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41) Psusennes III (Hohepriester, 21. Dyn)
um 969 - um 945 v. Chr.
tjt-xpr-Ra, hm-nTr-tpj.n-Jmn, PA-sbA xaj-n-njwt


- Vollbild -


  • Eigenname: -  (Psusennes)
  • Thronname: tjt-xpr-Ra stp.n-Jmn  (Tit-cheper-Rê setep-en-Amun)
  • Horusname: - (-)
  • Nebtiname: - (-)
  • Goldnamen: - (-)

Vater: ?
Mutter: ?
Geschwister: ?
Ehefrau: ?
Söhne: ?
Töchter: ?

Ob dieser Hohepriester des Amun mit Namen Psusennes III? (auch bekannt als Pa-seba-cha-en-nuit III.) eine eigenständige Person am Ende der 21. Dynastie war ist zweifelhaft. Nur wenig ist von ihm bekannt und es wird vermutet, dass er mit König Psusennes II identisch ist. Seinen Namen kennt man aus einem Dokument, das ihn als Sohn des Hohepriesters Pi-nodjem II bezeichnet, was für obige These spricht (dagegen: von Beckerath)


Quelle:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Dodson, A., RdE 38 (1987) 49-54
von Beckerath, J., GM 130 + 131 (1992)

Eingestellt durch: semataui (21.05.2012)
Bearbeitet durch: -


42) Pi-nudjem II (Hohepriester des Amun, 21. Dyn)
um 990 - um 969 v. Chr.
Pi-nudjem II, Pay-nudjem
PAj-nDm

Vater: Men-cheper-Rê
Mutter: Isis-em-achbit III
Geschwister: Smendes II und weitere 9
Ehefrau: Isis-em-achbit IV, Nesi-chons
Söhne: Psusennes II
Töchter: -

Pi-nodjem II folgte seinem Bruder Smendes II im Amt als Hohepriester des Amun in Theben. Eine seiner Frauen war Nesi-chons, eine Tochter seines Bruders Smendes II, die die Titel "Oberhaupt der südlichen Fremdländer" und "Vizekönigin von Nubien" inne hatte.
Die Mumien der Nesi-chons und von Pi-nodjem II wurden in der Königscachette von Deir el-Bahari gefunden (DB 320). Allgemein wird dieses bedeutende Grab heute als ihre Familiengruft betrachtet.


Quelle:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Reeves, N., Valley of Kings (1990)

Eingestellt durch: semataui (27.04.2012)
Bearbeitet durch: -


43) Smendes II (Hohepriester des Amun, 21. Dyn)
um 992 - um 990 v. Chr.
Smendes II

Vater: Men-cheper-Rê
Mutter: Isis-em-cheb
Geschwister: Pi-nodjem II und weitere 9
Ehefrau: Hennut-taui
Söhne: -
Töchter: Nesi-chons

Smendes folgte seinem Vater Men-cheper-Rê im Amt als Hohepriester des Amun. Als ältester Sohn war er nur zwei Jahre Amtsträger und ist daher kaum belegt.



Quelle:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002

Eingestellt durch: semataui (27.04.2012)
Bearbeitet durch: -


44) Men-cheper-Rê (Hohepriester und König, 21. Dyn)
um 1.045 - um 992 v. Chr.
mn-xpr-Ra, hm-nTr-tpj.n-Jmn



  • Eigenname: mn-xpr-Ra  (Men-cheper-Rê)
  • Thronname: hm-nTr-tpj.n-Jmn  (Hem-netjer tepi-en-Amun)
  • Horusname: - (-)
  • Nebtiname: - (-)
  • Goldnamen: - (-)

Vater: Pi-nujem
Mutter: Henut-taui
Geschwister: Psusennes I, Mut-nedjmet, Masaharta, Maat-ka-Rê, Djed-chons-juef-anch
Ehefrau: Isis-em-achbit
Söhne: Smendes II, Pi-nodjem II und weitere 9 Kinder
Töchter: -

Nach dem Tod seines Bruders Masaharta und einer kurzen Amtsführung eines weiteren Bruders Djed-chons-juef-anch wurde Men-cheper-Rê "von Amun berufen" und die Verbannten der Oase Dachla begnadigt. Men-cheper-Rê trat als König auf und schrieb selbst seinen Priestertitel in Kartuschen. Mit Königsschurz kniend ließ er sich als Opferbringer darstellen (Rio de Janeiro).
Men-cheper-Rê ließ die Festung el Hibe ausbauen, baute in Mittelägypten weitere Forts (Schurafa). In Karnak und Luxor wurden an den Tempeln Schutzmauern errichtet (Stele aus dem 48. Jahr, Ziegelinschriften).


Quelle:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Jansen-Winkeln, K., ZÄS 119 (1992) 22-37

Eingestellt durch: semataui (18.04.2012)
Bearbeitet durch: -


45) Masaharta (Masaharlot) (Hohepriester des Amun, 21. Dyn)
um 1.054 - um 1.046 v. Chr.

Masaharta war ein Sohn des Pi-nudjem I und der Isis-em-achbit und folgte seinem Vater als Hohepriester des Amun in Theben, während dieser über Oberägypten herrschte. Er starb wohl noch vor seinem Vater an einer Krankheit. Seine Mumie wurde in der Cachette von Deir el-Bahari (TT 320) gefunden und zeigt einen korpulenten Mann.

Seine Geschwister waren Psusennes I, Mut-nedjmet, Men-cheper-Rê, Djed-chons-juef und Maat-ka-Rê

Ein Königstitular ist von ihm nicht belegt.


Quelle:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Reeves, N., Valley of Kings (1996)

Eingestellt durch: semataui (17.04.2012)
Bearbeitet durch: -


46) Herihor (Hohepriester, König in Oberägypten, 21. Dyn)
um 1.080 - um 1.074 v. Chr.
sA-Jmn-Hrj-Hr, hm-nTr-tpj.n-Jmn



  • Eigenname: sA-Jmn-Hrj-Hr  (Sa Amun Herihor)
  • Thronname: hm-nTr-tpj.n-Jmn  (Hem-netjer tepi-en-Amun)
  • Horusname: On-sA-Jmn (Ken sa Amun)
  • Nebtiname: shtp-nTrw-od-Ht.sn-jrj-Hrrt kAw.sn (Se-hotep Netjeru qed hut.sen iri hereret kau.sen)
  • Goldnamen: jrj-Axw(t).n-Jptswt-n-jt.f-Jmn omA-nfrw.f (Jrj Achu(t) en Jpetsut en jtef Amun qema neferuef)

Vater: ?
Mutter: ?
Geschwister: ?
Ehefrau: Nedjmet
Söhne: ?
Töchter: ?

Heri-Hor war ein Schwiegersohn des Pi-anch, wie dieser Hohepriester des Amun in Theben. Wie sein Schwiegervater stammte er aus Militärkreisen. Er bekleidete das Amt des Vizekönigs von Kusch und residierte in Theben. In seiner Zeit lebte der eigentliche Pharao Ramses XI in Pi-Ramesse und Smendes I in Tanis. Heri-Hor sah sich als dem König gleichgestellt, erkennbar an den Namenskartuschen im Peristyl des Chons-Tempels von Karnak.


Quelle:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Jansen-Winkeln, K., ZÄS 119 (1992) 22-37

Eingestellt durch: semataui (15.04.2012)
Bearbeitet durch: -


47) Ramses XI (König, 20. Dyn)
um 1.103 - um 1.070 v. Chr.
Ra-msj-sw Mn-MAat-Ra


- Vollbild -


  • Eigenname: Ra-msj-sw xaj-n-wst  (Ramses (XI) Cha-en-Waset), ep. mrr-Jmn (Merer-Amun)  
  • Thronname: Mn-MAat-Ra  (Men-Maat-Rê) stp-n-PtH (setep-en-Ptah)
  • Horusname: kn mrj-Ra (Ken meri-Rê)
  • Nebtiname: wsr-xpS-hd Hfnw (User-chepses-hed chefenu)
  • Goldnamen: wr-pHtj sa-anx-tAwj jtj hrw Hr-MAat shtp-tAwj (Wer-pechtj se anch-taui-jti heru Hor Maat sehotep-taui)
  • sonstige: xa-m-wst (Cha-em-Waset II)

Vater: Ramses X  
Mutter: Titi
Geschwister: ?
Ehefrau: Titi
Söhne: ?
Töchter: ?

Ramses XI gilt als Sohn des Ramses X und dessen Gemahlin Titi. Als er den Thron in Pi-Ramesse bestieg war das Reich bereits von Unruhen erschüttert. Im thebanischen Raum gab es Revolten, ein Hohepriester des Amun mit Namen Amen-hotep regierte den Süden, danach sein Nachfolger Pa-neshi. Im 19. Jahr des Königs übernahm Heri-Hor die Herrschaft im Süden und herrschte eigenständig. Ramses XI legte sein Grab zwar im Tal der Könige an, wurde dort aber nie bestattet und auch seine Mumie ist unbekannt.





Quelle:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Beckerath, J. v., Chronologie des pharaonischen Ägypten
ders., Chronologie des ägyptischen Neuen Reiches
Helck/Otto, Lexikon der Ägyptologie
N. Reeves-Richard H. Wilkinson. Valley of Kings

Eingestellt durch: semataui (12.04.2012)
Bearbeitet durch: -


48) Ahhotep I. und II. (Forschungsgeschichte)
Schon Wiedemann (zuvor schon Mariette und Maspero) führt in seiner Geschichte Ägyptens (1884) zwei Königinnen mit dem Namen Ahhotep (JaH-http) auf (auf S. 302, eine ältere Ahhotep, in der er - basierend auf dem Fund von Mariette 1859 (siehe unten) - eine Gemahlin von Kamose sieht; und S. 316-317, eine jüngere Ahhotep, Schwestergemahlin Amenhotep I).
Maspero (1889) schlug dann erstmals die „Hm.t-njcwt-wr.t Xnm.t-nfr-HD.t“ Ahhotep aus dem Sarkophag CG 28501, mit der Bezeichnung Ahhotep I., als Gemahlin des Seqenenre Tao und Mutter des Ahmose vor. Eine zweite Ahhotep, Enkelin der ersten, identifiziert Maspero als Tochter von Ahmose und Ahmose-Nefertari und als Schwestergemahlin Amenhotep I.
Winlock (1924) übernimmt die Zuweisung von Maspero und identifiziert die „Hm.t-njcwt-wr.t Xnm.t-nfr-HD.t“ Ahhotep anhand einer Statue des Prinzen Ahmose (Louvre E 15682; siehe unten) ebenfalls als Gemahlin des Seqenenre Tao.
Gauthier hat (lt. Schmitz, 1978) die ihm bekannten Befunde ebenfalls auf zwei verschiedene Personen verteilt (LdR II, Ahhotep I.: 163-164; 183; Ahhotep II: 207-209).

Ein zentraler Punkt in der Diskussion um für zwei verschiedene Königinnen war die Existenz zweier Sarkophage, die beide laut Inschrift einer „Großen kgl. Gemahlin Ahhotep“ gehört hatten. Dies sind Sarkophag CG 28501 und Sarkophag CG 61006.
Auch im Lexikon der Ägyptologie (LÄ I) werden zwei Königinnen mit dem Namen Ahhotep aufgeführt (vgl. Seipel, Ahhotep I. und II.). Dabei wird die ältere Ahhotep I. als vermutliche Tochter des Königs Sethnachtenre Tao I. und der Königin Tetischeri, als Gemahlin des Königs Seqenenre Tao II. und Mutter der Könige Kamose und Ahmose I. sowie dessen Schwestergemahlin Ahmose-Nefertari identifiziert. Ihr wird im LÄ der Sarkophag CG 28501 explizit zugesprochen.
Die jüngere Königin Ahhotep II. wird als mutmaßliche Tochter des Königs Ahmose und dessen Schwestergemahlin Ahmose-Nefertari sowie als Schwestergemahlin von Amenhotep I. aufgeführt. Ihr wird im LÄ der Sarkophag CG 61006 zugesprochen.
Gitton und (nach ihm) Schmitz, ziehen die Existenz einer Ahhotep II. ganz in Zweifel, Troy hält Ahhotep II. dagegen für die bisher nicht identifizierte Gemahlin des Kamose (siehe unten).

Im Laufe der Zeit kam es darüber zu einem Wechsel bei der Verwendung der Namen Ahhotep I. und II. Daher wird im Folgenden der Name jeweiligen Königin „Ahhotep“ - wann immer es angezeigt ist - mit der Bezeichnung des zugehörigen Sarkophages, z.B. „Ahhotep, CG 28501“ verwendet.

Die Sarkophage der Ahhotep (JaH-htp)

Ahhotep, CG 28501:
Der 2,12 m lange vergoldete Deckel eines Holz-Sarkophages im Rishi-Stil für eine Königin „Ahhotep“, CG 28501, wurde von Arbeitern Mariettes im Februar 1859 in einem Versteck am nördlichen Ende von Dra Abu el-Naga gefunden (Porter und Moss, I-2).


Quelle: Ziegler, Chr. The Pharaohs. London 2002, S. 265; Abb. 35

Brauchbare Aufzeichnungen über den Ort und Umstände der Entdeckung existieren nicht. Der anthropoide Sarkophag, der in einer Frisur mit Hathor-ähnlichen Locken endet,  enthielt eine weibliche Mumie. Auf Anweisung des Governeurs der Provinz wurde die Mumie aus dem Sarkophag genommen, ausgewickelt, ihrer Beigaben beraubt, und die Knochen weggeworfen (Janosi, 1993). Auch der Boden des Sarkophages ist verloren gegangen. Der Sarkophagdeckel trägt in einer senkrechten Zeile die Inschrift (nach Schmitz) „für den Ka der Hm.t-njcwt-wr.t Xnm.t-nfr-HD.t (JaH-Htp)“.

