Nefersecheru war "Schreiber der göttlichen Opfergaben aller Götter" und "Beamter des Schatzamtes der Südstadt (Theben)" in der Zeit des --> Ramses II, gesichert durch Kartuschen des Königs auf Fragmenten des Architravs an Nefersecheru's Grab (TT 296) in --> el-Chocha (E/8). Von hier sind auch die Namen von drei Frauen überliefert: Maatmut, Sechemui und Nefertari.
TT 296 endstand etwa zeitgleich mit --> TT 178 (Neferonpet). Beide Gräber nutzten einen vorhandenen, eingetieften Hof, der ursprünglich zu --> TT 365 (Nefermenu) gehörte. An der südlichen Wange des Hofes befindet sich eine Statuennische, die nach heutigen Erkenntnissen (Kampp) Nefersecheru zuzuordnen ist.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Das Einkammergrab mit anschließender Abstiegskammer zu den eigentlichen Grabkammern konnte aus Platzgründen nicht größer gebaut werden. So ist ein Durchbruch zu TT 295 entstanden, der heute zur Besichtigung beider Gräber genutzt wird.
Dekoration
1. Auf dem äußeren Türpfosten befinden sich Opfertexte. Der Durchgang zeigt links den Grabherrn mit Frau, wie er --> Amun-Rê-Harachte anbetet, rechts --> Osiris. 2. Zwei Register mit dem --> Pfortenbuch: I. Fünf Szenen, der Grabherr mit Nefertari a.) und b.) vor Wächtern c.) mit Opfergaben d.) geführt von --> Anubis e.) "Wägung des Herzens" mit fünf Richtern an Opfertischen oben und den Göttern Osiris, --> Isis und --> Nephthys. II. Fünf Szenen, der Grabherr und seine Frau a.) trinken aus einem Teich mit Fischen, daneben Bäume mit Vögeln b.) und c.) mit Priestern bei Reinigungsriten und Klagefrauen d.) beim Senet-Spiel e.) mit Opfern vor --> Amenhotep I und --> Ahmes-Nefertari. 3. Durchgang zur Abstiegskammer: Auf dem Sturz eine Doppelszene: der Grabherr und seine Frau in Anbetung von Osiris und --> Hathor als Westgöttin sowie in Anbetung von Anubis und Isis. Auf dem Rahmen Textreste, der sitzende Grabherr. 4. Zwei Register: I. Zwei Szenen a.) Der Grabherr, Nefertari und ein Mann beten zu Osiris und Isis. b.) Der Grabherr zwischen Isis und Harsiese betet zu Osiris. II. Drei Szenen, alle vor dem Grabherrn, Nefertari und Töchtern: a.) ein Priester opfert Weihrauch b.) ein Priester mit Lampe c.) Priester mit Harfner weihen Opfergaben 5. Zwei Register I. Pfortenbuch, zwei Szenen a.) Der Grabherr und seine Frau legen das negative Sündenbekenntnis ab b.) der Grabherr, geführt von --> Thot hält Embleme von Osiris und Maat. II. Zwei Reihen Begräbnisprozession mit Priestern, Kuh mit Kalb, Mumie vor der Grabpyramide, Hathor-Kuh. 6. Nische mit Sitzstatuen des Nefersecheru und zwei Frauen. Auf dem Sturz Anubis-Schakal und Hathorköpfe, Buketts auf dem Rahmen, Traubendekoration an der Decke. 7. Zwei Register: I. Zwei Szenen: a.) die von --> Nut gehaltene Sonnenscheibe, Djed-Pfeiler mit Pavianen, Göttern und Ba's, abgleitet von zwei Göttern mit den Seelen vom Pe und Nechen. Der knieende Grabherr recht und links. b.) Der Grabherr und Maatmut beten zu Osiris, Isis und Nephthys. II. Eine Frau rechts, links drei Götter mit dem Grabherrn und Sechemui, trinkend. 8. Nische mit Osirisstatue, Texten und dem Grabherrn. An Tischen sitzende Männer und Verwandte, die trinken. Der hier befindliche Grabschacht stammt vermutlich aus eine Wiederbenutzung.
