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   Opetfest (7)
  Autor/in  Thema: Opetfest
Haremhab  maennlich
Member



Opetfest 
« Datum: 02.07.2004 um 13:34:07 »   

Hallo,

ich suche eine möglichst detaillierte Beschreibung des Opetfestes. Gibt es so etwas im Internet? Aber bitte nicht Fletcher, da ich natürlich auch gerne Belegstellen lesen würde.

In diesem Zusammenhang: Ist etwas über eine mystische Verschmelzung zwischen Amun und Min im Rahmen des Opetfestes bekannt? Oder erscheint Amun bei Mut in seiner Erscheinungsform Amun-Kamutef? Oder erscheint er einfach als Amun?

Ich wünsche ein schönes Wochenende
Haremhab
anch-su-amun  
Gast

  
Re: Opetfest 
« Antwort #1, Datum: 12.07.2004 um 18:03:13 »     

Das Opetfest war eins der wichtigsten religiösen Feste (neben dem "Schönen Fest vom Wüstental") , das in Theben abgehalten wurde. Dabei wurde die Götterbilder Amuns, der Mut und des Chons vom Tempel in Karnak zu dem von Luxoe auf Barken zunächst getragen, später auf Booten verschifft, während am Nilufer die Menschen jubelten, unter ihnen besonders Sängerinnen, Musikanten und -innen. Im "Südlichen Heiligtum" sollte sich im Allerheiligsten der Reichsgott mit der Mutter des Königs vereinigen, damit sie den Ka des Königs gebäre, den wiederum der König in sich aufnehmen würde - so wurde aus dem König ein Sohn Gottes.

Dieses Kultfest dauerte zunächst 11 Tage und wurde in der 20. Dyn. dann allerdings auf 27 Tage verlängert.
An den Wänden des Säulenganges des Luxortempels ist das Opetfest in allen Einzelheiten zu sehen.
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Das Opet-Fest

Seit dem Neuen Reich wurde in der Mitte des zweiten Überschwemmungsmonats das Opet-Fest gefeiert. Bei diesem Barkenfest wurde Amun, dessen Haupttempel Karnak war, - von seiner Gattin Mut und seinem Sohn Chons begleitet - zu dem Luxortempel gebracht. Als Art Transportmittel diente die heilige Barke, die von Priestern und Musikern begleitet in einer prunkvollen Prozession zum Luxortempel getragen wurde.  
Hierbei galt der genannte Luxortempel als "Harem" (altägypt.: opet). Die Götterbarken wurden jedoch nicht entlang der 3 km langen Sphingenalle transportiert, welche den Karnak- und den Luxortempel verbindet, sondern auf dem Wasserweg. Reliefs der großen Pharaonen de 18. und 19 Dynastie, exemplarisch Ramses II. zeigen detailliert den Festablauf. An diesem Fest nahmen demnach herkömmliche Menschen, Priester, Musiker und hohe Beamte sowie der Pharao selbst teil. Das Fest dauerte zunächst nur elf Tage an, später waren es schließlich 27 Tage.
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DAS OPET-FEST
Jedes Jahr findet das Opet-Fest zu Ehren des Gottes Amun um die Mitte der Überschwemmungszeit statt. In vier Barken werden die Götterbilder Amuns, seiner Gattin Mut, seines Sohn Chlons und des Pharao nilaufwärts aus Karnak eingeschifft. Vom Nil bis zum Tempel werden sie von Priestern getragen; Soldaten, Tänzer und Musiker begleiten den Zug. Im Tempel, wo die eigentliche Zeremonie stattfindet, haben nur die Priester Zutritt.
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Die Feste zu Ehren der Götter

Eines der schönsten und größten Feste des alten Ägyptens war ganz bestimmt das Opet-Fest.
Bei diesem, bis zu 27 Tage lang anhaltenden Fest, wurde in Theben der Gott Amun mit seiner Frau Mut und deren Sohn Chons, von Karnak aus durch eine 2.5 km lange Sphingenallee bis nach Luxor gebracht, wo sie sich ein paar Tage aufhielten und schließlich wieder zurückgeführt wurden. Der Tempel von Luxor wurde dabei als Amuns "Harem" (Opet) bezeichnet.
Das Fest sollte Amun in seinem Amt als höchster Gott Ägyptens bestätigen. Das Opet-Fest hatte eine so große überregionale Bedeutung, dass man den zweiten Monat der Überschwemmungsjahreszeit Paopi ("der von Opet") nannte.