Der Fundort ist sicher nicht der originale Begräbnisplatz gewesen, sondern eher ein Versteck. Nach Mariettes Aussage wurde der Sarkophag der Ahhotep nahe bei dem Platz gefunden, wo zwei Jahre zuvor seine Arbeiter den Sarg des Kamose gefunden hatten. Polz (2007) verweist darauf, dass der Fundort „am nördlichen Ende von Dra Abu el-Naga“ genau am Endpunkt des Wadi Khawi al-Alamat liegt, wo sich weiter hügelaufwärts die Grabanlage „AN B“ befindet (aus der, so Polz, a.a.O., S. 171, der Sarkophag der Königin Ahhotep stammen könnte).

Zusammen mit dem Sarkophag wurden Beigaben (Schmuck, Äxte; Dolche) mit den Namen der Ahhotep sowie der Könige Kamose und Ahmose gefunden. Ob diese Beigaben zur ursprünglichen Grabausstattung der Königin gehört haben, ist nicht sicher - es wird aber allgemein angenommen, dass es Geschenke von Ahmose sind.


Ahhotep, CG 61006:
Der monumentale Holz-Sarkophag einer Königin namens „Ahhotep“, CG 61006, wurde  in der 1881 ausgeräumten Cachette DB320 gefunden und enthielt die Mumie des Pinudjem I. aus der 21. Dynastie.


Quelle: A. M. Roth

Der etwa 3,12 m lange anthropoide Sarkophag endet in einer Perücke, auf der sich eine Art Kalathos befindet. Die Arme sind über der Brust gekreuzt, die Hände halten Ankh-Zeichen. Perücke und der Oberkörper tragen ein Muster auf, dessen runde Vertiefungen vermutlich mit Einlagen gefüllt worden waren. Der Sarg trug ebenfalls in einer senkrechten Zeile die Widmung (nach Schmitz) „für den Ka der sA.t- njcwt cn.t- njcwt Hm.t<-njcwt>-wr.t Xnm.t-nfr-HD.t mw.t-njcwt (JaH-Htp)“.

Die Titel auf beiden Sarkophagen unterscheiden sich eindeutig, auf CG 28501 und CG 61006 trägt Ahhotep die Titel „Große kgl. Gemahlin (= Hm.t-njcwt-wr.t) und Xnm.t-nfr-HD.t.
Auf CG 61006 trägt Ahhotep jedoch zusätzlich die Titel einer „Tochter des Königs (= sA.t- njcwt), „Schwester des Königs (= cn.t- njcwt), und „Mutter des Königs (= mw.t-njcwt).
Zwei unterschiedliche Särge mit unterschiedlichen Titeln für eine Königin „Ahhotep“, ergo zwei unterschiedliche Königinnen mit diesem Namen.

Ende des zwanzigsten Jahrhundert fand dann eine Neubewertung der Fundlage statt. Basierend auf der Tatsache, dass „Ahhotep, CG 61006“ den Titel  einer „Mutter des Königs (= mw.t-njcwt) führt, war eine Zuweisung zu einer Schwestergemahlin „Ahhotep“ Amenhotep I. nicht mehr vertretbar, denn es hat kein Sohn dieses Königs den Thron bestiegen. Auch sonst finden sich keine Belege für eine Schwestergemahlin Amenhotep I. dieses Namens. Da eine Ahhotep als Mutter des Königs Ahmose mehrfach belegt ist (siehe unten), wurde „Ahhotep CG 61006“ nun dieser Königin zugewiesen.
Damit wurde die Zuweisung des Sarkophag „Ahhotep CG 28501“ zu einem Problem, denn die Schreibung des Namens mit der liegenden Mondsichel (siehe folg. Abbildung) datiert die Herstellung des Sarkophagdeckels und das Begräbnis der „Ahhotep CG 28501“  in die Zeit vor dem 22. Regierungsjahr des Ahmose.


Aus dieser Zeit sind sich nur wenige Holzsärge dieser Art erhalten, aber Schmitz (1978) weist darauf hin, dass es mehrere Vergleichstücke zu diesen beiden Sarkophagen gibt:
- dem Sarkophag „Ahhotep, CG 61006“ ähneln in Stil und Ausführung die Sarkophage der Königinnen Ahmose-Neferari (CG 61003; Mutter Amenhotep I.) und der Ahmose-Meritamun (JE 53140; Schwester-Gemahlin Amenhotep I.).
Besonders die Grablege der Meritamun ist hierbei ihrer Ansicht von Interesse. Ihr Grab, TT358, wurde zwar in der Antike beraubt, blieb aber offensichtlich nach der Restaurierung in der 21. Dynastie bis zur Entdeckung 1929 durch Winlock (1923) ungestört. Die Mumie der Meritamun wurde in (mindestens) zwei ineinander liegenden Sarkophagen bestattet. Der  innere Sarkophag  ähnelt „Ahhotep, CG 28501“ sehr in Größe und Dekoration (Winlock, 1932, Tafel XIX), während  der äußere dem Sarkophag „Ahhotep, CG 61006“ stark ähnelt.
Schmitz zieht daraus die Schlussfolgerung, dass
- offenbar kurz vor oder zu Beginn der 18. Dynastie wurden Königinnen in einer Kombination von Außen- und Innensarg in festgelegter Ausführung bestattet (Winlock, 1932, berichtet allerdings, dass er in TT358 noch Überreste eines weiteren Außensarges gefunden hat).
Demnach wäre CG 61003 der Außensarg der Ahmose-Nefertari, deren Innensarg verloren gegangen ist, und
bei „Ahhotep, CG 61006“ handelt es sich um einen Außensarg, zu dem nach Ansicht von Schmitz „Ahhotep, CG 28501“ als Innensarg gehört, d. h. für Schmitz (die ihre Betrachtungen aufgrund einer  Randbemerkung von Gitton durchführt) existiert nur einen Königin Ahhotep.
Allerdings ist hier gleich anzumerken:
- der von Schmitz zum Vergleich herangezogene Innensarg der Meritamun ist laut Winlock die restaurierte Version aus der 21. Dynastie - die Originaldekoration trug keine Inschrift (Winlock, 1932, S. 19). Die Aussage von Schmitz bzgl. der Dekoration gilt also nur mit Einschränkungen.
- Schmitz liefert keine Erklärung, wie es zur späteren Trennung der beiden Sarkophage gekommen ist.

Troy (1979) lehnt die Zuweisung der beiden Sarkophage zu einer einzigen Königin durch Schmitz und deren Annahme, dass es sich bei CG 28501 um Teile des inneren Sarkophages zu CG 61006 handelt, ab, und zitiert dabei Maspero, der 1889 darauf hingewiesen hat, dass CG 28501 zu groß für den Innenraum von CG 61006 sei. Mit Hinweisen auf Ähnlichkeiten von CG 28501 und dem Sarkophag von Seqenenre Tao II. schließt Troy darauf, dass beide zeitlich nicht allzu weit auseinander hergestellt worden sind, und vermutet für CG 28501 daher eine Herstellung während der kurzen Herrschaft von Kamose. Die Herstellung der Beigaben, die zusammen mit CG 28501 gefunden wurden, datiert Troy aufgrund der Schreibung mit der liegenden Mondsichel (Fehler: unknown glyph name: N12b ) in die Zeit vor dem 22. Regierungsjahr des Ahmose und schließt auf einen Tod der „Ahhotep, CG 28501“ während der Regierungszeit dieses Königs. Troy verweist nochmals darauf, dass der Fundort von CG 28501 nicht weit vom Fundort des Sarkophags von Kamose lag, und auch die Fundumstände sehr ähnlich waren. Auf Basis eines Vergleiches der Titel von – den wenigen bekannten - Königinnen vom Ende der 17. und dem Beginn der 18. Dynastie datiert Troy die „Ahhotep, CG 28501“ an das Ende der 17. Dyn. Troy vermutet daher in dieser Ahhotep die bisher unbekannte Gemahlin des Kamose.
Darüber hinaus listete Troy eine Reihe von kleineren Objekten (z.B. Skarabäen)  mit dem Namen der Königin Ahmose auf, konnte diese aber nicht datieren und somit nicht zuweisen.

Bezüglich der Frage, ob CG 28501 in CG 61006 passt, verweist Thomas (1979) auf eine Anmerkung von Daressy, (Cercueils des cachettes royales (CCR), Cairo 1909, S. 9; zitiert nach Thomas), nach der die Rückseite von CG 61006 in Höhe der gekreuzten Arme (vgl. Winlock, 1932, Abb. 6) „aufgeschnitten und wieder verschlossen worden war“. Thomas deutet an, dass diese Vorgehensweise möglicherweise dazu gedient habe, CG 28501 in CG 61006 unterzubringen, und hofft, dass die Frage durch genaue Vermessung beider Sarkophage (Daten lagen offensichtlich keinem der Autoren vor) in Kairo geklärt würde.

Robins (1982) versucht anhand der Befunde zwischen drei Königinnen mit dem Namen Ahhotep zu unterscheiden:
- die „Ahhotep, CG 28501“ aus Dra Abu el-Naga, mit den Titeln einer Hm.t njcwt wr.t Xnm.t-nfr-HD.t
- die „Ahhotep, CG 61006“, Mutter des Ahmose, aus DB320, der auch die Stele CG 34001 aus Karnak, die Stele CG 34003 aus Kares, und die Stele des Iuf (CG 34009)  zuzuweisen wären, mit den Titeln sA.t- njcwt cn.t- njcwt Hm.t njcwt wr.t Xnm.t-nfr-HD.t mw.t-njcwt
- und eine „Ahhotep“, die auf einer Stele des Prinzen Ahmose (Louvre E. 15682), möglicherweise ihr Sohn, neben dem König (Seqenenre) Tao auftaucht, mit den Titeln sA.t- njcwt wr.t Xnm.t-nfr-HD.t.
Robins verweist darauf, dass Ahmose bei der Ehrung seiner Mutter „Ahhotep“ auf der Karnak-Stele (CG 34001) dieser nur den Titel einer Hm.t njcwt gibt. Die Titel Hm.t njcwt wr.t und Xnm.t-nfr-HD.t, die auf dem Sarkophag CG 61006 stehen, fehlen jedoch. Robins erklärt das damit, dass ihr diese Titel erst lange nach dem Tode ihres Gatten verliehen worden seien. Daher könne die „Ahhotep“, die zusammen mit einem König Tao auf der Stele des Prinzen Ahmose erwähnt wird, nur eine weitere Königin dieses Namens sein, denn sie trägt den Titel Xnm.t-nfr-HD.t.

Eaton-Krauss (1990) widerspricht auf der Basis von eigenen Größenabschätzungen  der Möglichkeit, dass CG 28501 als Innensarg zu CG 61006 vorgesehen gewesen sein könnte. Da von CG 28501 nur der Sargdeckel erhalten ist, hat sie die Gesamtgröße aufgrund der Ähnlichkeit mit dem vollständig erhaltenen Sarkophag Seqenenre Tao II. (CG 61001) geschätzt. Aus dem Vergleich leitete sie eine Höhe von ca. 60 cm für CG 28501 ab, zu groß für die im Catalogue général angegebene Höhe von 48 cm für CG 61006.
Dennoch glaubt Eaton-Krauss, dass CG 28501 und CG 61006 für dieselbe Königin „Ahhotep“, aber zu verschiedenen Zeiten ihres Lebens hergestellt worden waren. Sie verweist dabei auf schon von Winlock (1932) verzeichnete und weitere von ihr beobachtete Ähnlichkeiten zwischen den Sarkophage CG 28501 und CG 61001. Sie schließt (Winlock, 1932, folgend) daraus, dass beide Särge während der Herrschaft von Seqenenre Tao II. angefertigt worden sind, womit sie auch gleich erklärt, weshalb auf CG 28501 der Titel einer „Königsmutter“ fehlt (den sie ja erst erhalten kann, wenn einer ihrer Söhne den Thron bestiegen hat).
Von dieser Schlussfolgerung ausgehend diskutiert sie folgende Möglichkeiten: 1. dass Ahhotep, Mutter Ahmose I., irgendwann in der Zeit von Amenhotep I. in diesem Sarkophag bestattet wurde, oder dass 2. ein anderes Mitglied der Familie der Ahmosiden in diesem Sarg beigesetzt wurde (die Reichtum der Beigaben die mit oder in CG 28501 gefunden wurden, schließt einen „Zweitbesitzer“, der nicht zur kgl. Familie gehört hätte, ihrer Ansicht nach aus; darüber hinaus verweist sie darauf, dass der Name auf dem Sarkophag nicht geändert wurde, die Besitzerin daher nur eine Ahhotep gewesen sein könne).
Letztendlich favorisiert Eaton-Krauss eine Besetzung der Ahhotep, Mutter des Ahmose I., in CG 28501 in der Zeit von Amenhotep I., der für sie außerdem einen monumentalen Außensarg, CG 61006, im Stile, wie er für zeitgenössische kgl. Frauen verwendet wurde, mit vollständiger Titulatur herstellen ließ. Sie vermutet weiterhin, dass der Versuch, CG 28501 durch die Öffnung auf der Rückseite von CG 61006 in diesen einzuführen, wohl gescheitert ist und beide Sarkophage dann einfach ins Grab der Ahhotep verbracht worden sind, wo die Mumie dann in CG 28501 beigesetzt wurde. Beide Sarkophage „gingen“ getrennte Wege, als „Ahhotep, CG 28501“ zum Schutz vor Grabräubern in ein Versteck gebracht wurde, während CG 61006 „eingelagert“ und schließlich für die erneute Beisetzung des Pinudjem I. in der Cachette DB320 verwendet wurde.

Ryholt (1997) widerspricht Eaton-Krauss und bemängelt, dass diese zwar Ähnlichkeiten zwischen CG 28501 und CG 61001 aufgeführt hat, Unterschiede aber ignoriert oder marginalisiert habe. Weiterhin verweist Ryholt darauf, dass die Ähnlichkeiten zwischen CG 28501 und dem Sarkophag des Antef VI (Sekhemrewepmaat) zum Teil noch größer seien. Darüber hinaus würde Eaton-Krauss keine plausible Erklärung dafür liefern, dass auf CG 28501 die Titel einer „Königstochter“ und einer „Königsschwester“ fehlen.
Ryholt hält die Schlussfolgerung von Eaton-Krauss, dass die Sarkophage der Ahhotep, CG 28501, und des Seqenenre Tao II., CG 61001,  wegen ihrer Ähnlichkeit im gleichen Zeitraum produziert worden seien, für nicht tragfähig, da es vergleichbare Übereinstimmungen auch zwischen CG 28501 und dem Sarg des Antef VI., der ein halbes Jahrhundert früher produziert worden ist, gäbe.
Ryholt identifiziert somit weiterhin zwei Königinnen, „Ahhotep (I), CG 61006“, Mutter des Ahmose, und „Ahhotep (II), CG 28501“, vermutliche Gemahlin des Kamose.

