Ägyptologie Forum Guten Abend Gast, hier einloggen oder registrieren.
18.07.2025 um 22:22:57


HomeÜbersichtHilfeSuchenLoginRegistrierenKalenderLexikonChat



2837 Begriffe
A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z | ?
Neue Einträge | Geänderte Einträge

91) Scheintür
Während der gesamten altägyptischen Geschichte finden sich Türen als Erscheinungsorte für Verstorbene und Götter. Als Verbindung zwischen dem Dies- und dem Jenseits dient die Scheintür als Tür zum Grab, durch die der Ka des Verstorbenen heraustreten konnte um die bereitgestellten Opfergaben anzunehmen.
Besondere Verwendung findet die Scheintür in der --> Mastaba des AR. Als Mittelpunkt des Grabes wird sie in Nischen an der Ostwand aufgestellt, vor denen die Opfergaben niedergelegt wurden. Schon früh gibt es eine Haupt- und eine Nebenscheintür, jeweils am Nord- und Südende der Ostwand. Außerdem entwickeln sich die nischenartigen Kultstätten innerhalb der Mastaba im laufe der Zeit zu Totenkapellen weiter.
Die Scheintür tritt in mehreren Variationen auf.
Die sog. naturalistische Scheintür wird mit allen technischen Details einer realen Tür in Stein abgebildet. Ein Beispiel hierfür liefert die Scheintür in der Mastaba des Seschemnefer III. in Giza. In anderer Funktion findet man sie auch im Djoser-Bezirk in --> Saqqara.
Die verbreitetste Variante der Scheintür bildet die einfache Normalscheintür. Sie stellt in vereinfachter Form die Tür der Mastaba dar, die als Haus des Toten angesehen wurde. Aus der anfangs ein- oder auch zweifach gestaffelter Türnische entwickelt sich ein kompliziert aufgebaute Gesteinsplatte mit vielfachen Umrandungen, Türpfosten, Türrollen und einer --> Hohlkehlenbekrönung. In der zweiten Dynastie wurde die Normalscheintür mit dem Speisetischbild, das den Verstorbenen vor einem Tisch voller Opfergaben thronend zeigt, kombiniert. Das Speisetischbild findet sich seitdem über dem Türsturz. Ab der dritten Dynastie ergänzen weitere sich auf das Totenopfer beziehende Inschriften und Darstellungen die Gestaltung der Scheintür.

Im Gegensatz zu der Normalscheintür ist die Prunkscheintür mit einem reichen Linienwerk dekoriert und hat ihren Ursprung in den nischengegliederten Großgräbern aus der ersten Dynastie. Aufgrund ihrer aufwändigen Dekoration findet sich die Prunkscheintür im AR. nur in den Gräbern der Oberschicht, ehe sie später in den allgemeinen Gebrauch übergeht. Jedoch findet sich meist auch in diesen Gräbern eine zusätzliche Normalscheintür, da diese mehr Platz für
Darstellungen und Inschriften bietet. Ab der fünften Dynastie wird die Prunkscheintür auch aufgrund ihrer empfindlichen Formen von der Normalscheintür verdrängt und wird in die Grabkammer verlegt. Dort lebt ihr Motiv als Dekorationselement für die Sarkophage noch bis in die 12. Dynastie weiter.
In Anlehnung an ihre Funktion steht bei der Dekoration der Normalscheintür das Motiv der Opferversorgung im Mittelpunkt. Neben dem selbstständig in der zweiten Dynastie entstandenem Speisetischbild nehmen ab der ditten Dynastie Darstellungen des Verstorbenen eine wichtige Rolle in der Dekoration ein. Diese sind meist im Relief angebracht, z.T. werden aber auch Statuen genutzt.
Daneben bot die Normalscheintür aufgrund ihrer großen Oberfläche auch viel Raum für Inschriften. Diese nennen meist den Namen und die verschiedenen Titel des Verstorbenen. Außerdem ergänzen Gebete, die sich hauptsächlich auf die Opferversorgung des Toten beziehen, die Dekoration.

Die zentrale Bedeutung der Scheintür für das gesamte Grab kommt auch in dem Material zum Ausdruck. Anders als große Teile der Mastaba besteht die Scheintür nicht aus Ziegeln, sondern ist stets aus Stein gefertigt. Dabei wurden besonders oft Kalk- oder Granitsteinplatten verwendet.

Nach dem AR. und der Ablösung der Mastab als vorherrschender Grabtyp verliert die Scheintür an Bedeutung, jedoch findet man sie im MR noch vereinzelt. An ihre Stelle treten naosartige Nischen mit Statuen des Toten und schlichte plattenförmige Grabsteine, in denen sich gelegentlich noch Elemente der Scheintür wiederfinden. Danach wird die Scheintür endgültig durch die Stele ersetzt.
Allerdings taucht die Scheintür noch im NR gelegentlich in aufgemalter Form an den Wänden der Felsengräbern auf. Ein Beispiel hierfür liefert z.B. das Grab des Nacht (TT 52) in Theben.

