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151) KV 12 (Grab im TdK)
KV 12, unbekannt

Das Grab KV 12 im Tal der Könige war bereits vor 1739 bekannt und wurde schon in der Antike beraubt.  

Es wurde wahrscheinlich Mitte der 18. Dynastie angelegt. Das Grab ist undekoriert und war um 1830 (Burton) noch voll Schutt. Wer auch immer ihn weggeräumt hat, über Funde usw. liegen keinerlei Hinweise und Berichte vor.  

Nach Burton, der im Grab noch Mumienreste fand, grub H. Jones (1908-09), H. Carter (1920/21) und Otto Schaden (1993/94)  erfolglos am Grabeingang.

Bein Aushub von KV 9 (Ramses VI) in der 20. Dynastie hat man  zufällig die Wand zur hinteren Kammer von KV 12 durchbrochen. In dieser Zeit oder spätestens bei der Beraubung von KV 9 wurde auch dieses Grab geplündert, wobei man heute vermutet, dass die Grabschänder des Ramses-Grabes den Zugang über KV 12 gefunden haben.


- Vollbild -

Zeichnung: semataui.de/K. Adams

KV 12 ist ein Mehrkammergrab mit einem außergewöhnlichen Grundriss. Zahlreiche Kammern zweigen von der Hauptachse ab. Die hinteren Kammern scheinen zur ursprünglichen Konstruktion zu gehören, da sie qualitativ wesentlich ausgewogener gearbeitet sind als die vorderen Kammern. Die unregelmäßige Gestalt beruht auf härteren Gesteinsschichten, die die Steinmetze vorfanden.



Quelle:
N. Reeves, R. H. Wilkinson. Das Tal der Könige. Augsburg 2000
K. Weeks. TMP. Atlas of the Valley of the Kings. 2003


Eingestellt durch: semataui (23.09.2008)
Bearbeitet durch: -


152) Sen-iqer (Erbprinz, 1. ZZ, TT 185)
%n.j-jor



TT 185 ist eines der ältesten Gräber in --> el-Chocha (D/10). Die Grabanlage gehört Seniqer, einem Erbprinzen aus der ersten Zwischenzeit und liegt am Hang etwas oberhalb von TT 48 (Amenemhat/Surer).

Der Eingangsbereich zeigt auf dem äußeren Pfosten den Grabherrn mit Dienern.




Quelle:
P&M, I The Theban Necropolis P. I, Oxford 1964

Eingestellt durch: semataui (23.09.2008)
Bearbeitet durch: -


153) Nefer-menu (Bürgermeister, 19. Dyn, TT 184)
Nfr-mn.w



Nefermenu war königl. Schreiber und "Bürgemeister der Südstadt", d.h. Bürgermeister Thebens, wahrscheinlich als Nachfolger des Paser (dem Vater von Neb-sumenu, TT 183) in der zweiten Hälfte der Regentschaft des Ramses II.

Seine Grabanlage in --> el-Chocha (D/10) kann man nur noch über TT 412 betreten, da der Originaleingang überbaut oder verschüttet ist.



Zeichnung: semataui.de/K. Adams n. P&M

Dekoration:

Halle (reliefiert)
1. Links der Name des Grabherrn. Ein Mann mit einer Statuette.
2. Drei Register, I. + II. Pfortenbuch, III. eine sitzende Frau sowie Priester. die den Grabherrn und seine Frau beweihräuchern.
3. Drei Register, I. + II. Pfortenbuch, der Grabherr betet zu einem Gott in einem Schrein
III. Opfer vor den Verstorbenen
4. Nische mit Statue

Innerer Raum (bemalt)
5. Im Durchgang links zwei Männer, rechts der Grabherr und ein sitzendes Paar.
6. + 7. Auf beiden Seiten des Eingangs der Grabherr mit Blick zum Eingang..
8. seine Frau folgt ihm. Der Grabherr und seine Frau.
9. Vier Szenen aus dem Pfortenbuch:
I. Der Grabherr wird von Thot zu Onnophris geführt
II. [Herzwägung ?]
III. Der Grabherr, geführt von Horus
IV. Horus berichtet Osiris und Göttern
10. Ein betender Mann. Litanei. Ein Mann vor einer Barke mit [Mert?] und vor einem Maat-Bildnis.
11. Horus berichtet Osiris
12. Stele
Texte am Fries.



Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 474

Eingestellt durch: semataui (22.09.2008)
Bearbeitet durch: -


154) Mumienporträt
Als Mumienporträt bezeichnet man im Allgemeinen auf Holztafeln gemalte Porträts der Verstorbenen. Sie wurden zwischen die Bandagen eingebunden und bedeckten den Kopf der Mumie.
Die ersten Mumienporträts werden in das 1.Jhd. n.Chr. datiert. In der griechisch/römischen Epoche wurden die traditionellen ägyptischen --> Mumienmasken durch die Mumienporträts ersetzt. Im Gegensatz zu den idealisierten Mumienmasken wird der Verstorbene auf den Mumienporträts realitätsnäher und in Frontalansicht dargestellt. Kleidung, Frisur und Schmuck orientieren sich dabei am griechischen bzw. römischen Stil. Das Mumienporträt wurde entweder auf eine Holzplatte oder direkt auf das Leichentuch gemalt. Die gemalten Mumienporträts waren besonders in Faijum weit verbreitet.


Mumienportraits auf Kindermumien; aus dem Album von Tonechna


Daneben gab es noch das plastische Mumienporträt, das außerhalb von Faijum sehr beliebt war. Dabei wurde die traditionelle Mumienmaske um individuelle Merkmale erweitert, sodass eine realitätsnahe Büste des Verstorbenen entstand.
Die Mumienporträts verschwanden gegen Ende des 4. Jhd. n. Chr.


Quelle:
Hans Bonnet, Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, Berlin - New York 2000 S. 481-482

Eingestellt durch: Luc (21.09.2008)
Bearbeitet durch: -


155) KV 50 - 52 (Gräber im Tal der Könige)
Im Januar 1906 entdeckte Edward R. Ayrton im Tal der Könige gleich drei Gräber, alle in unmittelbarer Nähe von KV 35, dem Grab des Amenhotep II.  

Alle drei waren kleine Schachtgräber, die bereits im Altertum aufgebrochen und beraubt waren.


- Vollbild -


Zeichnung: semataui.de/K. Adams nach TMP

Überraschenderweise enthielten die Gräber jedoch die mumifizierten Leichen einiger Tiere, vielleicht Haustiere aus einem königlichen Palast der 18. Dynastie.

Im Einzelnen fand man in

KV 50:

einen Hund und einen Affen.  

KV 51:

drei Affen, einen Pavian, drei Enten, einen Ibis sowie eine "Kanopenverpackungsmaske aus Stuck" (kleine Mumienmaske für Eingeweide!)

KV 52:

einen Affen mit einem Halsband aus blauen Schmucksteinen, eine leere Kanopentruhe.



Quelle:
N. Reeves, R. H. Wilkinson. Das Tal der Könige. Augsburg 2000


Eingestellt durch: semataui (18.09.2008)
Bearbeitet durch: -


156) Nebsumenu (Haushofmeister, 19. Dyn, TT 183)
Nb-swmn.w



Nebsumenu war Haushofmeister bei Ramses II. Sein Vater Paser war Bürgermeister von Theben, seine Mutter hieß Tuja.
Verheiratet war Nebsumenu mit einer Bekmuth.
Auch sein Bruder Hunefer bekleidete ein hohes Amt als Bürgermeister und Haushofmeister am Tempel des Amenhotep I. Möglicherweise war er Inhaber von TT 385.

Nebsumenu's Grab TT 183 liegt in --> el-Chocha (E/9). Die genaue Form und Ausdehnung des Hofes ist auf Grund von Verschüttungen nicht mehr festzustellen, jedoch sind auf der rechten Hofseite noch einige Reliefs erhalten.
Vor der Fassade befand sich ein Portikus, auf beiden Seiten des Eingangs und den Außenseiten waren Statuen des Grabherrn halbplastisch aus dem Gestein gearbeitet.
Zwischen den Statuen befanden sich Stelen.