Roth (1999) setzt sich erneut mit dem Problem der zwei Särge einer „Ahhotep“ und besonders mit der Argumentation von Schmitz und Eaton-Krauss auseinander.
Die Zuweisung beider Sarkophage zu nur einer Königin dieses Namens durch Schmitz lehnt Roth ab, da die Sarkophage nicht ineinander passen.
Den Vorschlag von Eaton-Krauss, dass beide Sarkophage nur für eine Königin „Ahhotep“, aber zu unterschiedlichen Zeiten, hergestellt worden seien, lehnt sie ebenfalls ab. Ausgehend von der Annahme, dass altägyptische Handwerker stets versucht hätten, individuelle Aspekte der dargestellten Person zu berücksichtigen, anderem verweist Roth darauf, dass die Gesichter auf den Sarkophagen CG 28501 und CG 61006 offensichtlich nicht dieselbe Person darstellen, da Gesichtsform und Gesichtsproportionen nicht zu einander passen.
Durch einen stilistischen Vergleich von CG 61006 mit den Sarkophagen der Ahmes-Nefertari (CG 61003) und der Merytamun schloss Roth darauf, dass CG 28501 das früheste Produkt in dieser Reihe von Sarkophagen ist, da er mehr Ähnlichkeiten mit CG 61003 statt mit dem Sarg der Merytamun zeigt (Entwicklungsfolge: CG 61006 -> CG 610003 -> Sarg der Merytamun). Aufgrund dieser Reihenfolge vermutet Roth eine Herstellung von CG 61006 zwischen dem Jahr 18 Ahmose I. (wg. der davor verwendeten liegenden Mondsichel) und den frühen Regierungsjahren Amenhotep I. Die Vermutung von Eaton-Krauss, dass beide Sarkophage CG 28501 und CG 61006 dann bis zur Bestattung der „Ahhotep“ ohne Anpassung der Titel bis in die Zeit Amenhotep I. aufgehoben wurden, hält Roth nicht für akzeptabel.
Auch das von Eaton-Krauss beschriebene Szenarium, bei dem die Mumie der Ahhotep zuerst in den älteren Sarkophag CG 28501 gelegt worden sei, obwohl dieser zur Zeit der Bestattung dann völlig veraltete Titel aufwies, und dann mit Grabbeigaben versehen wurde, von denen keines jünger als 2 Jahrzehnte war (wg. der Schreibung mit der liegenden Mondsichel), hält Roth für ebenso wenig glaubhaft. Nach Roths Ansicht wären für die Mutter des Ahmose und Großmutter des Amenhotep I. sicherlich jüngere Grabbeigaben angefertigt worden, die ihren Status mehr reflektiert hätten.
Auch eine Bestattung der Königin „Ahhotep, CG 61006“, Mutter des Ahmose, in Dra Abu el-Naga hält Roth für nicht annehmbar, da dort königliche Begräbnisse in der Zeit von Amenhotep I. bzw. Thutmosis I. nicht (mehr) stattgefunden hätten. Die in Dra Abu el-Naga gefundene „Ahhotep, CG 28501“ muss daher früher dort bestattet worden sein, woraus für Roth folgt, dass es zwei Begräbnisse und somit zwei Königinnen namens „Ahhotep“ gegeben habe. Sie vermutet, dass für die Bestattung der „Ahhotep, CG 61006“, Mutter des Ahmose, ein Felsengrab - ähnlich wie das für Hatschepsut - angelegt worden sei.
Die Identifikation einer dritten Ahhotep durch Robins verwirft Roth mit der Vermutung, dass die Wahl der Titel auf der Karnak-Stele CG 34001 absichtlich die königliche Abstammung der Ahhotep und ihre Rolle als Regentin für den anfänglich minderjährigen Ahmose betonen sollte. Da beide Königinnen den Titel einer Xnm.t-nfr-HD.t tragen, hält Roth es für möglich, dass die von Robins aufgeführten Ahhotep I und III identisch sind.
Im Zusammenhang mit der Diskussion des Vorschlags von Robins verweist Roth darauf, dass Troy (1979, S. 88, B und C) 14 Objekte auflistet, die alle nur den Namen einer Ahhotep zusammen mit dem rang-niederen Titel einer Königsgemahlin (Hm.t njcwt) tragen. Ein Teil dieser Objekte kann nicht der „Ahhotep, CG 28501“ zugewiesen werden, da der Name mit der späteren Form der Mondsichel geschrieben ist, aber auch nicht der „Ahhotep, CG 61006“, da deren wichtigster Titel einer „Mutter des Königs“ auch nicht auftaucht. Auch der von Robins vorgeschlagenen dritten Ahhotep lassen sich diese Objekte nicht zuweisen, da diese ja mit dem Titel einer  Xnm.t-nfr-HD.t aufgeführt wurde. Hier verweist Roth auf die Möglichkeit, dass diese Objekte einer ansonsten unbekannten Nebenfrau eines der Könige, die nach dem Jahr 18. regiert hatten, gehört haben könnten.
Abschließend diskutiert Roth verschiedene genealogische Möglichkeiten durch und stellt die einfachste mögliche genealogische Abfolge der Ahmosiden wie folgt dar:


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Quelle: Roth 1999

Grimm und Schoske (1999) versuchten sich an einer Genealogie der Ahmosiden, wobei sie das Problem der zwei Ahhotep nicht weiter diskutierten, sondern von der Existenz von zwei Königinnen dieses Namens ausgingen. In bemerkenswerter Weise gehen sie dabei möglichen Identifikation der Königinnen aus dem Wege, in dem sie wiederholt im Text folgende Schreibung verwenden: „….Ahhotep I., die auch als Ahhotep II. gezählt wird (S. 38) und vice versa „ …Ahhotep II. die auch als Ahhotep I. gezählt wird“ (S. 41).
Eine 1999 erworbene zeitgenössische Sargmaske (INV-Nr. ÄS 7163; Herkunft unbekannt) einer Königstochter“ und „Königsschwester“ Satdjehuti(-Satibu) sicherte aber aufgrund einer Inschrift zumindest deren Abstammung von der Königsmutter Tetischeri, ohne jedoch den Vater zu nennen.
Grimm und Schoske verweisen bzgl. dieser Satdjehuti(-Satibu) auf das Leichentuch (Turin 63001) einer Königstochter und Königsschwester Ahmose hin, auf dem als deren Vater Seqenenre und als ihre Mutter eine Königstochter, Königsschwester, und Königsgemahlin Satdjehuti genannt wird. Möglicherweise handelt es sich bei der Mutter um die Besitzerin der Sargmaske, Satdjehuti(-Satibu). Demach wäre Satdjehutj(-Satibu) eine Tochter der Tetischeri, Gemahlin des Seqenenre Tao, und Mutter der Turiner Prinzessin Ahmose.

Eaton-Krauss setzte sich 2003 erneut mit dem Problem der Sarkophage auseinander. Die von Roth favorisierte „einfachste genealogische Abfolge der Ahmosiden“ wird von ihr mit Hinweis auf die oben erwähnte Neuerwerbung der „Staatliche Sammlung Ägyptischer Kunst“, München, als obsolet erklärt (sieh oben).
Der Vermutung, dass der Fundort von „Ahhotep, CG 28501“ der originale Ort (Ryholt, Roth) der Grablege gewesen sei, widerspricht Eaton-Krauss mit dem Hinweis auf widersprüchliche Angaben zu den Fundumständen und verweist darauf, dass andere (z.B. Daressy, ASAE 12, 68, zitiert nach Eaton-Krauss, und diesem zustimmend, Polz, 1995) alle kgl. Bestattungen, die zwischen 1820 und 1860 gefunden wurden, sekundär, d.h. vermutlich Verstecke von Grabräubern, sind.
Ryholts Aussage, dass CG 61006 nicht für die „Ahhotep, CG 28501“ angefertigt worden sein könnte, weil - respektloser Weise - wichtige Titel auf CG 28501 fehlen würden, kontert Eaton-Krauss mit dem Hinweis, dass auf dem inneren Sarg der Königin Merytamun jegliche Originalbeschriftung gefehlt hätten (s. Winlock, 1932, S. 19).
Auch anderen Argumenten von Roth (z.B. unterschiedliche Physiognomie auf den beiden Särgen, oder fehlende Grabbeigaben aus den späteren Lebensjahren der Ahhotep) widerspricht Eaton-Krauss mit dem Hinweis, dass die Darstellungen der Königin sich allein aufgrund des unterschiedlichen Alters unterscheiden dürften, bzw. dass die Königin in ihren späteren Lebensjahren durch Ahmose-Nefertari in den Hintergrund gedrängt worden sein könnte.
Eaton-Krauss geht weiterhin (vgl. Eaton-Krauss, 1990) davon aus, dass CG 28501 und CG 61006 für eine Königin, aber zu verschiedenen Zeiten hergestellt worden sind. Die Trennung beider Sarkophage sei vermutlich bei der Grablege der Königin erfolgt, da die Sarkophage nicht ineinander passen. Später hätten vermutlich antike Grabräuber CG 28501 aus dem Grab entfernt und für die spätere Plünderung versteckt (und wohl im Versteck vergessen). Die antike Verwaltung der kgl. Friedhöfe habe dann CG 61006 bei der Rettung der kgl. Mumien aus dem Grab entfernt und in DB320 für die Bestattung des Pinudjem verwendet.


Weitere Belege für eine Ahhotep

Neben den beiden Sarkophagen gibt es weitere Zeugnisse für eine Königin „Ahhotep“, davon sind einige zeitgenössisch, andere stammen aus Ramessidenzeit. Zu den zeitgenössischen Belegen zählen (vgl. Schmitz, Troy):
- die Statue eines früh verstorbenen Prinzen Ahmose (Louvre E 15682), auf deren Inschriften Ahhotep als „Große Königstochter (sA.t- njcwt-wr.t“ und als „Königin (Xnm.t-nfr-HD.t)“ bezeichnet wird. Neben der Ahhotep werden noch (Seqenenre) Tao und zwei Töchter der beiden genannt, die ebenfalls den Namen Ahmose trugen (Datierung: Regierungszeit des Seqenenre);

- die Stele des Königs Ahmose (CG 34001) aus Karnak, auf der Ahmose seine Mutter Ahhotep, die wohl eine zeitlang als Regentin für ihn die Herrschaft ausgeübt hatte, u. a. für die Vertreibung der Rebellen (Hyksos) lobt (Museum Kairo; Datierung: Regierungszeit des Ahmose);

- Darstellung der „Königsgemahlin“ und „Königsmutter“ Ahhotep hinter Ahmose auf einem Türsturz aus einem Tempel der 18. Dynastie von Buhen (Philadelphia, University Museum E 10987; Datierung vor Jahr 22 des Ahmose wg. der liegenden Mondsichel);

- Stele des Aametju, Herold der „Königsmutter“ Ahhotep,  (MMA; Datierung vor Jahr 22 des Ahmose wg. der liegenden Mondsichel);

- die Stele des Iuf, CG 34009, aus Edfu, auf der Iuf Ahhotep als „Große Königsgemahlin“ und „Königsmutter“, sowie Ahmose als ihren Sohn bezeichnet (laut Troy nennt diese Stele neben Ahhotep auch Ahmose, die Gemahlin Thutmosis I., und bezeichnet beide als „gerechtfertigt“, was Troy als „verstorben“ interpretiert und die Stele frühestens in die Zeit von Thutmosis II. datiert - also nicht ganz zeitgenössisch);

- Stele des Kares, CG 34003, „Haushofmeister der Königsmutter Ahhotep“, aus Dra Abu el-Naga (Museum Kairo; Datierung: lt. Porter& Moss, I-2, S. 613 Jahr 10 Amenhotep I.);

- Grab TT 12 des Hray, „Aufseher der Kornspeicher der Königsgemahlin und Königsmutter Ahhotep“ (Datierung: lt. Porter&Moss, I-1, S. 24, Zeitgenosse von Ahmose bis Amenhotep I.)

- die Plinthe der Statuette eines Ti-Sa, nennt diesen: „Aufseher der Kornspeicher der Königsmutter Ahhotep“ (Bergmann)

Darüber hinaus listet Troy eine Reihe kleinerer Objekte (mehrheitlich Skarabäen, aber auch vereinzelte Plättchen, Perlen, und Siegel) auf, die eine Ahhotep mit diversen Titeln (vor allem als [Große] Königsgemahlin und vereinzelt auch als Königsmutter) nennen. Einige dieser Objekte lassen sich anhand der liegenden Mondsichel vor das Jahr 22 des Ahmose datieren (Troy, Roth), die restlichen ließen sich nicht datieren.
Keines dieser Objekte hat sich bei der Frage nach der Identität der beiden Königinnen namens Ahhotep bisher als hilfreich erwiesen.

Darüber hinaus wird eine Königin Ahhotep in mehreren Ahnenlisten aus ramessidischer Zeit erwähnt, so z.B. in TT2 (Khaabekhnet; Porter&Moss, I-1, S. 7), TT19 (Amenmose, Porter&Moss I-1, S. 33), TT359 (Inkherkaa, Porter&Moss, I-1, S. 422). Weitere Darstellungen finden sich im Zusammenhang mit der Verehrung einer Triade „Amenhotep I., Ahmes-Nefertari, und Ahhotep“ in ramessidischer Zeit, z.B. auf der Stele eines Roma aus Theben, die für Ahhotep den Titel einer „Königsgemahlin“ und „Königsmutter“ aufführt (heute im Rijksmuseum van Outheden, Leiden; vgl. Porter&Moss I-2, S. 807). Andere Darstellung dieser Triade verzeichnen keine Titel.
Einige dieser späten Darstellungen verzeichnen auch eine Ahhotep mit dem Titel einer „Gottesgemahlin (des Amun) = Hmt nTr (n Imn)“, z.B. so auf dem äußeren Sarkophag des Butehamun aus der 21. Dynastie (Turin 2236-7; Porter&Moss I-2, S. 741).



