jedes mit Opferträgern. Innerer Rahmen: Titel. Sturz: Reste von Sprüchen und Priester, die Kleidung opfern. 25. Seitenwände: Opferliste und Rituale vor dem Grabherrn und seinen Frauen (Ta-neferet links, Sen-seneb rechts). Auf der Rückwand eine Doppelszene, auf der der Grabherr vor der --> Göttin des Westens und --> Osiris kniet.
Funde:
Unterer Teil einer Statue des Puiemre, wahrscheinlich vom Schrein
Unterer Teil einer Sitzstatue des Puiemre, wahrscheinlich von hier, heute im Museum Florenz Nr. 6310
Bemalter hölzerner Ständer mit Enten und Teich
Block aus Sandstein mit hieratischem Text bezogen auf Thutmosis III
Fragment eines bemalten Bas-Reliefs mit Palmen, Kairo-Museum 43368.
Literatur: Norman Davies, The Tomb of Piuemre at Thebes
Aktuell: Grabungen und Restauration im Grabe des Pui-em-Re, TT39 Das Team der Universidad del Valle de Mexiko arbeitet die 3. Saison in TT39 und präsentierte den Vertretern des SCA und Forumsgästen die bisherigen Ergebnisse sowie wie Pläne für eine weitere Grabungssession. Neben der Reinigung und Räumung der drei Kammern des Grabes und des Vorhofes liegt der aktuelle Schwerpunkt der Arbeiten auf der Erneuerung der Betondecke über der Querhalle. Diese biegt sich inzwischen um fast 6 cm durch, Ursache war der über dem Grab verlaufende Pfad für Anwohner, dessen Stützwand genau auf der Hallendecke lag. Mit den anwesenden Restauratoren des SCA wurden die zu planenden Maßnahmen vor Ort diskutiert und die Forderungen des SCA an das Team präzise formuliert. Die Gäste aus dem Forum nutzten die Gelegenheit und diskutieren mit dem anwesenden Architekten des Oriental Instituts, Chicago, die Bauweise des Vorhofes. Mitteilung von Iufaa vom 17.03.2007
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1997
Men-cheper-Rê-seneb war Erster Priester des --> Amun in der Zeit des --> Thutmosis III und gilt als Nachfolger des Hetep-seneb, wurde also etwa zur Mitte des Regentschaft des Königs in diese Position eingesetzt. Sein Vater war ein Amenemhat, seine Mutter die königliche Nurse Taonet. Men-cheper-Rê seneb werden in Theben zwei Gräber zugewiesen, TT86 und TT112. Nach neuester Forschung ist der Inhaber von TT86 allerdings nicht identisch mit dem gleichnamigen Grabinhaber von TT112 (P.F. Dorman). Das Grab TT86 liegt im oberen Teil von Sheik Abd el-Korna. Der Hof wurde nicht fertiggestellt. Die Aussagen von R. Mond bezüglich der Schächte im Hof aus dem Jahr 1905 sind ungenau, heute sind die rechten und linken Ecken des Vorhofs voll Schutt. Die Zerstörungen der Dekoration sind teilweise in der Amarnazeit entstanden, werden aber auch den Kopten zugeschrieben.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration
1. Reste von fünf Registern: Sänger und Sängerinnen vor dem Grabherrn, Opfertäger, Landwirtschaft, Priester opfern. 2. Thutmosis III in einem Kiosk 3. Der Grabherr mit Opfergaben und Altar 4. Der Grabherr inspiziert die Reste von sechs Registern: Vorführung von Tieren; Rindern, Ziegen, Gänsen, Männer tragen Waren und Geflügel 5. Der Grabherr vor 5 Registern: Tempelarbeiten mit Aufzeichnen und Wiegen von Metallen, Lederarbeiten, Teppichherstellung, Metallverarbeitung einschließlich Gold vor Thutmosis III. 6. Der Grabherr vor vier Registern: er empfängt Waren aus Koptos und Kusch, Aufzeichnung und Wiegen von Gold, Überbringen von Straußen, einer Menge von Türkisen usw. aus der (östlichen?) Wüste 7. Vier Register: Weinlese vor dem Grabherrn, Weinkrüge im Lager. Reste einer Darstellung von Rindern 8. Thutmosis III in einem Kiosk. Der Grabherr mit vier Reihen von dekorativen Blumenvasen, Opfer an Amun zum Opet-Fest und weitere fünf Register: Häuptlinge aus allen Ländern bringen Tribute (Kreta, Hatti, Tunip, Kadesch, Syrer; sie bringen Statuen von Bullen, Lapislazuli, Malachit, Vasen, Frauen und Kinder, Pferde und Wagen sowie Produkte der Oasen). 9. Eingang zur Nordkapelle: Textreste
Das Grab wurde nicht fertiggestellt, vor allen Dingen die Kapelle ist unfertig. Die Statue eines Men-cheper-Rê seneb aus Karnak mit der Kartusche des --> Amenhotep II ist nicht dem Besitzer von TT86 zuzuweisen (Dorman).
