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361) Türkammer
Der Begriff der Türkammer taucht in deutschsprachiger ägyptologischer Literatur auf. Es handelt sich um einen älteren, selten gebrauchten Terminus für eine Türnische.

In der ägyptischen Architektur ist der Bereich hinter einer Tür - in der Breite des Türblattes - oft hervorgehoben durch eine Kennzeichnung im Bau, und/oder auch durch das Fehlen von Dekoration in diesem Bereich.

Das heißt: der unmittelbare Bereich hinter der Tür kann etwas enger sein wie der dahinterliegende Raum (siehe Fotos), Er kann (siehe die Gräber im Tal der Könige) auch lediglich durch das Fehlen der Dekoration gekennzeichnet sein.


- Vollbild -

Foto: naunakhte

Der Durchgangsbereich einer Tür lässt sich in verschiedene Abschnitte unterteilen


- Vollbild -

Foto: naunakhte

A = Türdurchgang
B = viertelförmiges Drehlager
C = Bereich der Türkammer (hinter dem Bereich C ist durch den stehengelassenen Sockel eine Raumverbreiterung anzunehmen.)


siehe hierzu auch diese Diskussion.


Eingestellt durch: naunakhte (03.03.2007)
Bearbeitet durch: -


362) Pedamenopet / Patuamenap (Prophet, 26. Dyn, TT33)
PA-dj-Jmn-jpA.t



Pedamenopet, Petamenophis, Padiamenopet oder auch Patuamenap gelesen war "Prophet" und "1. Vorleser" in der Saitenzeit, der 26. Dynastie.
Seine riesige Grabanlage befindet sich im Assasif (TT 33, Lepsius Nr. 20) und wird zu Recht von Duemichen als "Grabpalast" bezeichnet.
Pedamenopets Mutter war "Sistrum Spielerin des Amun" namens Nemenchesi, seine Frau hieß Tedi.

Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration
Vorhof
In die Seiten des Vorhofes sind zwei Gräber verbaut, die ebenfalls aus der Saitenzeit stammen: TT 388 und TT 242. Die seitliche Kolonnade diente so als Portikus für diese Gräber.
1. Auf quadratischem Hintergrund der Kopf des Grabherrn.
2. Texte. Ein Teil mit der Kartusche des Haremhab.
3. Gewölbtes Portal: [Ein Mann opfert dem Grabherrn]. Vier Register: [Opferträger, Opferliste und Schlachter].
4. [Ein Mann] opfert dem Grabherrn, vier Register: Opferliste, Ritual und Opferträger.
Fries-Texte, In der Mitte der Decke: Texte.

Halle I.
Wände und Pfeiler: Texte aus dem Totenbuch
5. Auf Rahmen und Gebälk Texte, unten der sitzende Grabherr. Im Durchgang der kniende Grabherr, Rê-Harachte anbetend.
6. Oben: drei-Götter-Szene

Halle II.
7. Auf dem Sturz Falkenköpfe und Djed-Pfeiler. Im Durchgang: der Grabherr verlässt mit seinen Dienern das Grab, links gefolgt von einer Gpttheit. Auf dem inneren Rahmen Texte.
8. Vier Register mit mythologischen Szenen:
II. ein Mann bringt eine Kuh und ein Kalb, ein Mann betet zum Benu-Vogel
IV. Boote
9. Reste einer [großen Szene]
10. Ein Mann vor drei Göttern
11. {Götter]
12. Heiliges Ruder, Stier, sieben Kühe, Opferliste darunter.

Halle III.
13. Eingang und Durchgang: der Grabherr mit Dienern links, mit seiner Frau rechts.
14. oben fünf mal der Grabherr mit Dienern, Texte auf jeder Seite des Durchgangs.
15. + 16. Texte aus dem Totenbuch
17. Der Grabherr und seine Frau sitzend. Krüge auf Ständern
18. Fünf Register Krüge
19. Scheintüre mit Opferträgern auf jeder Seite

Halle IV.
20. Sturz außen: Der Grabherr und seine Mutter sitzend. Texte. Opferformeln auf dem Rahmen. Im Durchgang links der Grabherr, geführt von Anubis und Maat, gefolgt vom Apis-Stier. Rechts Texte aus dem Totenbuch. Sturz innen: Krüge und der Grabherr und seine Frau sitzend.
21. Texte
22. Kleider, Halsketten, heilige Öle, darunter Texte.

