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  Autor/in  Thema: Nubien
Lolli2u  maennlich
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Re: Aksum und Nubien 
« Antwort #15, Datum: 12.05.2021 um 13:10:32 »   

Hallo zusammen.

Mich beschäftigte vor kurzem die nubische Geschichte. Dabei erwies sich das von Hesire im Beitrag # 9 verlinkte Handbuch des László Török (The Kingdom of Kush) für meine Fragestellungen als sehr hilfreich. Ergänzend möchte ich hier an dieser Stelle ein weiteres Werk zur Historie Nubiens verlinken, namentlich Richard Andrew Lobban : Historical Dictionary of Ancient and Medieval Nubia, Lanham & Oxford 2004.

https://books.google.de/books/about/Historical_Dictionary_of_Ancient_and_Med.html?id=jF2jq5JrkS4C&redir_esc=y

Bezüglich der im Beitrag # 3 des Hesire gestellten Frage, wie man sich die Aethiopenzeit der "schwarzen Pharaonen" vorzustellen habe, sind mir zwei sehr anschauliche Bildgalerien in den Sinn gekommen, denen ich im Zuge meiner Recherchen begegnete. Nämlich diejenige von Matthias Gehricke :

https://www.matthiasgehrickephoto.de/Africa/Äthiopien-Sudan-201819/Sudan-Altertum/Tumbus-Tombos-Archäologische-Fundstätte  sowie :

https://www.matthiasgehrickephoto.de/Africa/Äthiopien-Sudan-201819/Sudan-Altertum/Karima-Barkal-Tempelbezirk

Ebenfalls sehr anschaulich fand ich die 2017 von Sundiata angelegte Galerie zum Königreich von Kusch :

https://wildfiregames.com/forum/index.php?/topic/21602-the-kingdom-of-kush-a-proper-introduction-illustrated/

Schließlich begegneten mir unter anderem über John Larson (Lost Nubia) immer wieder Fotografien von Horst Schliephack :

https://oi.uchicago.edu/gallery/semna-west?action=big&size=original#114F4_72dpi.png

Entsprechend den Angaben von László Török (Handbook 1997, S. 3 - 4) übernehme ich den Standpunkt, wonach die Gelehrten früher den Begriff "Nubien" im allgemeinen mit "Aithiopia" gleich setzten, wiewohl der Begriff Aithiopia eigentlich ein viel weiter reichendes Gebiet umfasste. Das altägyptische Ta-Nehesy bezeichnete dabei zwar "den Süden" als Ganzes, stand aber ebenfalls synonym für Nubien, sprich Ta-seti. Török stellte diesen Angaben unter anderem die folgenden, einschlägigen Quellen zur Seite : Steffen Wenig : Lexikon der Ägyptologie IV, 1981, S. 526 - 532, sowie : Tormod Eide ; Tomas Hägg ; Richard Holton Pierce : Fontes Historiae Nubiorum, Vol. II, Inscription No. 71, No. 84 u. No. 91. Hierzu Kawa, Irike-Amannote inscr. 71 u. 91, sowie No. 84 mit der geogr. Angabe Ta-seti in der Nastasen Stela des 4. Jh. v. Chr.

Iufaa hatte im Beitrag # 12 zur Frage der Entwicklung der antiken und späterhin christlichen Stämme der Noba zudem die Position vertreten, dass zur Herleitung ihrer Ethnologie zunächst weitere Informationen recherchiert werden müssten. Dazu fiel mir insbesondere die Arbeit zweier Anthropologen auf, welche in den 1960'er Jahren im Auftrag des sudanesischen Regierung entsprechende Untersuchungen durchgeführt hatten :
Kronenberg, Andreas u. Waltraud : Preliminary Report on Anthropological Field Work in Sudanese Nubia. In : Kush 11 (1963) S. 302 - 311. Sowie : Kush 12 (1964) S. 282 - 290 und : Kush 13 (1965) S. 205 - 212.

Ich selbst habe leider keine Zeit gefunden mir die eben genannten Ausgaben der Kush zu besorgen, auch weil ihre Ergebnisse nicht weit genug oben auf meiner Liste der einzustudierenden Werke standen.

Ich hoffe, dass die Links funktionieren,

Gruß Lolli            
« Letzte Änderung: 12.05.2021 um 13:25:03 von Lolli2u »
> Antwort auf Beitrag vom: 28.05.2013 um 12:57:21  Gehe zu Beitrag
Lolli2u  maennlich
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Re: Aksum und Nubien 
« Antwort #16, Datum: 26.08.2021 um 12:09:59 »   

Von meiner Seite auch meinen herzlichen Glückwunsch zum 20. Jahrestag der Ägyptologie Community !! Bei dem Gedanken, was ich in diesem Forum anlässlich seines Geburtstages beitragen könnte, fielen mir drei ebenso schöne wie bedeutende Werke ein, welche sich mit der langen Chronologie der Kuschiten und des Königreiches von Napata befassen und die hier aus gegebenen Anlass zu verlinken mir eine Freude ist. Es sind dies zwei Werke, welche László Török verfasst hat bzw. die unter dessen maßgeblicher Mitwirkung entstanden sind, sowie ein weiteres interessantes Werk von Angelika Lohwasser.

