Archiv des alten Ägyptologie-Forum

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Geschrieben von NebTauiAmunRe am 15. August 2001 04:00:59:

Als Antwort auf: Re: Echnaton geschrieben von Imen am 13. August 2001 21:19:14:

>>>Hallo Zusammen!
>>>Mich würde mal interessieren was Echnaton für Motive für seine recht Eigenwillige Selbstdarstellung hatte. Ich meine auf vielen, oder auf allen (?), seiner Porträts ist er mit dicklichem Bauch und etwas hängenden Brüsten dargestellt. Dies war ja nun alles andere als ein Idealbild des Pharao. Weiß jemand warum Echnaton sich nicht wie seine Vorgänger auf Abbildungen selbst verherrlichte?
>>>Viele Grüße
>>> Manuela
>>Hallo Manuela,
>>unter www.juditmathes.de/aegypten/kultreli/echnaton.html
>>und unter www.alien.de/richter/echnaton.htm
>>findest du Echnaton, Kunstrichtung, Stil etc.
>>Sonnige Grüsse
>>Vera
>Hi Manuela!
>echnaton bestimmte, dass alle menschen nur noch so dargestellt werden sollten wie sie wirklich aussahen, weil er behauptete, dass vor aton nichts verfälscht werden sollte und im lichte des aton alles "wahr" dargestellt werden sollte...
>nicht einmal der könig durfte idealisiert dargestellt werden...
>manche wissenschafter behaupten aber dass die künstler am anfang schwierigkeiten hatten die menschen "wahr" darzustellen, da sie ja nur gelernt haben sie idealisiert abzubilden....und so kamen dann eben dieser dickliche bauch (den echnaton wahrscheinlich auch hatte....nur nicht in so stark ausgeprägter form) und die hängenden brüste zustande....
>mit dem laufe der jahre wurden die personen nicht mehr so abstrakt dargestellt...was wohl zeigt dass die künstler gelernt haben den neuen stil richtig anzuwenden...
>so ist jedenfalls die meinung mancher wissenschafter.....
>ich persönlich finde das jedenfalls recht einleuchtend....
>liebe grüße
>Imen

Im alten Ägypten hatte man keine Schwierigkeiten, die Pharaonen realistisch darzustellen. Natürlich wurden sie idealistisch repräsentiert, aber nur, damit der Pharao stark wirkte und unverwüstlich. Dennoch, Echnatons Umschwung brachte auch eine neue Kunstrichtung zustande, die sog. Amarna-Kunst. Diese Kunstrichtung beschäftigte sich mit der realistischen Darstellung der Königsfamilie. Und was wir heute von Echnaton und seiner Familie sehen, ist REALISTISCH. Echnaton sah so aus. Man vermutet, dass er an einer Krankheit namens MARFAN-SYNDROM gelitten hat. Diese Krankheit hängt mit der Hirnanhangdrüse zusammen und verursacht gewissen "Mißbildungen" des Körpers, wie überlange Finger und Zehen, eine fettleibige Gestalt, Nußknackerkinn usw.

Natürlich wirken diese Darstellungen sehr abstrakt. Zum Beispiel Echnatons Töchter haben auf einigen Reliefs überlange Köpfe. Aber ich bin sicher, dass dies mit Absicht geschah. Ein königliches Grabmal durfte doch nicht mit minderwertigen Reliefs geschmückt sein. Es mußte die Macht des Pharao, den hohen Hauses repräsentieren.

Ich hoffe, ich konnte Licht ins Dunkel bringen.

Bis dann

NebTauiAmunRe

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