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321) Madrassa-Ausgrabung
Als Madrassa-Excavation oder Ausgrabung wird die vom SCA geleitete Ausgrabung auf einem Gelände südwestlich des Karnaktempels bezeichnet. Das Gelände liegt in Höhe des Euergetes Tores, westlich der Umfassungsmauer in einer Straßenbiegung.

Der Name kommt von dem früheren Gebrauch des Geländes. Hierauf befand sich eine Schule (arab. Madrassa).

In dem Gelände wurden Reste römischer Bebauung gefunden und Spuren von denen die Antikenverwaltung vermutet, dass es sich um Reste einer antiken Uferbefestigung handelt. Das bedeutet, dass der Nil früher ziemlich direkt vor dem Karnaktempel verlief.

Die dort gefundene Mauer scheint sich bis Karnak-Nord fortzusetzen wie einer Meldung des Ä-Blattes zu entnehmen ist.

Eingestellt durch: naunakhte (02.06.2007)
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322) Museum Kairo (Katalogisierungssysteme)
Das Ägyptische Museum in Kairo verwendet mehrere Katalogisierungssysteme parallel. Die Bestände des Museums sind zudem nur teilweise veröffentlicht.
Die wichtigsten Katalogisierungssysteme sind:
Kairo CG= Catalogue général des Antiquités Égyptiennes du Musée du Caire (auch als C.G. notiert)
Kairo JE = Kairo Journal d’entrée (gelegentlich auch J.E. bzw. JdE abgekürzt).
Kairo T = Kairo Temporary Catalogue. Bei diesem Systems sind vier Zahlen (für Tag, Monat, Jahr und Registrationsnummer) um ein Kreuz angeordnet. So wird für die Katalognummer T 6/7/24/6 die erste 6 im Kreuz links oben, die 7 rechts oben, die 24 links unten und die 6 rechts unten platziert.
Kairo A = Kairo Ausstellungsnummer (gemäß den aktuellen bzw. früheren Ausstellungsführern des Museums)
Gelegentlich findet sich auch noch die frühe Nummerierung des Boulaq Museum.

Eingestellt durch: Gast_A. (29.05.2007)
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323) Amun-Min
Die Bezeichnung "Amun-Min" wird in der ägyptologischen Umgangssprache, aber auch in der Literatur, im Zusammenhang mit ithyphallischen Darstellungen des --> Amun, der synkretistische Aspekte des Gottes --> Min übernommen hat, verwendet. Die Häufigkeit, mit der die Bezeichnung "Amun-Min" verwendet wird, ist aber offensichtlich umgekehrt proportional zu der Häufigkeit, mit der sich die Bezeichnung inschriftlich nachweisen lässt.
Eine synkretistische Verbindung des Amun, der den Gott Min in sich aufnimmt, ist im Götterlexikon von Leitz (Bd. I S. 317; siehe Abb. unten) in der Schreibweise "Amun-Min" lediglich 6x belegt. Diese 6 Nennungen (auf insgesamt 4 verschiedenen Quellen) sind in ihrer Lesung zum Teil unsicher, zum Teil gehören sie in die griech.-röm. Zeit.

In den thebanischen Tempeln handelt es sich bei den ithyphallisch dargestellten Gottheiten stets um Darstellungen, die entweder durch Beischriften eindeutig als Amun-[plus Gott oder Aspekt eines Gottes] oder vice versa eindeutig als Min-[Amun-…] gekennzeichnet sind oder nicht eindeutig identifiziert werden können, da die Beischrift fehlt.
"Min-Amun-[Ra-……]" (wie er in Theben durchaus häufig in Beischriften belegt ist) bezeichnet einen Min, der einige der Aspekte des Gottes Amun aufgenommenen hat. Der Hauptaspekt ist weiterhin der des Min.
Geht man von der Reihenfolge der Götterbezeichnungen/-aspekte in den Beischriften aus, so ist diese offensichtlich bewusst gewählt und betont die Rolle des zuerst genannten Gott, der Aspekte der anschließend aufgeführten Gottheiten in sich aufnimmt und dadurch seine eigene Bedeutung verstärkt.

