Liebe Meritneith, es scheint mir, dass du ein wenig Interesse an Neuerungen hast. Ich könnte dir die eine oder andere Sache mal zusenden, aber als Gast kann ich keine Mails empfangen, um mit dir Kontakt aufzunehmen. Vielleicht gibt es andere Möglichkeiten, die ich nicht kenne. Ich war schon mal Mitglied, aber den Kontakt habe ich irgendwie verloren. Es ging damals um ein Lernprogramm mit dem Computer, aber das hat auch nur einen Hobbyägyptologen interessiert, der sich aber nicht mehr gemeldet hat. Melde dich bei wirklichem Interesse, ansonsten ist es besser, alles ruhen zu lassen. Viele Grüße Karl-Heinz
danke, Herr Ti legte auf diese Szene anscheinend großen Wert.
Danke auch für den Link zur Publikation der Szene im Grab von Djehutyhotep, sogar mit den Texten in Umschrift und Übersetzung. Auch nicht leicht zu finden
Ich hab von den Entdeckern diese herunterladbare Publikation gefunden (nicht peer-reviewed):
Biondi, F., & Malanga, C. (2022). Synthetic Aperture Radar Doppler Tomography Reveals Details of Undiscovered High-Resolution Internal Structure of the Great Pyramid of Giza. Preprints, 2022, 2022080329. https://doi.org/10.20944/preprints202208.0329.v1
Aber ich traue nicht zu beurteilen, ob das seriös ist. Zu viel Physik
In Bezug auf die derzeit laufende Ausstellung Corinthium Aes - Das Geheimnis des schwarzen Kupfers sei hier noch auf die folgende Fotogalerie verwiesen. Gezeigt wird unter anderem die Beterstatue des Chonsumeh, 3. Zwischenzeit, eine Votivgabe für Osiris, den Gottesvater des Chons (ÄM 23732) aus der Zeit der 22. Dynastie, 946–736 v. Chr. Ein weiteres Highlight der einstigen ägyptischen Metallurgie stellt das Menit des Harsiese dar, welches auf dem Rücken befindlich getragen als Gegengewicht zu einer schweren, mehrreihigen Perlen- oder Goldkette angelegt wurde (ÄM 23733). Harsiese war in der 3. Zwischenzeit der 22. Dynastie um 870 v. Chr. Hohepriester des Amun zu Theben. Ein drittes, ganz vorzüglich gearbeitetes ägyptisches Artefakt aus Corinthium Aes stellt das Krummschwert aus Sichem dar, welches ca. 1750–1650 v. Chr. in Palästina verloren ging (ÄS 2907). Auch das im Bildmaterial gezeigte Krokodil stellt mit seinen Tauschierungsarbeiten eine Votivgabe erster Güte dar.
Die Fotos wurden von Roy Hessing, Sandra Steiß, Matthias Lehr und Marianne Franke erstellt. Bei Weiterverbreitung dieser Bilder bitte den entsprechenden Copyright-Vermerk angeben. Die Abbildungen dürfen im Zuge der aktuellen Berichterstattung honorar- und genehmigungsfrei verwendet werden, sofern der Urhebervermerk korrekt und vollständig angegeben wird.
Martin Lejeune bietet zur Beterstatue des Chonsumeh mit seiner Osiris-Figur (Theophor) auf Youtube einen kurzen Trailer mit weiteren Informationen. Der dazugehörige Naos befand sich dereinst vermutlich in Abydos und ist heute verloren.
Über das Geheimnis der ägyptischen Metallurgen zur Herstellung ihrer Korinthischen Bronze gibt Matthias Lehr, welcher in Zusammenarbeit mit der Archäologin Alessandra Giumlia-Mair diese Legierung analysiert hatte, eine kurze Einführung. Das inhaltlich sehr aufschlussreiche Interview wurde jedoch bereits während der vorangegangenen Ausstellung geführt, welche im Jahre 2023 im Neues Museum Berlin ausgerichtet worden war. Diese ebenfalls von Martin Lejeune erstellte Preview bietet ein Transkript zum mitlesen an.