Halle V.
23. Sturz außen: Doppelszene mit dem sitzenden Grabherrn und Opferträgern. Texte auf dem Rahmen. Im Durchgang links zwei Register mit dem Grabherrn:
I. Priester mit Vasen, Halsketten und Ritualinstrumenten.
II. Rechts mit seiner Mutter und Opfergaben.
Auf dem inneren Sturz und Rahmen Texte.
24. Auf dem Fries: Schlachter und Riten vor der Mumie, darunter Texte.
25. Ähnliche Szene und Texte: große Opferliste, sieben heilige Ölkrüge, eine Statue wird von Priestern getragen.

Raum VI.
26. Auf dem äußeren Sturz bringen Opferträger dem Grabherrn und seiner Mutter Gaben. Auf dem Rahmen Texte, der Grabherr sitzt unten. Über dem inneren Durchgang kniet Anubis, ein affenköpfiger Dämon. Der Grabherr vor widderköpfigen Göttern in einem Schrein darunter.
27. Der Grabherr, Isis, Horus, Dämonen, Gott mit einem Pelikan-Schnabel usw.
28. Der Grabherr

Raum VII.
29. Auf der Eingangswand der Grabherr und Texte
30. + 31. isis und andere Gottheiten

Raum IX.
32. Der knieende Grabherr vor einer Scheintüre
33. Wägungs-Szene, mit Maat, Thot usw. vor Osiris.

Raum X.
34. Text aus dem Totenbuch. Opferliste und Riten vor dem sitzenden Grabherrn.
35. Auf dem Fries kleine Szenen und Opfertexte.

Raum XI.
36. Text aus dem Totenbuch auf allen Wänden. Auf der Südwand zwei Anubisschakale.

Raum XII.
37. Auf dem Sturz außen: der sitzende Grabherr mit zwei Registern mit Opfergaben. Auf den Rahmen Texte über dem am Boden sitzenden Grabherrn, ebenso im Durchgang. Innerer Durchgang: Texte und die Horuskinder mit Kerzen.
38. Szenen aus dem Pfortenbuch

Korridor XIII.
39. Im Durchgang der Grabherr mit seinem kleinen Sohn.
Auf den äußeren Wänden Texte aus den Totenbüchern: Buch der Nacht, der Tore, der Erde und dem "was in der Duat ist".
40. Die Barke des Rê
41. Die Barke des Rê, gezogen von Göttern
Die inneren Wände sind in Gestalt eines Sarkophages ausgeführt, mit Scheintüren und Göttern in kleinen Nischen sowie Schutzgöttern an den Ecken: --> Chenti-cheti, Neith, Selkis, Hathor, Maat, Nut, Nephthis, Isis.

Raum XIV.
42. Auf der linken Wand eine zerstörte Szene mit dem Namen des Gottes --> Ruti. Auf der rechten Wand der Grabherr vor Sokar, Nut, Osiris, Isis, [Horus, Thot].
Rückwand: Reste einer Doppelszene mit Ptah im Schrein und Ptah-Sokar.

Raum XV.
43. Linke Wand: Opfer vor Osiris. Rechte Wand: Opfer vor Ptah mit der Barke des Sokar und Isis. Rückwand: in einer Doppelszene opfern der Grabherr und seine Frau Osiris.

Raum XVI.
44. Linke Wand: Opfer vor Ptah-Chenti-hatnub und der Barke des Sokar. Rechte Wand: Opfer vor Sokar-Chenti-hatnub und den Horuskindern. Auf der Rückwand eine Doppelszene mit Ptah-Chenti-hatnub, Horus und Ptahweb links sowie Nut, Isis, Nephthis und Ruti rechts.

Unterirdische Räume
XVII. - XIX. Auf den Wänden: Höhlenbuch
45. Auferstehung des Osiris, Horus mit Zepter.
Astronomische Deckenbemalung in Raum XIX.

Sargkammer XXII.
An den Wänden das "Buch von dem, was in der duat ist".

