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Thema: Sprüche |
Sadjehuti Gast
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« Datum: 28.07.2003 um 10:33:14 » |
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Hi, Ich hoffe ich bin im richtigen Forum! Also: Hatten die Ägypter auch schon Sprüche, die sie an die Hauswände schrieben? z.b."Möge Isis dieses Haus beschützen"?Oder wie heute z.b.:"Der Herr beschütze dieses Haus"? Gab es sowas auch auf Möbeln und Gebrauchsgegenständen? Marcel
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Sadjehuti Gast - Themenstarter
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« Antwort #1, Datum: 28.07.2003 um 13:37:24 » |
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Hallo? Ist die Frage soooo blöd? Marcel
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Iufaa  Moderator
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« Antwort #2, Datum: 28.07.2003 um 13:45:38 » |
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Hi Marcel, immer langsam, die meisten Mitglieder dieses Forums verdienen sich gerade ihre Brötchen. Ansonsten nicht blöd, aber wahrscheinlich nicht einfach zu beantworten, da wir von Wohnhäuser, die ja aus Nilschlammziegeln gebaut wurden, praktisch keine Reste - außer vielleicht ein paar untere Ziegellager - kennen. In den Tempeln hatte sogar die Tore Namen, aber in Privathäusern?? Iufaa
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Sadjehuti Gast - Themenstarter
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« Antwort #3, Datum: 28.07.2003 um 13:48:14 » |
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Hi Iufaa, Tschuldigung!  Wie siehts mit Möbeln und Gegenständen aus? Oder waren die auch aus Nilschlammziegeln?  Marcel
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Iufaa  Moderator
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« Antwort #4, Datum: 28.07.2003 um 13:50:52 » |
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Kennst Du Möbel und Gebrauchgegenstände? Ich habe noch keine gesehen, die beschriftet waren - außer in Grabbeigaben z.B. von Thutankhamun. Iufaa
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Sadjehuti Gast - Themenstarter
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« Antwort #5, Datum: 28.07.2003 um 13:54:04 » |
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Was steht da denn so alles drauf? Marcel
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Pyramidenluder Gast
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« Antwort #6, Datum: 28.07.2003 um 15:51:03 » |
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Hallo. soweit ich informiert bin, hatten die Ägypter auf den Grabbeigaben immer solche rituellen Sprüche und magische Sprüche, für durch die Unterwelt gut durch zu kommen.  Aber ob andere Sprüche auf solche Sachen waren weiß ich nicht. Vielleicht hatten die alten Ägypter auch ein Zeichen, wie wir heute das Kreuz, das sie sich aufhängten, um von den Göttern beschützt zu werden. Gruß Andrea!
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Sadjehuti Gast - Themenstarter
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« Antwort #7, Datum: 28.07.2003 um 18:27:15 » |
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Hi Pyramidenluder! Meinst du das Ankh?  Marcel
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Gitta Gast
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« Antwort #8, Datum: 28.07.2003 um 22:30:17 » |
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Zitat:
Hatten die Ägypter auch schon Sprüche, die sie an die Hauswände schrieben? z.b."Möge Isis dieses Haus beschützen"?Oder wie heute z.b.:"Der Herr beschütze dieses Haus"? Gab es sowas auch auf Möbeln und Gebrauchsgegenständen? |
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Über Sprüche an Hauswänden habe ich nichts gefunden. Arnold schreibt im Lexikon der ägyptischen Baukunst: "Die Wände ägyptischer Häuser sind meist verputzt und oft bemalt, an der Aussenwand weiß oder gelb, im Inneren mit schwarzer Sockelzone und gelber Wandfläche. Ein bunter Farbstreifen trennt beide und umrahmt Fenster und Türen. Die Decke ist weiß, in Palästen dekoriert. Wandmalereien im Privatbereich sind selten". In der Arbeitersiedlung in Deir el-Medina hatten die Häuser Hausaltäre mit einer kleinen Stele (sicher gab es sowas auch in anderen Wohnsiedlungen), die vielleicht den Zweck der heutigen frommen Sprüchen erfüllten. Man kann sich gut vorstellen, dass darauf kleine Gebete standen, die zum Schutz des Hauses und seiner Bewohner angebracht worden waren. Bei Möbeln fallen mir Mutter und Kind ein. Schwangere und Neugeborene sollten von allerlei Amuletten beschützt werden: Toeris, Heqet, Bes. Brunner-Traut in "Alltag unter Pharaonen": "Arme Leute malten deren Bilder auf einen aufgelesenen Felsstein, schrieben ein Gebet darunter und stellten diese kleine Weihgabe im Hause oder im Tempel auf". Gitta
