In einem Grabungsbericht von Davis wird Anubis mit dem Beinamen "Amiut" erwähnt. Im Lexikon ist nichts zu finden. Ist Amiut eine bestimmte Erscheinungsform des Anubis? Bezeichnet es eine bestimmte Funktion oder handelt es sich schlicht um einen Transskriptionsfehler von Davis?
zwischen allen Marzipanostereiern kam mir denn beim Durchblättern des Lexikons noch ein Gedanke:
Etwas weiter vorne im Lexikon tauchte doch der Begriff "Imjat" auf. Von der Vokalisierung also ziemlich ähnlich. Obwohl das ja auch nicht unbedingt etwas zu sagen haben muß, sonst hätten wir als Kinder bestimmt nicht so häufig "Teekesselchen" spielen können. Da der Kontext aber verwandt ist, überlegt man doch, ob hier aus einem Wortstamm eine sprachgeschichtliche Entwicklung stattgefunden hat?
ich kann keinen erkennen. Wie Du aus der Quellenangabe entnehmen kannst, "stammt" der Gott aus dem Hannig-Lexikon. Ich habe bis her nix zu dem gefunden.
Ansonsten habe ich noch nie Marzipaneier zum Kühlen der Augen benutzt - geht das?
die Schreibung a [mit Punkt über dem a, etwa wie å, aber eben kein Kringel] für das hieroglyphische Zeichen
war im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts noch üblich.
Ich habe die Schreibung für Imiut nach Budge, An Egyptian Hieroglyphic Dictionary, Bd. I, 1920, S. 46 herauskopiert. Zudem einen Auszug aus einer Tabelle für die Umschrift gemäß verschiedenen Autoren aus Hannig, Ägyptisch-Deutsch, S. XXXVII (Beitrag von Frank Kammerzell).
Danach dürfte es klar sein, daß es sich eindeutig um den Beinamen jmj-wt des Anubis handeln muß (Hannig, S. 48).
Wenn Imiut nun tatsächlich eine Beiname des Anubis ist - soll er dann in diesem Zusammenhang auf seinen "Tätigkeitsschwerpunkt" als Einbalsamierer hinweisen (im Forumslexikon stand ja, daß der an der Stange befestigte Tierbalg zur Aufbewahrung von Einbalsamierungsölen benutzt wurde)?
Bin auf eine ganze Herde von Vokabeln gestoßen, die klanglich und inhaltlich einen Bezug zueinander zu haben schienen, hat mich ganz kirre gemacht, weil ich a) nicht wußte, ob sie überhaupt einen Bezug zueinander haben und b) wenn ja, welchen und c) wenn sie einen bestimmten Bezug zueinander hätten, welche Interpretationsmöglichkeiten dies u. U. zuließe.
Ich schränke meinen Marzipankonsum ein, ich verspreche es. Zum kühlen der Augen taugen Marzipaneier nicht, Iufaa - nicht mal, wenn sie ins Gefrierfach gelegt werden - Hab's versucht. Es klebt nach 5 Sekunden und erzeugt lediglich die Illusion einer Bindehautentzündung und wer braucht die schon?
nach LÄ III, Sp. 149 "Imiut" ist dieser Begriff ab der 4./5. Dynastie als Beiwort des schakalköpfigen Anubis belegt. Es soll "möglicherweise nicht ursprünglich, jedoch hauptsächlich seine Funktion als Balsamierer" kennzeichnen.
Schöner Satz
Wenn Euch das Thema so brennend interessiert, heb die Marzipaneier für nächstes Jahr auf und investiere das gesparte in den Ausverkauf eines Buches:
Zitat:
Köhler, Ursula Das Imiut Untersuchungen zur Darstellung und Bedeutung eines mit Anubis verbundenen religiösen Symbols