Die Decke ist dekoriert mit den Titeln des Grabherrn.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 565 ff
Hathor von Dendera reist einmal im Jahr mit mehreren Schiffen unter Segel und zugleich gerudert nach Edfu (etwa 180 km entfernt), um dort ihren Gemahl Horus zu besuchen und mit ihm das Fest von Behedet zu feiern. Diese Schiffe schleppten die große Flußbarke, in der sich die kleine Prozessionsbarke mit der Kultstatue von der Göttin befand. Zur gleichen Zeit, als Hathor in Edfu ankam, machte sich Horus von Hierakonpolis auf den Weg mit seiner eigenen Barke und weiteren Gottheiten und fuhr noch ein kleines Stück den Nil stromaufwärts nach Süden, teils auch auf dem Landweg, nach Behedet, um zum heiligen Bezirk von Edfu und seinen Heiligtümern zu gelangen. Dort wurde vom König das große "Fest von Behedet" großzügig ausgerichtet und von der Bevölkerung unter fröhlicher und lautstarker Teilnahme gefeiert. Der Besuch und Aufenthalt bei den Gräbern der Urgöttern war wichtigster Bestandteil des Festes. Bei den Urgöttern handelte es sich zum Beispiel um die Vorgänger von Horus von Edfu, wie Osiris, die Götterneunheiten und die seit Weltbeginn gestorben und zu Osiris geworden "Jahressonnen", welche westlich von Edfu in Gestalt mumifizierter Falken begraben lagen.
Der Sinn des Festes beruhte auf die zyklische Erneuerung der Gottheiten und ihrer Nähe zu Osiris und somit die Legimitation des Nachfolgers über den Vollzug der Totenriten sowie die Zeugung des Nachfolgers durch Horus und Hathor, die Gottheiten der lokalen Triade.
Das Fest dauerte 14 Tage und danach trat Hathor ihre Rückreise an, die wohl etwa 4 Tage dauerte.
Im Mittelpunkt des großen Festes von Behedeti steht das heilige Tier, der Falke, in welchem die Gläubigen die lebende Verkörperung ihres Gottes Horus sahen.
Der lebende Falke wurde durch den Horus von Behediti selbst ausgewählt und als Herrscher eingesetzt. Dies lief folgender Weise ab:
Auf einem Prozessionsweg, der aus dem Haupttempel durch den ersten Pylon und dann über den freien Platz gegenüber vom Pylon zum Tempel des lebenden Horus führte, wurde eine der Horusstatuen getragen. Hier suchte sich der Priester, ähnlich wie bei einer Orakelbefragung den lebenden Falken aus, der dann der Nachfolger bzw. die Inkarnation des letzten lebenden Falken ist und fortan im Falkentempel wohnen wird.
Anschließend wurde die Statue mit dem lebenden Falken auf dem weiteren Prozessionsweg auf die Brücke zwischen den Pylontürmen, welche als Erscheinungsfenster galt getragen und weiter zum Hauptkultbild im Sanktuar. Beim anschließenden Tempelumgang erfolgten die Riten der Inthronisation und das Rezitieren der Anrufungen an die "Göttin-des-guten-Jahres".
Die vollständigen Texte sind in Hieroglyphen an den Tempelwänden zu lesen.
Der König begrüßt darin ausführlich die Morgensonne, unter anderem mit den schönen Worten :
" .... Du mögest zu Himmel fliegen, du mögest den Horizont durchziehen und du mögest dich niederlassen auf dem Ufer des Himmels. Du mögest die Erde durchziehen, richtig geleitet in deinem Laufe. ........ Deine Stirn sei hoch aufgerichtet, wenn du dich erhebst als Horus, der Herr des Laufes ..... Steige auf den Rücken deines Feindes, indem du die Antilope mit deinen Krallen packst! .... Dein Gesicht glänze ..... wenn du die Feinde zurück treibst. Hoch! Hoch! Sei hoch! ....".
Das sind einige kurze Auszüge der Inschriften aus dem Buch "Treffpunkt der Götter" von Dieter Kurth.
Das jährlich statt findende Fest hatte also auch zum Inhalt, die Herrschaft des lebenden Horus zu bestätigen und sichern, oder nach dessen Ableben seinen Nachfolger zu bestimmen und bestätigen.
