jw sDm.n=j md.wt Jj-m-Htp Hna @r-Dd=f "ich habe die Worte des Imhotep und des Hordjedef gehört"
md.wt "Rede, (gesprochenes) Wort" (Hannig, Ägyptisch-Deutsch, S. 378) - dort ist diese Stelle angegeben
md.wt Jj-m-Htp Hna @r-Dd=f "die (weisen) Worte des Imhotep und des Hordjedef"
Hna "(2) [präp koordinierend] zusammen mit, und, und auch" (S. 538)
@r-Dd=f "Hordjedef (ein berühmter Autor)" (S. 544)
Zur Lesung des Namens Hordjedef gab es eine kleine Kontroverse. So wurde er zunächst Djedefhor gelesen, und unter diesem Namen steht er auch im LÄ I, 1099 sowie in LÄ III, 978-980, Stichwort: "Lehre des Djedefhor". So hat sich Hermann Ranke gegen eine solche Lesung dieses Namens und ähnlicher Namen ausgesprochen, z.B. in Personennamen, Bd. II, S. 258. Ein Grund ist, daß eine Satzform
sDm=f + Subjekt in der ägyptischen Sprache "so gut wie unbekannt ist". Hellmut Brunner schrieb dagegen: "Mit aller Entschiedenheit halte ich an der Lesung
Dd=f-@r (nicht
@r-Dd=f) fest" (in: Djedefhor in der römischen Kaiserzeit, in: FS Wessetzky, 1974, S. 63) und schrieb später dazu noch einen langen Artikel: Zur Aussprache der Namen Chephren und Djedefhor, in: ZÄS, Bd. 102, S. 94-99 (1975).
sDd=tj m sDd.wt=sn rsj "welche so sehr als ihre Sprüche zitiert werden"
sDd "erzählen" (Hannig, S. 796) -
sDd m sDd "als Sprüche zitieren"
rsj (
rA-sj) "[zur Verstärkung]" (S. 478) - "sehr , durchaus" Wb II, 453 - "ganz vortrefflich" bezieht sich auf die Verstärkung eines Adjektivs, das hier aber fehlt.
Was ist mit Z7
w in
sDd "erzählen"? Diese Schreibung wird in Wb IV, 394 als Schreibvariante seit dem Neuen Reich aufgeführt. Hier ist der Einfluß des Neuägyptischen zu spüren. So schreibt Adolf Erman, Neuägyptische Grammatik, § 11:
Zitat:So hängt man z.B. Formen, die gewiss nie eine Endung gehabt haben, ein [Z7] an, als scheue man sich, das Wort ohne Endung zu lassen. Besonders den Verben wird ein solches [Z7] angehängt, das sie dann in allen ihren Formen tragen, so schreibt man: ... u.s.w. Warum man dann anderen diesen gleichartige Verben ohne das [Z7] lässt, wie: ... u.s.w., das gehört zu den Geheimnissen der ägyptischen Schrift, über die zu grübeln es nicht lohnt. |
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sDd m sDd.t "die Aussprüche [alter Weiser] gebrauchen" Wb IV, 395. In unserem Text wird jedoch statt des Z7 ein Wachtelküken G43 geschrieben, so daß es als Plural zu lesen ist.
Um welche Form handelt es sich bei
sDd.tj?
Eine Möglichkeit ist, es als Pseudopartizip aufzufassen, denn die 3. Person Plural feminin hat genau diese Endung
.tj (Gardiner, Egyptian Grammar, § 309). Die Verwendung wäre dann die, einen Umstand anzuzeigen (§ 314 "Use of the old perfective as a clause of circumstance").
Eine andere Möglichkeit ist, daß
=tj als neuägyptische Schreibung des unpersönlichen Pronomens
=tw "man" zu sehen (Erman, § 270: "An Stelle der korrekten Schreibung
=tw findet sich zuweilen auch
=tj: ...
Dd=tj 'man sagt'"). Gardiner führt diese Variante für das Mittelägyptische nicht an; hingegen erwähnt es Allen, Middle Egyptian, Abschnitt 15.5 als seltene Schreibung. Dann ist dieser Abschnitt als sog. "virtueller Relativsatz" zu verstehen, als Relativsatz ohne Relativpartikel
ntj (Gardiner, §§ 196-198), d.h. der Relativsatz wird direkt an das Bezugswort angeschlossen. Diese Art wird oft verwendet, wenn das Bezugswort unbestimmt ist ("ein Mann", "Leute"). Es gibt jedoch auch Fälle bei bestimmten Bezugsworten ("der Mann"). Ein solcher Fall liegt hier vor, denn es geht ja um "Worte des Imhotep und und des Hordjedef" und nicht um irgendwelche Worte. Hierzu: Gardiner, § 198.