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Thema: Wer ist das? (Darstellung aus dem Ramesseum) |
Sennefer Gast
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Wer ist das? (Darstellung aus dem Ramesseum) |  | |
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« Datum: 19.02.2004 um 22:42:09 » |
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Hallo, wer kann mir Näheres zu dieser Darstellung aus dem Ramesseum erklären? Erinnert irgendwie an ein Schwein. Warum das Krokodil als Handstock? Vielen Dank, Sennefer
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manetho  Member
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« Antwort #1, Datum: 19.02.2004 um 23:33:06 » |
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erinnert mich an Toeris
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Gitta Gast
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« Antwort #2, Datum: 19.02.2004 um 23:43:22 » |
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Das könnte eine astronomische Darstellung sein. Weißt Du noch, wo im Ramesseum Du das aufgenommen hast? Gitta
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Gitta Gast
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« Antwort #3, Datum: 20.02.2004 um 00:11:40 » |
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Siehe auch astronomische Darstellungen in KV 17, Sethos I. (Theban Mapping Projekt). Man muss den Atlas starten. Images von der Webseite hier ins Forum zu verlinken geht leider nicht. Oder ich stelle mich zu dumm an  Ich glaube, diese "astronomischen Wesen" sind Fabeltiere. Ich bin mir nicht sicher, ob man schon dahinter gekommen ist, was sie zu bedeuten haben. Gitta
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Gitta Gast
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« Antwort #4, Datum: 20.02.2004 um 00:20:39 » |
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Der Text rechts daneben heisst ungefähr "Er gibt Kraft jeden Tag für den König von Ober- und Unterägypten, den Herrn beider Länder, Ramses (II.)*, dem Leben gegeben" - mal wieder auf die Schnelle (und ohne Hannig) gelesen. Hoffentlich liege ich nicht wieder voll daneben.  Bin leider nicht mehr ganz frisch um diese Zeit und deshalb auch ein bißchen faul  Gitta *PS: User-maat-Re setep en Re natürlich, sorry
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semataui  Member
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« Antwort #5, Datum: 20.02.2004 um 13:09:42 » |
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jau, ist Ta-weret, wie Gitta schon erwähnt hat: ähnlich Deckenbemalung in KV 17. Kroko ist hier allerdings nicht als Stab dargestellt, sondern sondern befindet sich hinter Ta-weret semataui
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Gast_A.  Member
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« Antwort #8, Datum: 20.02.2004 um 14:44:23 » |
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Hallo! Es handelt sich hier um die sogenannte „Nördliche (Himmels-)Konstellation“ (äg. „Mesechtiu“ genannt). Die Mesechtiu-Sterne gelten als Vorderbein des „Goßen Himmelsstieres“ Osiris. Nachzulesen bei: Neugebauer/Parker, Egyptian Astronomical Texts III, 1969, 183ff. Die Darstellung wird wie folgt beschrieben: „Stehendes, weibliches Nilpferd, das ein Krokodil auf dem Rücken haben kann, aber nicht muss. Hält einen Landepflock in der Hand und/oder ein Krokodil." Die Szene (Nördliche Konstellation) ist belegt bei: Senmut (TT 353) Amenophis III (Wasseruhr aus Karnak) Ramses II. (Ramesseum, Decke i.d. 2. Hypostylhalle = Astronomischer Raum) Ramses III (Medinet Habu im Sanktuar des Osiris; weiterhin ein loser Block mit der Darstellung. Vermutlich aus Medinet Habu, dort ebenfalls in 2. Hypostylhalle) Psusennes (Sarkophag Kairo aus Tanis) Pedamenope (TT 33) Montemhet (TT 34) Abu Yasin (Granitsarkophag einer Stierbestattung aus Abu Yasin) Anchhapy (Granitsarkophag des A. aus Saqqara, Kairo Nr. 29301) Hermopolis (4x aus Tuna el-Gebel Tierfriedhof) Harendotis (Innensarg aus Theben, BM 6678) Dass es sich um Thoeris handelt ist nicht unbedingt gesichert. In den Texten wird das Untier als Hesa-Mut („Mutter des Schreckens“), Sa-Mut Aset (Isis?) oder Djamet bezeichnet. Nie dagegen als Thoeris. Eventuell bezieht sich Djamet auch auf das Krokodil. Ein ähnlich gestaltetes Nilpferdwesen aus Shanhur heisst dort Ipet, in Esna C auch Weret („Die Große“) genannt. Die Szene erklärt sich halbwegs aus Zitaten der Jenseitsliteratur (A. Piankoff, Le Livre du Jour et de la Nuit, 1942, 24 u. 95; Zeit: Ramses VI) wo es heisst: „Was den Schenkel des Seth betrifft, es ist im nörlichen Himmel, angebunden an die beiden Landungspflöcke aus Feuerstein mit einer Goldkette. Es ist anvertraut der Isis als Nilpferd/Schwein (rrt), die es bewacht.“ Horus hat Seth den Schenkel (Chepesch) abgeschlagen und in den Himmel gesetzt, wo er nun unter den Göttern weilt, die ihn bewachen. Besonders die (gefährliche) Nilpferdgöttin „Großes Nilspferd/Schwein“ (rrt-wr.t) hält den Schenkel fest, „damit er nicht unter den Göttern wandelt“ (pJumilac) und dort Schaden anrichtet. Diese Vorstellung basiert wohl darauf, dass die Sterne der nördlichen Konstellation sich nicht über das Himmelsfirmament bewegen und nur leichte Bewegungen machen. Die Texte zu den Göttern der „Nördlichen Konstellation“ sowie deren Zusammensetzung sind jedoch nicht einheitlich und momentan in ihrer mythologischen Bedeutung nicht abschliessend zu beruteilen wie Neugerbauer/Parker feststellen (op.cit. S. 191). Gruss A.
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Gitta Gast
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« Antwort #10, Datum: 20.02.2004 um 15:25:57 » |
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Hi sema, ich lese auf jeden Fall "Mut" und denke deshalb, dass da z.B. wie Gast_A erwähnt, "Hesa Mut" stehen könnte. Das zweite Zeichen kann ich aber nicht genau identifizieren. (geht nicht ohne Wörterbuch und das liegt zu Hause). Ist das "Hesa"? Gitta
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Iufaa  Moderator
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Re: Wer ist das? |  | |
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« Antwort #11, Datum: 16.03.2004 um 14:32:46 » |
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Gitta hat schon recht, diese Figur stammt von einer astronomischen Decke. Eine ältere Version findet sich im Grab des Senenmut, TT353, in Deir al-Bahari. Iufaa
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Ahmose Gast
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« Antwort #12, Datum: 26.04.2004 um 20:11:31 » |
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Hallo Gemäss Wilkinson, handelt es sich bei der abgebildeten Göttin um Reret (oder auch Reret-weret ) = die (grosse) Sau. Sie wurde auch Nebet-achet genannt (=Herrin des Horizonts). Über die Ikonographie schreibt Wilkinson, dass sie im wesentlichen der der Toeris entspricht, dass sie aber in einem astronomischen Kontext bestimmte Attribute zusätzlich bekommt. Beim Krokodil handelt es sich um einen Anlegepfahl. Diese Nilpferdgottheitbewacht die nördlichen Zirkumpolarsterne. Die Reret selber stand für das heutige Sternbild Draco. Ich hoffe, damit gedient zu haben. Grüss Ahmose P.S. Das Buch von Wilkinson, scheint mir sowieso empfehlenswert. Es ist schön aufgemacht und taugt als Lesebuch, wie auch als Nachschlagewerk.
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