AMHERST, (Baroness), Mary Rothes Margaret Cecil
Allgemein bekannt als Lady William Cecil
Geb. 25. April 1857 in Didlington (Norfolk)
Gest. 21. Dezember 1919 in London
Britische Reisende
Älteste Tochter von Lord Amherst und Margaret Susan Mitford, sie heiratete 1885 Lord William Cecil.
Sie reiste häufig nach Ägypten und machte 1903-1904 dort am Qubbet el-Hawa (Assuan) Ausgrabungen. Die Grabungsgenehmigung besorgte ihr Howard Carter, mit dem sie sehr gut bekannt war und der zu dieser Zeit Oberinspektor der Antikenverwaltung für Oberägypten war. Carter unterstützte sie während der Ausgrabung aktiv.
Dort fand oder erwarb sie viele Antiquitäten, die sie in die Sammlung ihres Vaters eingliederte. Die Ausgrabung publizierte sie in ASAE, ebenfalls „Bird Notes from the Nile“ (1904).
Nach dem Tode ihres Vaters 1909 wurde sie Baroness Amherst.
Die Sammlung ihres Vaters, in der sich vermutlich auch Fundstücke der Grabungen vom Qubbet el-Hawa befunden haben, wurde nach dem Tode ihres Vaters aufgelöst. Papyri erwarb die Pierpont Morgan Library New York 1913, die restlichen Stücke der Sammlung (965 Posten) wurden am 13. Bis 17. Juni 1921 bei Sotheby’s versteigert.
Quelle: BIERBRIER, M.L., Who was Who in Egyptology, London 1995
Der Apfel ist den alten Ägyptern spätestens seit dem Neuen Reich bekannt – der altägyptische Name lautete tpH (auch: DpH). Der ägyptische Name dürfte eine Übernahme aus dem semitischen Bereich, d.h. aus Palästina, sein (Germer).
Das ägyptische Klima war aber für den Anbau ungeeignet, die Äpfel dürften daher mehrheitlich aus Kleinasien importiert worden sein und waren eine Art Luxusgut.
Belege sind daher extrem selten. Ramses II. ließ Äpfel in einem Garten bei seiner Stadt Pi-Ramesse im Delta anbauen (pAanst. II, 2,5; zitiert nach Germer) und Ramses III. berichtet, er habe 848 Körbe mit Äpfel dem Nilgott Hapy geopfert.
Quelle: Germer, R., Flora des pharaonischen Ägypten. Mainz 1985
Hannig, R., Grosses Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch. Mainz 1995
Manniche, L., An Ancient Egyptian Herbal, Austin Texas 1989
Das thebanische Grab TT 115 war auch Grund von Lage und Riss ein ehemaliges Grab der 18. Dynastie, welches später wiederverwendet wurde (ähnlich wie das benachbarte Grab TT 114 in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 2/G)). Die Datierung in die 19. Dynastie bei P&M beruht auf stilistischen Merkmalen. Der Vorhof des Grabes liegt unter Schutthügeln, zum Grabeingang führt ein moderner Gang mit Steinen und Treppenstufen.
Querhalle 1. Sturz mit einer Doppelszene: der Verstorbene knieend vor Anubis als Schakal 2. Sturz mit einer Doppelszene: der Verstorbene knieend vor Anubis als Schakal 3. Skizze: Der Grabherr und seine Frau vor Rê-Harachte. Maat und Hathor in einem Kiosk, geschmückt mit Lotus und ein personifizierter Djed-Pfeiler.
An der Decke betet der Verstorbene zur Barke des Rê.
Bestattungsanlagen sind werder aus dem Grab noch im Vorhof nachgewiesen. Eine Dokumentation ist noch nicht erfolgt.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 396 f.
Das thebanische Grab TT 114 gehört einem unbekannten "Vorsteher der Goldarbeiter des Amun" und befindet sich in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, G/2) (upper enclosure).
Die zeitliche Zuweisung ist bei P&M auf Grund stilistischer Kriterien erfolgt. Ursprünglich datiert es aus der 18. Dynastie und war wohl undekoriert, als der Usurpator aus der 20. Dynastie mit der Ausschmückung begann. Die Dekoration des Türrahmens war wohl begonnen, aber nicht fertiggestellt.
1. Entgegen der Aussage bei P&M sind im Durchgang links nicht der Grabherr mit Frau abgebildet (zerstört) sondern ein langer Text, vermutlich ein Sonnenhymnus.
Die Aussage bei P&M, der Vater des Grabherrn sei Wab-Priester des Anubis gewesen, ist ebenfalls zweifelhaft.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 395 f.
Ki-nebu war "Wab-Priester der Geheimnisse des Amun-Staates" und "Prophet im Tempel des Thutmosis IV" und versah dort seinen Dienst in der Zeit des Ramses III, der in seinem Grab TT113 (Wilkinson Nr. 2, Hay Nr. 10) in dessen 1. Regierungsjahr genannt ist. Der Vater des Grabinhabers war ein Wab-Priester namens Bakenamun, seine Frau hieß Aset.