Funde:
Mauerblöcke mit
  • Kopf des Grabherrn, Brüssel M. roy. Cincantenaire (E.3057)
  • Kopf des Grabherrn, München (Inv. 2832)
  • Texten Washington Smithonian Inst. (1420)
  • Opferszenen, Reliefreste, Kairo
  • Text des Rê-Harachte, London (BM 786)
  • Statue des Grabherrn, Syracus
  • Zwei Basalt-Torsi, Kairo, Michaelidis Collection
  • Rote Granit-Opfertafel, Brüssel M. roy. Cincantenaire (E.5811)


Literatur.:
J. Duemichen, Der Grabpalast des Patuamenap, 1936
von Bissing in Ä.Z. lxxiv (1938)
Maspero, Le Tombeau de Pétéménophis, RdHdR (1897)
Wilkinson, Topography of Thebes
-Burton, MSS 25639
-Hay, MSS 29824


Nachsatz, Okt. 2007:
Der Nachlass von J. Duemichen wird von der Universität Straßburg verwaltet. Den dortigen Professoren Anni Schweizer und Claude Traunecker wurde vor  wenigen Jahren die Genehmigung erteilt, das seit über 100 Jahren verschlossene Grab zu betreten und eine Voruntersuchung vorzunehmen. Man stieß auf weitere, bisher nicht bekannte Gänge und Räume sowie Inschriften bisher unbekannten Ausmaßes. Prof. Traunecker sieht in dem Grabherrn "einen antiken Ägyptologen, der versucht hat, das damalige Wissen um die äg. Totenliteratur in seinem Grab für die Nachwelt festzuhalten".
Es bleibt zu hoffen, dass den Straßburgern die Mittel zur Verfügung stehen werden, um TT 33 systematisch zu dokumentieren.
Eine SWR-Fernsehdokumentation wurde am 23.09.2007 ausgestrahlt.


Nachsatz, Apr. 2021:
Aufgrund der erfreulichen Entwicklungen, welche sich in den Jahren 2004 bis 2019 eingestellt haben, folgt hier nun eine ergänzende Aktualisierung hinsichtlich der in diesem Grab erzielten Forschungsergebnisse.

Johannes Dümichen hatte die Grabanlage TT 33 des Petamenophis in den Jahren 1875 - 1882 erstmals systematisch untersucht. (1) Das Grab des Petamenophis findet sich im nördlichen Asasif der Nekropole Theben West. Es liegt mit seiner östlichen Seitenwand parallel zum direkt benachbarten Aufweg jener einstigen Prozessionsstraße, welche vom Nilufer zum Tempel der Königin Hatschepsut hinauf führt. Jenseits dieses Aufweges befindet sich an den Abhängen des Deir el-Bachit die Ruine einer kleinen Pyramide gelegen. Erstmals wurde sie durch Gardiner und Weigall topographisch erfasst. (2) Die genaue Lage findet sich in einer Karte bei Porter und Moss verzeichnet. (3) Sie ist zwischen den Grabanlagen TT 279 Pabasa und TT 196 Padihorresnet gelegen und hat in ihrer weiteren Nachbarschaft die Grabanlagen TT 37 Harwa und TT 34 Montuemhat.    

Das Grab des Petamenophis wurde von Dümichen einst zu Recht als "Grabpalast" beschrieben, denn die mächtigen Treppenhallen, Säle und Gemächer wurden auf vier Etagen über 20 Meter tief in den Felsboden hinein getrieben. Die Wände dieser Grabanlage sind über und über mit Texten und Bilddekorationen aus den ägyptischen Totenbüchern versehen. Dümichen hatte eine erstmalige Abschrift dieser Bücher vorgenommen, doch konnte er seine Ergebnisse nur noch teilweise veröffentlichen, weil er unerwartet verstarb. Obwohl sein Schüler Wilhelm Spiegelberg posthum noch einen dritten Band herausgab, ging ein wesentlicher Teil der von Dümichen erzielten Forschungsergebnisse in der Folgezeit verloren.
   
Seit dem Jahre 2004 nahm das Straßburger Institut für Ägyptologie unter der Leitung von Claude Traunecker die in den Sälen, Treppenhäusern und Gemächern der Grabanlage TT 33 befindlichen Hieroglypentexte und Dekorationen dann erneut auf.
Die epigraphischen Transkriptionsarbeiten konnten inzwischen für die folgenden Texte erfolgreich abgeschlossen werden bzw. werden seit ihrer Aufnahme nunmehr bearbeitet:

Silvia Einaudi : Die Totenbücher (4)
Daniel Werning : Das Höhlenbuch (5)
Isabelle Régen : Das Buch Amduat (6)
Isabelle Régen : Das Pfortenbuch (7)  
Barbara Engelmann von Carnap : Das Mundöffnungsritual (8)

Allein das Höhlenbuch, es ist eines der drei großen Unterweltsbücher, umfasst rund 12.000 Textwörter und beschreibt in 80 teils dekorierten Szenen die nächtliche Reise des Sonnengottes durch eine Folge von insgesamt sechs Höhlen der Unterwelt hindurch. Es ist in sehr geschickter Weise von den Handwerkern des Petamenophis auf jenen Wänden und Korridoren der Grabanlage TT 33 angebracht worden, welche zur Sarkophagkammer des Bauherren führen (Räume XVII - XIX). Die Schlußzene dekoriert ein Reliefbild, welches die "Erweckung des Osiris" zum Gegenstand hat.