Fazit
Anhand der aktuellen Befundlage ist es nicht möglich zu entscheiden, ob es ein, zwei, oder mehrere Königinnen namens Ahhotep gegeben hat, denn:

- keiner der Funde die einer Königin Ahhotep zugewiesen werden, stammt aus einer ungestörten Grablege.

- wir kennen zwei Sarkophagreste, CG 28501 und CG 61006, die einer Königin Ahhotep gehört haben, die aber nicht zueinander (bzgl. der Titel) und nicht ineinander (bzgl. der Größen) passen. Jeder Versuch, aus der Existenz dieser zwei Sarkophage auf ein oder zwei Königinnen zu schließen, erfordert zurzeit Annahmen, die sich nicht überprüfen lassen.

- bisher wurde lediglich die Mumie einer Ahhotep gefunden (im Sarkophag CG 28501 und leider sofort nach Beraubung zerstört).

- eine Königin Ahhotep ist nach der Titulatur als „Königsmutter (= mw.t-njcwt)“ des Ahmose belegt.

- keine Quelle belegt eine Königin Ahhotep als Gemahlin des Kamose.

- die Genealogie der Ahmosiden am Ende der 17. Dynastie ist lückenhaft und wird u. a. durch die häufige Verwendung von identischen Namen (z.B. Ahmose) für männliche und weibliche Mitglieder unübersichtlich.

- viele Quellen nennen nur den Namen der Mutter. Offensichtlich war die Nennung der Mutter für die Anzeige der Abstammung wichtiger als die des Vaters, m. a. W. den Zeitgenossen war wohl bekannt, wer der Vater war!



Quelle:
Bergmann, Ernst von: Inschriftliche Denkmäler der Sammlung ägyptischer Alterthümer des österr. Kaiserhauses. RecTrav 7, 1886, S. 177-196
Eaton-Krauss, M., The Coffins of Queen Ahhotep, consort of Seqeni-en-Re and mother of Ahmose. CdE 65, 1990, S. 195-05
Eaton-Kraus, M., Encore: The Coffins of Ahhotep, Wife of Seqeni-en-Re Tao and Mother of Ahmose. in: Blöbaum, A. I., Kahl, J., Schweitzer, S. D., Ägypten – Münster. Kulturwissenschaftliche Studien zu Ägypten, dem Vorderen Orient und verwandten Gebieten. Wiesbaden 2003
Gauthier, Henri: Le livre des rois. Le Caire, IFAO, 1907-1917
Gitton, M., L’Épouse du dieu Ahmes-Néfertary, 1975
Grimm, A., Schoske, S., Im Zeichen des Mondes, Ägypten zu Beginn des Neuen Reiches. München 1999
Janosi, P., The Queens Ahhotep I & II and Egypts Foreign Relations. JACF 5, 1992
Janosi, P., The Discovery of Queen Ahhotep I. JACF 6, 1993
Maspero, M., Les Momies royales de Deir el-Bahari. MIFAO I, Cairo 1889, S. 545
Polz, D., Excavations in Dra Abu el-Naga, Egyptian Archaeeology 7, 1995, S. 6-8
Polz, D., Der Beginn des Neuen Reiches: zur Vorgeschichte einer Zeitenwende. Berlin, 2007
Porter und Moss, Theban Necropolis I-2, S. 600 ff.
Robins, G., Ahhotpe I., II. and III. GM 56, 1982, S. 71-75
Roth, A. M., The Ahhotep Coffins: The Archaeology of the Egyptological Reconstruction. in: Teeter, E., Larson, J. A., Gold of Praise. Studies on Ancient Egypt in the Honor of Edward F. Wente. SAOC 58, Chicago 1999
Ryholt, K.S.B., The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period c. 1800-1550. Kopenhagen 1997
Seipel, W., Ahhotep I. in: Lexikon der Ägyptologie, Bd. I. Wiesbaden 1975, Sp. 98
Seipel, W., Ahhotep II. in: Lexikon der Ägyptologie, Bd. I. Wiesbaden 1975, Sp. 99
Schmitz, B., Untersuchungen zu zwei Königinnen der frühen 18. Dynastie, Ahhotep und Ahmose, CdE 53, 1978, S. 207- 221
Thomas, E., The QAy of Queen Inhapy. JARCE 16, 1979, p. 92, note 25
Troy, L., Ahhotep - a source evaluation. GM 35, 1979, S. 81-91
Wiedemann, A., Ägyptische Geschichte. 1. Teil: Von den älteren Zeiten bis zum Tode Tutmes III. Gotha 1884
Vandersleyen, C., Les Deux Ahhotep. SAK 8, 1908
Winlock, H.E., The Tombs of the Kings of the Seventeenth Dynasty at Thebes. JEA 10, 1024 S. 217-277
Winlock, H.E., The Tomb of Queen Meryt-Amun at Thebes. 1932 (reprint 1973)

Eingestellt durch: Iufaa (07.06.2010)
Bearbeitet durch: -


49) Gebel Barkal (Stelen u. Rundplastiken)
Gebel Barkal - Stelen und Rundplastiken
(Fortsetzung des Artikels --> GB - Amunkult im Neuen Reich und unter den Kuschitenkönigen)

Hier sollen aus der Vielzahl der am Gebel Barkal (GB) gefundenen Objekte einige der wichtigsten Statuen/Rundplastiken (Tab. 1) und Stelen (Tab. 2) zusammengestellt werden. Die meisten wurden in oder nahe bei dem Großen Amuntempel B500 (s. Beitrag "Gebel Barkal - Tempelstadt und Residenz") bei den Ausgrabungen von George Reisner in den Jahren 1916-1920 gefunden, aber sicher standen manche ursprünglich in anderen Tempeln am GB und wurden im Zuge der Restaurierungen und Erweiterungsbauten, insbesondere durch Piye (Gen. 2, 747-716 vor Chr.) dorthin umgesetzt.

Nur wenige der Objekte, die frei standen, wie Sphingen und Widderstatuen, wurden schon von den frühen Reisenden, die Nubien am Beginn des 19. Jhdts besuchten, gesehen. Cailliaud, Hanbury and Waddington und Lepsius haben keine Grabungen durchgeführt, sondern den Ort nur besichtigt und konnten nur sehen, was an der Oberfläche lag oder stand. Vor den ausgedehnten und gründlichen Grabungen von Reisner kamen als Zufallsfunde zuerst die von Lord Prudhoe 1835 dem Britischen Museum geschenkten beiden Löwenstatuen in die europäische Öffentlichkeit, die König Amanislo (Gen. 34, 260-250 v. Chr.) aus dem Tempel Amenophis III. in Soleb an den GB bringen ließ (s. l.c. 1). Wirklich ergiebig für die weitere Erforschung der nubischen Geschichte waren die Stelen, die nach und nach gefunden wurden. 1853 entdeckte Graf W. von Schlieffen bei Dongola eine Stele, die wenig später Abbas Pascha, der osmanische Vizekönig in Kairo, dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zum Geschenk machte. Lepsius erkannte ihren Wert und sah, dass es sich um eine Krönungsstele des napatanischen Königs Nastasen (Gen. 27, 335-315 vor Chr.) handelte, deren ursprünglicher Aufstellungsort mit Sicherheit am GB war, wahrscheinlich im Großen Amuntempel. Heute steht sie im Berliner Ägyptischen Museum, s. Abb. 1a.


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Abb. 1a: Die Stele des Königs Nastasen (335-315), die 1853 bei Dongola gefunden wurde und deshalb auch Dongola-Stele in der älteren Literatur genannt wird. Im Artikel "Gebel Barkal - Götterschrein" wird auf die in der Lunette und mehrfach im Text vorkommende besondere "Gebel-Barkal-Hieroglyphe" eingegangen. Diese Stele hat jetzt im neuen Ägyptischen Museum in Berlin im unteren Gewölbegeschoss einen sehr ehrenvollen Platz erhalten. (eigenes Foto 2010)



Den nächsten großen Fund machte dann ein ägyptischer Offizier im Jahre 1862, der wie Budge (2) ausführlich beschreibt, ein großes Interesse an der nubischen Geschichte hegte; sein Name ist leider nicht überliefert worden. Budge meint, dass er wohl ein wenig im Sand gegraben haben könnte, wobei er dann auf fünf große Stelen stieß und deren Wert anhand der königlichen Kartuschen sofort erkannte (denn hätten sie frei sichtbar gelegen, so hätte sich Lepsius ihre Aneignung wohl kaum entgehen lassen!). Er ließ den damaligen Direktor der ägyptischen Altertumsverwaltung, Francois Auguste F. Mariette, informieren, der den Fundort absichern ließ und den Transport an das Museum in Bulaq, dessen Direktor er war, veranlasste. Wie beschwerlich das Unternehmen war ergibt sich aus der Tatsache, dass dafür reichlich zwei Jahre nötig waren, erst Ende 1864 erreichten sie das Ziel. Immerhin hatte der interessierte Offizier eine Abschrift des längsten Stelentextes angefertigt, womit Mariette in der Lage war, die exquisite Bedeutung des Fundes zu ersehen: es handelte sich um die große Siegesstele von Piye aus dessen 21. Herrschaftsjahr nach seinem erfolgreichen Ägyptenfeldzug 726 v. Chr. Die weiteren Stelen dieses Fundes stammen von dem letzten König der 25. Dyn., Tanutamun (die Traumstele), von Aspelta (Gen. 10) aus seinem 1. Herrschaftsjahr (Krönungsstele), von einem namentlich nicht sicher festlegbaren König (Name entfernt) aus dessen 2. Jahr, und schließlich von Harsiyotef (Gen. 23) aus seinem 35. Jahr (3, 4). Alle befinden sich im Kairoer Ägyptischen Museum. Der genaue Fundort am GB lässt sich nicht mit Sicherheit angeben. Reisner befragte 1919 einen noch lebenden 90-jährigen Augenzeugen von 1862, der die NO-Seite von B500 als Fundort angab. Das entspricht etwa der Position der Cachette am trench 500A, wo Reisner einen Teil seines Cachettenfundes ausgraben konnte (5). Er hielt es für sehr wahrscheinlich, dass die Stelen ebenfalls in einer Cachette verwahrt gewesen waren (5). Im Tempelvorhof B501 fand er darüber hinaus steinerne Stelenbasen, deren Abmessungen zu einem Teil der Stelen passen und damit B501 als den ehemaligen Standort sicher werden lassen (6).

Die große Zahl der weiteren in den Tabellen 1 und 2 aufgeführten Fundstücke sind bei den Campagnen von Reisner ausgegraben worden, der im Übrigen aufgrund der vielen Fragmente und Trümmer die Schätzung wagte, dass im Laufe der mehr als 1500 Jahre währenden Nutzung der Tempelstadt bis zu 150 Stelen im Tempel B500 aufgestellt gewesen sein könnten (7). Wiederverwendung in anderen Bauten, auch in privaten Gebäuden, ließ die Zahl der Fundstücke weit darunter bleiben. Außerdem darf man eine Vielzahl von Rundplastiken annehmen, wovon die in den beiden Cachetten (in B904 und B500A; vgl. Artikel GB - Tempelstadt) gefundenen Monumentalstatuen, aber auch die Trümmer vieler weiterer Zeugnis ablegen.

Die umfangreiche Restaurierung und Erweiterung unter Piye führte vor allem nach dem erfolgreichen Ägyptenfeldzug zur Aufwertung des Großen Amuntempels B500 zu einer Art Nationalheiligtum, an dessen Verschönerung dieser König fast sein ganzes Leben gearbeitet hat. Die Aufstellung der Gebel Barkal-Stele von Thutmosis III. (Reisner-Nr. 2 in Tab. 2) und seiner eigenen großen Triumph-Stele (Nr. 25, Tab. 2) könnten dabei herausragende Aktionen gewesen sein, unterstützt auch durch die Überführung der aus dem Amuntempel von Amenophis III. in Soleb herbeigeholten Widdersphingen und anderen Statuen, s. Tab. 1. Leider ist uns eine rechte Vorstellung davon, wie prächtig dieser Tempel am Ende der Regierungszeit von Piye (716 vor Chr.) oder auch nach der Restaurierung 700 Jahre später unter Natakamani (Gen. 53) ausgesehen haben könnte, nicht zugänglich. Immerhin haben die wenigen aufgefundenen Stelen und Skulpturen ganz wesentlich die Kenntnisse zu Geschichte und Königtum aber auch dem Kunstsinn unter den kuschitischen Königen bereichert.

Der allgemeine Aufbau der Stelen folgt dem alten ägyptischen Muster: unter dem oberen Halbrund, Lunette genannt, befindet sich eine bildliche Darstellung der Stifter oder Eigner der Stele, wie sie Göttern, zumeist Amun, Opfer bringen oder mit der Krönung verbundene Gaben (Kette, Halskragen und Pektoral) überreichen und die Krone von ihm empfangen. Vielfach ist diese Darstellung doppelt angebracht, auf der rechten und linken Seite, und zwar einmal mit dem Amun von Karnak in Menschengestalt mit dem hohen Doppelfederputz, zum anderen mit dem Amun von Napata, der in Menschengestalt, aber mit Widderkopf abgebildet ist. (Leider kann man auf der Thutmosis-Stele nicht mehr sehen, ob auch hier bereits eine der beiden Amunfiguren einen Widderkopf trägt; die Bilderzerstörer der Echnatonzeit haben zu vollständige Arbeit geleistet.) Weiteres dazu im Beitrag "Gebel Barkal - Tempelstadt und Residenz", bzw. in "Gebel Barkal - Amunkult". Auch für die Rundplastiken ist natürlich der ägyptische Einfluss unverkennbar. Die Stand-Schreitfiguren der Königsstatuen folgen hier zwar weithin ägyptischem Kanon, lassen aber in Details der Körperdarstellung nubisch-afrikanische Züge erkennen. Einzelheiten dazu in den Abbildungslegenden.