Festzuhalten bleibt, Amun in Theben hat mit Beginn seines Auftauchens am Anfang des MR neben seiner anthropomorphen Gestalt auch eine Darstellungsform angenommen, die deutliche Bezüge zu Min hat. Die Darstellung des ithyphallischen Gottes mit erhobenem Arm und Geißel, die hinter ihm stehenden Lattichpflanzen - alles stammt aus der Symbolik des Min. Darüber hinaus kann der ithyphallische Amun-[Ra-….] den Gott Min-[….] offensichtlich "gleichberechtigt vertreten", wie sich anhand seines Auftauchens im Min-Fest (z.B. in Medinet Habu) nachweisen lässt.

Eventuell geht der saloppe Sprachgebrauch einen in Theben abgebildeten ithyphallischen Gott als "Amun-Min" zu bezeichnen auf frühe Vorstellungen in der Ägyptologie zurück. Eine Zeitlang sah man Amun lediglich als lokal thebanische Form des Min.
Eventuell handelt es sich aber auch nur um eine Kurzform für "Amun in der Gestalt des Min".

In Beischriften ist "Amun-Min" in Theben bisher nicht belegt.


- Vollbild -



Eingestellt durch: Iufaa (28.05.2007)
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324) el-Tôd
siehe --> et-Tôd

Eingestellt durch: naunakhte (26.05.2007)
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325) Amenhotep (Aufseher, 20. Dyn, TT58)
Jmn-Htp



Amenhotep war Aufseher über die Propheten des Amun in der Ramessidenzeit. Für seine Grabanlage usurpierte er ein älteres Grab aus der 18. Dyn. in --> Sheik Abd el-Korna, Nord (8/E) (TT 58). Der ursprüngliche Grabinhaber ist nicht mehr zu ermitteln. Der von Polz vermutete Name Amenemhat bezieht sich wahrscheinlich auf TT 122, ein Grab, das mit TT 58 über einen Durchbruch in Verbindung steht.  
Jüngste Untersuchungen haben ergeben, dass TT 58 schon in der 19. Dyn usurpiert wurde (Kampp, S. 269).
Amenhotep war also bereits der dritte Grabinhaber. Ebenfalls hier bestattet wurde sein Sohn, der Tempelschreiber Amenemonet und dessen Frau Henit-anensu.

Foto: ©naunakhte

Der Hof ist mit Schutt bedeckt. Vor der Fassade rechts befindet sich ein senkrechter Grabschacht, ein weiterer soll sich auf der linken Seite befinden (nach E. Baraize, 1904), ist jedoch nicht mehr erkennbar. Der geflickte Riss in der Fassade ist wahrscheinlich auf ein Erdbeben zurückzuführen.
Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration
Querhalle
1. Im Durchgang links Textreste
2. Drei Register:
I. Vignetten aus dem Pfortenbuch
II. + III. Opferszenen
3. Drei Register:
I. Vignetten aus dem Pfortenbuch. Der Grabherr und seine Frau beten zu einem Gott. Sie werden von einem Gott geführt. [Herzwägung] mit sechs Helfern. Sie werden von Horus zu [Osiris] geführt.
II. Frau (gehört zu 2.. Opferszene. Harfner vor einem Paar.
III. Begräbnisszene. Kuh mit Kalb. Knieender Mann (unfertig). Darunter Priester vor den Mumien.
4. Zwei Register:
I. Text und Opferliste über Opferhandlung
II. Mann mit Opfern
5. [Der Erstbesitzer des Grabes] (Skizze) vor Amenhotep III und Hathor.
6. + 7. Drei Register:
I. Vignetten aus dem Totenbuch und Text, mit Kartusche des Ramses I.
II. Der Grabherr mit Familie vor einem [Gott] sowie mit Frau und drei Töchtern vor Osiris und einer Göttin
III. Der Grabherr vor einem Schrein mit dem negativen Sündenbekenntnis. Priester räuchern vor Widder- und Osiris-Emblem.
8. Zwei Register:
I. Vignetten aus dem Totenbuch
II. Der Erstbesitzer des Grabes und seine Frau vor Amenhotep III und Maat, die sich in einem Kiosk befinden. An der Basis des Kiosk: hingestreckte Syrer.