Claude Traunecker gelang in einer vergleichenden Studie der Nachweis, dass der oberste Vorlesepriester Petamenophis bei der Anfertigung der in seinem Grab verewigten Totenbücher thematische Anleihen in den Gräbern Nubiens machte. Traunecker identifizierte im Grab des Petamenophis thematische Elemente, welche sich ebenso im Sudan, im Dekor der königlichen Pyramiden von Kourrou und Nouri, vorfanden. Daher ist davon auszugehen, dass der Vorlesepriester Petamenophis durch Darstellungen und Texte inspiriert wurde, welche ihren Ursprung im Gebiet des Königreiches von Napata haben. (9) Tatsächlich scheint der Priester Petamenophis im 7. Jahrhundert, in der Zeit des äthiopischen Pharao Taharqa, gewirkt zu haben, was dieser Entdeckung durchaus entgegen käme.


Quelle:
(1) Dümichen, Johannes : Der Grabpalast des Petaumenap in der Thebanischen Nekropolis, Erster Teil, Die Inschriften und Ansichten des Grabgebäudes, Leipzig 1884, S. VII - X und S. 1 - 5.
(2) Gardiner, Alan Henderson ; Weigall, Arthur : A Topographical Catalogue of the Private Tombs of Thebes, London 1913, Platte IX (El Khokhah).
(3) Porter, Bertha ; Moss, Rosalind ; Burney, Ethel : Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings, Vol. 1, The Theban Necropolis, Part 1, Private Tombs, Oxford 1960, Map IV (El Khokha and 'Asasif).
(4) Einaudi, Silvia : Les textes funéraires dans les tombes monumentales tardives de l'Assassif - une vue d'ensemble. In : Albert, Florence ; Lenzo, Giuseppina : Les textes funéraires de la Troisième Période intermédiaire a la Basse Époque, IFAO, Lausanne 2021.
(5) Werning, Daniel A. : Das Höhlenbuch im Grab des Petamenophis (TT 33), Szenen, Texte, Wandtafeln, Berlin 2019.
(6) Régen, Isabelle : Menkhéperre A, Padiaménopé (TT 33) et Nectanébo II. La transmission du Livre de l'Amdouat de la Troisième Période intermédiaire à la Basse Époque. In : BIFAO, Bulletin de l'Institut Francais dÄArchéologie Orientale, Volume 120, Paris 2020.
(7) Régen, Isabelle : Le Livre des Portes de la tombe de Padiaménopé (Publié 2020, d'après des fac-simileès inédits)
(8) Carnap, Barbara Engelmann von : Zum Mundöffnungsritual im Grab des Padiamenope (TT 33). In : BIFAO, Vol. 118, Paris 2018, S. 127 - 141.
(9) Traunecker, Claude : Problématiques et bilan des principaux résultats. In : Traunecker, Claude ; Régen, Isabelle ; Einaudi, Silvia : TT 33 - Tombe de Padiaménopé (Thèbes-ouest). In : BAEFE, Bulletin archéologique des Écoles francaises à l'étranger, Paris 2020.

Eingestellt durch: semataui (28.02.2007)
Bearbeitet durch:  semataui (28.10.2007), Lolli2u (08.04.2021)


363) TT 143 (unbekannter Beamter, 18. Dyn)
Die Grabanlage TT 143 befindet sich in Dra Abu el-Naga. Sie gehört einem Beamten, dessen Name nicht mehr zu erkennen ist. Seine Ehefrau trug den Namen Tentchesbed.
Die Datierung des Grabes in die 18. Dyn ist eindeutig, jedoch bleiben Zweifel, ob der Grabinhaber in der angegebenen Zeit des --> Thutmosis III bis --> Amenhotep II gelebt hat.