In den beiden Tabellen verwende ich die Nummerierung von Reisner (4), um den Anschluss an die Originalliteratur zu erleichtern.


Tab. 1: Einige der Statuen vom Gebel Barkal (Nummern an zweiter Stelle aus der Reisner-Liste, l.c.4

Statuen aus den Cachetten von Raum B904 bzw. B500 trench A:
Tab.Nr.Reisner Nr.DarstellungVerbleib heute
1.17Djehutimoses (Thotmes)Boston?
2.28Taharqa, >4 m hochNatl. Museum Khartoum
3.32Tanwetamani (Tanutamani)Toledo/Ohio, USA
4.33Tanwetamani (Tanutamani)Museum von Merowe
5.38Senkamaniskeneine der drei Statuen von Senkamanisken ist in Boston
6.39Senkamanisken
7.40Senkamanisken
8.46Königin Amanmalenra = Amanimalolo ?MFA Boston
9.47AnlamaniNatl. Museum Khartoum
10.48Anlamani
11.49Aspelta

Andere Statuen vom GB:
12.-14.19, 21, 22Statuen von ägypt. Beamten des Neuen Reiches
15.-19.6 - 105 Widderstatuen, von Piye aus dem Solebtempel überführt
20.11Falkengott-Statue "Nekheny", ebenfalls aus Soleb
21.12Uräus "Serquet", ebenfalls aus Soleb
22.14, 18Löwenstatuen aus rotem Granit; "Prudhoelöwen" jetzt Brit. Museum
23.37große graue Granitstatue von Atlanersa (?), unfertig, aus B701
24.41, 42Sphingen aus schwarzem Granit, von Senkamanisken
25.57Statue von Arikakahtani, Kopf fehlt
26.60Omphalos = Gebel Barkal Götterschrein (s. diesen Artikel)

Eine der Widderstatuen (Reisner-Nr.n 6-10) befindet sich im Ägyptischen Museum von Berlin, s. Abb. 1; eine der Sphingen des Senkamanisken (Nr. 41, 42) steht im Nationalmuseum von Khartoum, s. Abb. 4.


Tab. 2: Einige der Stelen vom Gebel Barkal (Nummern an zweiter Stelle von Reisner, l.c. 4)
Tab.Nr.Reisner Nr.KönigAnlass, Inhalt
1.2Thutmosis III.47. Jahrstele; "Rede an das nub. Volk"
2.20Sethos I.11. Jahr; Tempelerneuerung
3.25Piye21. Jahr; "Große Triumph-Stele"
4.26Piye3. Jahrstele; Rühmung von Amun
5.31Tanutamani"Traumstele"
6.50AspeltaKrönung; "election stela"
7.51AspeltaAdoption seiner Tochter als Priesterin am GB Amuntempel, jetzt im Louvre
8.52AspeltaGedenken an Piyes Sohn Khaliut
9.53Aspelta"excommunication stela", Verurteilg  v. Priestern
10.56HarsiotefKrönung, Kriegsannalen
11.58NastasenErwählung, Krönung, Annalen

(die folgenden Einträge sind keine Stelen, sondern Altäre bzw. -unterteile)
12.23Piyechwarzer Granitaltar aus B520 am orig. Platz
13.27TaharqaAltar aus grauem Granit aus B506, orig. Platz
14.35Atlanersakleiner Altar, grauer Granit, diente in B501 als Basis für eine kleine Statue von Thutmosis III. (die unvollständig erhalten; Reisner-Liste Nr. 3)

Die Objekte der Tab.-Nrn 3, 6, 9, und 10 befinden sich im Kairoer Ägyptischen Museum; Nr. 4: im Museum von Merowe, Nr. 5 im Nubischen Museum Assuan. Nr. 11 steht im Berliner Ägypt. Museum, Nr. 7 im Louvre in Paris. Die restlichen Objekte sind wohl im Boston Museum of Art.



1. Abbildungen von Statuen

Mit nur wenigen Beispielen soll versucht werden, von der Schönheit und Ausdrucksstärke der Fundstücke einen Eindruck zu vermitteln.


Abb. 1: Widderstatue als Amun mit Amenophis III., aus dem Tempel dieses Pharaos in Soleb (um 1360 vor Chr.), wo die Statue 700 Jahre lang gestanden hatte, ehe Piye sie nach Napata in den Großen Amuntempel B500 umsetzte. Die Inschrift auf dem Sockel wurde dabei unverändert gelassen: "Es lebe der gute Gott Neb-Maat-Re-Herr-von Nubien, großer Gott, Herr des Himmels. Er baute für ihn die prachtvolle Festung, umzogen von großen Mauern, mit Türmen, die zum Himmel ragen wie große Obelisken. Er baute es als sein Denkmal für Vater Amun, indem er ihm einen herrlichen Tempel errichtete, groß und ausgedehnt, jenseits aller (sonstigen) Schönheit. Sein Pylon erreichte den Himmel, seine Flaggenmasten die Sterne des Himmels." Die Mittelachse des Amuntempels am GB, also wohl der Prozessionsweg, war sowohl vor dem 1. als auch vor dem 2. Pylon auf beiden Seiten mit solchen schönen Widderstatuen geschmückt. Hörner und Sonnenscheibe mit Uräus sind wohl aus Metall. Diese Statue hat Lepsius aus Nubien 1844 mitgebracht. Es scheint mir, als wäre auf dem Gebel Barkal-Bild, das Weidenbach anläßlich des Aufenthaltes dort malte, die Schar dunkelhäutiger Helfer gerade mit dem Abtransport dieser Figur bemüht (LD Bd. 2, Blatt 126). Sie befindet sich jetzt im Berliner Ägyptischen Museum, Nr. 7262. (Fotovorlage: Wildung, D. (Hrsg.): Sudan. Antike Königreiche am Nil. Tübingen 1996; Nr. 141.)



Abb. 2: Statue des Königs Anlamani (Gen. 9, 623-593 v. Chr.). Anlamani war der Nachfolger von Senkamanisken. Man weiß von ihm, dass er den Tempel B700 bauen ließ, dessen Wiederaufbau nach Brandschaden sein Vorgänger Senkamanisken begonnen hatte. Zu seiner Zeit scheint das Königtum von Napata in relativ ruhigem Fahrwasser gelegen haben. In Ägypten hatten die Saitenherrscher (Psammetich I., 664-610, danach sein Sohn Necho II., dann ab 595 v. Chr. Psammetich II.) ihre Macht auch in Theben gefestigt, unter anderem auch durch die Adoption von Nitokris, Tochter von Psammetich I., als Große Gottesgemahlin im Jahre 655 v. Chr. Ihr Einzug in Theben, festgehalten auf der berühmten Nitokris- oder Adoptionsstele, die George Legrain 1897 in der Nähe des kleinen Tempels von Sethos II. im Hof des Karnaktempels gefunden hatte, wurde wie ein Staatsakt gefeiert. War nicht die Adoption von Amenirdis I., der Tochter Kaschtas im Jahre 726 v. Chr. eine ähnlich politisch begründete Aktion gewesen? Es könnte sein, dass am Ende der Regierungszeit von Anlamani bei den Nubiern Tendenzen bestanden, mit einem aktiveren Vorgehen im Norden Gelüsten der Saiten auf den Süden entgegenzutreten; denn Psammetich I. hatte auf Elephantine eine Garnison angelegt und sogar einen kleinen Feldzug in das Land Wawat (südlich des zweiten Kataraktes) unternommen. Der junge Psammetich II., der sich im Nordwesten Ägyptens ähnlichen Eroberungsgedanken der Assyrer gegenüber sah, unternahm wohl vorbeugend dann 593 v. Chr. den folgenschweren Feldzug nach Nubien, dem wohl auch Napata zum Opfer fiel, und in diesem Jahr starb auch Anlamani und wurde auf dem von Taharqa eröffneten Pyramidenfeld in Nuri (pyr. N6) begraben. (Daten aus Kitchen, KA.: Third Intermediate Period in Egypt. Warminster 1986; und aus Mysliwiec, K.: Herr beider Länder. Ägypten im 1. Jahrtausend v. Chr. Mainz 1998) Bildvorlage: Ch. Bonnet und D. Valbelle: Pharaonen aus dem Schwarzen Afrika. Mainz 2006; S. 156; die Statue befindet sich heute im Nationalmuseum von Khartoum.



Abb. 3: Statue des Königs Senkamanisken (Gen. 3, 643-623 v. Chr.). Gefunden von Reisner: der Kopf war in der Cachette von B500A, der Körper in B904 (Details im Beitrag "Gebel Barkal - Tempelstadt und Residenz"); heute Museum of Fine Arts Boston Nr. 23-731. Vorlage: wie Abb. 1, Nr. 229. Man kann in der Ausführung dieser Figur eine starke "afrikanische Komponente" erkennen, die sich im südländischen Gesichtstyp mit vollen Lippen, stumpfer Nase und weit auseinanderstehenden, etwas hervorquellenden Augen äußert. Auch der kurze kräftige Hals sowie die muskulösen Beine und Arme sind dafür typisch; sie finden sich auch bei vielen anderen Statuen aus der Zeit der napatanischen Dynastie so, auch bei den in Dukki-Gel gefundenen. Der Doppel-Uräus ist gut erhalten, nicht so gut zu erkennen ist die Halskette mit den drei Widderköpfen. Auf dem Kopf trägt er die typische Kuschitenkappe, an deren unterem Rand das Band (oder goldene Diadem) mit den Uräen befestigt ist. Kappe, der dreiteilige Königsschurz, die Armreifen und Sandalenriemen waren auf der aufgerauhten Steinoberfläche mit Gold oder Silber belegt. Höhe: 147,8 cm.



Abb. 4: Sphinx des Königs Senkamanisken (Gen. 8, 643-623 v. Chr.). Der Königskopf der Sphinx trägt die Kopftracht der ägyptischen Pharaonen: Doppelkrone über dem Nemes-Kopftuch, obwohl schon seit der Flucht von Taharqa aus Theben (667 vor Chr.) die Oberhoheit über Ägypten aufgegeben worden war. Noch bis in das Reich von Meroe nannten sich die kuschitischen Herrscher Könige beider Länder und behielten den typisch nubischen Doppel-Uräus bei, der auf der Figur noch ganz gut zu erkennen ist. Man erkennt auch sehr gut den "kuschitischen Sphinxtyp": nämlich mit menschlichen Händen. Die ägyptische Löwensphinx ist in Nubien nicht zu finden. Auf dem von den Händen gehaltenen Gefäß sind in Kartuschen die Namen von Senkamanisken eingeschrieben. Die Sphinx wurde von Reisner 1916 in B501 gefunden (Reisner-Nr. 41 o. 42). Heute im Nationalmuseum von Khartoum; Bildvorlage: Bonnet/Valbelle, wie Abb. 4, S. 155. Im Katalogband Sudan (D. Wildung, Hrsg., s. Abb. 1) ist diese Figur in einer anderen Ansicht abgebildet, Nr. 230.




Abb. 5: Statue von König Tanutamani (oder Tanwetamani), Gen. 6, 664-653 v. Chr., dem letzten König und Pharao der 25. Dyn. Er muss ein tatendurstiger und tapferer Herrscher gewesen sein, denn er hatte den Plan, die Niederlage seines Vaters Taharqa im Jahre 665 v. Chr. zu vergelten und Ägypten wieder zu erobern. Die berühmte Traumstele (Abb. 6) berichtet den Traum: "Im Jahre 1 seiner Thronbesteigung sah Seine Majestät ein Traumbild des Nachts: Zwei Schlangen, eine zu seiner Rechten, die andere zu seiner Linken. Da erwachte S. M. und konnte sie nicht finden. S. M. sagte: Was hat mir das zu bedeuten? Da verkündeten sie ihm: Dir gehört Oberägypten, erobere dir Unterägypten. Die beiden Herrinnen sind an deinem Haupt erschienen, denn das Land ist dir gegeben in seiner Länge und Breite, und kein anderer wird es mit dir teilen." (J. Assmann: Sinngeschichte, S. 373, nach Grimal Quatre steles). - Diese "göttliche Weisung" war Grund genug, den Zug nach Norden zu unternehmen, der nach Auskunft der Stele wie eine Wallfahrt von Tempel zu Tempel begann, überall von den Priestern willkommen geheißen. Auch Memphis wurde rasch eingenommen, Necho I. fiel in der Schlacht, die anderen Fürsten im Delta unterwarfen sich, wie sie es einst bei Piyes Feldzug getan hatten. Die Assyrer aber ließen nicht lange Zeit mit einem Gegenschlag auf sich warten: Assurbanipal fiel 663 v. Chr. in Ägypten ein und drang bis nach Theben vor, das erstmals in seiner langen Geschichte eingenommen und ausgeplündert wurde. Tanutamani floh zurück nach Kusch. Obwohl man in Theben noch bis zu seinem Tode nach ihm die Jahre zählte, war die 25. Dyn. schon mit der Einnahme Thebens zu Ende. - Die Abbildung zeigt deutlich, dass die Statue aus der Cachette B500A, teils wohl auch B904, aus den gefundenen Fragmenten wieder zusammengesetzt wurde, der Kopf fehlt leider. Sie ist ganz im Schema der ägyptischen Stand-Schreitfiguren angelegt. Der fein plissierte Schurzrock mit Gürtel und die Halskordel mit ehemals drei Widderköpfen sind bei den anderen nubischen Figuren ganz ähnlich zu sehen. Handgelenkreifen und Sandalenriemen waren vergoldet. Höhe der Figur (ohne Kopf!): 205,5 cm; Bildvorlage wie Abb. 1, Nr. 222; Text nach: wie Abb. 2.



2. Abbildungen von Stelen

Abb. 1a im Text zeigt die Stele des Nastasen, s.o.


