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   Architektur & Kunst (513)
   Wandmalereien,Korrekturen in schwarz oder rot (3)
  Autor/in  Thema: Wandmalereien,Korrekturen in schwarz oder rot
Kaschta  weiblich
Member



Wandmalereien,Korrekturen in schwarz oder rot 
« Datum: 24.03.2017 um 08:27:52 »   

Ich möchte gerne ein Thema zur Diskussion stellen.In unterschiedlichen Büchern werden auch unterschiedliche Versionen zur Entstehung von Wandmalereien dargestellt.Die Einen benennen die Farbe rot als Korrekturfarbe der Meister,die anderen jedoch schwarz.Im Buch:Bilder der Unsterblichkeit,Zahi Hawass,S.50,findet man Darstellungen aus dem Grab des Haremhab.Sie sind unvollendet und sollen,laut Beischrift darstellen,das der Meister hier in rot nachgearbeitet hätte.Sieht man sich einige Schriftzeichen genauer an (Fahne,Küken) ist für mein Empfinden jedoch die in schwarz gemalte Version die Bessere.Ebenso sind Hilfslinien in rot gemalt und schwarz sollte ja die bleibende Farbe sein.Das legt für mich eher die Vermutung nahe,das in rot vorgezeichnet,bearbeitet wurde,schwarz die endgültige Version darstellt.Rot läßt sich auch besser mit schwarz überdecken.Auch Abstände und Positionierung von Hieroglyphen lassen-zumindest in diesem Beispiel-für mich vermuten,das nicht mit rot Fehler berichtigt wurden,sondern die Vorzeichnungen damit gezeichnet wurden(Beispiel s.50,Determinativ für Gott,6.Register in Leserichtung)Aber es ist oft sehr schwer einzuschätzen.Was ist denn da die Lehrmeinung,gibt es überhaupt eine?Offenbar scheinen Ägyptologen sich da auch nicht so einig zu sein.Ob es von den Ägyptern selbst variert wurde,vielleicht auch abhängig war von der Zeit?(es gibt ja auch Beispiele,in denen rot offfenbar wirklich zur Korrektur genommen wurde).Es stellt sich auch die Frage,wie die Korrekturen wieder "entfernt" wurden,nicht immer wäre das alleine mit Übermalen oder Ausmalen so möglich gewesen,zumindest mit damaligen Mitteln nicht einfach.Ich denke,die Vorzeichnung,Korrektur,wäre dann durchgeschlagen,wenigstens bei hellen Hintergründen oder Ausmalen(Besonders bei Reliefs hätte das problematisch werden können).Schwarz wäre da noch weitaus schwieriger gewesenWer weiß da mehr drüber?(Hawass hat oft eine selbstdarstellerische und auch kreative,ausschmückende Sichtweise,doch in den Grundzügen vertritt er doch allgemeingültige Thesen der Ägyptologie.Nicht nur bei Hawass habe ich diese Aussage gefunden,auch andere Ägyptologen meinen,das rot die Korrekturfarbe wäre.Es schwankt sehr,je nach Autor)
Lutz  maennlich
Member



Re: Wandmalereien,Korrekturen in schwarz oder rot 
« Antwort #1, Datum: 25.03.2017 um 06:27:37 »   

Lexikon der Ägyptologie - II : Erntefest-Hordjedef. - [Ed. Wolfgang Helck / Wolfhart Westendorf]. - Wiesbaden : Otto Harrassowitz, 1977. - ISBN : 3447018763. - XI S., 1276 Col. - Dieter Arnold : Grabbau. - Col. 845 - 851. - Columne 850 :


- Vollbild -


Aidan Dodson / Salima Ikram : The Tomb in Ancient Egypt - Royal and Private Sepulchres from the Early Dynastic Period to the Romans. - London : Thames & Hudson, 2008. - ISBN : 9780500051399 ; 0500051399. - 368 S. - Seite 48 :


- Vollbild -


The Oxford Handbook of the Valley of the Kings. -  [Ed. Richard H. Wilkinson / Kent R. Weeks]. - Oxford : Oxford University Press, 2016. - ISBN : 9780199931637. - XVI, 627 S. - Seite 146 :


- Vollbild -

Gruß, Lutz.
« Letzte Änderung: 25.03.2017 um 10:58:46 von Lutz »
> Antwort auf Beitrag vom: 24.03.2017 um 08:27:52  Gehe zu Beitrag
Lutz  maennlich
Member



Re: Wandmalereien,Korrekturen in schwarz oder rot 
« Antwort #2, Datum: 28.03.2017 um 06:43:38 »   

Betsy M. Bryan : Painting Techniques and Artisan Organization in the Tomb of Suemniwet, Theban Tomb 92. - In: Colour and Painting in Ancient Egypt. - London : British Museum Press, 2001. - S. 63 - 72.

Zitat:
The tomb of Suemniwet was planned and decorated by workshop-crews using a variety of organizational and painting methods. The hierarchical structure of Egyptian society is often thought to have permeated the ranks of art production too, as if each and every wall were painted using the same methods. Yet clearly within the overarching hierarchy that recognized masters and regular artisans, as well as apprentices, latitude was given to the major artist to organize his crew as he wished, or as suited the needs of the project at hand.

Gruß, Lutz.
> Antwort auf Beitrag vom: 25.03.2017 um 06:27:37  Gehe zu Beitrag
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