Der Hof des Grabes liegt unter Schutt, der Zugangsweg zum Eingang ist durch eine Mauer vom umgebenen Schutt geschützt.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams, nach P&M

Dekoration
1. Gäste vor der Ehefrau
2. Der Grabherr, seine Frau und Familie. Ein Mann mit Opfern und Opferliste vor ihnen, drei Reihen Menschen.
3. Zwei Register. Diener nähern sich einem Lagerraum. Krüge.
4. Sechs Register mit Landwirtschaft und Booten:
I. + II. Opfer vor Termuthis
V. Schreiber notieren Männer mit Blumen und Opfergaben, Flachsernte
VI. unten eine Skizze: Mann mit Pferd
5. Drei skizzierte Szenen:
I. Ein König, der einen Löwen speert
II. ein sitzender König
III. ein König mit Bogen, auf einem Stuhl
6. Fünf Register Punt-Reise:
I. - III. Der Grabherr mit Häuptlingen aus Punt bringt Gold, Weihrauchbäume usw. vor den König
IV. Ankunft des Grabherrn mit seinem Hund in Hafen des Roten Meeres. Esel werden beladen, Militäreskorte, Wagen. Aufzeichnung der Tribute, Beladen von Flößen mit Segeln.  


Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 428 f.

Eingestellt durch: semataui (26.02.2007)
Bearbeitet durch: -


364) Djehuti-mes (Aufseher, 19. Dyn, TT32)
+Hwtj-msj



Dieser Djehuti-mes oder auch Thot-mes gelesene Beamte war im 2. Drittel der Regentschaft Ramses II "Haushofmeister des Amun" und "Aufseher über die Kornspeicher Oberägypten und Unterägyptens". Seine Ehefrau hieß Aset.

Das Ausmaß seiner Grabanlage in --> el-Chocha (E/9) wurde erst 1985 - 1989 richtig bekannt, nachdem ein ungarisches Grabungsteam unter L. Kakosy die Anlage genauer untersuchte. Wie auch TT 35, TT 216 und TT 283 besitzt das Grab zwei Vorhöfe, die ursprünglich durch vorgelagerte Pylonen betreten wurden, die durch einen "Aufweg" verbunden waren.
Der 2. Vorhof war nur leicht eingetieft und von einer Ziegelmauer umgeben. Ein umlaufender Portikus wurde von 16 Pfeilern markiert, die teilweise nur noch in Bruchstücken erhalten sind. Die Pfeiler waren dekoriert.
Auch die Fassade war dekoriert und auf der linken Hofseite durch Stelen- und Statuennischen gegliedert. Wahrscheinlich war hier auch eine Scheintüre vorhanden.
Für die Querhalle waren ursprünglich wohl vier Pfeiler vorgesehen, jedoch ist man auf der rechten Seite in ein älteres Grab (-64- Kampp) durchgebrochen. Man hat sich daher entschlossen, die beiden äußeren Pfeiler als Pilaster stehen zu lassen.

Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams

Dekoration
Querhalle
1. Pfortenbuch mit Wächtern in Schreinen, kleine Ritualszenen.
2. Drei Register mit Doppelszenen:
I. Der Grabherr knieend vor einem Gott
II. Der Grabherr sitzend und drei Hathor-Köpfe
III. Der Grabherr betet zu einem Nefertem-Emblem
3. Drei Register, Pfortenbuch
I. Der Grabherr und seine Frau. Horus berichtet Osiris und Isis
II. Ritualszenen
III. Opferszenen mit dem Grabherrn, seiner Frau und weiteren Paaren
4. wie unter 2.
5. wie unter 1.
6. + 7. Statuen des Grabherrn, darüber Anubis-Schakale

Pfeiler:
A. a.) Der Grabherr mit Dienern
B. a.) [Der Grabherr vor Hathor]
b.) Der Grabherr vor Thot
c.) Der Grabherr vor Atum
Die beiden mittleren Pfeiler zeigen auf der Seite zum Eingang halbplastisch herausgearbeitet den Grabherrn, wie auch bei Pos. 6. + 7.

Passage:
8. Äußerer Sturz: Paviane beten zur Barke des Rê, an beiden Seiten der knieende Grabherr und seine Frau.
Innerer Sturz: Der Grabherr betet zur Barke des Rê, darüber die geflügelte Sonne
9. Teiche? bei rituellen Szenen
10. - 11. I. Eine Familie opfert dem Grabherrn und seiner Familie vor einem Baum
II. Szene aus dem Sumpfland mit einem sitzenden Paar am Teich.
III. der Betende Grabherr mit Frau
12. Mythologische Szenen
13. + 14. Zwei Register:
I. Szene aus dem Pfortenbuch
II. Begräbnisriten mit dem Grabherrn und der Göttin des Westen am Pyramidengrab.
15. Dekoratives Bukett

Kapelle
In der Stirnwand eine Statuennische mit Osiris, Isis und Horus. Davor stand wohl eine Statuengruppe der Familie. Der linke Raum führt zu einer slooping-passage in die Grabkammer.

