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Thema: Fälschungen |
Mubarek Gast
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« Datum: 23.05.2004 um 04:04:31 » |
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Zur Zeit werden wieder gut gemachte Fälschungen auf dem Markt (auch in einem bekannten Internet-Auktionshaus) angeboten. Der sachlichen und finanziellen Fantasie der Anbieter sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die relativ preiswerten, kleineren Stücke stammen aus Ägypten; die hochpreisigen neuerdings auch aus Staaten des ehemaligen Ostblocks, zumeist aus Tschechien. 1. Alabaster Sorgfältig hergestellte Fälschungen sind schwer zu erkennen. Risse und Schichtabplatzungen werden mechanisch und durch Austrocknung perfekt nachgeahmt. Das Rohstück wird industriell hergestellt, die Endbearbeitung erfolgt von Hand, teilweise mit den Originalen sehr ähnlichen Werkzeugen. Zur Erkennung gilt die Faustregel, je perfekter die Form (Rundheit), desto wahrscheinlicher die Fälschung; eine Schieblehre ist hilfreich. Ist ein Geruch von Oliven- oder anderem Öl wahrnehmbar, ist erst kürzlich eine Politur erfolgt. 2. Bronzen Zerstörungsfreie Prüfung "auf die Schnelle" ist nur durch Untersuchung des Grünspans (Malachit) möglich. Wattebausch oder Q-Tip mit Aceton befeuchten und sanften Abstrich machen; löst sich der Malachit oder verwischt, ist es eine Fälschung. Malachit bildet Pocken, für deren Erkennung eine normale Lupe nicht ausreicht; ein Taschenmikroskop mit mindestens 30-facher Vergrösserung ist geeigneter. Je älter das Objekt ist, desto grösser sind die Pocken. Eine feinstrukturierte Oberfläche mit kleinen oder gar keinen Pocken deutet im Regelfall auf eine Fälschung. 3. Papyri Hervorragende Fälschungen auf echtem Papyrus, der künstlich gealtert wurde. Erkennung nur über die Tinte möglich. Einen kleinen Tropfen destillierten Wassers mit der Pipette aufbringen und dann mit Löschpapier aufsaugen. Die wasserlösliche Tinte steigt im Löschpapier und teilt dabei strukturiert ihre Pigmente auf, welche mit der Lupe erkannt werden können. Löst sich die Tinte nicht oder kommt es zu keiner Pigmentausbildung, ist es eine Fälschung. Die hier genannten Methoden sind nicht immer zuverlässig und taugen nur zu einer ersten, groben Untersuchung. Aber selbst wenn das Ergebnis offensichtliche Echtheit signalisiert, kann es sich immer noch um eine Fälschung handeln; die Fälscher werden immer besser.
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Mubarek Gast - Themenstarter
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« Antwort #2, Datum: 23.05.2004 um 22:23:53 » |
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Habe beides nicht mitbekommen. - Schade. Aber die "neue Welle" rollt seit Beginn der EU-Erweiterung und was da zum Teil anrollt, sind tadellose Arbeiten. Dolche und Speerspitzen, zum Beispiel, sind aus Zinkspritzguss. An den Schneidflächen ist umlaufend eine dünne Kupferfolie aufgebracht, die jeden "Taschenemessertest" erfolgreich besteht. Skulpturen werden galvanisch oder heiss kupferplatiert, was die im sauren Bad aufgebrachte Patina äusserst echt erscheinen lässt. Hochwertige Kopien werden aus Bronze gegossen, welche aus eingeschmolzenen alten Stücken besteht und somit bei (fast) jeder metallurgische Prüfung problemlos als Original anerkannt wird ... Aber wie dem auch sei, dass grosse Mengen falscher Stücke auf dem Markt sind und waren, setze ich als bekannt vorraus. Aber was jetzt kommt, stellt das bisher Dagewesene noch in den Schatten. Daher mein Beitrag.
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