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Abb. 6: Lunette der sog. Traumstele des Königs Tanutamani, Statue in Abb. 5 . Sie gehörte zu dem großen Stelenfund von 1862, den der ägyptische Offizier am Gebel Barkal machte, vermutlich nördlich B500. Als Entstehungsjahr wird das erste Regierungsjahr von Tanutamani angegeben, also etwa 663 v. Chr. und berichtet von dem Traum, mit dem der Sohn Taharqas kurz nach seiner Krönung den Feldzug nach Unterägypten als von Amun gewollt ansah. Die Lunette folgt dem oft gesehenen Schema der Dopplung der Darstellung von Amun und Königspaar, vgl. Abb. 3 im Beitrag "Gebel Barkal - Amunkult", die die Stele von Harsiotef, 404-369 v. Chr. zeigt: dieses Schema blieb über 200 Jahre lang unverändert. Auch hier haben wir rechts den Amun von Napata mit Widderkopf, dem der König in Anbetungsgeste Pektoral und Kette überreicht, links den Amun von Theben mit der Doppelfederkrone und Sonnenscheibe, dem auf dieser Seite eine Maat-Figur präsentiert wird. Diese dem Gott dargebrachten Gegenstände spielen in der Ikonographie der nubischen Königskrönung eine Rolle: sie stellen eine Voraussetzung der Krönung, der Übergabe der Krone(n) an den prospektiven König dar, das wird auf der sogen. Krönungsstele von Piye (s. Abb. 7) ganz deutlich dargestellt. Die Stele befindet sich in Kairo im Ägyptischen Museum, Nr. 48863. (Vorlage und zum Text s. A. Lohwasser: Die Darstellung der kuschitischen Krönung. 3. Ägypt. Tempeltagung 1994/1995 Hamburg; ÄAT 33,1, S. 163-185, Abb. 4.)



Abb. 7: Nachzeichnung der Lunettenszene von der Krönungsstele Piyes aus dem 3. Jahr seiner Regierungszeit. Gefunden von Reisner 1916, s. l.c. (4), Nr. 26 der Liste. Hier ist der geradezu kausal wirkende Zusammenhang zwischen Opferung von Pektoral und Kette durch den König und den Erhalt der Roten Krone (Unterägyptens !) und der kuschitischen Kappenkrone vom Amun von Napata ganz deutlich. Allerdings trägt der König bereits das Königsdiadem mit Doppeluräus, vielleicht als Zeichen, dass seine Erwählung durch einen Orakelspruch bereits erfolgte. Lohwasser ( l.c. s. Abb. 6): "Der Erhalt der Kronen wird dargestellt, und Piye opfert nicht das "Opfer der Opfer", die Weltordnung Maat, sondern sicher nicht zufällig Pektoral und Kette - Krönung so deutlich wie sonst nirgends zu erkennen." Der Name und die Figur des Königs (nicht aber der von Amun!) wurden herausgemeißelt, aber sind wieder restauriert worden. Bildvorlage: T. Kendall: Kerma and the kingdom of Kush 2500-1500 BC. Natl. Mus. African Art, 1997; fig. 39.



Fussnote
Als „Fussnote“ und Zugabe folgt das bei Abb. 1 erwähnte Bild von Weidenbach: Gebel Barkal mit Abtransport einer Statue durch einheimische Hilfskräfte. Vorlage: Blatt 126 aus Lepsius Denkmäler Bd. 2. (eigenes Foto). Die Monumentalität des Berges hat Weidenbach hier sehr gut erfasst, wendet seine Aufmerksamkeit aber fast mehr dem Zug der über 50 Helfer zu, die die Widderstatue auf einer Art Schlitten in Richtung auf den Nil hin ziehen. Der Felsenturm an der SW-Ecke des Berges ist nicht recht zu sehen. In seinen Briefen aus Ägypten geht Lepsius auf diese geologische Besonderheit auch nicht ein. Die von Weidenbach abgebildeten Personen, die den Zug beobachten, lassen ebenfalls Details erkennen: vorn auf dem Rand der kleinen mit Pflanzen bewachsenen Erhebung sieht man den Maler selbst sitzen, neben ihm ein Mann mit rotem Fez. Ganz hinten neben dem Ende des Zuges stehen zwei Männer, in dem vorderen möchte man Lepsius erkennen, dahinter vielleicht Erbkamm.

Rechts des Berges hat Weidenbach einige Ruinen (größer und massiver als man sie heute sieht!) abgebildet, links hinter dem Berg werden die Ruinen der Nekropole Barkal sichtbar.


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Quelle:
(1) Prudhoe Lions: Wikipedia
(2) Budge, EAW: Egyptian Literature Vol. II; Annals of the history of Nubian kings, London 1912, p. XIII ff
(3) Reisner, GA: Historical inscriptions from Gebel Barkal. Sudan notes and records IV(1921)59-75
(4) ders.: Inscribed monuments from Gebel Barkal. ZÄS 66(1931)76-100
(5) ders.: The Gebel Barkal temples in 1916, JEA 6(1920), p. 253(j)
(6) ders.: wie (4), p. 88/89
(7) ders.: wie (3), p. 62

Eingestellt durch: menna (02.04.2010)
Bearbeitet durch: -


50) Gebel Barkal (Amunkult)
Gebel Barkal Amunkult und kuschitischer Königsmythos
(Fortsetzung des Artikels: --> Gebel Barkal - Tempelstadt und Residenz Napata).


1. Amunkult am Gebel Barkal im Neuen Reich
Es gibt eine Reihe von Gründen für die herausragende Bedeutung, die die "heilige Landschaft am Gebel Barkal" im NR und dann vor allem unter den Königen von Kusch einnahm. Hierüber hat in den letzten Jahren vor allem T. Kendall in der Auswertung seiner Grabungen am Gebel Barkal (GB) nachgedacht und publiziert. Seine Ergebnisse stehen im Mittelpunkt der folgenden Zusammenfassung.

Nach der Eroberung Nubiens durch Thutmosis III. (ca 1420 vor Chr.) bot sich die Gegend am Gebel Barkal (GB) zur Errichtung eines erforderlichen Verwaltungszentrums für das gewonnene Land aus dem praktischen Grund an, dass hier uralte Handelswege aus dem südlichen Afrika nach Durchquerung der Bayudawüste über den Nil führten und weiter nach Norden durch die Nubische Wüste in Richtung auf das Kernland Ägypten verliefen; von beiden Seiten des Nils nach Durchquerung der Wüsten ist der Gebel Barkal als Landmarke von Weitem zu sehen und verheißt Erquickung durch Rast und frisches Wasser. Durchaus denkbar ist es, dass es an den Furt- bzw. Fährstellen auch erste Ansiedlungen gab. Die Abb. 1 zeigt die dichte Ansammlung mehrerer Herrschaftsstädte, Begräbnisplätze und benachbarter Wohnstätten, die sich in dieser Gegend am Nil in der Nähe von Napata, der wohl ältesten Gründung, entwickelten.


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Abb. 1: Bild rechts: Die sogen. "Heilige Landschaft" unterhalb des 4. Katarakts mit den Ortsangaben von Sanam, el-Kurru, Nuri und dem Gebel Barkal. Die gestrichelt gezeichneten Karawanenhandelswege Bayuda Road und Meheila Road verbinden Kawa - Napata - Meroe. Im linken Bild zeigt (mit größerem Maßstab!) die Lage mehrerer Inseln an, dass hier der Fluss gut zu überqueren ist. (Vorlage: Adams, WY: Nubia. Corridor to Africa; Princeton Univ. Press 1977; fig. 37, 38)



Thutmosis III. war aber nicht nur erfolgreicher Feldherr und Eroberer, sondern er verstand es darüber hinaus, seine ihm von Amun verliehene Königsherrschaft auch mythologisch und religiös zu untermauern. Das sieht man nicht nur in Ägypten, wo der große Amuntempel von Karnak ihm die wesentliche Erweiterung verdankt, die die Herrscher der 18. Dyn. durchführen ließen, sondern der Eroberer von Nubien sah es offenbar als wichtig und selbstverständlich an, diese neue Provinz seines Reiches ebenfalls unter diesen Gott zu stellen, der als Amun von Theben den Beinamen "Herr der Throne der beiden Länder" schon seit der 12. Dyn. führte (womit allerdings zunächst Oberägypten und Unterägypten gemeint waren). Die große Stele, die Thutmosis III., wahrscheinlich in seinem 47. Herrschaftsjahr, am GB anfertigen ließ, wo sie Reisner im Tempel B501 fand, enthält diesen Beinamen in einer wohl absichtlich auf den Berg und ganz Nubien bezogenen Abwandlung:

"Hört ihr Menschen des Südlandes,
die ihr an diesem heiligen Berge seid,
den man Throne der beiden Länder nannte,
bevor man ihn kannte" (1).



Die Anwesenheit von "Zuhörern" dieser Ansprache (wie A. Klug den Text der Stele auch sieht) ist durch prähistorische wie Funde aus der Kermazeit am GB durch Feuerstein- und Keramikfunde belegt. Das im folgenden auf der Stele erzählte Sternenwunder kann auch als eine "Einwohnung Amuns" in seinen Berg, seinen eigentlichen und ursprünglichen Wohnort schon seit den ältesten Zeiten verstanden werden (2), worauf die Halbzeile "bevor man ihn kannte" schließen lässt. Auch sollte mit dem "Stern-Ereignis" wohl quasi bewiesen werden, dass dieser Gott tatsächlich in dem Berge wohnt. Die sich damit ergebende Unsichtbarkeit steckt ja schon im Wortstamm des Amun-Namens jmn: "verborgen sein".
Die "Einwohnung" Amuns in den GB wird durch mehrere Überlieferungsstränge tradiert bzw. in die ägyptische Mythologie eingebunden. Zum einen sind alte Kultformen der Saharavölker und Nubier zu erwähnen: in der Sahara findet man vielfach Felszeichnungen, die Widder mit einem Kopfaufbau zeigen, der einer Sonnenscheibe ähnelt, und in Gräbern in Kerma sah man geopferte Schafe mit runden Kronen aus Straußenfedern (3), die den älteren Felszeichnungen sehr ähnelnde Umrisse aufweisen (Abb. 2). Diese Widderverehrung stellt sicher einen Fruchtbarkeitskult dar. Der Boden in Nubien war also durchaus bereit, sich dem Amunkult zu öffnen, weil er Eingang in hier lebende viel ältere und damit fest verwurzelte religiöse Vorstellungen fand (4).


Abb. 2.: vorgeschichtliche Felszeichnung aus der Sahara, die einen Widder mit einer runden Krone oder Scheibe auf dem Kopf zeigt. Vorlage: entnommen aus: G. Camp: "Amun-Re et les beliers a spheroide de l'Atlas", Hommages a Jean Leclant, CIFAO, von Kendall, T.: Kerma and the kingdom of Kush 2500-1500 B.C.; 1997 Natl. Mus. African Art; p. 77.



Dieser Prozess wurde auch dadurch erleichtert, dass der uralte Fruchtbarkeits- und Wüstengott Min, der in Theben schon lange mit Amun-Re verschmolzen war (als Min-Amun-ka-mw-tf verehrt) Anknüpfungspunkt für die Etablierung eines Filialkultes von Karnak in Napata hergab, wurde doch über diese Gleichsetzung Amun geradezu zum Herrscher von Punt und Herrn der Nubier erklärt, von dem es in einer Hymne heißt:

"Dessen Wohlgeruch die Götter lieben
Wenn er heimkehrt aus Punt,
reich an Düften, wenn er aus Nubien herabkommt,
schönen Gesichts, wenn er aus dem Gotteslande kommt. (5)



Aber nicht nur Wohlgeruch und Luxusgüter bringt dieser Gott aus Nubien mit, sondern die Lebensessenz des Nillandes - die Nilflut. Amun von Napata wurde so vielfach mit Fruchtbarkeit und dem Nilwasser identifiziert, er verschmilzt inhaltlich mit dem Nilgott Hapi, und in einem Ostrakon der 19. oder 20. Dyn. heißt es: "….die Wasser, die von dort kommen, darin ist Amun im Land von Kush" (6). Fruchtbarkeit und alljährliche Erneuerung stehen ja auch im Mittelpunkt des Opet-Festes, in dem der Amun von Napata (im Luxortempel) der Garant der Regeneration des Pharaos und des Amun von Theben/Karnak ist (6).

Des Weiteren könnte die Vorstellung vom Gott im Berge ihren Ursprung darin haben, dass dieser Widdergott ursprünglich in (vielleicht auch natürlichen) Felsenhöhlen verehrt wurde. Im GB gibt es einige kleinere Höhlen (7; eine davon mit Gottes-Graffito), und die ältesten Anlagen von B200 und B300 könnten auf ursprüngliche Felsen-Schreine schon aus der Zeit vor dem NR zurückgehen (8).

Bezüglich der auffallenden "Naturfigur" des pinnacle ist es auch denkbar, dass schon Thutmosis III. (bzw. die ihn begleitenden Priester) die einem Uräus ähnliche Form des Felsenturmes sahen, wie sie dann von Ramses II. in Abu Simbel als Relief abgebildet wurde, s. die Abb. 11 im Artikel "Gebel Barkal (Götterschrein)", womit eine erste Rückwirkung vom GB nach Ägypten sichtbar wird.

Über die Sichtweise des Felsenturmes als Uräus wird der GB in den weiten Kreis der Augensagen der ägyptischen Mythologie einbezogen (s. LÄ I 562-567), und es lag nahe, hier auch den "im Süden" gelegenen Ort anzunehmen, an dem sich Tefnut nach ihrer Entfernung von ihrem Vater Atum-Re verborgen hielt, bis sie von Thot und Schu zurückgeholt wurde (ausführlich in: 9). Die prominente Form des ganzen Berges lässt sich natürlich leicht auch als bn-bn sehen, der als Urhügel eine so wichtige Rolle in allen kosmogonischen Vorstellungen der Ägypter spielte, dass es in den politisch oder religiös bedeutenden Städten Ägyptens die Bestrebung oder den Anspruch gab, eine solche Stätte "des ersten Mals" nachweisen zu können (10), und das wurde demzufolge auch auf die Neugründung Napata übertragen. Diese auf der ägyptischen Mythologie beruhenden Sichtweisen hat Kendall in der l.c. (7) genannten Arbeit ausführlich vorgestellt und mit Literaturnachweisen belegt.