Kinebu's Grab befindet sich in --> el-Chocha (E/3,lower enclosure) und wurde durch ein Erdbeben nach 1914 stark beschädigt. So ist der rechte Teil der Fassade und die Decke der Querhalle eingestürzt und auch die Längshalle kann nicht mehr betreten werden. Für die Grabbeschreibung können also nur noch die Aufzeichnungen von Wilkinson und Hay herangezogen werden.
Dekoration 1. Zwei Reihen Festbankett, der Grabherr opfert Osiris. Ein Djedpfeiler. Musikantinnen. Hinter dem Grabherrn waren Namen und Titel der Brüder des Verstorbenen, Men-nefer und Ramose angebracht. 2. Der Verstorbene vor Amenhotep I, Ahmes-Nefertari, Osiris und einem personifizierten Djed-Pfeiler. 3. Drei Register Begräbnisprozession I. + II. Die Grabausstattung wird gebracht, einschließlich Reinigungspriestern, Priester mit Schreinen und mit widderköpfigen Vasen. III. Drei Szenen a.) Ein Sohn opfert Kerzen und Zwiebeln dem Bruder des Verstorbenen mit Namen Hori, gen. Karo und seiner Frau b.) zwei Männer trinken c.) Der Grabherr und seine Frau. Ein weiterer Bruder opfert ihnen. Ihm folgen Musikantinnen mit Lyra und Doppelflöten, ein Harfner und Sänger sowie nubische Tänzer. 5. Der Grabherr und seine Frau bringen Ptah-Sokar ein Trankopfer dar. 6. Eingang zur Längshalle: oberhalb des äußeren Eingangs eine Opferszene. An den Seiten Blumendekoration und personifizierte Djed-Pfeiler.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 394 f.
Aa-schefit-em-Waset war Piester des Amun in der Ramesidenzeit. Er usurpierte das Grab TT 112 des --> Men-cheper-Rê seneb aus der 18. Dynastie (Grabdekoration siehe dort).
Die Dekoration ließ er unangetastet und überschrieb lediglich den Namen des alten Grabinhabers. Weiter nutzte er freie Flächen im Grab für eigene Dekorationen.
Sein Vater war ein gewisser Pentawer, die Mutter hieß Mutemwia.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 393 ff.
Men-cheper-Rê-seneb war Erster Priester des --> Amun in der Zeit des --> Thutmosis III bis --> Amenhotep II und gilt heute als Nachfolger seines Onkels mit dem gleichen Namen, der in --> TT 86 seine Grabstätte besaß, ist also nicht mit diesem identisch (nach Dormann). Sein Grab mit der Nummer TT 112 (Champollion Nr. 59) liegt in --> el-Chocha (C/4-5) und wurde in der Ramessidenzeit von einem weiteren Priester des Amun mit dem Namen Aa-schefit-em-Waset usurpiert. Die Grabbeschreibung bezieht sich auf beide Grabinhaber.
Der versenkte Vorhof dient z.Zt. als Müllhalde und Toilette (1995) Dekoration
Querhalle, Reliefs 1. Fragmente, eines mit dem Namen Aa-schefit-em-Waset 2. Mencheperre-seneb beim Opfer 3. Zwei Register I. Ein Mann und eine Frau mit Sistrum und Menat opfert ein Bukett an M. und dessen Mutter. Opferträger. Unter dem Stuhl der Mutter eine Gans. II. M. und seine Mutter, unter dem Stuhl ein Affe. Vor ihnen eine sitzende Frau und ein Priester, dahinter die Großeltern mütterlicherseits. 4. Mencheperre-seneb und Mutter beten zu Osiris 5. Drei Register I. Festbankett mit Mencheperre-seneb und Mutter, Priester und Schlachter, Opferliste, Opferträger II. + III. Gäste und Musikanten. In einer Unterszenen Schlachter und Zubereitung von Speisen und Getränken sowie Opfer an die Großeltern 6. Drei Register I. + II. Mencheperre-seneb und seine Mutter. Opferliste, Riten mit Priestern und Opferträgern III. Priester mit Salben bei den Neujahrsfeierlichkeiten, Schlachter. Ein Text (usurpiert durch Aa-schefit-em-Waset) Unterszene: Begräbnisprozession, fortgesetzt unter Pos 7. 7. Zwei Register I. Aa-schefit-em-Waset opfert an zwei kgl. Statuen, Opfergaben, Thermuthis als Schlange. II. Bankett. Unterszene mit Begräbnisprozession, zwei Mumien werden von Göttern gehalten
Längshalle, Malerei 8. Vier Register Grabprozession zur Westgöttin (mit Aa-schefit-em-Waset und Familie) I. Abydos-Reise, ein Sarkophag wird gezogen II. Vasen und Statuen werden getragen, ein Schrein gezogen III. Ritualszenen mit Tänzern, Boote mit Klageweibern etc. IV. Ritualszene mit Gebäuden und Riten im Garten 9. Priester vor Mencheperre-seneb und dessen Mutter 10. Reste von drei Registern, wahrscheinlich ramessidisch I. Gazelle und Stier ? II. Priester mit Grabausstattung III. Herstellung der Grabausstattung
11. Nische mit ramessidischen Graffiti darüber und an den Seiten.
Amarnazerstörungen liegen nicht vor, der Usurpator hat lediglich den Namen des Mencheperre-seneb zerstört und seinen eingesetzt. Auch später wurde das Grab mehrfach benutzt.