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz
P.F. Dorman, Two Tombs and One Owner, in Thebanische Beamtennekropolen, SAGA 12, Heidelberg 1995
Davies, The Tombs of Menkheperrasonb
Virey, Le Tombeau de Ramenkhepersenb in Sept Tombeaux thèbains
Wibour, Travels in Egypt
Kyphi (gr. Χοϊφι, äg. kApt) bezeichnet ägyptisches "Räucherwerk", für das mehrere Rezepturen bekannt sind. Im pEbers 98, 12ff (zitiert nach LÄ) sind zehn Bestandteile aufgeführt, im pBerlin 3038, 6, 6-11 (zitiert nach LÄ) finden sich neben Harzen und Hölzern noch u.a. Kot von Löwen, Krokodilen, Schwalben, etc. in der Rezeptur. Sicher zu bestimmende Ingredienzen, die immer wieder genannt wurden (zum Beispiel bei Plutarch oder Dioskurides), sind Kalmus, Koriander, Mastix, Myrrhe, Rosinen, Sandelholz, Styrax, Wacholder, Weihrauch, Wein, Zimt und Zyperngras. Einige Bestandteile sind aber noch nicht identifiziert worden.
Neben medizinischen Texten sind Rezepturen auch in Tempelreliefs wiedergegeben worden, da Kyphi während des Tempeldienstes ausgiebig verwendet wurde (Manniche). Im Laboratorium des Horus-Tempels von Edfu (Kurth) finden sich 2 unterschiedliche Rezepturen (Edfu A und B), die Rezepturen unterscheiden sich in den ersten 6 Bestandteilen, danach folgen nur noch mythologische Begriffe. Die ersten 6 Bestandteile aus Edfu B finden sich ihrerseits in gleicher Reihenfolge in einer Lieferung an den Tempel wieder, die im pHarris I, 53a, 4-9 erhalten ist (zitiert nach LÄ). Eine weitere Rezeptur aus dem Philae-Tempel entspricht wohl der Rezeptur Edfu A. Manetho scheint die Herstellung in einem Buch beschrieben zu haben, das Plutarch, bei dem die Rezeptur aus 16 Ingredienzen besteht, in "De Iside et Osiride" wohl benutzt hat. Weitere Rezepturen finden sich bei anderen antiken Autoren.
Nach Manniche ist Kyphi ein Öl- und Fett-freies Parfum, das auf Wein und Rosinen basiert, zu denen mehrere aromatische Pflanzen und Harze gegeben werden. Neben der bereits erwähnten Verbrennung im Tempel wurde Kyphi auch in Getränken verwendet.
Quelle: Helck, W. in: Lexikon der Ägyptologie, Bd. III. Wiesbaden 1975-86, Sp 902
Kurth, D., Treffpunkt der Götter. Düsseldorf 1998
Manniche, L., An Ancient Egyptian Herbal, Austin Texas 1989
Determinativ der Neschmetbarke ist das Zeichen Gardiner P3:
wichtig ist der Kajütenaufbau auf dem Boot (Anthes, S. 21).
Die Neschmetbarke ist als Prozessionsbarke des --> Osiris Bestandteil der Osirismythologien. Beim --> Peqerfest in --> Abydos zieht er in der Neschmetbarke aus, um von seinem Grab als „zu neuem Leben erwacht“ zurückzukehren.
Einer der Legenden nach reiste --> Isis, nachdem --> Seth seinen Bruder Osiris getötet und zerstückelt hatte, durchs Land und suchte seine Einzelteile zusammen. Es war wohl die Neschmetbarke auf der sie die Leiche zum Begräbnis brachte. Der Erzählung nach wurde das Schiff von Seth und weiteren Feinden des Osiris angegriffen, jedoch erfolgreich verteidigt.
Texte des MR ( --> Sargtexte) und NR nennen die Barke häufig. Abbildungen der Barke aus jener Zeit in Abydos scheinen jedoch seltener zu sein. Es handelt sich um ein Papyrusboot mit Papyrusdolden an Bug und Heck, sowie einer großen rechteckigen Kabine darauf.
Eine Darstellung im Tempel Sethos I. in Abydos zeigt eine zum Teil zerstörte Neschmetbarke. Sie findet sich auf der Westwand von Raum 12 (nach Geßler-Löhr). Eine andere befindet sich an der Nordwand der Osiriskapelle (nach Anthes).
Nordwand der Osiriskapelle in Abydos, Tempel Sethos I.