Dekoration:

Hof
1. Der König
2. Hunefer
3. Der Grabherr wird von Priestern gereinigt
4. - 7. [Vier Statuen des Grabherrn]

Halle
8. Auf dem Sturz außen eine Doppelszene. Der Grabherr mir seinem Vater vor Rê-Harachte und Maat links, und mit Hunefer vor Osiris und Isis rechts. In der Mitte das Nefertem-Emblem. Auf dem linken Pfosten der Grabherr am Boden sitzend, darüber Texte. Im linken Durchgang Reste einer kleinen Szene: Maat mit dem knienden Grabherrn. Im Durchgang rechts betet er mit seiner Frau. Auf dem inneren Sturz befinden sich Texte, darunter die Titel des Grabherrn.
9. [Oben Ritualszenen]
10. Entablatur und eine Stele mit einer Doppelszene:
Der Grabherr mit Hymne an [Osiris], Nefertem-Emblem? mit Texten bezogen auf seinen Vater und Bruder Hunefer. Personifizierte Djed-Pfeiler, gehalten vom Grabherrn.
Rechts Hymne an Osiris.
11. [Ritualszene oben]
12. Drei Register:
I. Riten vor den Mumien
II. Szenen aus dem Pfortenbuch
III. Der Grabherr und sein Bruder Paheripedjed und mit seiner Mutter. Dahinter sitzende Verwandte, Namen und Titel.
13. Entablatur, Stele mit einer Doppelszene: Der Grabherr betet zu Osiris. Texte.
14. Drei Register:
I. Riten vor den Mumien
II. Szenen aus dem Pfortenbuch
III. Der Grabherr opfert an Hunefer und dessen Frau sowie einem weiteren Paar. Texte.
An der Decke: Texte.

Passage
15. An jeder Seite des Durchgangs eine Statue des Grabherrn, über diesem der Anubis-Schakal. Der Grabherr und seine Frau beten zur Götterbarke. Im Durchgang links Texte und der betende Verstorbene.
16. Der Grabherr, zum Eingang blickend
17. Sechs Szenen aus dem Pfortenbuch
a. Priester opfern den Verstorbenen
b. Der Grabherr und seine Frau mit Helfern. Maat und der schreibende Thot.
c. Herzwägung
d. Der Grabherr wird von Thot zu Osiris-Sokar geleitet
e. Der Grabherr, geführt von Horus
f. Horus berichtet Osiris, Isis und Nephtis
18. Zwei Szenen:
I. Zwei Register
a. Begräbnisprozession, Mutter und Verwandte
b. Der Sarkophag wird gezogen, Boot mit der Mumie
II. Horus berichtet Osiris, Isis und Nephtis

An der Decke Texte.

Innerer Raum
19. Auf dem Sturz außen eine Doppelszene mit dem betenden Paar, gefolgt von ihrem "ba". Texte an den Pfosten und im Durchgang.
20. Zwei Register
I. Pfortenbuch mit zwei Szenen:
Der Grabherr mit Trank- und Weihrauchopfer vor Thot und Maat. Der Grabherr betet zu einem hockenden Gott.
II. Opferszene
21. Zwei Register:
I. Der Verstorbene vor den Göttern auf beiden Seiten, darunter Osiris und die Göttin des Westens.
II. Reste einer Opferszene
22. Nische. Auf der Rückwand Osiris und ein weiterer Gott.
An der Decke Texte.
   






Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 471ff

Eingestellt durch: semataui (16.09.2008)
Bearbeitet durch: -


157) KV 49 (Grab im TdK)
Das Grab KV 49 im Tal der Könige wurde im Januar 1906 von Edward R. Ayrton  entdeckt. 
Es handelt sich um ein Treppengrab der 18. Dynastie, dessen Ausbau nach der ersten Halle aufgegeben wurde. Zwar fand Ayrton Scherben von weißgetünchten Krügen sowie einige Tuchreste, vermutet aber, dass diese aus der Zeit stammen, in der dieses Grab als Lager bei der Restaurierung der Königsmumien Ende der 20./Anfang der 21. Dynastie gedient hat.  
Zwei Graffiti über dem Eingang berichten von Mengen von Leinen, die von Butehamun und seinen Leuten in dieses Grab gebracht wurden. Selbiger ist auch bekannt vom Deckel seines Sarges (Museum Turin), wo er als Restaurator und Neubestatter zahlreicher Könige dargestellt wird.
Butehamun und sein Vater Djehutimose trugen die Titel "Toröffner der Nekropole", "Toröffner der Tore der Unterwelt" und "Aufseher über die Arbeiten im Haus der Ewigkeit".

