Re: Katzenmumien
[ Archiv-Startseite ] Geschrieben von Gitta am 09. Juni 2001 16:07:15: Als Antwort auf: @Benedikt geschrieben von Aset am 09. Juni 2001 15:13:57:
>Wie versprochen hab ich zwar nach der Textstelle gesucht, die aussagt, das Tiere speziell gezüchtet wurden, um sie als Mumien an die Gläubigen zu verhöckern. Leider ist mir die genaue Textstelle noch nicht in die Finger gekommen. Was ich aber gefunden habe ist folgender Ausschnitt aus der Neuen Zürcher Zeitung vom 4.4.2001
>Ausgestopft statt einbalsamiert
>...... Iskander glaubt, dass vor allem während der Spätzeit ausgestopfte statt balsamierte Tiere produziert worden seien, als der Tierkult zu einem wahren Massenwahn geworden sei. Fromme Pilger seien zu den riesigen Tiernekropolen in Sakkara und Tuna el-Gebbel gekommen, um besondere Tiere für ihren Lieblingsgott zu opfern. Dazu habe man ein lebendes Tier ausgesucht, es mumifizieren und schliesslich in den Katakomben beisetzen lassen. Die Preise hätten genau wie die für heutige Mumienliebhaber variiert, und hinter einem «Sonderangebot» hätten sich häufig nur Lumpen und Stroh verborgen.
>Ich hoffe, das bringt dich schon etwas weiter.
>Gruss
>AsetJau - ich habs heute gelesen. Ganz frisch sozusagen in Tyldesleys "Mumien - Die Geheimnisse der Mumiengräber", das ich bei Amazon bestellt und heute bekommen habe:
"...Dieser scheinbare Katzenkult ist eine Vereinfachung. Die Katzen wurden nicht ihrer selbst willen verehrt, obwohl sie durchaus als Vertreter der katzenköpfigen Göttin Bastet von Bubastis betrachtet werden konnten. Katzen wurden als normale Haustiere gezüchtet und als Stöbertiere bei der Jagd im Sumpf eingesetzt. Erst in der Spätzeit und in der griechisch-römischen Periode fingen Katzenkulte an, populär zu werden. Der Tempel von Bubastis war voller Katzen, die von den Priestern als Nebenverdienst gezüchtet wurden. Die Pilger, die nach Bubastis kamen, brauchten keine eigene tote Katze mitzubringen. Sie konnten sich im Tempel eine aussuchen, der der Priester das Genick bracht. Der Körper wurde dann zum Einbalsamierungshaus gebracht, wo er ausgeweidet, ausgestopft und eingewickelt wurde, mit den Beinen fest am Rumpf gebunden. Das Ergebnis sah aus wie ein Zylinder mit realistischem Katzenkopf. Schließlich wurde das Paket im lokalen Friedhof begraben - gegen eine Abfindung, versteht sich (aha, Bakschisch!). Wir wissen nicht, wieviele Katzen in Bubastis begraben wurden, aber es müssen Millionen gewesen sein. Der vergleichbare Katzenkult in Beni Hassan brachte Tonnen mumifizierter Katzen hervor. Niemand machte sich die Mühe, diese Katzen zu zählen. Sie wurden einfach ausgeschauftelt und nach England verfrachtet, wo sie als Dünger zum Einsatz kamen."
Finster!
Gitta
- Re: Katzenmumien Lena 09.6.2001 16:27 (9)
- Re: Katzenmumien anukis 09.6.2001 18:17 (8)
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- Re: Katzenmumien Gitta 10.6.2001 20:52 (0)
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- @Gitta, Lea + Benedikt Aset 11.6.2001 17:05 (0)
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