Grabkammer  
Die beiden Granitsarkophage des Djehutimes und seiner Frau Aset befanden sich noch in der Grabkammer. Die Nische der Grabkammer ist dekoriert, kleinere Nischen für magische Ziegel befinden sich in den Wänden.
Das Grab wurde bis in griech.-röm. Zeit wiederbenutzt.

Literatur:
L.Kakosy, Vorberichte 1-7, in: Acta Archaeologica Academiae Scienriarum Hungaricae Nr. 37, Budapest 1985, 1987, 1991, 1992
L. Kakosy, Ungarische Grabungen in Theben - TT32, in Akten des 4. Internationalen Ägyptologenkongresses, Beihefte SAK 2, München 1985
L.Kakosy, Ungarische Grabungen in TT 32, in: Thebanische Beamtennekropolen, SAGA 12, Heidelberg 1995  




Quelle:
Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 221 ff.

Eingestellt durch: semataui (23.02.2007)
Bearbeitet durch: -


365) Thanuro (Haushofmeister, 18. Dyn, TT101)
&nr



Thanuro war "Königlicher Haushofmeister der Reinen Hand" in der Zeit des --> Amenhotep II (nach Shedid evtl. bis Thutmosis IV).
Sein Grab befindet sich in --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 6/E) (TT 101, upper enclosure). Sein Name wurde in der Dekoration fast überall zerstört, sodass E. MacKay in ASAE XIV (1914) von einer damnatio memoriae ausgeht.

Der Vorhof zum Grab wurde nicht vollständig fertiggestellt. Über dem Eingang befand sich vermutlich eine Nische.

Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration:
Querhalle
1. [Der Grabherr und seine Frau] opfernd, Opferträger folgen ihnen.
2. [Der Grabherr und seine Frau]. Zwei Reihen von Männern opfern ihnen Blumen und Früchte. Vier Register, drei mit Gästen, im vierten Musikanten.
3. Gemalte Stele An den Seiten zwei Register mit Opfern vor dem sitzenden Grabherrn.
4. [Der Grabherr] mit Opfern, gefolgt von einem [Priester] mit rituellen Instrumenten. Sie stehen vor der Statue eines heiligen Stieres mit dem geflügelten Falken und der Kartusche des Amenhotep II.
5. Der Grabherr mit zwei Registern von Opfern vor seinem [König] und Hathor. Opferträger mit Buketts, Stier mit geschmückten Hörnern, Überbringen von Honig.
6. Vier Register:
I. + II. skizzierte Esel, Gänse und Rinder
III. + IV. Getreideernte und Registrierung
7. Drei Männer vor einem [König] im Kiosk  
 



Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 373 ff.

Eingestellt durch: semataui (22.02.2007)
Bearbeitet durch: -


366) Chons-mose (Schatzschreiber, 20. Dyn, TT30)
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Chonsmose war "Schatzschreiber im Staat des Amun" in der 20. Dynastie. Seine Frau hieß Henut-anchunet.

Chonsmoses Grab TT 30 in --> Sheik Abd el-Korna (11/B) stammt eindeutig aus der 18. Dynastie, wurde also von ihm usurpiert. Der Name des ursprünglichen Grabherrn ist nicht mehr festzustellen. Nach Kampp stammt es auf Grund der Architektur aus der Zeit des Amenhotep III, Abdul-Kader Mohammed datiert das Grab noch weiter zurück in die Zeit der Hatschepsut.


- Vollbild -

Links: Eingang zum Grab. Foto: ©Hermann Reuter

Der große Vorhof aus der 18. Dyn wurde später häufig umgestaltet. So diente er auch als Hof für TT 50, TT 51, TT 111 und weitere Gräber ohne Dekoration.

Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration:
Die Umrisse einer Scheintüre neben der slooping-passage sind die einzigen feststellbaren Reste aus der 18. Dyn., die weitere Dekoration stammt aus der Zeit des Usurpators Chonsmose.