Dieses Fest gehörte zu den fünf großen Festen in Edfu.
Quelle: Kurth, Dieter, Treffpunkt der Götter. München 1994.
war Schreiber und Arzt des Königs. Er lebte in der Zeit des --> Thutmosis III bis --> Amenhotep II. Sein Vater war der Richter Nebseny, seine Mutter hieß vermutlich Amenhotep; verheiratet war er mit einer Ta-?-nefer.
Nebamun's Grabanlage befindet sich in Dra Abu el-Naga (TT 17). Der Vorhof ist heute von einer modernen Mauer umgeben und dient als Abfallgrube für umliegende Häuser, der Eingang wurde erneuert.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration:
Halle: 1. Im Durchgang links der Grabherr und Texte. Auf dem inneren Rahmen das West-Emblem zwischen Anubis-Schakalen. 2. Zwei Szenen: Der Grabherr und seine Frau beim Opfer. Ein Mann opfert dem Grabherrn und seiner Frau ein Bukett. Unter dem Stuhl ein Affe. Opferträger. 3. Vier Register: I. Der Grabherr opfert seinen Eltern. Ein kleines Mädchen hält einen Spiegel und einen Schminktopf und reicht ein Getränk. II. Weibliche Gäste und Sängerinnen, Mädchen mit Harfe, ein Lautenspieler. III. Männliche Gäste IV. Ein Mann bohrt Perlen. 4. Der Grabherr und Helfer inspizieren drei Register: I. + II. Männer füllen Getreide, ein Mädchen reicht dem Grabherrn Wein. III. Männer und Frauen backen und brauen. 5. Priester opfern dem Grabherrn. Drei Register: Festbankett, Flötenspielerin, Opferträger vor einem Paar. 6. Doppelszene: der Grabherr betet zu --> Osiris und --> Anubis. Unterszene: ein Mann weiht und reinigt Opfer. Opferträger. 7. Der Grabherr empfängt von seinem Bruder ein Papyrusbukett. Zwei Register: I. Syrer mit Frauen und Kindern bringen Vasen II. Ein Mann überreicht dem syrischen Fürsten einen Trank (als Arzt?). Zwei Männer mit Vasen. Unterszene: syrisches Segelboot und zwei Ochsenkarren.
Innerer Raum: 8. Türsturz außen: Doppelszene, der Grabherr und seine Frau beten zu --> Osiris und --> Anubis. Auf dem Rahmen Texte. Im Durchgang der Grabherr und seine Frau, links mit Hymnen an --> Rê. 9. + 10. Vier Register: Männer mit Begräbnisausstattung, unvollständig. 11. Vier Register: Begräbnisprozession zur Göttin des Westens, Abydos-Pilgerfahrt, --> Tekenu, Mumifizierer. 12. Vier Register: Riten vor den Mumien. Opferträger. 13. Zwei Register: I. [Priester] mit Opferliste und Opfern vor dem Grabherrn und seiner Frau. II.[Priester] mit Opferliste und Opfern vor den Eltern des Grabherrn. 14. Bemalte Nische. Auf der linken Wand opfert ein Mann einem Paar, rechts den Eltern, auf der Rückwand der Grabherr und seine Frau?. Links der Nische: Osiris und Opfer, rechts Anubis. Decke: Texte
Nach Säve-Söderbergh fiel das Grab sowohl einer damnatio memoriae alsauch Amarnazerstörungen zum Opfer. Eine Suche nach den Grabkammern ist nie erfolgt.
Lit.: Säve-Söderbergh, Four Eighteenth Dynasty Tombs PTT1, Oxford 1957
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 198 f
Huy war Wab-Priester des "Amenhotep, des Favoriten des Amun" in der ausgehenden 19. Dynastie (zeitl. stilistische Bestimmung der Dekoration nach Kampp).
Sein Grab befindet sich in Dra Abu el-Naga (TT 14).
