Ahmose war "Erster Vorlesepriester des Amun", wahrscheinlich in der Zeit des --> Thutmosis III. Die Einordnung in diese Zeit erfolgt auf Grund stilistischer Kriterien seines Grabes TT 121 in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 7/B) (upper enclosure) sowie der Darstellung der Königsbarke des T. III in seinem Grab. Weiter übte er sein Amt am Millionenjahrhaus des Herrschers aus.
Der Vorhof des Grabes ist kaum verschüttet, jedoch nicht eben. Vor der Fassade rechts befindet sich ein senkrechter Grabschacht aus der Erstbelegung.
Querhalle Die Halle sollte zwei Seitennischen erhalten. Die rechte wurde vollendet, die linke nur begonnen. 1. Im Durchgang links der Grabherr mit zwei Frauen 2. Reste von vier Registern, auf denen dem Grabherrn Tiere gebracht werden I. + II. Enten etc. III. Landwirtschaft IV. Viehzählung 3. - 5. Fragmente, zwei kniende Männer mit Opferliste, der Grabherr, zwei Frauen 6. Text auf dem Sturz außen 7. Barke des Thutmosis III, an der Seite: geflügelte Götter 8. Oben ein Text mit der Hymne an Ptah-Sokar. Reste von vier Registern, die die Begräbnisprozession zeigen, mit Grabausstattung, Standarten, Statuen, Schrein, Zeremonien usw. 9. Nische. Über der Nische, die eine rote Granitscheintüre enthielt, eine weitere kleine Nische. Daneben eine Opferliste an der linken Seitenwand.
Fund Fragmente einer roten Granitstele des Grabherrn (MMA Foto M.16.C.81)
Die Grabanlagen (Schacht, slooping-passage mit Grabkammer), die von der linken Querhalle ausgehen, datieren möglicherweise aus einer Wiederbelegungsphase.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 410f
Das thebanische Grab TT 119 in --> Sheik Abd el Korna, Nord, 7/E (upper enclosure) war ursprünglich ein einfaches Korridorgrab aus dem MR, das in der 18. Dyn ausgebaut und teilweise dekoriert wurde. So ist nach Kampp der Vier-Pfeiler-Raum erst in der 18. Dyn entstanden. Stilistische Kriterien deuten lt. P&M auf die Zeit der Hatschepsut/Amenhotep III hin.
Halle 1. Syrer und Kreter bringen Abgaben, so Antilopen, Stiere und (?)-Barren 2. Syrische Vasen und Metall-Barren
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 406f
Amenmose war "Wedelträger zur Rechten des Königs" in der Zeit des --> Amenhotep III, die Einordnung in diese Zeit erfolgt auf Grund stilistischer Kriterien seines Grabes TT 118 in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 3/E) (upper enclosure). Der Vorhof des Grabes ist verschüttet. Der Grundriss des Grabes bei P&M weicht von dem Grundriss von E. Dziobek (Architectural Development. London 1987) ab, ein weiterer abweichender Grundriss ist von E. Baraize (Feuille No.21, Plan des nécropoles thébaines. Leipzig 1904) bekannt.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach Baraize
Dekoration Querhalle 1. Skizze: Asiaten mit Tributen, einschließlich Elfenbein und ein Bär 2. Durchgang: Auf dem Sturz außen eine Doppelszene mit [dem Grabherrn] vor Osiris.
An der Decke in der Nähe von 2. Textreste mit dem Namen des Grabherrn.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 405ff
Der wissenschaftliche Bezeichnung Cynara leitet sich von dem griechischen Namen "Kinara" für die Artischocken ab. Die Artbezeichnung "scolymus" deutet auf den fleischigen Blütenboden hin. Die Artischocke ist eine distelartige, kräftige Kulturpflanze aus der Familie der Korbblütengewächse, gegessen werden die faustgrossen Blütenkörbchen Blütenkörbchen (d.h. die Basen der Hüllblätter und die dicken Infloreszenzböden).