- Vollbild -

Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach Reeves/Wilkinson


Quelle:
N. Reeves, R. H. Wilkinson. Das Tal der Könige. Augsburg 2000
K. Weeks. TMP. Atlas of the Valley of the Kings. 2003 

Eingestellt durch: semataui (14.09.2008)
Bearbeitet durch: -


158) Ipuki (Bildhauer, 18. Dyn, TT 181)
siehe unter --> Nebamun + Ipuki


Quelle:
-

Eingestellt durch: semataui (09.09.2008)
Bearbeitet durch: -


159) Neb-Amun und Ipuki (Bildhauer, 18. Dyn, TT 181)
Nb-Jmn, Jpw-kj


Die beiden Bildhauer Nebamun und Ipuki lebten in der Zeit des Amenhotep_III bis Echnaton.  Nebamun war Sohn eines Neferhat und einer Tjepu und spezialisierte sich im Beruf auf Köpfe. Ipuki, Sohn eines Senennuter und einer Netjermose modellierte die Körper. Wessen Frau die in dem gemeinsamen Grab (TT 181, --> el-Chocha D/8) genannte Henut-neferet war, ist nicht festzustellen.

Der Hof des Grab TT 181 dient lt. Kampp heute als Müllkippe und Toilette, die Hofeinfassung ist modern. Fassade und Eingang sind ebenfalls neuzeitlich aufgebaut und wurden leider nicht restauriert.


Zeichnung: semataui.de/K.Adams nach Davies

Dekoration:

Halle
1. Im Durchgang links zwei Register: Ipuki (?) und seine Frau verlässt das Grab, mit [Hymne]. Männer bringen Speisen.
Im Durchgang rechts zwei Register: Ipuki und Diener kehren nach einem Tempelbesuch zum Grab zurück. Priester mit Weihrauch- und Trankopfer vor den Opfergaben.
2. Nebamun, seine Mutter und Diener beweihräuchern Opfergaben. In einer Unterszene Schlachter und zwei Opferträger. Vier blinde Sänger mit Hymne an [Amun].
3. Nebamun, neben ihm sein Hund, seine Mutter und eine kleine Tochter (bei P&M in dieser Reihenfolge!). Seine Frau opfert ihnen. Drei Register Festbankett.
In einer Unterszene [Sem-Priester] und vier Verwandte vor Ipuki und seiner Frau.
4. Vier Register Begräbnisprozession
5. Vier Register mit Reliefresten der Begräbnisprozession, Opferträgern, die Verstorbenen vor Osiris und Isis. Diener mit Speisen, Klageweiber und Priester mit Riten vor den Mumien. Boote mit der Grabausstattung, Klageweiber, Diener.
6. Zwei Register
I. Zwei Szenen
a. Nebamun betet zu Amenhotep I und Ahmose Nefertari
b. Ipuki und Frau vor [der Hathor-Kuh]
II. Der Grabherr inspiziert Arbeiten von drei Reihen von Handwerkern.
7. Zwei Register:
I. Ipuki und das negative Sündenbekenntnis vor Osiris und den Horussöhnen
II. [Nebamun] vor seinen Eltern, [Ipuki] vor seinen Eltern, beide mit Bukett.
8. Reste von zwei Registern
I. Ein Mann opfert [Nebamun und seiner Mutter]
II. Ein Sohn und Verwandte opfern Ipuki und Frau ein Bukett.

Innerer Raum
9.
unvollendet: Bankett. Der Grabherr mit Frau sitzend, ein Mädchen opfert, ein blnder Lautenspieler.

Die Dekoration wurde unter Echnaton stark zerstört.  
Das Grab wurde mehrfach wiederbenutzt.

Literatur:
Davies. The Tomb of Two Sculptors at Thebes.



Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 467ff

Eingestellt durch: semataui (09.09.2008)
Bearbeitet durch: -


160) TT 180 (unbekannter Beamter, 19. Dyn, TT 180)
TT 180 liegt in --> el-Chocha (D-E/9) und war nur über das verschüttete Grab TT 179 zu erreichen. Das Grab scheint unvollendet, nur zwei Sitzstatuen des Grabherrn und seiner Frau wurden in einer Nische aus dem Fels herausgearbeitet.
Letztendlich sind es diese Statuen, die zur Datierung des Grabes in die 19. Dynastie geführt haben.



Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach P&M


Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
M. Wegner. MDAIK 4, S. 144, (1933)
Kampp, F., Die thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 466

Eingestellt durch: semataui (06.09.2008)
Bearbeitet durch: -


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