Man ersieht aus der Stele, wie von Thutmosis III. herrschafts- und sendungsbewusst geradlinig der Weg gebahnt wird für eine religiöse Begründung der gottgewollten Ausdehnung der ägyptischen Herrschaft auf Nubien: der Gott Amun selbst, von dem entsprechend der Königsideologie des NR Thutmosis seine Herrschaft verliehen bekam, hat hierher die uralte Grenze des Reiches schon in der Göttervorzeit gesetzt, deshalb ist es nicht nur gottgefällig, sondern auch von ihm gewollt, dieses Land nun wieder mit Oberägypten und Unterägypten zu vereinigen und zu beherrschen.

Andererseits wird mit der Phrase "Amun, Herr der Throne der beiden Länder" auch eine enge Beziehung zum Amuntempel von Karnak hergestellt, denn der Amun von Karnak wurde ja seit alters als "Herr der Throne der beiden Länder" bezeichnet, womit zunächst seine Einführung als Reichsgott neben dem Sonnengott Re von Heliopolis begründet und gestützt werden sollte. Diese "Verwandtschaftsbeziehung" klingt im Titel einer Arbeit von Kendall (2) an: "Le Gebel Barkal, le Karnak de Kush"; darin bezeichnet er den GB auch als kA des Tempels von Karnak.

Es fand aber auch eine Rückwirkung des Amun vom GB nach Ägypten statt, die Aufnahme des widderköpfigen Amun von Nubien durch die Ägypter lässt sich vielfach belegen. Der Amun vom Heiligen Berge, von Napata, wird seit dem späten NR in Menschengestalt, aber mit Widderkopf dargestellt, und gelegentlich trägt sogar der vergöttlichte Pharao in Theben, z. B. Amenophis III. und Ramses II. im Luxortempel (11), dezent angedeutete Widderhörner, die das Ohr am Kopf anliegend umrunden. Pamminger (12) trägt weitere ältere Befunde aus dem großen Felsentempel von Ramses II. in Abu Simbel zusammen, die zeigen, dass man sich in dieser Zeit sogar auch den Amun-Re von Karnak eindeutig widderköpfig vorstellen konnte und ihn als Ersten oder Herrn (xntj bzw. Hrj-ib) von tA-stj bezeichnete. Pamminger meint darüber hinaus, dass der Luxortempel "ursprünglich für die thronende Widdergottheit vom GB errichtet worden" sein könnte, um dieser neuen Form des Amun-Re auch in Ägypten eine Heimstatt zu geben (12, p. 109; und das dient als Begründung für die ungewöhnliche Nord-Süd-Ausrichtung des Luxortempels). In Umkehrung des Titels der erwähnten Arbeit von Kendall (2) könnte man also formulieren: "Louxor - le Gebel Barkal de Theben"; Török spricht ganz entsprechend vom Heiligtum von Luxor als "Theban Napata" (6).
Es gibt auch noch eine räumliche Beziehung zwischen den erwähnten mythologischen Sichtweisen des GB und seinem Felsenturm und der Lage der verschiedenen Tempel am GB: Blickt man von Osten aus auf den Felsenturm (wie in der Darstellung im Tempel von Abu Simbel), so wird seine Ähnlichkeit mit einem Phallus unübersehbar - das könnte ein Argument für die Position der Amuntempel auf dieser Seite des Berges sein; Amun-Min-Kamutef, der Fruchtbarkeitsgott, gehört sozusagen auf diese Seite des Berges, während die "weibliche" Seite die von Westen aus auf den Berg blickende ist, wo die Uräusähnlichkeit des Pinnacle besonders deutlich ist. Hier liegen die den Göttinnen geweihten Tempel. Der Muttempel B300 (vgl. Abb. 9 im Beitrag "GB Götterschrein") betont den weiblichen Aspekt der Schöpfung, der Phallus den männlichen, und das alles ist an diesem einen geographischen Platz vereinigt wie nirgends sonst in Ägypten so naturgegeben. Das alles mögen Argumente sein, die lange nach dem NR die kuschitischen Fürsten spürten, sahen und die ihre Überzeugung begründeten, rechtmäßige Fortführer der großen pharaonischen Traditionen des NR zu sein, wie wir sie auf der Höhe der 25. Dyn. in Taharqa so eindrucksvoll verwirklicht sehen.
Insbesondere in späteren kuschitischen Darstellungen auf Stelen und in Reliefs erscheint häufig der Amun von Napata (aber auch der von Kawa und Pnubs) mit Widderkopf und daneben der Amun von Karnak mit Menschenkopf, wie es sehr schön z.B. die Stele von Harsiotef (Gen. 23, 404-369 v. Chr.) zeigt, Abb. 3. Harsiotef ist als König an dem Doppel-Uräus an seiner Stirn zu erkennen, er überreicht dem Gott jeweils ein Pektoral und eine Kette; hinter ihm auf beiden Seiten seine Königin mit Sistrum und etwas unterschiedlichem Kopfputz.


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Abb. 3: Lunette der Stele des Königs Harsiotef (404-369 vor Chr.), Kairo JE 48864, gefunden 1862 am GB; Details der Fundgeschichte im Beitrag: "Gebel Barkal - Stelen und Rundplastiken". Man erkennt sehr gut die parallel angeordneten Szenen mit den beiden Amun-Göttern: dem napatanischen Amun mit Widderkopf (rechts) und dem von Karnak in völlig menschlicher Gestalt. Zum weiteren Inhalt der Darstellung s. Abb. 6 im Beitrag --> GB - Stelen und Rundplastiken. Vorlage: Lohwasser, A.: Die Darstellung der kuschitischen Krönung. 3. Ägypt. Tempeltagung 1994 Hamburg, erschienen 1995 AAT 33,1 Abb. 5 (entnommen aus Grimal: Quatre steles)



Diese Ausführungen sollten verdeutlichen, wie eng geknüpft das mythologische Netz zwischen Nubien und Ägypten sehr bald nach der Eroberung durch Thutmosis III. war und wie nicht nur einfach der ägyptische Amunkult dort aufgestülpt, sondern in gegenseitigem Wechselspiel assimiliert wurde. Jan Assmann hat das sehr klar und schön so formuliert: "So wurde über den Kult von Gebel Barkal Nubien nicht nur politisch, sondern auch religiös der ägyptischen Welt einverleibt und erhielt den mythischen Glanz einer heiligen Landschaft, in der die Götter beheimatet sind. Mit dem Begriff Nubien verband sich eine religiöse Semantik, der im Norden nichts entsprach. Nubien war nicht nur das Land des Goldes und aller möglichen anderen Luxusgüter, als das man es seit jeher geschätzt und ausgebeutet hatte, sondern es gewann auch eine religiöse Bedeutung, ohne die das Folgende nicht zu verstehen ist." (5).

Gemeint ist die Herrschaftsübernahme über das ganze ägyptische Reich durch die Könige der 25. Dyn., wovon im nächsten Abschnitt berichtet werden soll.



2. Der Amunkult in Napata und die 25. Dynastie
Nach dem Niedergang des NR am Ende der 20. Dyn. (um 1050 vor Chr.) scheint, entgegen früher geäußerten Vorstellungen (z.B. 13), eine fortgesetzte Nutzung des Großen Amuntempels B500 und ein Fortdauern des Amunkultes am GB fraglich; Kendall bezieht sich auf Reisners Grabungstagebücher, die auf eine lange Unterbrechungsphase priesterlicher Aktivitäten in den Tempeln am GB und auf deren Verfall in der 3. Zwischenzeit schließen lassen (14). Anders in Karnak. Unter der Priesterschaft dort bleibt die Erinnerung an den Amun von Napata, der im Reinen Berge wohnt (Hrj-ib Dw-wab) erhalten und lebendig; zu eng war seine Symbolik mit der ägyptischen Mythologie und den Vorstellungen vom Gotteskönigtum des NR verflochten (s.o. Pkt. 1).

Hier soll im Weiteren ein wenig auf die Entstehungsgeschichte der 25. Dyn. eingegangen und herausgestellt werden, aufgrund welcher Gegebenheiten die Fürsten aus Nubien die Herrschaft über ganz Ägypten (auf "beiden Thronen" im erweiterten Sinne: Ägypten und Nubien) übernehmen und fast 100 Jahre ausüben konnten. Zwischen 1050 und 850 v. Chr. gibt es keine sicheren Befunde über Herrscher oder Geschehnisse in Obernubien (d.h. die Region südlich des 3. Kataraktes); Unternubien war vermutlich sogar nur noch relativ dünn besiedelt (15). In Ägypten kämpften während dieser sogen. 3. Zwischenzeit (ZZ) verschiedene Regionalkönige gegeneinander und um die Vorherrschaft, was sich im Nebeneinander der (bis zu 20) Könige der 21. - 23. Dyn. in Bubastis/Herakleopolis, Hermopolis, Tanis, Leontopolis und auch in Theben ("Priesterkönige") äußerte. Verstärkend zu diesen verworrenen Zuständen mit dem Verlust einer Zentralgewalt kam ein anderer Zwist in Theben. Hier hatte der tanitische König Takelot II. (850 - 825 v. Chr.) gegen den Widerstand der dortigen Priesterschaft seinen Kronprinzen Osorkon als Hoherpriester eingesetzt. Osorkon bekämpfte die gegen ihn arbeitenden Kräfte der thebanischen Führer- und Priesterschaft mit großer Grausamkeit in einem über 10 Jahre lang dauernden Bürgerkrieg, wovon seine lange Inschrift im Bubastidentor im Tempel von Karnak berichtet. Infolge dieser Unterdrückung der thebanischen Priesterschaft ist es denkbar, dass Amunpriester aus Theben (etwa nach 840 v. Chr.) Sicherheit und Zuflucht in Nubien an der ursprünglichen Wohnstätte Amuns am/im GB gesucht haben könnten. Archäologische Befunde an den Gräbern von el-Kurru stützen diese Vorstellung, indem dort ein gleichzeitiges Nebeneinander von Gräbern mit nubischen und mit ägyptischen Begräbnissitten gesehen wurde (16; 17).

Noch während der späten 3. ZZ hatten sich in Obernubien Stammesfürstentümer ausgebildet und etabliert, darunter in el-Kurru (15 km stromabwärts von Napata, s. Abb. 1), auch in Kawa, das noch weiter stromabwärts am Ende einer Karawanenstrasse durch die Nubische Wüste lag. Die zugewanderten Priester lösten eine verstärkte Ägyptisierung in Obernubien aus, es wurden die alten Amunmythen durch sie wieder lebendig gemacht, und man kann sich vorstellen, dass sie auch den "Fürsten" von el-Kurru den Inhalt der Thutmosis-Stele nahebrachten - schon weil damit ihre Aktivitäten am GB sich begründen ließen. Die Wiedereinrichtung des Amunkultes am GB hätte ja auch solchen Flüchtlingen - wenn die Vermutung von ihrem Eintreffen wirklich zutrifft - mehr Sicherheit und Auskommen verschafft, andererseits dürfte es zutreffen, dass sich die lokalen nubischen Herrscher durch die Übernahme der Amunreligion bald als legitime Erben der ägyptischen Pharaonenherrschaft zu fühlen begannen und auch danach strebten. Ohne diese Konversion, die die Könige von Kusch zweifellos zu überzeugten Amunanhängern gemacht hatte, kann man sich die Übernahme der Macht in Ägypten nicht so glatt vorstellen, wie sie im großen und ganzen sich vollzogen hat, s.u.

Der erste namentlich fassbare Fürst von el-Kurru war Alara (nach (18): vor 760 v. Chr.). Von ihm berichtet sein 5. Nachfolger Taharqa auf zwei Stelen (Kawa IV und Kawa VI), die in dem von ihm gebauten Amuntempel von Kawa gefunden wurden, über die Gründung eines Bundes mit Amun (19). Nach den Stelentexten erfolgte diese Bundesgründung in einem Akt, der mit dem Ausdruck bjAt (Wunder, aber auch Orakel; vgl. Lexikonbeitrag "Wortfamilie bjA") benannt wird. Damit kann man sowohl an das von Thutmosis III. auf seiner Stele erwähnte Sternenwunder als auch an die aus späteren Zeiten bezeugte Nachfolgeregulation durch Orakelentscheidungen denken (s. z.B. Nastasenstele). Jedenfalls wird mit diesen Stelentexten die Wiedereinführung des Amunkultes am GB sozusagen urkundlich erwähnt (vgl. 20), und sie könnte eine Folge der Aktivitäten der zugewanderten thebanischen Amunpriester gewesen sein (so auch Assmann, 5). (Es drängt sich der Vergleich mit ähnlichen Situationen im christlichen Europa auf: man ließ sich taufen um der politischen Situation willen.) Seit Alaras Herrschaft kann man vom Königtum von Kusch sprechen, wenn auch eine pharaonische Titulatur erst von seinem Nachfolger (und Halbbruder?) Kashta bekannt ist, der sich als nsw bjtj bezeichnet (21, 22). Kashta war es auch, der in Vorbereitung der Machtübernahme über ganz Ägypten durch die Könige der 25. Dyn. eine Expansion nach Norden unternahm (wohl sogar in Theben schon mit Herrschaftsanspruch auftrat: 23), nachdem er durch die Annahme des Königstitels im Sinne der 3. ZZ Anspruch auf die Anerkennung als ein gleichrangiger König neben den ägyptischen Herrschern der 22./23. Dyn gestellt hatte.