Foto: naunakhte
Zum Teil wurde Neschmet als Göttin personifiziert und hatte einen eigenen Kult. In den Darstellungen der Osirisfeste in Abydos taucht eine weitere von Osiris genutzte Barke – Chaemhat (#aj-m-Hat) auf, die mehrfach im Tempel Sethos II. dargestellt wurde.
An dem Osirismythos der Wiedererweckung zum Leben möchte in der Folgezeit jeder teilhaben. So tauchen verstärkt Bilder und Texte in den Gräbern auf, die die Fahrt des Osiris (in dem Fall dann des Grabinhabers) auf der Neschmetbarke darstellen und den Wunsch äußern an der „Erweckung“ teilzuhaben, oder das Schiff, dass den Toten zum Grabe fährt wird als Neschmetbarke bezeichnet. Dadurch wird die Neschmetbarke mit dem Sonnenschiff gleichgestellt.
Die Neschmetbarke taucht auch außerhalb von Abydos auf, wenn Osirisfeste im --> Choiak in den Tempeln (z. Bsp. Karnak) des Landes nachgespielt/gefeiert werden und die Neschmetbarke auf den Tempelseen fährt.
Quelle: Kitchen, K. A.: Barke, in: LÄ I, Sp. 620
Bonnet, H.: Reallexikon der Ägyptischen Religionsgeschichte, Berlin, New York 2000, S. 521
Anthes, R.: Die Berichte des Neferhotep und des Ichernofret über das Osirisfest in Abydos. Festschrift zum 150-jährigen Bestehen des Berliner Ägyptischen Museums Berlin, 1974 S. 15-50
Geßler-Löhr, B.: Die heiligen Seen ägyptischer Tempel, Hildesheim 1983
Antef war kgl. Herold unter Hatschepsut und --> Thutmosis III. Die zeitliche Zuordnung erfolgte durch ein Fragment, welches den Beinahmen "Horus auf ihrem Thron" erwähnt. Hieraus schließt man, dass die Dekoration des Grabes unter Hatschepsut erfolgte. Antef's Grabstätte wurde in Dra Abu el-Naga (TT155) lokalisiert. Im Hof der Grabanlage vor dem Zugang befinden sich heute die Stümpfe von fünf rechteckigen Säulen, die ehemals an ihrer Frontseite eine aufgesetzte Nischengliederung aufwiesen. Die Pfeiler waren wohl auf den drei anderen Seiten dekoriert. Der Portikus ist heute modern überdacht. Es gibt Vermutungen, dass die Säulenreihe bereits im MR angelegt wurde, da an der rechten Seite die Arbeitsspuren für zwei weitere Pfeiler erkennbar sind. Der Zugang zum Grab stammt jedoch eindeutig aus dem NR.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration: 1. Mann mit Lebensmitteln 2. Scheintüre: auf dem unteren Teil Sem-Priester 3. Der Grabherr, sein Sohn und sein Bruder Aamose(?) betrachten vier Register von Fremden, die Waren liefern: Kreter (Reste), Syrer mit Wagen und Blumenvasen, Aufzeichnungen von Waren aus den Oasen 4. Der Grabherr, seine Frau (nubischer Junge füttert einen Affen) und sein Bruder Aamose (?) betrachten vier Register: Beamte bringen Waffen, Überbringen und Wiegen von Gold 5. Zwei Register, Antef und Familie beim Fischen, bei der Vogeljagd (Krokodil frißt Fisch, ein Nilpferd wird erlegt); Weingarten, Opfer an --> Renenutet, Aapiru presst Trauben, ein Aufseher probiert den Wein, der ihm von einem Mädchen gereicht wird. Männer tragen Krüge ins Weinlager, ein schlafender Wächter. 6. Der Grabherr mit einer Gans unter dem Stuhl 7. Äußere Türsäule: Antef vor dem Namen des --> Horus; im Durchgang: der Grabherr vor einem Pavillon mit Nubiern und Asiaten, smA-Emblem. Auf den inneren Pfosten: Titular 8. + 9. Reste der Begräbnisprozession erkennbar 10. Reste einer Jagdszene mit Tieren, wartender Wagen 11. Überbringung von Vieh (?), Vögeln, Honig u.a. Die restliche Dekoration ist zerstört, es gibt aber keine Hinweise auf Amarna-Zerstörungen.
Funde: Stele des Antef mit seinem Sohn Teti (links) und seinem Bruder Ahmose (rechts) vor ihm kniend. Langer Text "Bitte an Besucher", ehemals von der linken Grabwand oder aus dem Hof. Heute im Louvre, Paris (C26). Fragmente: darunter Figur eines alten Mannes
Lit.: T. Säve-Söderbergh, Four Eighteenth Dynasty Tombs, 1957
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz
User (auch User-Amun oder Amun-User) war Bürgermeister und Wesir unter --> Thutmosis III. Im 5. Jahr des Königs wurde ihm das Amt übertragen. Ausgeübt hat er es höchstens bis zum 34. Jahr. User's Eltern sind bekannt: der Wesir --> Amtiu war sein Vater. Seine Ehefrau trug den Namen Tjuju. In der Literatur werden ihm zwei Gräber zugeschrieben (TT61 und TT 131).