Innerer Raum
9. Im linken Durchgang der Grabherr und seine Frau. Rechts der Grabherr vor [Osiris]. Oben ein geflügelter Skarabäus, angebetet von den knieenden Göttinnen Isis und Nephtys sowie dem knieenden Sohn Amemnemonet auf jeder Seite.
10. Drei Register:
I. Der Grabherr und seine Frau vor Rê-Harachte und Maat sowie vor Osiris mit seinem Emblem
II. Opferszenen
III. Ein Mann mit Rauch- und Trankopfer vor einem Paar, ein Paar vor drei Göttern knieend.
11. + 12. Zwei Register, zerbrochen:
I. Der Grabherr, seine Frau und weitere Frauen vor Osiris-Onnophris und einer Göttin
II. Menschen vor Mut-Thoeris
13. Drei Register, in jedem opfert ein Mann der Statue des Verstorbenen.
14. Zwei unvollendete Register:
I. Der Grabherr und seine Frau vor der göttlichen Barke sowie vom knieenden Thot den Göttern Osiris und Horus präsentiert.
II. Sempriester opfern den Verstorbenen. Ein Mann opfert Hathor. In einer Unterszene Prozession zu einem Gott.
15. Imitierter Schrein mit Doppelszene. Der Grabherr kniet vor einem Gott
16. Zwei Register:
I. Der Grabherr und seine Frau
II. Ein Mann opfert einem sitzenden Paar
17. Nische. An den Seiten der sitzende Grabherr. Auf der Rückwand eine Doppelszene: die Horussöhne vor Osiris links sowie sein? Emblem vor Osiris rechts.
An den Seiten der Nische drei Register mit dem Grabherrn vor Anubis und einem Djed-Pfeiler.
Der Fries über 10. - 12. zeigt Hathor-Köpfe und Anubis-Schakale.
An der Decke die Barke des Rê, angebetet von zwei Pavianen und dem Verstorbenen. In der Mitte der knieende Grabherr, im inneren Teil Texte und Dekoration.

Die Schachtkammer im hinteren Teil des Grabes soll nach Kampp aus der Erstbenutzung stammen (dagegen: Polz, der den Raum der 20. Dyn zuordnet).


Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 269 ff

Eingestellt durch: semataui (25.05.2007)
Bearbeitet durch: -


326) Kenro (Wab-Priester, 19. Dyn, TT54)
Knr



Kenro war "Wab-Priester" in der Zeit des Ramses II und "Leiter der Magazine des Chons". Seine Frau war Vorsteherin des Harims des Amun mit Namen Ta-renenu.

Kenro usurpierte das Grab des --> Huy in Sheik Abd el-Korna aus der 18. Dyn und richtete es für sich und seinen Sohn Chonsu her.

Beschreibung siehe unter --> Huy.  




Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 260 ff

Eingestellt durch: semataui (18.05.2007)
Bearbeitet durch: -


327) Huy (Bildhauer, 18. Dyn, TT54)
@j



Huy war "Bildhauer des Amun" in der zweiten Hälfte der 18. Dyn.
Seine Frau hieß Ta-en-heru-ensi.

Huy's Grabanlage befindet sich in Sheik Abd el-Korna (TT 54).


Foto: ©naunakhte

Bereits Mond untersuchte 1904 das Grab, in dem auch  die bekannten Amarnazerstörungen feststellbar sind. Diese Zerstörungen wurden in der 19. Dyn durch den Usurpator der Grabstätte, Kenro, hervorragend restauriert.

Die jüngste zeitliche Einordnung der beiden Grabinhaber erfolgte durch D. Polz 1988, der das Grab erneut untersuchte.
Die Beschreibung der Dekoration bezieht sich auf beide Grabinhaber.

Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M/Polz

Dekoration

1. Im Durchgang Huy und seine Frau in Anbetung mit der Hymne an Rê. Beifügung durch Kenro an der rechten Seite.
2. Vier Register:
I. Trauernde ziehen den Sarkophag
II. Neun Freunde. Klagefrauen. Anubis
III. Zerstört
IV. Reste eines Segelbotes bei der [Abydos-Pilgerfahrt].
3. Bemalte Stele des Huy mit Texten. An den Seiten Opferszenen mit Skizzen von Priestern, die dem Grabherrn und seiner Frau Zwiebeln opfern (links). Rechts werden beide von Priestern gereinigt. Am Boden Klageweiber und Opfer vor dem Sohn Chonsu und dessen Frau (Sohn des Kenro).
4. Zwei Register:
I. Kenro als Sem-Priester räuchert vor Mumien und opfert Huy und dessen Frau.
II. Kenro, seine Frau und ein weiteres Paar opfern der Hathor-Kuh.
5. Vier Register:
I. Kenro und seine Frau reinigen und räuchern vor Amenhotep I und Ahmes-Nefertari.
II. Kenro, gefolgt von Opferträgern, räuchert und reinigt vor Osiris.
III. Schreiber, Huy und eine Marktszene.
IV. Einbringen der Getreideernte vor Termuthis.
6. Drei Register Begräbnisprozession, teilweise zerstört:
I. Der Sarkophag wird gezogen
II. Reste von Booten
III. Ein Mann betet einen personifizierten Djed-Pfeiler an, Anubis-Schakal. In einer Unterszene Weinlese.
7. Zwei Register:
I. Zwei Priester mit Opferträgern und Männern, die Rinder bringen. Mundöffnungsritual vor dem Pyramidengrab mit Anubis, der die Mumie hält.
II. Zwei Szenen, a.) ein Paar räuchert und reinigt vor Kenro und dessen Frau
b.) der Sohn opfert ein Bukett
8. Nische. An den Seitenwänden Kenro und Frau. Unter der Nische eine Drei-Göttinnen-Szene mit Kenro und Frau sitzend. Unter Kenro's Stuhl sein Sohn, trinkend. Sein ba trinkt ebenfalls, unter einem Baum.
Die Nische scheint erst unter Kenro eingefügt worden zu sein.

Bestattungsanlage
Der linke Schacht in der Kapelle und der Vorhofschacht scheinen auf Huy zurückzugehen, der rechte Schacht auf Kenro, der vielleicht auch an den übrigen Änderungen vorgenommen hat (nach Kampp).

Literatur:
Dieter Polz, Das Grab Nr. 54 in Theben - Ein Beitrag zur Archäologie thebanische Felsgräber, Diss. Heidelberg 1988



Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 260 ff

Eingestellt durch: semataui (18.05.2007)
Bearbeitet durch: -


328) Sieben Skorpione der Isis
In der altägyptischen Mythologie versteckte sich --> Isis vor Seth in --> Achbit, den Sümpfen im Nildelta und brachte dort Horus zur Welt. Sie beschützte ihn vor den dortigen Gefahren, vor allen Dingen dem Gift der Schlangen und Skorpione.

Schnell wurden Isis magische Kräfte im Umgang mit Giften und Skorpionen zugeschrieben.

Auf einer Abbildung des Horus und auf Stelen ist eine mythologische Geschichte erhalten, die vor diesem Hintergrund entstand:

Isis und ihre sieben Skorpione suchen nach einer Unterkunft, die ihnen von einer vornehmen Dame verweigert wird. Ein armes Fischermädchen gibt ihnen schließlich Obdach.
Die sieben Skorpione wollen Isis rächen. Sie legen ihr Gift zusammen und übertragen die geballte Ladung dem Skorpion Tefun, der den Sohn der vornehmen Dame sticht.
Isis erbarmt sich aber und heilt das sterbende Kind.
Die vornehme Dame bedankt sich, indem sie Isis und das Fischermädchen reich beschenkt.


Quelle:
Quirke, S., Altägyptische Religion, Stuttgart 1996

Eingestellt durch: semataui (17.05.2007)
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329) Chemmis (Ort)
Mythologische Gegend, als "schwimmende Insel" beschrieben.
Isis flüchtete vor Seth in die Sümpfe des Deltas, nach Achbit. Hier brachte sie Horus zur Welt und schützte ihn vor Skorpionen und Schlangen.


Quelle:
Quirke, S., Altägyptische Religion, Stuttgart 1994

Eingestellt durch: semataui (17.05.2007)
Bearbeitet durch: -


330) Hat-em-achet-es (Göttin)
@at-m-Axt=s



"Die in ihrem Horizont jubelt", eine Göttin aus dem --> Amduat




Quelle:
Hannig, R., Grosses Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch, Mainz 1995, S. 1221

Eingestellt durch: semataui (16.05.2007)
Bearbeitet durch: -


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