Die Treppe zum Vorhof, der Hof selbst und auch der Eingang ist modern neu gestaltet. Vom kleinen Innenraum geht eine unvollendete Kammer ab, die auf der Nordseite in zwei z.Zt. unbegehbare Stollen mündet, möglicherweise slooping-Passagen zu den Grabkammern.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams, nach P&M
Dekoration Halle
1. - 2. Drei Register:
I. Priester vor Königsstatuen
II. Klageweiber, ein Priester vor Königsstatuen
III. Der sitzende Grabherr und seine Frau, ein Teich mit Bäumen, ein Mann mit Opfergaben vor --> Osiris und drei Gottheiten.
3. Zwei Register:
I. Klageweiber, [Barke] vor dem Pyramiden-Grab, Wiegeszene
II. Priester und Trauernde vor der Mumie im Grab
4. --> Horus und Osiris.
5. Ein Priester räuchert vor den Statuen von --> Amenhotep I und ( --> Ahmes-Nefertari) in Sänften, die von Priestern getragen werden. Darunter: Trauernde.
6. Zwei Register:
I. Der Grabherr und ein Mann, Der Grabherr und seine Frau beten zum widderköpfigen --> Amun in einem Schrein. Opferträger.
II. Dekorationsreste der Begräbnisprozession mit dem Sarkophag in einem Boot.
Fries: Anubis-Schakale mit Sa-Emblemen und Djed-Pfeilern.
Decke: Doppelszene: der Grabherr betet zur Barke des --> Sokar.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 193
Nefersecheru war ein Sohn des Richters Neby und seiner Frau Hepu. Er lebte in der Zeit des --> Amenhotep III und kam erst in den letzten Regierungsjahren des Königs zu hohen Positionen. Zunächst Schreiber wurde er zum Haushofmeister des Staates des Amenhotep III und im 30. Jahr des Königs zum "Leiter der Beiden Throne beim ersten Sed-Fest" (xrp-nstj m Hb-sd tpj). Dieser Titel steht z.B. an seiner Grabanlage in --> el-Chocha (TT 107, (C-D/2) lower enclosure), die nie fertiggestellt wurde. (P&M ordnen das Gebiet Sheik Abd el-Korna zu, die Grab-Nr. ist bei Champollion Nr. 33, bei Lepsius Nr. 37).
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams, nach P&M
Der weiträumig geplante Vorhof wurde nie vollendet, von den zehn geplanten Säulen des imposanten Portikus wurden nur fünf fertig (heute stehen noch zwei). Eigner scheint der einzige gewesen zu sein, der dieses Grab besucht und skizziert hat. Danach weist die Querhalle im Inneren eine Doppelreihe von je acht Säulen auf. Das Grab selbst ist heute nicht mehr zugänglich.
Dekoration Portikus 1. Säule mit Titeln auf vier Seiten 2. Zwei Register: I. Zwei Szenen a.) lange Opferliste mit Ritualen zum Opet-Fest vor dem Grabherrn b.) unvollendet, Beamte vor dem Grabherrn II. Zwei Szenen a.) der von Priestern gereinigte Grabherr, Beamte, darunter die Eltern und ein Aufseher namens Meryuyu. b.) der von Priestern gereinigte Grabherr, Beamte 3. Eingang zur Passage. Auf dem Sturz außen eine Doppelszene (linke Seite ist zerstört): der knieende [Grabherr] mit Hymne vor --> Osiris-Onophris, Anubis-Emblem und einer [Gottheit]. Auf dem Türpfosten rechts Hymne an Onophris.
Nefersecheru war nicht nur ein hoher Beamter unter Amenhotep III sondern auch Zeitgenosse des späteren Königs Echnaton. Beide haben sich sicher gekannt. Neben den üblichen Amarnazerstörungen wurde auch der Name des Grabherrn in der Dekoration zerstört, die Darstellungen jedoch nicht.
Lit.: D. Eigner, Das thebanische Grab des Amenhotep, Wesir von Unterägypten, MDAIK 39 (1983)
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 386
Nachtmin war "Aufseher der Kornspeicher von Oberägypten und Unterägypten", "Aufseher der Pferde des Herren der Beiden Länder" und "kgl. Schreiber" in der Zeit der Königin Hatschepsut und --> Thutmosis III. Sein Vater hieß Sen-djehuti.
