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  Isis (Göttin)
Ast




Isis war ursprünglich die Ortsgöttin von --> Anedjiti (Busiris, --> IX. unteräg. Gau) und Tb-nTr (Tjeb-netjer, Fürstin des Westens) --> Gau des göttlichen Kälbchens, (u.ä. Gau XII).

Die --> heliopolitanische Götterneunheit setzt Isis (griech., richtig: Aset) als Tochter der --> Nut und des --> Geb ein.

Man verbindet sie mit ihrem Bruder und Gemahl --> Osiris, dem sie treu ergeben ist.
Die Schriftzeichen ihres Namens bedeuten das Wort Thronsitz, dessen Verkörperung sie ursprünglich wohl gewesen war. Man identifizierte sie vor allem mit dem ägyptischen Thron, da sie und --> Osiris die ersten Herrscher in einem goldenen Zeitalter gewesen waren und Isis die Mutter des --> Horus und somit aller nachfolgenden Könige Ägyptens war.

Als --> Osiris von Seth ermordet und zerstückelt wurde, suchte sie die Leichenteile im ganzen Land, setzte sie wieder zusammen und erweckte ihren Gatten wieder zum Leben um Horus zu zeugen.
Sie wird oft als Vogel dargestellt, der seine Flügel schützend über Osiris ausbreitet. Sie bewahrte ihren Sohn --> Horus so lange vor den Nachstellungen des Seth ( --> Achbit), bis er seine Erbe als rechtmässiger Thronfolger antreten konnte.

Der Göttin Isis wurden magische Kräfte und eine grosse Beharrlichkeit zugeschrieben. Mit ihren Fähigkeiten half sie besonders erkrankten Kindern. Ihre Heilmittel wirkten vorallem bei Schlangenbissen und Skorpionstichen. Während des Neuen Reiches wurde das tit-Amulett mit dem Mythos der Isis verbunden. Diese speziell geknotete Gürtelschleife (tit-Knoten) steht vermutlich auch in einem Zusammenhang mit dem Lebenszeichen Anch.

Wegen ihrer mütterlichen Eigenschaften wurde Isis manchmal auch in Gestalt einer Sau gezeigt. Ausserdem zählte die Kuh zu einer ihrer Erscheinungsformen - eine Tatsache, die vielleicht ihre verschiedentlichen Verwechslungen mit der Göttin --> Hathor erklärt, denn sie wird oft wie diese mit Kuhhörnern und Sonnenscheibe auf dem Kopf dargestellt.

Der Isis-Kult fand unter der Herrschaft der Römer auch über die Grenzen Ägyptens hinaus grosse Verbreitung, so ist z.B. sogar in den röm. Stadtgründungen Köln und Mainz ein Isiskult belegt.

Im --> Amduat kennt man Isis als
Ast-jmnt (Isis-imenet, Isis des Westens, Westgöttin),
als

Ast-imHyt (Isis-imhyt, Isis der Imhet-Unterwelt),

Ast-nDtt (Isis-nedjtet, Isis vom Verhör)
und

Ast-TAyt (Isis-Tayt) als Göttin aus dem Amduat.





Quelle:
www.isis.li
Hannig, R., Grosses Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch. Mainz 1995, S. 1183 ff.

Eingestellt durch: Ptah (08.02.2003)
Bearbeitet durch:  Aset - E-Mail (04.11.2003), Iufaa (13.04.2005), semataui (17.05.2007)
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