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Thema: Wortendungen |
Sinuhe Gast
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« Datum: 24.01.2002 um 20:09:41 » |
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Hallo, Ich lerne gerade die Hieroglyphen. Eines macht mich immer wieder stutzig, warum wird bei einigen Wörtern, wie zum Beispiel MRI das I angehangen. Als Schreibweise habe ich nur eine Hacke für MR und nochmals das R. Hängt es mit den Deutzeichen zusammen? Hilfe Sinuhe
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Gitta Gast
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« Antwort #1, Datum: 25.01.2002 um 00:23:53 » |
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Nein. Die Ägyptologen scheinen sich auf diese Aussprache festgelegt zu haben. Das gilt z.B. auch für prj = gehen, das in Hieroglyphen auch kein i enthält. An solche Besonderheiten muss man sich einfach gewöhnen. Gitta
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manetho  Member
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« Antwort #2, Datum: 25.01.2002 um 01:48:25 » |
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und sind diese Sprachregelungen oder -festlegungen in einzelnen Sprachräumen (englischer, deutscher usw. ) verschieden?
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Crossinger Gast
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« Antwort #3, Datum: 25.01.2002 um 09:28:38 » |
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Hi! "Aussprache" trifft es wohl nicht richtig: Diese sog. "schwachen Radikale" sind eher als Teil des grammatischen Konzepts zu verstehen. Die Ägyptologen haben also nicht willkürlich irgendwann ein -j oder -w drangehängt, sondern nach bestimmten Regeln. Es gibt aber (@manetho) unterschiedliche "Schulen", d.h. (ehemalige) Forscher, die bestimmte Vorstellungen von der Grammatik haben/hatten. Je nachdem, nach welcher Grammatik gelehrt wird, ändern sich auch die Gewohnheiten der Studenten. Das dürfte aber nur eine Handvoll von Gruppen sein. Den großen Wildwuchs gibt es - soweit ich das beurteilen kann - nicht. Ach ja: Wenn ich mich recht erinnere, fehlen die -j/-w in dem alten Wörterbuch von Erman/Grapow tatsächlich. Die haben dann im Gegensatz zum Hannig etliche Wörter nur mit zwei Konsonanten geschrieben. Beispiele fehlen mir gerade... Tschüss C.
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Gitta Gast
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« Antwort #4, Datum: 26.01.2002 um 10:23:30 » |
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Zitat:
"Aussprache" trifft es wohl nicht richtig: Diese sog. "schwachen Radikale" sind eher als Teil des grammatischen Konzepts zu verstehen. Die Ägyptologen haben also nicht willkürlich irgendwann ein -j oder -w drangehängt, sondern nach bestimmten Regeln. |
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Ich wollte damit bitte nicht behaupten, dass diese Besonderheiten aus der Willkür der Wissenschaftler resultieren. Man findet Worte wie mrj ja auch teilweise hieroglyphisch mit Schilfblatt. Das hängt wohl mit der Entwicklung der Schrift (und Sprache - ist jedenfalls anzunehmen) im Laufe der Zeit zusammen und daraus haben sich dann sicher auch für die Ägyptologen die entsprechenden Regeln entwickelt. Es ist aber für Laien wie mich (und Sinuhe) sicherlich viel schwieriger, diese Regeln zu durchschauen, als sich die wichtigen Worte, die nach diesen Regeln transkribiert werden, einfach zu merken. Es kommt ja irgendwie immer darauf an, was man will: mir z.B. gehts in erster Linie darum, gängige Texte lesen zu können. Und selbst dafür muss man sich schon ziemlich plagen: Zeichen lernen, Grammatik lernen, Erkennen, wo Anfang und Ende eines Wortes sind usw. Für einen Studenten der Ägyptologie dürfte das allerdings nicht ganz ausreichen. Da gehts dann wirklich noch weiter in die Tiefe. Gitta
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Crossinger Gast
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« Antwort #6, Datum: 26.01.2002 um 10:37:53 » |
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Es gibt Varianten in der Punktsetzung, z.B. sDm.f und sDm=f allerdings sind die eher marginal und für einen "Lesekundigen" leicht zu durchschauen. Etwas ärgerlicher (wenn man es so bezeichnen will) ist die Tübinger Variante der Umschrift, die tlw. gänzlich andere Zeichen nimmt und auch häufig genug in der Fachliteratur herumspukt... Der Vergleich im Vorwort vom Hannig ist da durchaus repräsentativ! Tschüss C.
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Sinuhe Gast - Themenstarter
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« Antwort #7, Datum: 26.01.2002 um 19:46:07 » |
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Hi, Ich muss nochmal auf die Endungen zurückkommen. Bei maskuline Wörter kann ich ein "der" oder "das" davor setzen. z.B. der Bruder, das Land. TA - Land TAW - Länder bis hier alles klar. Jetzt habe ich gelesen, das bei femininen Wörtern ein I angehangen wird. Warum macht man das beim Wort TAWI ( heisst doch auch Länder,oder?) Kann die sächliche Form (das) maskul. und femi. dargestellt werden? Sinuhe
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Gitta Gast
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« Antwort #8, Datum: 27.01.2002 um 10:05:32 » |
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Soviel ich weiss, gibt es im Ägyptischen kein "das", nur männlich oder weiblich. Beispiele nb = Herr männlich, nbt = Herrin weiblich bei weiblichen Formen wird ein t angehangen Plural t3w = Länder männlich, hmwt = Frauen weiblih im Plural wird bei männliche Formen ein w angehangen, bei weiblichen Formen ein wt Dual t3wj = die beiden Länder männlich sntj = die beiden Schwestern im Dual (Dinge/Personen, die in "doppelter Ausführung" vorkommen) wird bei männlichen Formen wj angehangen, bei weiblichen Formen tj Gitta
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