Nachtmin ist zeitlich gut belegt, da er in --> Gebel el-Silsila zwei Kapellen besaß. In Karnak wurde eine Statue von ihm gefunden, auf deren rechter Schulter sich die Kartusche des Thutmosis III befindet.
Seine Grabstätte ließ er in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 4-5/F) anlegen (TT 87, Hay Nr. 17). Neben den obligatorischen Amarnazerstörungen wurde das Grab gegen Ende der 18. Dynastie bereits von einem unbekannten Würdenträger usurpiert, und auch in der 25./26. Dyn fand eine Wiederbenutzung durch einen "Gottesvater" Horem-achbit (@r.m-Ax-bj.t) statt.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration
Hof 1. Stele aus Ziegeln
Querhalle 2. Fragmente des Sturzes wurden im Hof gefunden. 3. Reliefreste des [Grabherrn], der Bullen inspiziert. Unten: Schlchter 4. [Der Grabherr und ein Mann, sitzend.] Vor ihm eine Opferliste und Opfer, die ihm dargebracht werden. Reste eines Festbanketts. An der Decke: Texte.
Passage 5. Sturz außen: Doppelszene mit dem [Grabherrn] vor --> Osiris und --> Isis und der Grabherr vor --> Anubis und der --> Amentet. Im Durchgang Djed-Pfeiler mit [Isis] und --> Nephthys, beide am Boden knieend. 6. Reste einer Opferszene mit dem [Grabherrn und einer Tochter].
Hintere Halle 7. der Sturz außen zeigt eine Doppelszene: der Sohn Mencheper (TT 79) links und eine andere [Person] rechts opfern dem [Grabherrn]. 8. Nachtmin und Mencheper opfern ein Bukett an --> Re-Harachte. Vier Register: I. Begräbniszeremonien vor dem Grabherrn. II. - IV. Garten, Boot und Haus, Diener mit Speisen, Schlachter. Klageweiber in einer Unterszene, zwei Männer liefern Abgaben. 9. Unvollendet: Oberteil des sitzenden Grabherrn mit Frau.
Grabkammer Der Grabschacht für Nachtmin beginnt im Nachbarhof (Hof des Sohnes Men-cheper, TT 79) und führt unter das Grab. Die Wände zeigen Texte aus dem --> Totenbuch, die Titel des Verstorbenen und den Namen seines Vaters. Auch der begonnene Schacht vor der Nische in der hinteren Halle könnte aus der Erstbenutzung stammen.
Der unbekannte Usurpator am Ende der 18. Dyn änderte die Dekoration nicht. Seine baulichen Veränderungen betreffen in erster Linie den Hof und versah den Boden der Querhalle mit einem neuen Estrich.
Horem-achbit ließ in die linke Hofseite eine Mauer einziehen. Hier wurden seine Balsamierungsmaterialien gefunden. Vor den Eingang setzte er einen gewölbten Vorbau. Die Stele aus Nilschlammziegeln an der Fassade stammt von ihm, ebenso einige unvollendete Dekorationsreste.
Fund Wahrscheinlich von hier stammt der Sitz einer schwarzen Granitstatue des Nachtmin (heute in Kairo)
Lit.: H. Guksch, Die Gräber des Nacht-Min und Men-cheper-Ra-seneb - Theben Nr. 87 und 79, AV 34
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 340 ff
Schuroy oder Schroy war Vorsteher der (Kupfer)-Plattenträger wahrscheinlich am Ende der 19. Dynastie, wie Vergleiche der Dekoration seines Grabes TT 13 in Dra Abu el-Naga vermuten lassen (M. Baud, Les Dessins ébauchés de la nécropole thébaine, M.I.F.A.O. LXIII 1935).
Der Name seiner Frau ist überliefert, sie wurde Wer-nefer genannt.
