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   Amarna-Kopf als Leihgabe in München (1)
  Autor/in  Thema: Amarna-Kopf als Leihgabe in München
Hotep  maennlich
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Amarna-Kopf als Leihgabe in München 
« Datum: 04.12.2011 um 21:49:11 »   

Heute wurde von der Direktorin des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst in München (Frau Dr. Sylvia Schoske) ein Newsletter veröffentlich, in welchem unter anderem ein Prinzessinnenkopf aus der Amarna-Zeit vorgestellt wird. Das Stück stammt aus einer französischen Privatsammlung und wird als Leihgabe im Museum ausgestellt.

Im Newsletter beschreibt Frau Schoske den Kopf wie folgt:

Der kleine, perfekt erhaltene Kopf fügt sich in die Reihe der Prinzessinnenköpfe in Kairo und Berlin ein. Sie sind alle aus braunem oder braun-rotem Quarzit (silifizierter Sandstein) gefertigt und weisen die typische extrem überlängte Form des Hinterkopfes auf. Sie sind für die Einfügung in eine Komposit-Statue aus anderem Material – Kalkstein oder Holz – ausgelegt. Die vollen Lippen, die samtige Haut der weich modellierten Wangen, die leicht schräg gestellten Augen geben dem Gesicht den Reiz erblühenden Lebens – ein Ausdruck der Präsenz des Sonnengottes auf Erden.
Der auf den zahlreichen Reliefs der Echnaton-Zeit beruhende Rang des Ägyptische Museums München als europaweit neben Berlin beste Sammlung von Werken dieser zentralen Epoche altägyptischer Kunstgeschichte findet in der Bereitstellung dieser Leihgabe eine außergewöhnliche Anerkennung und Vertiefung. Quarzit (silifizierter Sandstein), Amarna, H. 12 cm, Neues Reich, 18. Dynastie, um 1350 v. Chr. Leihgabe aus Privatbesitz.


Das von dem Objekt veröffentliche Bild verunsichert mich jedoch. Ist dieser Kopf überhaupt echt? Schon der Gesamteindruck des Kopfes lässt mich daran ernsthaft zweifeln. Vor allem der Augenbereich ist merkwürdig (Formsprache, Ausdruck, Ausführung). Die Nase wirkt seltsam (unbeholfen, zu lang und breit) und die Mundpartie eher befremdlich (Formsprache). Ich selbst kann darin kein authentisches Kunstwerk der Amarna-Periode erkennen.

Ich stelle daher hier den Kopf zur Diskussion.
Welchen Eindruck macht auf euch das Stück; und welche stilistischen Merkmale sprechen für und welche gegen ein antikes Kunstwerk.

Bildquelle: Newsletter 12/11 des Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst München (newsletter@aegyptisches-museum-muenchen.de)



Anbei habe ich heute (06.12.2011) zum besseren Vergleich eine Aufnahme (Quelle: selbst im Museum fotografiert) von einem Prinzessinnenkopf im Ägyptischen Museum Berlin hochgeladen. Das Stück wurde 1920 von der DOG in Tell el Amarna (Haus P 47,1) ausgegraben. Auch dieses Stück ist aus Quarzit hergestellt worden und ist zu Recht eines der ganz großen Kunstwerke der Amarna-Periode. Der nun in München zu sehende Kopf versucht dieses Stück nachzuahmen.

Hatte schon jemand die Möglichkeit gehabt den Kopf in München zu sehen?
« Letzte Änderung: 07.12.2011 um 09:57:16 von Hotep »


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