Das Grab wurde ursprünglich im MR angelegt und im NR wiederverwendet. Der Eingangsschacht zur Sargkammer befindet sich im Vorhof. Von dort geht eine absteigende Passage bis unter das Grab in die eigentliche Sargkammer. Der Vorhof selbst ist in späterer Zeit teilweise durch ein Erdbeben abgerutscht, den Grabschacht hat man neu eingefasst und gesichert. Die Querhalle besitzt zu beiden Seiten mastabaähnliche Bänke.
Dekoration:
1. Begräbnisprozession 2. Opferliste, Opfertexte, Namen und Titel des Grabherrn 3. Der Grabinhaber, sitzend 4. Gäste. Tochter Aahmose opfert (ihren Eltern) 5. vier Töchter bringen Öle, Söhne bringen Salben 6. Gäste opfern vor dem Verstorbenen und seiner Frau 7. Grabherr und seine Frau. Zwei Mädchen opfern Kleidung, Frauen mit Salbopfern. Darüber Krüge. 8. Der Grabherr opfert --> Anubis, flankiert von einer zerstörten westlichen Göttin und einer östlichen Göttin. 9. an der Seite der Bank eine weitere Opferliste. An der Wand Text mit dem Namen des Vaters.
Die Grabwände wurden von S. Schott fotografisch dokumentiert.
Ein zweites Grab hat sich User mit TT 131 anlegen lassen, vermutlich, nachdem er zum Wesir ernannt wurde. Dieses Grab war eine kleine Sensation: E. Dziobek konnte bei jüngsten Untersuchungen nachweisen, dass das Grab einen Oberbau in Form einer Pyramide besaß (MDAIK 45, 1989). Er fand Reste eines Gebäudequadrates mit 72° steilen Böschungswinkeln, umgeben von einem nischengegliederten Sockel. Somit ist dieses Grab der älteste Nachweis einer Pyramide für eine nichtkönigliche Person im NR. --> Sheik Abd el-Korna, Nord, 10/H
1. Auf dem äußeren Türsturz und Pfosten User vor den Kartuschen des Thutmosis III, der Grabherr sitzend und Opfertexte. Im Durchgang der Grabherr, Hymnen an Amun-Rê. Auf dem inneren Sturz und Pfosten Opfertexte. 2. Zwei Register: Opfer an User, häufeln von Getreide 3. Drei Register: Juweliere? vor User, User inspiziert Rinder 4. Vier Register: Festbankett mit weiblichen Musikanten, Opferträger, die Honig usw. bringen. Der Grabherr mit seiner Frau, User inspiziert Gefangene und Tribute aus Nubien. 5. Oben: zwei Frauen vor den Eltern des Grabherrn 6. Zwei Register: User inspiziert Steuern, Gerichtsgebäude mit Steuerzahlern und Schreibern 7. Vier Register: Steuerzahler; zwei Männer mit Tieren und Getreidehaufen, Goldringe, Männer mit Waren und Gold, Text mit den Aufgaben eines Wesirs 8. Der alte Wesir Amtiu (sein Vater) mit Dienern, Höflingen und dem Grabherrn als Schreiber vor Thutmosis III und dessen Ka, der in einem Kiosk sitzt; Text, auf dem User zum Co-Wesir ernannt wird. 9. Zwei Register: Thutmosis III wird in einer Sänfte getragen, Prozession mit großer Begleitung einschließlich User als Wesir und Militäreskorte und Kapelle mit Klappern, Trommler und Trompeter. Männer vor Amentiu, Texte der Lehren von Amentiu. 10. Der Grabherr auf Wüstenjagd (Reste) 11. Der Grabherr vor sechs Registern: Tributzahlungen, Kreter mit Stierkopf und Stierstatuette, Syrer mit Frau und Kind, Männer mit Waren 12. Reste des Textes: Ernennung zum Wesir 13. Eingang zur Kapelle: auf dem äußeren Sturz und Pfosten Texte von Thutmosis III. Die Kapelle selbst blieb unvollendet. Das Grab weist Zerstörungen auf, die in der Amarna-Periode erfolgt sind (User[Amun]).
Im Museum von Grenoble/F. befindet sich eine schwarze Granitstele des User, auf der seine Söhnen ihm und seiner Frau Opfer darbringen. Längerer Text. Diese Stele stammt wahrscheinlich aus TT 131.
Lit.: Hornung, E., Die Grabkammer des Vezirs User, in: NAWG 5 (1961), S. 116 f.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 277 ff