Die Angaben über die Heimat der Artischocke reichen vom östlichen Mittelmeer (Türkei und Persien) bis nach Nordafrika und sogar bis nach Äthiopien. Schon in der Antike wurden Artischocken offensichtlich im Mittelmeerraum kultiviert und stammen möglicherweise von der Wildform Cynara cardunculus ab.
Römern galt sie als teure Gemüsespezialität. Nach den Römern ging die Kenntnis vom Gebrauch der Pflanze wohl verloren. Erst im 15. Jahrhundert taucht sie wieder in Europa (Italien) auf und gelangte in den folgenden Jahrhunderten auch ins restliche Europa.
Immer wieder findet man die Angabe, dass die Artischocke bereits um 500 v. Chr. im spätzeitlichen Ägypten (ca. 652-332 v. Chr.) erwähnt worden ist - leider ohne Quellenangabe. Nach Germer beruhen die Angaben älterer Autoren (z.B. Reichardt), Artischocken seien schon in pharaonischer Zeit bekannt gewesen, auf einer Fehldeutung der - von Keimer (in: Die Pflanze des Gottes Min, ZÄS 59, 1924, S. 140 - 143.) als Lattich identifizierten - Darstellungen von bäumchen- oder zapfenartigen Gebilde auf Opfertischen. Das Festhalten an dieser falschen Zuordnung - auch bei zahlreichen Ägyptologen - bemängelt Keimer noch 1967.
Quelle: Germer, R., Flora des pharaonischen Ägypten. Mainz 1985
Keimer, L., Die Gartenpflanzen im alten Ägypten, Hildesheim 1967
Reichardt, H.W., Uebersicht der Pflanzen des alten Aegypten, Oesterreichische Botanische Zeitschrift, 9/1859, Heft 5, S. 145-153
Djed-Mut-juf-anch war "Zeichner im Goldhaus für die Güter des Amun" in der 22. Dynastie und ist möglicherweise mit der Familie des Wesirs Neseramun verschwägert, da sein Sohn Ha-hat eine Urenkelin des Wesirs mit Namen Nes-ta-rit-Mut heiratete.
Seine Grabanlage (TT 117 in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 3/E), upper enclosure, MMA-Nr. 1121) war ein ursprünglich aus der 11. Dyn stammendes Grab mit Pfeilerportikus, das Djed-Mut-juf-anch wohl undekoriert usurpierte. Der Vorplatz ist heute zum größten Teil verschüttet. Durch eine Abmauerung zwischen Grabeingang und den mittleren Säulen des Portikus hat Djed-Mut-juf-anch versucht, sein Grab dem aktuellen Stil anzupassen.
Dekoration nach Kampp stammt die Dekoration ausschließlich aus der Phase der Wiederbenutzung (dagegen: P&M, Polz) 1. Bemalte Stele. Der Enkel Amenemopet, Schreiber des Amun als Priester. Er opfert Salben für zwei Mumien, die von der Göttin des Westens geleitet werden. 2. + 3. Eingang zur Passage. Links [die Frau des Sohnes] unter den Strahlen der Sonne, im Durchgang [die Frau des Enkels] ebenfalls unter der Sonne, beide mit Nennung ihrer Ahnen.
Der Grabschacht am Ende der Kapelle stammt aus der 11. Dyn. Eine Wiederbenutzung ist nicht nachgewiesen.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 398 ff.
Das thebanische Grab TT 116 in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 2/F) (upper enclosure) stammt aus der 18. Dynastie. Es ist das Grab eines unbekannten Erbfürsten aus der Zeit des Amenhotep II, dessen Kartusche sich im Grab befindet, die jedoch mit der des Thutmosis IV übermalt wurde. Champollion gab ihm die Nr. 10, Lepsius die Nr. 64. Das Vorhof des Grabes liegt unter Schutthügeln, zum Grabeingang führt ein vertiefter Graben.