Musikantinnen, Grab des Nacht,
Tal der Adligen, Theben
Ein anderes Fest war das "Schöne Fest im Wüstental". Auch hierbei spielte Amun wieder eine große Rolle. Seine Statue wurde ans westliche Ufer nach Deir el-Bahari ("Wüstental") gebracht und entlang des westlichen Nils zu den Totenstätten geführt. Die Menschen versammelten sich in den Gräbern ihrer verstorbenen Verwandten und hofften, dass der Gott seine Kraft auf ihre toten Vorfahren niederließ.
Nach altem ägyptischen Glauben feierte der Verstorbene mit den Gästen. Deshalb wurde auf der Feier auch übermäßig viel Alkohol getrunken, denn man glaubte durch den Rausch des vielen Alkohols würde man in die Sphäre der Toten übergehen.
Natürlich feierten auch die Hinterbliebenen eines Toten, dessen Begräbnisstätte nicht in der Nähe der Prozession lag, das "schöne Fest im Wüstental"

Die Festzüge wurden begleitet von etlichen Musikanten, Tänzerinnen, Opfertieren, hohen Persönlichkeiten des Reiches und Tausenden von Menschen, die die Straßen säumten und ihren Göttern zujubelten. Leider durften sie selbst die Götter aber nicht sehen. Die Statuen wurde in einer Truhe versteckt, denn es war nur den Priestern und dem Pharao bestimmt, den Göttern ins Antlitz zu schauen.

Mins Hauptfest, der der Gott der männlichen Fruchtbarkeit war, war das "Fest der Treppe". Der Gott empfing auf seiner "Treppe" (evtl. ist damit die Götterbahre gemeint) die erste, vom König selbst geschnittenen Ähre.

Tut mir leid , mehr habe ich nicht gefunden



« Letzte Änderung: 12.07.2004 um 18:06:24 von anch-su-amun »
> Antwort auf Beitrag vom: 02.07.2004 um 13:34:07  Gehe zu Beitrag
Irjnefer_d.J.  
Gast

  
Re: Opetfest 
« Antwort #2, Datum: 27.02.2005 um 18:05:13 »     

Hallo, einmal eine andere Frage hierzu:

Sind (- versus 'Opet = Harem' -) "DIE  Ipi" (angeblich
Pyr.) und die Ipet / Opet wirklich (: Bonnet) dieselbe
Göttin ?

Irjnefer d.J.
> Antwort auf Beitrag vom: 12.07.2004 um 18:03:13  Gehe zu Beitrag
Zoe  
Gast

  
Re: Opetfest 
« Antwort #3, Datum: 03.04.2005 um 18:55:45 »     

Hallo !

Gibt es eigentlich im heutigen Ägypten ein Fest, welches seinen Ursprung im Opet-Fest hat? Wenn ja, wann und wo findet dieses statt?

Oder gibt es sonst ein Fest im heutigen Ägypten, welches sich aus einem bestimmten altägyptischen Fest (z.b. Sed-Fest usw) heraus entwickelt hat?

Viele Grüsse
Zoe
> Antwort auf Beitrag vom: 02.07.2004 um 13:34:07  Gehe zu Beitrag
naunakhte  weiblich
Moderatorin



Re: Opetfest 
« Antwort #4, Datum: 03.04.2005 um 18:58:50 »   

Hallo Zoe,

im allgemeinen heißt es, dass das Fest zu Ehren von Abu Haggag in Luxor auf das altägyptische Fest zurückgeht.  Es wird nach dem Mondkalender gefeiert und wandert somit durchs Jahr. 2003 wurde es um den 10. Oktober gefeiert.

Gruß
nauna
> Antwort auf Beitrag vom: 03.04.2005 um 18:55:45  Gehe zu Beitrag
amiralaila  weiblich
Member



Re: Opetfest 
« Antwort #5, Datum: 26.04.2005 um 14:59:47 »   

Eigentlich müsste doch auch das Opetfest im Zeitraum von 1460 Jahren durch das Jahr gewandelt sein. So richtig klar ist mir die Überlappung von geheiligtem Jahresrhythmus mit dem Lunisolarjahr noch nicht.

Kann mir das mal jemand erklären?

Amiralaila
> Antwort auf Beitrag vom: 03.04.2005 um 18:58:50  Gehe zu Beitrag
Irjnefer_d.J.  
Gast

  
Re: Opetfest 
« Antwort #6, Datum: 26.04.2005 um 17:53:07 »     

Alle Götterfeste sind wegen des 365- (statt wie
heute 365,25-) Tage-Jahres durch die Jahreszeiten
gewandert.
> Antwort auf Beitrag vom: 26.04.2005 um 14:59:47  Gehe zu Beitrag
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