Prostitution an sich ist für Ägypten ausreichend, wenn auch nicht besonders gut, belegt, insbesondere für die späteren Epochen. Sexuelle Ausgelassenheit im Zusammenhang religiöser Feste läßt sich ebenfalls nachweisen, ist aber sachlich von Prostitution zu trennen. Tätigkeit eines Tempels im Bordellbetrieb beschränkt sich auf einen unsicheren Beleg in einem griechischen Papyrus der Ptolemäerzeit. Strabos Bericht über die möglicherweise (abhängig vom philologischen Verständnis) sexuell freizügige Frau in Theben ist zumindest nicht als Prostitution im echten Sinne nachweisbar. Insgesamt läßt sich somit aus Ägypten kein Fall für die Existenz von Kultprostitution rekonstruieren.