Querhalle 1. Zwei Register I. Der Grabherr und Frau, die Tochter opfert ihnen. Gäste II. Opferträger 2. [Der Grabherr] und seine Frau (?) mit Blumen vor Amenhotep, dessen Name in Thutmosis geändert wurde (nach Radwan, Darstellungen des regierenden Königs, S.9 u. 14 sowie Sethe, Wb-Zettel, Nr. 952; entgegen der Ausführung in P&M)
Im Grab liegt eine damnatio memoriae vor.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 396 f.
Als Sistrum (ägypt. sesheshet (scct), griech.: seistron) bezeichnet man eine Handklapper der alten Ägypter, dass nach den Darstellungen bei Kulthandlungen häufig von Frauen verwendet wurde, es sei denn, der König selber opferte der Hathor. Das Sistrum war, neben der menschlichen Stimme, die wichtigste Form der musikalischen Begleitung bei Kultritualen.
Das Sistrum besteht aus einem metallenen Bügel mit einem Stiel als Griff. Man kennt zwei Arten von Sistren, das runde Bogen-Sistrum und das eckige Naos-Sistrum, die beide z.B. im Hathor-Kult verwendet wurden. Sistren in Naos-Form lassen bereits im frühen Alten Reich nachweisen. Mitten durch den Bügel gehen metallene Stäbe, die in weiten Löchern leicht sich hin- und herbewegen und dadurch beim Tanz ein rasselndes Geräusch hervorbringen. Die meisten erhaltenen Exemplare stammen wohl aus griechisch-römischer Zeit und waren vorwiegend aus Bronze gefertigt. In alter Zeit waren Sistren vermutlich aus Holz gefertigt, später wurden sie auch aus Fayence, Kupfer oder sogar aus Silber und Gold gefertigt.
Der Stiel ist meist mit einem Kopf der Hathor geschmückt. Manche Sistren weisen allerdings Katzenfiguren auf, was nahelegt, dass das Sistrum auch im Bastet-Kult Verwendung fand. Auch der Schutzgott Bes benützte das Sistrum gegen böse Geister, Schlangen und ähnliches, daher kann auch Bes auf einem Sistrum dargestellt sein.
Foto: Iufaa Kairo, Ägyptisches Museum, Bronze, vergoldet, mit Einlegearbeiten, ca. 21 cm hoch griechisch-röm. Periode, Herkunft unbekannt
Quelle: Lexikon der Ägyptologie, Bd. V. Wiesbaden 1975-86
Shaw, I., Nicholson, P., The British Museum Dictionary of Ancient Egypt. Cairo 1995
Der Tetraodon (eigentlich Tetraodon lineatus, aber auch Tetraodon fahaka) auch unter dem Namen Nilkugelfisch oder Gestreifter Kugelfisch bekannt, wird bis 45 cm, gilt als bissig und wärmebedürftig, ist eine im Nil beheimatete Kugelfischart.
Dieser Fisch wird bereits seit frühester Zeit auch genutzt, wobei allerdings auch gewisse Kenntnisse notwendig sind, da er giftige Teile enthält. Knochenfunde stammen schon aus der Badarizeit, vorranging aus dem Fayum und dem Satettempel in Elephantine. Dies könnte nahelegen, dass er möglicherweise als Opfergabe oder im Kult selbst eine Rolle gespielt haben könnte (allerdings wohl nicht konkret belegt).
Bekannt ist aber ein Kult des Tetraodon (Fahaka) als Bringer der Überschwemmung im Elefantengau.
Edel ist der Auffassung, dass die Mugiliden (Ordnung der Meeräschenartigen) als Bringer der Überschwemmung zu den "Hallen des Kugelfisches" nach Elephantine wallfahren, wobei auch der Nilkugelfisch in der gleichen Frühjahrszeit von den steigenden Wassern des Nil aus dem Süden herangeschwemmt wurde.
siehe dazu aber auch:
EDEL, E:, Der Tetrodon Fahaka als Bringer der Überschwemmung und sein Kult im Elephantengau, MDAIK 32 (1976), 35-43 (1 fig., 2 pl.).