1. Im Durchgang links Reste einer Hymne. Rechts [der Grabherr vor einem Gott], Text
2. Vier Register:
I. Pfortenbuch, der knieende Grabherr vor einer Barke
II. Pfortenbuch, Opfer für eine Mumie
III. Begräbnisprozession, ziehende Ochsen, Priester mit Mundöffnungsinstrumenten vor der Mumie stehen vor dem Pyramidengrab, Stele. Hathor-Kuh.
IV. Begräbnisprozession; Ochsen ziehen ein Boot mit den Verstorbenen, Klageweiber und Opferträger.
3. [Opferträger]
4. Verehrung des Grabherrn durch seinen Sohn Chonsnacht.
5. Drei Register:
I. Der Grabherr und zwei Frauen vor Rê-Harachte und einer Göttin
II. Der Grabherr und seine Frau sitzend vor einem Opfertisch
III. Ein Paar. Der Grabherr und seine Frau spielen Senet.
6. Zwei Opferszenen mit Paaren
7. [Scheintüre]
8. Zwei Register, Osiris und ein Mann
9. Der Grabherr und seine Frau
10. Durchgang zum inneren Raum: auf dem Sturz außen die Titel des [Grabherrn und Frau]
Architrav: Der knieende Grabherr betend vor der von Schakalen gezogenen göttlichen Barke.
An der Decke die Barke des Rê mit Pavianen und Schakalen, der Grabherr, wie er Rê-Harachte anbetet, Vögel.

Fund
Fragment einer [Stele?] mit zwei Klageweibern

Lit.:
Abdul Kader Mohammed, The Development of the Funerary Beliefs and Practices Displayed in the Private Tombs of the New Kingdom at Thebes, Kairo 1966  


Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 215 ff.

Eingestellt durch: semataui (21.02.2007)
Bearbeitet durch: -


367) Su-em-Nut (Haushofmeister, 18. Dyn, TT92)
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Suemnut war "Königlicher Haushofmeister der Reinen Hand" in der Zeit des --> Thutmosis III bis --> Amenhotep II.
Sein Vater war der Bürgermeister von Neferusi mit Namen Jamnefer, seine Mutter Merit, eine Sängerin des Thot.
Verheiratet war Suemnut mit Kat.

Seine Grabanlage befindet sich in --> Sheik Abd el-Korna (H/2) (upper enclosure) und trägt die Nummer TT 92 (Lepsius 67).
Der Vorhof wurde nur teilweise vom Schutt befreit. An der rechten Seite befindet sich eine Ziegelmauer wahrscheinlich koptischen ursprungs. Der Grabschacht in der rechten Ecke vor der Fassade datiert zur ursprünglichen Anlage, die zahlreichen Schächte im Inneren sind spätere Nachbestattungen. Der Name "Amun" wurde aus der Dekoration in der Amarnazeit getilgt.
Der Grundriss des Grabes weicht von der in dieser Zeit üblichen Norm ab. Eine kleine Halle mit zwei Pfeilern wurde dem klassischen Schema mit Quer- und Längshalle vorgelagert.

Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration:

Pfeilerhalle
1. Vier Register:
I. Der Grabherr und seine Frau opfern, Opferträger.
II. - IV. Festbankett mit Musikanten, ein Mädchen opfert dem Grabherrn und seiner Frau.
2. Acht Register:
I. - V. Links der sitzende Grabherr. Brauen und zubereiten von Getränken
VI. - VIII. Rechts der stehende Grabherr. Man bereitet Speisen zu und reicht sie dem Grabherrn.
3. Zwei Register:
I. Skizze eines Sem-Priesters vor dem Grabherrn, seiner Frau und Kind
II. Opferträger. Ein Mann opfert ein Bukett einem Paar. Ein Affe unter dem Stuhl.
4. Unvollendet. Der Grabherr trägt ?, eine Frau betet zu [[Osiris]].
5. Zwei Register, unvollendet:
I. Schreiber und säumige Zahler vor dem Grabherrn
II. Schreiber notieren Waren, Unterszene: Schlachter
6. Der Grabherr inspiziert Männer auf Leitern,  ein Stapel von Brotlaibern, sowie Stände mit Lebensmitteln.
7. + 8. Der Grabherr mit Krügen, Opferträger bringen Stiere usw., vor sechs Registern von Geschenken, Vasen, Möbel, Statuen vor Amenhotep II begleitet von Hathor (unvollendet).

