zur Definition siehe --> Hypostyl Der im NR typische Säulensaal mit erhöhtem Mittelschiff, der nach Haeny und Chevrier nun als Hypostyl bezeichnet werden darf, taucht erstmals im Ach-Menu (von Thutmosis I.) in Karnak auf. Nach Aussage von Refai sind die thebanischen Säulensäle weder in ihrer baugeschichtlichen Herkunft, noch in ihrer Bezeichnung und Funktion einheitlich. Lediglich das Bildprogramm verbindet sie, läßt ein einheitliches Konzept erkennen. Der Säulensaal gehört zu den vorderen Tempelteilen und hat kultunterstützende Dekorationen. Hierbei handelt es sich oft um Götterbarken und königliche Krönungszeremonien. Zu ihrem Bildprogramm gehören die Szenen des Königskultes, nämlich: Geburt, Säugung, Inthronisation, Herrschaftsbestätigung und Tempelgründung. Diese werden nicht überall in ihrer vollen Ausprägung abgebildet. Oft findet man nur eine Auswahl mit Ausschnitten dieser Darstellungen. Dies hängt von der Größe des zu dekorierenden Raumes ab. Diese Szenen werden durch allgemeine Opfer- und Ritualszenen aufgefüllt, wobei bei den Opferdarstellungen das Opfer für den leiblichen Genuß oder des Wohlgeruchs bevorzugt abgebildet wird. Opferempfänger war die Vielzahl der ägyptischen Götter, die zu theologisch zusammengehörenden Götterpaaren angeordnet wurden. In keinem der Säulensäle fehlt eine Darstellung des Ka.
Quelle: Refai, H., Untersuchungen zum Bildprogramm der großen Säulensäle in den thebanischen Tempeln des Neuen Reiches. Wien 2000
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