Die Bestattungsanlagen hat Weigall ergraben, Pläne liegen jedoch nicht vor.
Literatur: P.F. Dorman, Two Tombs and One Owner, in Thebanische Beamtennekropolen, SAGA 12, Heidelberg 1995 Davies, The Tombs of Menkheperrasonb
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 393 ff.
Amun-wahsu war "Schreiber der göttlichen Schreiben im Staat des Amun" und lebte in der Zeit des --> Ramses II. Sein Vater hieß Simut, die Mutter Jui. Die Datierung ist eindeutig, neben Hinweisen auf des Ramesseum im Grab ist Amun-Wahsu auch namentlich im Grab des --> Paser (TT 106) erwähnt. Amun-Wahsu selbst benutzte für seine Grabanlage TT 111 die Hofanlage von TT 30/TT 51 in --> Sheik Abd el-Korna (11/B-C). Das Grab wurde erstmals 1907/8 von Sir R. Mond und 1913 von McKay untersucht.
1. Im Durchgang links zwei Register: I. Der Grabherr und seine Frau betend mit Hymne an Rê II. Ein [Mann?] opfert ihnen Im Durchgang rechts betet der Grabherr zusammen mit seiner Tochter 2. Zwei Register mit dem Pfortenbuch. Szenen aus dem negativen Sündenbekenntnis, Helfer. Der Grabherr hält eine Statuette der Maat in der Hand, seine Frau und Tochter 3. Der Grabherr und seine Familie opfern den Eltern 4. Wiege und Präsentationsszene 5. in P&M nicht beschrieben 6. die Jarusfluren 7. + 8. Frauenkopf (nach Schott "Photos 8122-5) 9. Eingang zur Längshalle: rechts und links der Grabherr und seine Frau, sie werden von einem Priester gereinigt
An der Decke Texte. Neben einem Abgang zu einer slooping-passage in der Querhalle links befinden sich zwei weitere Stollen rechts und links vor der Statuennische, die wahrscheinlich in der späteren Ramessidenzeit durch einen Usurpator PA-tXj ? (unklar) gegraben wurden.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 392
Djehuti (oder Thot) war "kgl. Herold" unter Hatschepsut und --> Thutmosis III. Die Darstellung und Kartuschen beider Herrscher sind im Grab des Djehuti mehrfach vorhanden. Verheiratet war Djehuti mit einer Bakt, seine Eltern waren Pesediri? und Keku.
Sein Grab TT 110 befindet sich in der lower enclosure, einem Teil von Theben-West, der nach P&M zu Sheik Abd el-Korna gehört. Kampp dagegen ordnet dieses Grab --> el-Chocha (C-D/3-4) zu. Vorhof und Zugang des Grabes waren noch 1995 völlig verschüttet und Teil eines Gebäudekomplexes. Die heutige Grabbeschreibungen basieren daher alle auf N. de G. Davies aus dem Jahr 1932. Inwieweit durch die Umsiedlung des Einwohner Kornas eine Freilegung des Grabes erfolgt ist oder wird sollte überprüft werden.
Querhalle 1. Der Grabherr inspiziert vier Register mit Weinbereitung 2. Stele mit Hymne an Amun-Rê-Harachte (teilweise kopiert in TT 164) 3. Scheintüre mit Opferformel, links Opferträger 4. [Der Grabherr opfert seinem König Thutmosis III ein Bukett] 5. Der Grabherr opfert. In einer Unterszene Opferträger und ein Altar, Fortsetzung unter 6.: Opferträger. Dann vier Register: Zwei Männer und eine Frau mit Gästen. Opferträger vor dem Grabherrn uns seiner Frau. 7. Stele mit Opfertexten und autobiographischer Text. An den Seiten rechts vier Register mit Opferträgern, links Texte. 8. Text und zwei Register I. ein Mann vor Osiris II. Opferträger 9. Der Grabherr und drei Register mit Opferträgern opfern Buketts an [Hatschepsut] in einem Kiosk.
Passage 10. Sturz und Rahmen außen: Texte, oben über Thutmosis III. 11. Vier Register Begräbnisprozession. Der Grabherr opfert Osiris. 12. Der Grabherr vor Opferträgern, Prozession mit Musikanten. Textreste. 13. Eingang zur Säulenhalle außen: Textreste
Zerstörungen der Inschriften beziehen sich auf Hatschepsut. Weitere Zerstörungen datieren in die Amarnazeit.
An Bestattungsanlagen ist nur ein Schacht in der Querhalle links bekannt. Vorhof und auch Pfeilerhalle sind hoch verschüttet und noch nicht untersucht.
Quelle: Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1995, S. 390f