Henri Gauthier hat ein siebenbändiges Werk unter dem Titel Dictionnaire des noms géographiques contenus dans les textes hiéroglyphiques (1925-1931) herausgebracht, das die Ortsnamen des Alten Ägyptens in der Reihenfolge des Transkriptionsalphabets zusammenstellt. Die Umschrift ist veraltet. Nützlich ist für Dich der Band 7 Indices et cartes. Auf S. 72-80 werden die griechischen Namen aufgelistet. Dort findet man z.B. unter "Heliopolis" mehrere Verweise; der erste ist Bd. I, S. 54. Unter diesem Verweis steht oben als erster Eintrag Jwnw (so wird der Name heute transkribiert) mit verschiedenen hieroglyphischen Schreibweisen, aber auch die Bezeichnungen in anderen Sprachen werden angegeben. Der griechische Name ist eine Übersetzung aus dem Koptischen "die Stadt des Re". Das ist zwar etwas mühsam, aber so kann man vielleicht nach und nach die einen interessierenden Namen heraussuchen.
Leider gibt Gauthier, Bd. I, S. 178 für WAs.t "Theben" keine Erklärung. Man findet aber eine im Lexikon der Ägyptologie, Bd. VI, Sp. 465:
Zitat:
Griechisch Thebai erklärt sich aus dem Namen des Stadtteils Djeme
mit Verweis auf Eberhard Otto, Topographie des thebanischen Gaues, Berlin, 1952, S. 11 (Anhang).
Aus der Expedition der Jahre 1798 bis 1801 ging ein wirklich beeindruckendes Gesamtwerk hervor, dass viel umfangreicher ist als ich mir vorgestellt hatte. Vielen Dank Michael für die Verlinkung der sehr anschaulichen Ausgaben in den Beständen von Meretseger Books und den Digital Collections der New York Public Library.
pr(i)=j aq(=j) m wnm.yt (m) hrw(w)-dr-sbj.w m (s)xm wn=j Hna Hr(.w) (m) hrw(w)-jr(i).t-H(A)b.w n(.iw) (W)sr(.w) n jr(i).t aAb.t n Ra(w) m sn.wt Dnj.t m jwn.w
„Ich möge/will/werde herauskommen und eintreten, als/im Verzehrendes/-n (Feuer), am Tage des Vertreibens der Rebellen im Heiligtum (= Letopolis), so dass ich mit Horus zusammen bin, (am) Tage des Machens/Abhaltens der Feste des Osiris (und) wegen des / für das Machen(s) einer Spende für RE am (Fest) des sechsten Tages des Mondmonats und am (Fest) des 1. Und 3. Mondviertels, in Iunu.“
Abweichung: TLA:
Zitat:
Aus dem verzehrenden Feuer gehe ich aus und ein am Tag des Vertreibens der Rebellen aus Letopolis. Ich befand mich bei Horus am Tag des Durchführens der Feste des Osiris, des Vollziehens der Opferspende für Re am sechsten und siebten Mondmonatstag in Heliopolis.
Totenbuch online:
Zitat:
Aus dem verzehrenden Feuer gehe ich aus und ein am Tag des Vertreibens der Rebellen aus Letopolis. Ich kenne mich bei Horus am Tag des Durchführens der Feste des Osiris, des Vollziehens der Opferspende für Re am sechsten und siebten Mondmonatstag in Heliopolis.
– TM 134299, Neues Reich, übersetzt von: B. Backes
Zitat:
Aus dem verzehrenden Feuer gehe ich aus und ein am Tag des Vertreibens der Rebellen aus Letopolis. Ich spüre mich bei Horus am Tag des Durchführens der Feste des Osiris, des Vollziehens einer Opferspende für Re am sechsten und siebten Mondmonatstag in Heliopolis.
- TM 134265, Neues Reich, übersetzt von: B. Backes
Zitat:
Aus dem verzehrenden Feuer gehe ich ein und aus am Tag des Vertreibens der Rebellen aus Letopolis. Ich kenne mich bei Horus beim Durchführen der Festriten für Osiris angelegentlich des Vollziehens der Spende für Re am sechsten und siebten Mondmonatstag in Heliopolis.