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Sadjehuti Gast - Themenstarter
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« Antwort #9, Datum: 28.07.2003 um 22:35:33 » |
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Hi Gitta, hast du ein Bild von so einer Stele? Wenn ja, könnte ich bitte noch ne Übersetzung haben? Marcel
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Gitta Gast
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« Antwort #10, Datum: 29.07.2003 um 22:07:44 » |
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Ich habe was gefunden. Dies ist z.B. möglicherweise eine solche Altarstele, Museum Kairo CG 34037 = JE 27573, Kalkstein, Höhe 52, Breite 41 cm, Fundort Theben West. Das Foto ist aus dem Ausstellungskatalog "Nofret die Schöne". Nachstehend Auszüge aus dem zugehörigen Katalogtext: Ahmes-Nefertari und (ihr Sohn) Amenophis I. sind durch das ganze Neue Reich in Theben-West überaus beliebte Volksheilige, die in allen Nöten angerufen werden, denen Kapellen errichtet werden und die auch auf Hausaltären als Privatgötter fungieren. Auf der Kalksteinstele ist Ahmes-Nefertari links ihrem Gemahl Ahmose zugesellt, rechts ihrm Sohn Amenophis I. ... Im unteren Bildfeld sprechen der "Diener des Amun" Hui und der "Vertreter" Semen-taui hymnische Gebete an Ahmose und Amenophis I. Gitta PS: Mit einer Übersetzung kann ich aber erstmal nicht dienen. Mach ich vielleicht noch, wenn ich die Zeit finde.
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Gitta Gast
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« Antwort #11, Datum: 29.07.2003 um 22:17:31 » |
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Und gleich noch eine Abbildung, diesmal ein Hausaltar aus Amarna (Museum Kairo JE 44865, Kalkstein bemalt, Höhe 44, Breite 39 cm, Fundort Tell el-Amarna/Borchardt 1912) Das Foto ist aus dem Museumskatalog Kairo. Aus dem Text: Altarbilder dieser Art wurden in privaten Kapellen der Häusr aufgestellt. Wie die beiden Bohrungen auf dem Sockel der Stele zeigen, konnte sie mit zwei Türflügeln aus Holz verschlossen werden. Gitta PS: hier gibts nichts zu übersetzen. Rundherum sind in Kartuschen die Namen der dargestellten Personen und des Aton niedergeschrieben.
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Ahhotep Gast
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« Antwort #12, Datum: 30.07.2003 um 08:13:01 » |
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Hallo! Ich habe alt ägyptische Sprüche in einem Buch, das heisst "Ägyptische Weisheiten" vielleicht interessiert es dich ja. ISBN: N 3-88199-714-8 Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft mbH Hoffe konnte dir helfen! Gruß Andrea!
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Gitta Gast
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« Antwort #13, Datum: 03.08.2003 um 15:28:36 » |
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Als ich heute im Museum war, fand ich noch etwas Hübsches, das zum Thema paßt: Türbalken vom Wohnhaus des Ipj, Schreiber und Gütervorsteher von Memphis, Kalkstein, Inv.-Nr. 21597, Fundort Amarna. Es zeigt den Hausherrn in Beterhaltung gegenüber den beiden Kartuschen des Aton und der des Echnaton (Cheper-neferu-Re-wa-en-Re) Gitta
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Ptah  Member
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« Antwort #14, Datum: 04.08.2003 um 10:50:53 » |
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Salam, Opfer- und Huldigungsstelen an diverse Goetter waren bestimmt zahlreich in Haeusern vorhanden, zumindest was die wohlhabendere Schicht anbelangt. Wie so ein "beschrifteter Tuereingang" ausgesehen haben mag, koennt ihr z.B. am Tuersturz Ramses' III. erkennen, der sich im Wiener KHMuseum befindet:  Kalkstein Möglicherweise aus Theben-West Neues Reich, 20. Dynastie, Zeit Ramses' III. 1184-1153 v. Chr. 1881 Geschenk von Kronprinz Rudolf Linke Hälfte eines Türsturzes, der mit einer geflügelten Sonnenscheibe und der königlichen Titulatur dekoriert war. Den oberen Abschluss der Darstellungen bildet die lange schmale Himmelshieroglyphe. In den beiden Zeilen unterhalb der Flügel- sonne stehen Thron- und Eigenname des Königs Ramses III.: "Der König von [Ober- und] Unterägypten Weser.maat-re-meri- imen, geliebt von Osiris, [...] der Sohn des Re Ramses, der Herrscher von Heliopolis, der Gerechtfertigte, geliebt von Horus". ma salama, Ptah
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