Als nächsten Schritt auf dem Wege zur Erlangung der pharaonischen Alleinherrschaft und die Übernahme der Herrschaft über ganz Ägypten im klassischen Sinne nahm Kashtas Sohn Piye (747-716 v. Chr.) Einfluss auf das Priestertum in Theben, indem er in seinem 12. Regierungsjahr der dort pharaonengleich regierenden Großen Gottesgemahlin Shepenupet I. seine Schwester Amenirdis zur Adoption "aufnötigte" (23), was nach den üblichen Nachfolgeregeln in diesem hohen Amt seiner Familie die Königsnachfolge (Bruder oder Sohn) sichern sollte und konnte. Es gibt keine Hinweise darauf, dass bei Kashtas Übernahme der Herrschaft über Oberägypten Gewalt erforderlich war (23). Sei es, dass es eher eine Art Kompromiss zwischen ihm und Shepenupet zur Vermeidung einer Machtübernahme durch andere Könige aus dem Delta war, sei es, dass er eine nubische Söldnertruppe, die als Garnison schon in Theben stationiert war, an seiner Seite wusste; waren doch nubische Söldner, vor allem Bogenschützen, seit alters her Bestandteil des ägyptischen Heeres und zunehmend gerade in der 3. ZZ.

Im Delta jedoch entstand Gefahr durch eine Allianz mehrerer Könige, zu der Tefnacht aus Sais, der seit etwa 730 v. Chr. regierte, auch die zum oberägyptischen Herrschaftsgebiet gehörenden Könige von Herakleopolis und Hermopolis überredet hatte. Dies war das Signal, das Piye zum Handeln zwang - er nahm in einem sehr erfolgreichen Feldzug im Jahre 726 v. Chr. nacheinander alle abtrünnigen Städte ein. Die restlichen Deltafürsten (außer Tefnacht) unterwarfen sich und Piye bestätigte sie als regionale Herrscher, er selbst verstand sich nun als König über Könige, als Herr beider Länder und nahm wohl nun den Doppel-Uräus als Kopfschmuck an (24). Die Siegesstele aus seinem 21. Jahr berichtet darüber in großer Länge (sie enthält den mit Abstand längsten Stelentext der ägyptischen Geschichte, s. 5) und mit vielen Details, Jan Assmann hat diesen Text in seiner "Sinngeschichte" ausführlich gewürdigt.


- Vollbild -

Abb. 4: Die Lunette der großen Siegesstele aus dem 21. Jahr von König Piye (747-716 v. Chr.), gefunden 1862 von einem ägyptischen Offizier im Großen Amuntempel am Gebel Barkal (Details der Fundgeschichte im Beitrag über Stelen und Rundplastiken). Wir sehen im Zentrum Amun mit was-Szepter und AnH sitzend, dahinter Mut mit der Doppelkrone; vor diesen steht Piye (partiell zerstört), und dann die gerade besiegten Herren aus Ägypten. Die Bilddarstellung in der Lunette zeigt das politische Programm, das Piye nach dem Sieg in Ägypten verfolgt, und nicht wie sonst auf den Königsstelen die Regel eine Götter-Opferszene: die besiegten Anführer werden fein differenziert, aber anerkannt: rechts die als Könige (unter Piye!) akzeptierten Regionalherren, deren Namen in Kartuschen geschrieben werden: stehend und dadurch herausgehoben König Nimlot von Hermopolis mit Sistrum, der sein Pferd am Zügel führt und vor ihm seine Piye begrüßende Königin Nestjenet; darunter in Proskynese drei weitere als Könige anerkannte: Osorkon von Tanis-Bubastis, Iuput von Leontopolis und Peftjauawibastet von Herakleopolis (von links nach rechts). Angedeutet erkennt man, dass diese Herren einen Uräus als Königssymbol am Kopfe tragen. Auf der linken Seite der Lunette sehen wir vier durch die Kopf-Feder gekennzeichnete Ma-Häuptlinge: oben Djedamunefanch aus Mendes und Akanosh aus Sebennytos; darunter zwei weitere Ma-Häuptlinge (von links): Pimuj aus Busiris und Patjenfi aus Per-Seped, dann Prinz Petisis aus Athribis/Heliopolis (mit Jugendlocke am Kopf?). Hervorzuheben ist, dass "sie nicht als Rebellen und elende Feinde, sondern im vollen Ornat ihrer herrschaftlichen Identität erscheinen" (Assmann (5), S. 358). Und das ist das ausgesprochen bemerkenswerte Programm Piyes: dass er die polyzentrische Ordnung, die sich in der 3. ZZ herausgebildet hatte, erhalten will, solange er der Herr darüber bleibt. Es fehlt allerdings einer seiner Gegner: Tefnacht der Saite, der sich dieser Ordnung nicht angeschlossen hatte und dessen Sohn erst einige Jahre später von Schabaqo, Piyes Nachfolger entmachtet wird. Die Stele berichtet im Text nicht nur von dem erfolgreichen Feldzug, sondern auch ausführlich über Piyes Frömmigkeit, Opferungen und Priesterdienste in Theben, Memphis, Babylon, Hermopolis. Diese Berichte von seiner Frömmigkeit und dem Gottvertrauen, aber auch seiner Gerechtigkeit, Milde und der Schonung der Besiegten bilden vermutlich die Grundlage für die in der Antike geradezu sprichwörtliche Untadeligkeit und Gerechtigkeit der Äthiopenkönige. (Woher allerdings die Wurzeln für die Legenden von Besuchen der Götter bei den Äthiopen stammen, von denen Homer berichtet, ist unklar, da sie wohl zeitlich früher einzuordnen sind als Piyes Stele). (aus FM. Snowden: Blacks in Antiquity. Ethiopians in the Greco-Roman experience: Cambridge Mass. 1970; p. 144-155) (Vorlage der Abb.: aus Budge, EAW.: Egyptian Literature, vol. II: Annals of Nubian Kings. London 1912, pl. P. LI)



Im Großen Amuntempel von Napata wurden die Hauptereignisse des Feldzuges als Wanddekoration angebracht, s. Abb. 8 und 9 im Beitrag: "Gebel Barkal - Tempelstadt und Residenz Napata"
Wenige Jahre später nahm Tefnacht einen Königstitel an, weshalb er von Manetho als Begründer der 24. Dyn. gezählt wird. Piyes jüngerer Bruder Schabaqo war inzwischen König geworden und hatte Memphis als Hauptstadt gewählt - als Einleitung der intensiven Besinnung auf alte ägyptische Traditionen, was sich auch an der Namenswahl der kuschitischen Pharaonen ablesen lässt, die vielfach die Namen von Pharaonen des AR annahmen (vollständige Liste: (25). Schabaqo entmachtete den Sohn Tefnachts Bockcheris in Sais, beendete damit schon 711 v. Chr. die 24. Dyn. und übernahm nun die volle Kontrolle über das ganze nördliche Ägypten. Damit war die 25. Dyn. endgültig in Ägypten etabliert - für die nächsten rund 50 Jahre, bis Taharqa 669 v. Chr. von den Assyrern besiegt wurde und sich fluchtartig nach Napata zurückziehen musste.



3. Der Gott im Berg als ikonographisches Bildmuster
Die hier umfangreich zitierten Vorstellungen Timothy Kendalls zur Bedeutungsvielfalt des GB, insbesondere die Interpretation des pinnacle als Uräus vor dem Berg und die Einwohnung des Gottes im Berge, sind nicht unwidersprochen geblieben. Der hauptsächliche Einwand, den Laszlo Török hervorhebt, ist die außerordentliche Seltenheit, mit der diese Darstellung in der Kendall'schen Sichtweise bisher in Ägypten und Nubien gefunden wurde, wenn man sie z. B. mit der in der Art ähnlichen Ikonographie der Hathor im Westgebirge von Theben vergleicht (26).

Nur das Relief an der SW-Wand des Tempels B303 zeigt zweifelsfrei den Amun von Napata im Reinen Berge thronend, s. Abb. 9 im Artikel "GB - Götterschrein". Auch die Darstellung des opfernden Ramses II. vor dem Amun von Karnak im Berge in der großen Säulenhalle des Südtempels von Abu Simbel kann so interpretiert werden, s. Abb. 11 im Beitrag "GB - Götterschrein". Drei weitere Beispiele desselben ikonographischen Typs, die bisher aufgefunden wurden, stammen ebenfalls alle aus Nubien und zwar aus dem Aspelta-Schrein des Amuntempels von Sanam (27), vom Löwentempel in Musawwarat (28) und vom Apedemak/Löwentempel in Naqa (29). Aufgrund des fragmentarischen Charakters dieser Reliefs ist ihre Überzeugungskraft, dass sie als weitere Beispiele für die Abbildung des Gottes im GB herangezogen werden können, in der Tat eingeschränkt. Töröks Einwand, diese Darstellungen würden alle als Baldachine, an deren Rand ein Uräus befestigt ist, anzusehen sein und nicht als Andeutungen einer Bergsilhouette, kommt mir allerdings auch nicht überzeugend vor. Immerhin meint er abschließend, dass "the problem of Amuns dwelling in the Pure mountain requires further research".

Es gibt jedoch eine Reihe weiterer Darstellungen, die Kendall zur Untermauerung seiner hier dargestellten Interpretation des GB als Beispiele gesammelt hat, auf denen man eine GB-Silhouette bzw. Ähnlichkeit mit der GB-Hieroglyphe (s. dazu: "Gebel Barkal - Götterschrein") erkennen kann. Sie stammen aus zwei Gräbern in Meroe (Beg N. 7, N.11), von einem Ring aus dem Ferlinischatz der Königin Amanishaketo (Beg N.6), von zwei Graffiti in Felshöhlen im GB bzw. im Gebel Suweigat (gegenüber von Nuri auf dem rechten Nilufer gelegen). Auch einige Darstellungen in Königsgräbern von Szenen aus dem Amduat, dem Pforten- oder Höhlenbuch, auf denen Schlangen sich in Form eines Urhügels über verschiedenen Göttern wölben, führt Kendall als Beispiele dafür an, dass das Bild des Gottes im Berg als ikonographisches Muster nicht so selten ist. (Literaturnachweise in (7). Hinzufügen könnte man vielleicht auch die Abbildung einer Stele aus Abydos, die Wainwright in ganz anderem Zusammenhang abgebildet hat (30). Können diese Beispiele Töröks Einwand der Seltenheit entkräften? Oder sollte man sagen: diese Darstellungsform wurde nur deshalb so selten gewählt, weil sie eine Entsprechung in der Unsichtbarkeit und Verborgenheit findet, die Amuns vielen Eigenschaften von Anfang an zugeordnet gewesen waren?

Man darf also gespannt darauf sein, inwieweit mit neueren Forschungsergebnissen die Vorstellungen Kendalls weiter präzisiert werden können.


Quelle:
(1) Klug, A.: Königliche Stelen in der Zeit von Ahmose bis Amenophis III. Fond. Egypt. Reine Elisabeth, Brepols 2002; S. 201, l. 33
(2) Kendall, T.: Le Djebel Barkal: le Karnak de Koush. Les Dossiers d'archeologie 196(1994)46-53; hier: p. 52
(3) Kendall, T.: Kerma and the Kingdom of Kush 2500-1500 BC. Natl. Museum of African Art, 1997; p. 77
(4) Werth, E.: Die afrikanischen Schafrassen und die Herkunft des Ammonkultes. Ztschr. f. Ethnologie 73(1941/1944)307-321
(5) Assmann, J.: Ägypten. Eine Sinngeschichte. Fischer Tb-Verl. Frankfurt. 1999; S. 352 ff
(6) Török, L.: The image of the ordered world in ancient Nubian art. The construction of the kushite mind, 800 BC - 300 AD, p. 12
(7) Kendall, T.: Why did Taharqa build his tom at Nuri? In: Between the Cataracts. Proc. 11th Conf. for Nubian Studies, Warsaw, 2008, 117-147, hier: p. 129 ff.
(8) Török, L.: wie (6), p. 22
(9) Junker, H.: Die Onurislegende. Nachdr. von: Wien 1917; Georg Olms Verlag 1988
(10) Bonnet, H.: RÄRG, S. 847
(11) Bell, L.: Luxor Temple and the Cult of the Royal kA. JNES 44(1985)251-294, hier: fig. 4 and 5
(12) Pamminger, P.: Amun und Luxor - der Widder und das Kultbild. Beitr. z. Sudanforsch.. 5(1992)93-140; hier 108183
(13) Adams, WY: Nubia. Corridor to Africa. Princeton Univ. Press 1977; p. 243
(14) Kendall, T.: The origin of the Napatan state: El-Kurru and the evidence for the royal ancestors. Meroitica 15(1999)3-117; hier: 66 ff.
(15) Adams, WY: wie (13), p. 242; kritisch dazu Török, L.: The kingdom of Kush. Handbook of the Napatan-Meroitic civilization. Handbook of Oriental Studies, vol. 31, Brill 1997; p. 84, ff; p. 109-110
(16) Kendall, T.: wie (14), p. 55
(17) Török, L.: in wie (15), p. 112 (ausführlich!)
(18) Wenig, St.: Africa in Antiquity, Vol. II. The catalogue, The Brooklyn Museum, 1978, p. 16-17
(19) Török, L.: wie (15), 123-126
(20) Jansen-Winkeln, K.: Alara und Taharqa: zur Geschichte des nubischen Königshauses. Orientalia 72(2003)141-158; s. auch Priese (23)
(21) Török, L.: wie (15), p. 200 ff
(22) Kendall, T.: Die Könige vom Heiligen Berg; Napata und die Kuschiten-Dynastie; in: D. Wildung (ed.): Sudan - Antike Königreiche am Nil. Tübingen 1996, S. 161-171
(23) Priese, K-H.: Der Beginn der kuschitischen Herrschaft in Ägypten. ZÄS 98(1970)16-32; hier S. 17
(24) Kendall, T.: wie (14), p. 71
(25) Török, L.: wie (15), p. 200 ff.
(26) ders. wie (6), p. 2384
(27) Griffith, FLl: Oxford Excavations in Nubia. LAAA 9(1922)67-124; hier pl. 47/1 u. p.110
(28) Hintze, F, U. Hintze, K-H. Priese und K. Stark: Musawarat es Sufra, I.2: Der Löwentempel; Tafelband, Berlin 1971; pl. 59
(29) Gamer-Wallert, I.: Der Löwentempel von Naqa in der Butana (Sudan) Bd. III: Die Wandreliefs; Wiesbaden 1983; Bl. 11a
(30) Wainwright, GA: An aniconic form of Amun. ASAE 28(1928)175-189, fig. 8

Eingestellt durch: menna (02.04.2010)
Bearbeitet durch: -


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