- TM 134267, Neues Reich, übersetzt von: B. Backes
Zitat:
Ich gehe aus und ein in der Flammeninsel (Schreibung: „Flammenstätte“). Vertrieben sind die Rebellen - Variante: das Unwetter - aus Letopolis. Ich erkenne mich bei Horus am Tag des Festes des Osiris-Wennefer, gerechtfertigt, und der Ausführung der Opferspende für Re, am sechsten Monatstag und dem Mondviertelfest in Heliopolis.
- TM 57201, Ptolemäisch, übersetzt von: B. Backes
Zitat:
Ich gehe im verzehrenden Feuer aus und ein am Tag des Vertreibens der Rebellen aus Letopolis. Ich erkenne mich zusammen mit Horus am Tag, da die Feste des Osiris-Wennefer ausgeführt werden und die Opferspende für Re ausgeführt wird, am Tag des 6. Monatstags und am Monatsviertelfest in Heliopolis.
- TM 134515, 3. Zwischenzeit, übersetzt von: B. Backes
Hier kann man nicht wirklich sagen, was wahrscheinlicher ist, wenn man mich fragt, da es vom angenommenen Kontext abhängig ist. Ich gehe zum Beispiel davon aus, dass "aus und eingegangen wird" als Flamme und die beiden Netzseiten in der Flamme. Ich bin davon ausgegangen, die Verzehrende Flamme soll die Rebellen verbrennen, die anderen beiden wahrscheinlich, dass der Verstorbene unerbittlich gegen die Rebellen vorgeht und die Formulierung also eine (andere?) Metapher ist. Die Variante mit der Flammeninsel/-stätte scheint ja auch eben das zu sein, eine Variante, wenn sie nur einmal vorkommt.
Allerdings kann ich die Formulierung einer Emphatischen Konstruktion nicht verstehen. Zumindest hier. Aber das TLA geht ja von einer Auslassung des zweiten r aus, warum auch immer. Gibt es da vielleicht Varianten mit Reduplikation? Und ja, natürlich kann das vergessen werden und wird später nicht mehr konsequent geschrieben oder anders gehandhabt, aber ich gehe gern vom „Normalfall“ aus, so lange ich keine Signale für eine Ausnahme sehe. Sonst könnten wir das nämlich hier bei fast allen Sätzen annehmen. Die Zeitlage ist hier Kontextabhängig, was es schwer macht, die eine Übersetzung gegenüber der anderen zu verwerfen, wenn man den Text an mehreren Stellen unterschiedlich versteht. Hier erwarte ich also von E.K. bis Perfektiv alle möglichen Vorschläge. Ein Subjunktiv schien mir aufgrund der sprachlichen Seltenheit des Perfektiv als wahrscheinlicher. Sollte es aber ein Perfektiv sein, ist es wohl ein performativer Sprechakt mit einem Perfektiv. (also "Mit dem Abschluss des Sprechens ist das Gesagte Fakt.")
Auch habe ich wieder wn als Subjunktiv aufgefasst, weil das Ganze m.M.n. als Beteuerung der Redlichkeit zu verstehen ist, der Verstorbene hat dann also bereits früher gute Dinge getan, die ihm den Zutritt zu den Festen an der Seite von Horus ermöglicht haben. Insgesamt ist es ja dann aber im Falle eines Subjunktivs ein Versprechen, dass den Grund der versprochenen Handlung enthält.
jnk wab m Dd.w s.qA(A).y jm(.i)-qAA(.i) „Ich bin der Reine in Djedu, der auszeichnet (lit. hoch macht), den, der in dem Hügel ist.“
Abweichung: Nicht gravierend genug. Ich habe wab halt übersetzt, aber es wird sich in der Tat wohl um den Wab-Priester handeln, der ja „der Reine“ eigentlich bedeutet, wenn man den nächsten Satz dazu in Beziehung setzt.