Der Eingangsbereich des Grabes ist vollständig verschüttet. Zugänglich ist es heute durch einen Durchbruch auf der rechten Seite der Querhalle. Auf der entgegengesetzten linken Seite befindet sich der vermauerte Zugang zur slooping passage/Grabkammer.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration vom ursprünglichen Eingang her betrachtet:
Vestibül
1. im Durchgang der Grabherr und seine Frau, betend
2. + 3. Zwei Register:
I. Das --> Pfortenbuch, der Grabherr und seine Frau beim Gottesdienst
II. Skizzen. Der Grabher und seine Frau anbetend. König und Königin, mit Kartuschen, unbeschriftet. West-Emblem.
4. + 5. Zwei Register:
I. Pfortenbuch, Anbetung von Dämonen
II. Der Grabherr und seine Frau in Anbetung der --> Maat und des --> Re-Harachte.
6. Djed-Pfeiler mit West-Emblem
7. Djed-Pfeiler mit Ost-Emblem
Halle
8. Rahmen außen: Texte. Im Durchgang Skizzen: der Grabherr rechts, seine Frau links.
9. Vier Register:
I. Opferträger mit Lebensmitteln
II. Der Grabherr mit Verwandten im Garten
III. + IV. Begräbnisprozession, Diener mit Speisen, tanzende Kinder.
10. Zwei Register:
I. Priester mit Mundöffnungsinstrumenten, Klageweiber vor der Mumie
II. Der Grabherr mit Opferplatte vor der Hathor-Kuh
11. Zwei Register:
I. Opferträger vor [dem Grabherrn und Frau], Bankett
II. Der Grabherr und seine Frau sowie ein weiteres Paar sitzend mit Buketts. Ein trinkender Mann.
12. Zwei Register: [Schuroy] mit --> Thot vor --> Osiris, --> Isis und --> Nephthys II. Ein Mann bei einer Räucher- und Reinigungsszene.
13. Nische:
An der linken Wand eine Frau. An der rechten Wand der opfernde Grabherr, gefolgt von seiner Frau und einem Mann. Ein hockender Mann.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996
Hory, auch Heray oder Hray gelesen, war Aufseher der Kornspeicher der Königin --> Ahhotep, die den Beginn des Neuen Reiches miterlebt und beeinflusst hat.
Hory's Mutter hieß Ahmose.
Sein Grab befindet sich in Dra Abu el-Naga mit der Nummer TT 12. Champollion gab dem Grab die Nummer 51, Lepsius die Nr. 2. Zur Zeit dieser Reisenden muß der Grabeingang also klar sichtbar gewesen sein. Heute ist er völlig verschüttet, und Davies, der die Innenräume skizziert hat, will das Grab über einen Durchbruch von --> TT 11 erreicht haben.
Kampp hat jetzt nachweisen können, dass sich zwischen TT 11 und TT 12 noch ein weiteres Grab befindet und gibt diesem die Nummer -399-. Alle drei Gräber sind heute miteinander verbunden.
Evtl. vorhandene hintere Räume in TT 12 sind nicht mehr erkennbar und verschüttet.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams
Dekoration Halle
1. + 2. Drei Register, Begräbnisprozession, Mumie auf einer Liege mit Priestern, --> Tekenu und Mumifizierer.
3. + 4. Der Grabherr, Opferliste, die Familie des Hory, eine hockende Frau kleidet ihn. Sein Sohn Ahmose und Verwandte opfern ihm.
5. Zwei Register:
I. Opferträger
II. Der Grabherr auf Wüstenjagd
Fries: Texte
Demotische Graffiti beziehen sich auf ptolemäische Ibis-Begräbnisse.
Quelle: Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz
Unter König --> Echnaton ("Ketzerpharao") wurde Gott --> Aton zum Reichsgott erhoben. Es erfolgte eine Abkehr von den alten Göttern. Besonders Gott --> Amun wurde verfemt, sein Name und seine Bildnisse zerstört.
Selbst der Pharao änderte seinen Namen von Amen-hotep in Echnaton, wo immer möglich wurde der Name des "Amun" getilgt.
Besonders deutlich kann man das an den Kult- und Grabkapellen der Nekropole von Theben erkennen, wo systematisch die ersten Zerstörungen von Grabinschriften und Götterbildnissen stattfanden.
Pharao Echnaton verlegte seine Hauptstadt Achet-Aton in die Gegend des heutigen --> Amarna.
Die Periode des religiösen Erneuerungsversuchs wird daher "Amarnazeit" genannt, bei in dieser Zeit erfolgten Beschädigungen von Götternamen spricht man von "Amarnazerstörungen".