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   Aller Anfang ist schwer - oder doch nicht ? (5)
  Autor/in  Thema: Aller Anfang ist schwer - oder doch nicht ?
Senefer  maennlich
Member



Aller Anfang ist schwer - oder doch nicht ? 
« Datum: 22.01.2017 um 20:06:48 »   

Hallo Leute,

ich habe mich heute hier im Forum angemeldet und möchte gleich eine Frage loswerden. Als Einsteiger in die Hieroglyphenschrift steht man ja doch ein wenig im Regen. Zwar gibt es einige Bücher, von denen sicher auch welche recht gut sind, aber es fehlt einem trotzdem die Übersicht. Nach ersten Erkundungen im Buch von Collier / Manley komme ich zu dem Schluß, daß es mit Buchdurchlesen kaum zu großen Fortschritten kommen wird. Ich könnte mir vorstellen, daß das Lernen der einzelnen Hieroglyphen an erster Stelle steht (davon gibt es ziemlich viele). Desweiteren darf auch etwas Grammatik nicht fehlen und bei weiteren Fortschritten kommen dann noch kleinere Übersetzungsübungen hinzu. Wie wird das eigentlich bei einem Studium gehandhabt, kennt sich da jemand aus?

Beste Grüße und mein Dank im voraus
Senefer
Isisnefertari  weiblich
Member



Re: Aller Anfang ist schwer - oder doch nicht ? 
« Antwort #1, Datum: 23.01.2017 um 19:15:42 »   

Hallo Senefer,

also bei uns wurde damals erst mal ein Block-Propädeutikum zur deutschen Grammatik vorgeschoben, bevor es an Mittelägyptisch ging - was, wie sich gezeigt hat, für einen erschreckend großen Teil des Kurses auch sehr nötig war. Daran schlossen sich dann 4 Semester Mittelägyptisch mit Tutorium an.
Zunächst ging es kurz um Sprachgeschichte und Linguistik (welche Sprachfamilien und Entwicklungen gibt es, wo ist da das Ägyptische einzuordnen etc.). Anschließend wurden die Zeichen gelernt, zuerst Einkonsonanten- als Basis, danach die Mehrkonsonantenzeichen. Parallel dazu musste man natürlich auch schon Vokabeln lernen. Die Grammatik war zu dieser Zeit noch recht "einfach", wenn ich mich recht erinnere, hatten wir im ersten Semester ausschließlich Substantivalsätze, Verbalsätze erst ab dem zweiten Semester. Übersetzungsübungen waren natürlich zu dieser Zeit auch noch recht einfach gehalten, unsere Dozentin hatte ein tolles Skript mit Übungen erstellt. Die Grammatik richtete sich nach Ockinga und Schenkel.
Mit fortschreitendem Semester kamen auch immer mal wieder kürzere oder längere Sequenzen aus Texten wie dem Schiffbrüchigen zur Übung darin vor. Nach 3 Semestern Grammatikkurs kam im vierten Semester der Lektürekurs, wo dann längere Texte gelesen werden, bei uns war das damals der Sinuhe.
Bei Neuägyptisch wurden grammatikalische Spezifika dann nicht mehr im "Schul-Stil" gelehrt, sondern anhand der konkreten Textbeispiele.

Beste Grüße
Isisnefertari
> Antwort auf Beitrag vom: 22.01.2017 um 20:06:48  Gehe zu Beitrag
Senefer  maennlich
Member - Themenstarter



Re: Aller Anfang ist schwer - oder doch nicht ? 
« Antwort #2, Datum: 23.01.2017 um 21:04:16 »   

Hallo Isisnefertari,

danke für deine schnelle Antwort zu meiner Frage.

Bei deinem Studium hast du, wie ich vermute, auch weiterführende und ergänzende Informationen gelehrt bekommen. Das rundet natürlich das Studium sehr gut ab und läßt den Stoff nicht so trocken erscheinen. Schließlich ist der Kontext in den die Hieroglyphenschrift gebettet ist, genau so interessant.

Ich habe hier im Forum schon einige Beiträge gelesen und bin dabei auf empfohlene Bücher gestoßen. Diese werde ich mal genauer unter die Lupe nehmen.

Habt ihr beim Studium die Hieroglyphen auch mit Lernkarten (Karteikarten) gelernt oder nur durch Übung mit den Texten ? So ein "Vokabeltrainer" wäre vielleicht gar nicht so schlecht, um sich am Anfang die Bilder einzuprägen, oder ?

Beste Grüße

Senefer
> Antwort auf Beitrag vom: 23.01.2017 um 19:15:42  Gehe zu Beitrag
Isisnefertari  weiblich
Member



Re: Aller Anfang ist schwer - oder doch nicht ? 
« Antwort #3, Datum: 23.01.2017 um 22:48:35 »   

Hallo Senefer,

die beste Art des Lernens muss natürlich jeder selbst für sich finden, wie bei jeder Sprache. Für mich persönlich haben Karteikarten sehr gut funktioniert. Dabei hat man auch immer gut das Zeichnen der Hieroglyphen üben können, was haptischen Lerntypen beim Einprägen der Vokabeln helfen kann.
Im Ockinga befindet sich hinten ein 24-seitiges, alphabetisch sortiertes Wörterverzeichnis, das war unser Grundwortschatz. Einige meiner Kommilitonen haben auch direkt mit dieser Tabelle gelernt. Probier einfach aus, was dir mehr liegt.

Beste Grüße
Isisnefertari
> Antwort auf Beitrag vom: 23.01.2017 um 21:04:16  Gehe zu Beitrag
Senefer  maennlich
Member - Themenstarter



Re: Aller Anfang ist schwer - oder doch nicht ? 
« Antwort #4, Datum: 27.01.2017 um 08:53:42 »   

Hallo Isisnefertari,

das ist übrigens eine sehr gute Idee mit der haptischen Wahrnehmung: Die Hieroglyphen zuerst Schreiben (Zeichnen) üben und sich dann eine Lernkarte mit Vorder- und Rückseite anfertigen. Dann hat man auch sein eigenes Per-Medjat.

Beste Grüße
Senefer
> Antwort auf Beitrag vom: 23.01.2017 um 22:48:35  Gehe zu Beitrag
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