Querhalle
9. Skizze: Ein Mann mit vier Gehilfen opfert dem Grabherrn und seiner Frau
10. Vier skizzierte Register Weinlese, Überbringen der Trauben, Versiegelung der Krüge
11. Der Grabherr und seine Familie bei Fisch- und Vogelfang
12. Der Grabherr und seine Familie empfangen Waren aus dem Delta

Passage
13. Drei Register auf jeder Seite des Eingangs: ein Träger bringt eine männliche bzw. weibliche Statue .
14. Vier Register Begräbnisprozession zu Osiris und der Göttin des Westens:
I. Grabausstattung und königliche Statuen
II. Teknu und die Neun Freunde
III. Trauernde und Tänzer
IV. Abydos-Reise und ziehen von Statuen der Verstorbenen  
15. Zwei Register:
I. [Ein Mann] mit Opfergaben und Opferliste vor den Verstorbenen
II. Ein Mann opfert einem sitzenden Paar
16. Fünf Register Riten vor zwei Mumien und Schlachter.
17. Der Verstorbene und seine Frau. [ein Mnn[ opfert ihnen. Drei Register Festbankett mit den Eltern, Gästen und Musikantinnen. In eine Unterszene Opferträger und Opfer an die Gäste
18. Nische. Auf dem Sturz außen eine Doppelszene: der Grabherr und seine Frau beten knieend zum Anubis-Schakal mit den Symbolen von Osten und Westen in der Mitte. Auf den Rahmen zwei Register mit Opferträgern. Die Seiten der Nische weisen unvollendete Szenen auf: ein Mädchen, gefolgt von zwei Reihen von Opferträgern, opfert dem Grabherrn, Frau und Tochter. Auf der Rückwand: Krüge am Boden

Literatur/Untersuchung:
Abd el-Aziz, Magisterarbeit an der Universität Zagazig


Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 350 ff.

Eingestellt durch: semataui (15.02.2007)
Bearbeitet durch: -


368) Hory (Beamter, 20. Dyn, TT28)
@r.j



Hory war "Beamter im Staat des Amun" in der Ramessidenzeit. Bekannt ist er nur durch seine Grabstätte TT 28 im Assasif. Das Grab liegt neben TT 25 teilt sich mit den Gräbern --> TT 25 Amenemhab, TT 408 und TT 409 den Vorhof eines Beamten aus der 18. Dyn.
Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration:

Halle
1. Auf dem Sturz eine Doppelszene: der Grabherr vor einem König
2. Götterkrone mit einem hieratischen Text aus dem 3. Jahr darunter, Verleihung des Titels
3. Anubis-Schakal
4. + 5. Architrave mit Resten von Opfertexten
An der Decke: Auf dem äußeren Teil ein geflügelter Skarabäus mit einem bekleideten Djed-Pfeiler, der von Pavianen angebetet wird. Isis und Nephthys und der knieende Grabherr an der Seite.
Im inneren Teil ein Falke auf dem Symbol für "Westen", verehrt von sechs Göttern und dem knieenden Grabherrn.




Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 214

Eingestellt durch: semataui (13.02.2007)
Bearbeitet durch: -


369) Sa-Mut (Aufseher, 18. Dyn, TT142)
%A-Mw.t



Samut war der "Aufseher der Arbeiten des Amun-Rê in Karnak", wahrscheinlich in der Zeit des --> Thutmosis III bis --> Amenhotep II. Die Datierung ist erfolgt auf Grund stilistischer Merkmale in seinem Grab (TT 142 in Dra Abu el-Naga), das Kampp 1989 bei ihrer Begehung nicht mehr auffinden konnte.

Samut's Vater war ein Aufseher der Kornspeicher des Amun namens Menta, seine Mutter hieß Djehutinefer. Verheiratet war er mit einer Sitamun.

Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration:

1. Der Grabherr, seine Frau und ein kleiner Sohn vor Opfergaben
2. Opferträger
3. Vier Register: Festbankett mit Musikanten
4. Zwei Register:
I. Sem-Priester vor den Eltern
II. Sem-Priester vor dem Grabherrn und seiner Frau

Literatur:
Gardiner/Weigall, A Topographical Catalogue of the Private Tombs of Thebes, London 1913, S. 28


Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994

Eingestellt durch: semataui (12.02.2007)
Bearbeitet durch: -


370) Kopftafel
siehe --> Hypokephalos

Eingestellt durch: naunakhte (09.02.2007)
Bearbeitet durch: -


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