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Verlauf:
Gerätefries
Dagi (Wesir, 11. Dyn, TT 103)
Mentuhotep II / Neb-hepet-Rê (König, 11. Dyn)
Mumie
Dagi (Wesir, 11. Dyn, TT 103)
Wesir
Oberägypten
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  Mumie
In vorgeschichtlicher Zeit wurden Leichen in flachen Sandgräbern bestattet, was die Austrocknung förderte und sie dadurch weitgehend erhalten blieben.
Die in geschichtlicher Zeit eingeführten Schutzmaßnahmen, wie das Einwickeln der Toten mit Leinenstreifen oder die Anlage tiefer, mit Ziegeln gebauter Gräber und auch die Benutzung von Holz- und Steisärgen förderten jedoch den Zerfall der Körper.
Man ging daher dazu über, den Leichnam künstlich zu trocknen und dadurch zu erhalten.
Dazu benutzte man Natron, das in die Leiche hineingelegt wurde, nach Entnahme der Eingeweide durch einen Einchnitt im Unterleib.
Das früher angenommene "Natronbad" ist falsch; man benutzte festes Natron für eine rituelle Zeitspanne von 70 Tagen.
Danach wurde die Leiche gewaschen und eingeölt. Die Körperhöhlungen, aus denen die Organe (oft auch das Gehirn) ertfernt worden waren, wurden mit Harz oder halzgetränkten Leinenkissen gefüllt, auch Sägemehl dazu benutzt.
Die Eingeweide wurden in den sogenannten --> Kanopenkrügen aufbewahrt, z. T. in einer Natronlösung schwimmend.
In der Spätzeit auch eingewickelz in die Mumie zurückgelegt. Das Herz blieb fast immer im Körper.
Am Ende der Mumifizierung wurde die Leiche in lange Leinenstreifen gewickelt, wobei besonders im Alten Reich Gesicht und Glieder in Leinen nachgeformt wurden.

Der Beginn der Mumifizierung ist nicht sicher. Anscheinend war bereits die Leiche des Königs Djoser nach dem Befund eines gefundenen Fußes mumifiziert. Der Kanopenkasten mit den Eingeweiden der Hetep-heres (Mutter des Chufu) ist ebenfalls erhalten und macht für diese Zeit das Bestehen der Mumifizierung sicher.

Das zur Füllung der Mumie benutzte Harz stammt von Nadelhölzern, vorzugsweise der Libanon-Zeder.
Benutzte Materialien wie die Säckchen mit Natron wurden mit begraben.

Das Wort Mumie selbst stammt vom persischen Wort "Mumia" ab und bedeutet Bitumen, Erdpech.
Wegen der schwarzen, harzigen Substanzen und der oxidierten Salböle wurde es namengebend.
Bitumen selbst wurde erst in grich.-röm. Zeit nachgewiesen.



Quelle:
Helck, W., Otto, E., Kleines Lexikon der Ägyptologie. Wiesbaden 1999

Eingestellt durch: semataui (17.05.2003)
Bearbeitet durch:  Iufaa (14.04.2005)
Unterstrichene Lexikon-Links wurden automatisch generiert.


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