Über die Open Access Monograph Series from the D Space Repositorium of the Bergen University ist als Volltext erreichbar

Tormund Eide ; Tomas Hägg ; Richard Holton Pierce ; László Török : Fontes Historiae Nubiorum, Textual sources, Vol. I, From the eight to the mid-fifth century BC, Bergen 1994.

Link : https://digitalt.uib.no/bitstream/handle/1956.2/3083/FHN%20l%20%20%20copy.pdf?sequence=1&isAllowed=y  

Die weiteren Volumen II - IV der Fontes historiae Nubiorum finden sich auch bei Chuck Jones, AWOL - The Ancient World Online unter : http://ancientworldonline.blogspot.com/2013/03/open-access-serial-fontes-historiae.html

Über das Google Books Project online :

László Török : The Kingdom of Kush, Handbook of the Napatan-Meroic Civilization, Leiden, New York, Köln 1997.

Link :
https://google.de/books/edition/The_Kingdom_of_Kush/Guh5DwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Laszlo+Török+Handbook&printsec=frontcover_esc=y

Zudem ebenfalls über das Google Books Project online als Leseprobe zu den kuschitischen Königinnen :

Angelika Lohwasser : Die königlichen Frauen im antiken Reich von Kusch - 25. Dynastie bis zur Zeit des Nastasen, Wiesbaden 2001.

Link :
https://books.google.de/books/about/Die_königlichen_Frauen_im_antiken_Reich.html?id=oxi3rMvhMksc&redir_esc=y

ich hoffe, dass die Links funktionieren,

freundlich gewunken

Lolli
« Letzte Änderung: 26.08.2021 um 13:37:05 von Lolli2u »
> Antwort auf Beitrag vom: 12.05.2021 um 13:10:32  Gehe zu Beitrag
Lolli2u  maennlich
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Re: Aksum und Nubien 
« Antwort #17, Datum: 05.07.2023 um 21:53:00 »   

Obwohl in einigen wesentlichen Züge völlig veraltet, habe ich in der Vergangenheit doch wiederholt auf die von Wallis Budge in zwei Bänden veröffentlichte Geschichte des Sudan und seiner Monumente zurückgegriffen. Der erste Band zeichnet sich dadurch aus, dass er die zuvor von Lepsius in seinen Denkmälern erfassten antiken Bauwerke vorzüglich in ihren geschichtlichen Kontext einbettet. So sei diesbezüglich sein auf den Seiten 124 - 176 gegebener Bericht zu den in der Umgebung von Merawi gelegenen Pyramiden von Nuri, Kurru und Zuma, sowie zu den Tempeln von Tirhakah und Gebel Barkal als durchaus lesenswert empfohlen. Auf den Seiten 272 - 277 und S. 337 - 435 legt Wallis Budge zudem einen umfassenden Bericht zu den in Meroe befindlichen Pyramiden Gruppen vor, dem S. 436 - 504 ein allgemeiner Überblick über die nubischen Denkmäler folgt.

Volume 1 https://www.archive.org/details/egyptiansdni01budguoft/page/114/mode/2up?view=theater

Der zweite Band bietet S. 1 - 179 insbesondere Informationen zur Genealogie der Nubischen Könige, sowie S. 573 - 617 einen Index und weitere Illustrationen. Wallis Budge schreibt kenntnisreich und weiß selbst noch in der byzantinischen Zeit um jeden Verantwortlichen, was für ein umfassendes Quellenstudium spricht. Er ist als Autor zwar erkennbar ein Kind der Kolonialzeit, aber zugleich ein entschiedener Gegner der Sklaverei. Es dürfte nur wenige gegeben haben, die sich in dieser Zeit so ernsthaft um ein Verständnis für den Aufbau, sowie um eine Entzifferung der nubischen bzw. meroitischen Hieroglyphenschrift bemühten, was unter anderem aus den Seiten 444 - 447 hervorgeht.    

Volume 2  https://www.archive.org/details/egyptiansdni02budguoft/page/n15/mode/2up?view=theater

Wallis Budge, Ernest : The Egyptian Sudan, its History and Monuments in two Volumes, London 1907.

Viel Vergnügen bei der Lektüre

Lolli

 
« Letzte Änderung: 08.07.2023 um 11:02:36 von Lolli2u »
> Antwort auf Beitrag vom: 26.08.2021 um 12:09:59  Gehe zu Beitrag
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