Auch in anderen Bereichen lebt die Scheintür weiter. So wird z.B in den --> Millionenjahrhäusern
die Mittelstützenscheintür entwickelt, durch die der --> Ba des Pharao in das Sanktuar eintreten konnte. Daneben wird die Scheintür z.B. in --> Amarna auch nur aus dekorativen Gründen verbaut.



Quelle:
Hans Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte; Berlin 2000
Manfred Lurker: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter; Frankfurt am Main 2006
Jan Assmann: Tod und Jenseits im alten Ägypten; S.286-289; München 2003
Dieter Arnold: Lexikon der ägyptischen Baukunst; Düsseldorf 2000

Eingestellt durch: Luc (20.02.2009)
Bearbeitet durch: -


92) Oxyrhynchus (Fisch)
Oxyrhynchus (lat. Name: Mormyrus oxyrhynchus o. M. kannume / caschive, dt. Namen: Nasennilhecht, Spitznasennilhecht) gehört in der Klasse der Strahlenflosser (Actinopterygii) zur Unterklasse der Echten Knochenfische (Teleostei) und dort zur Familie der Elefantenfische und Nilhechte (Mormyridae), die 18 Gattungen und 203 Arten umfaßt. Die sehr unterschiedlich aussehenden Arten der Familie sind in afrikanischen Flüssen weit verbreitet - so leben im Nil wohl 11 Arten.

Der Oxyrhynchus wird bis zu 1 m lang und hat eine kegelförmige, verlängerte und leicht abwärts gebogene Schnauze, die wohl für die Namensgebung verantwortlich ist.
Alle Fische der Familie besitzen zu beiden Seiten des Schwanzes ein plattenförmig aufgebautes elektrisches Organ, mit denen sie schwache elektrische Schläge auszuteilen vermögen (Schlichter). Dieses Organ dient vermutlich nur zur Orientierung.

Der Fisch wurde von den alten Ägyptern verehrt und häufig abgebildet; er durfte nicht gegessen werden, weil er einer der drei war, die ein Glied vom Körper des Osiris verzehrt hatten (Sahrhage).


- Vollbild -

Statue eines Oxyrhynchus-Fisches auf einer hohlen Basis, der Fisch steht mit den Brust- und Bauchflossen auf der Basis, der Schwanz ist gegabelt, die Augen sind ausgehöhlt;
der Fisch trägt einen Kopfschmuck mit Sonnenscheibe und Hörnern, davor vermutlich ein Uraeus; vor ihm kniet ein Priester;
Quelle: BM 65682
Größe Höhe: 5,4 cm, Länge: 8,8 cm,
Material: Kupferlegierung, Vollguss,
Zeit: ptolemäisch
Zustand: unvollständig


Quelle:
Sahrhage, D., Fischfang und Fischkult im alten Ägypten. Mainz 1998
Schlichter, H., Über den feineren Bau des schwach-elektrischen Organs von Mormyrus oxyrhynchus Geoffr, Thesis, Münster, 1906

Eingestellt durch: Iufaa (17.02.2009)
Bearbeitet durch: -


93) Amen-mose (Schatzschreiber, 18. Dyn, TT 228)
Jmn-ms



Amen-mes war "Schreiber der Schätze des Amun" in der Zeit des Thutmosis III. Die Datierung erfolgte auf Grund stilistischer Merkmale und auf Grund der Vermutung, dass er ein Sohn des Wesirs Amtiu (TT 83) war.
Seine Grabanlage befindet sich in   --> Sheik Abd el-Korna (TT 228, Nord 11/B-C, upper enclosure).  


Der Vorhof des Grabes ist zu großen Teilen verschüttet. Die Fassade ist ebenfalls zur Hälfte verschüttet. Nach Baraize befindet sich in der Hofecke rechts ein Grabschacht.

Möglicherweise wurde das Grab in der 20. Dynastie usurpiert.


Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams

Dekoration:

Halle
1. Sturz innen: Reste von Opfertexten
2. Sitzender Mann
3. Reliefreste: Bankett mit Mädchen vor weiblichen Gästen


An der Decke Textreste

4.  Sturz innen: Textreste
5. Nephthys vor Ptah-Sokar und Göttin (?), gemalt, evtl. ramessidisch








Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996
E. Baraize. Feuille No. 21, Plan des nécropoles thébaines. Leipzig 1904

Eingestellt durch: semataui (17.02.2009)
Bearbeitet durch: -


94) Sa-Amun (Vorlesepriester des Amun, 18. Dyn, TT 227?)
%A-Jmn

Sa-Amun war ein Bruder des --> Hapu-seneb (TT 67), der ein Hohepriester des Amun in Karnak in den Regierungsjahren 2-16 der Hatschepsut war.
Beider Eltern waren Hapu (dritter Vorlesepriester des Amun) und dessen Gemahlin Ah-hotep, eine Harimsdame.
Eindeutige Klarheit gibt es noch nicht, ob das Grab TT 227 in --> Sheik Abd el-Korna, Nord (8/E) (upper enclosure) Sa-Amun  zuzuordnen ist, nach Seyfried spricht vieles dafür (P&M: Grabinhaber unbekannt).
Der Innenraum der Grabanlage blieb unvollendet, der Schacht für die Bestattung befindet sich im Hof. Der Schacht in der Querhalle datiert wahrscheinlich aus einer Wiederbenutzungsphase.



Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach Seyfried

Dekoration

Decke
Textreste

Literatur:
K.-J. Seyfried. Das Grab des Pa-en-khemenu (TT 68) und die Anlage TT 227, Theben VI, Mainz 1991, S. 133ff.




Quelle:
Porter, B., Moss, R.L., Topographical bibliography of ancient Egyptian hieroglyphic texts, reliefs, and paintings. Bd.I. - The Theban Necropolis. Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 504f.

Eingestellt durch: semataui (13.02.2009)
Bearbeitet durch: -


95) Heqa-reschew (Erzieher, 18. Dyn, TT 226 ?)
@oA-rSw

Heqa-reschew war der Vater des Heqa-er-neheh, dem Erzieher des späteren Königs Amenhotep III. Er übte den gleichen Beruf aus wie sein Sohn, und beide errichteten ihre Grabkapelle in --> Sheik Abd el-Korna, Nord (9/B), --> TT 64.

Das thebanische Grab TT 226 befindet sich in --> Sheik Abd el-Korna, Nord (7/E) und galt bisher als Grab eines unbekannten Beamten, der auf Grund der Nennung im Grab in der Zeit des Amenhotep III gelebt hat.

P&M sprechen von einem königlichen Schreiber und Aufseher der königlichen Erzieher. N. Davies identifizierte den Besitzer "evtl."  als Meri-Rê.
Habachi hat nun nachgewiesen, dass die Anlage Heqa-reschew zuzuordnen ist.


Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Auf Grund baulicher Gegebenheiten konnte der Hof nur als schmaler Steg angelegt werden.
Die Fassade und auch die Halle sind heute fast völlig zerstört.

Dekoration

1. Im Durchgang links [der Grabherr], rechts [der Grabherr] und zwei Frauen
2. Der Grabherr opfert
3. Zwei Register mit Opferträgern, geschmückter Bulle, Korngarben, Wachteln
4. (entfernt): Der Grabherr wird begleitet von Fächerträgern. Er opfert Amenhotep III und Mutemwia Pektorale und Ketten
5. (entfernter)Pfeiler: Der Grabherr mit vier!! Kindern des Amenhotep III auf seinen Knien.

Amarnazerstörungen liegen nicht vor.

Literatur:
L. Habachi. Tomb No. 226 of the Theban Necropolis and its Unknown Owner. in: FS. Schott, S. 61ff
Newberry in J.E.A.XIV (1928), fig.1, cf pp.82-3 (called sons of Thutmosis IV).
Texts of children, Helck, Urk. IV. 1877-9

Anmerkung:
Unter Pos. 4. + 5. wird bei P&M der dargestellte König als Amenhotep III benannt. Er wäre somit mit seiner Mutter Mutemwia dargestellt. Ich gehe davon aus, dass es sich um Thutmosis IV und seine GKG Mutemwia handelt, wie auch Newberry erwähnt. Heqa-reschew gilt als Erzieher dieses Königs und erst sein Sohn hat die Erziehung des Amenhotep III vorgenommen.
Beide Darstellungen wurden lt. P&M entfernt. Der derzeitige Standort (Museum?) ist nicht angegeben.
 




Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 502f

Eingestellt durch: semataui (11.02.2009)
Bearbeitet durch: -


96) Amen-em-hat (Prophet der Hathor, 18. Dyn, TT 225)
Jmn-m-HAt



Amenemhat war "Erster Prophet der Hathor" wahrscheinlich  in der Zeit des --> Thutmosis III. Die Datierung erfolgte auf Grund stilistischer Merkmale.
Ehefrau des Amenemhat war eine Web-echet.

Amenemhats Grabanlage befindet sich in   --> Sheik Abd el-Korna (Nord, 6/G, TT225).

Der Vorhof des Grabes ist zu großen Teilen verschüttet. Der Zugang zum Grab ist vermauert und nicht begehbar. Kampp vermutet neben der in P&M dargestellten Pfeilerhalle eine weitere Querhalle, wie sie in der 18. Dyn. üblich war.



Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach Kampp

Dekoration

1. Der Grabherr und seine Frau opfern
2. Der Grabherr und seine Frau [an der Opfertafel]



Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 501f.

Eingestellt durch: semataui (06.02.2009)
Bearbeitet durch: -


97) Ah-mose gen. Humay (Aufseher, 18. Dyn, TT 224)
JaH-ms gen. @m.j



Ah-mose war "Aufseher der beiden Kornspeicher der Gottesgemahlin Ahmose-Nefertari" zur Zeit der Hatschepsut/Thutmosis III. Seine Eltern waren ein Senusret und eine Taidi, seine Ehefrau nannte sich Nub und war königliche Konkubine. Ah-mose und Nub sind die Eltern des Wesirs --> Amen-em-opet gen. Pa-iri (TT 29) und des --> Sen-nefer (TT 96).

Ahmoses Grabanlage befindet sich in --> Sheik Abd el-Korna (Süd, 7/C-D, TT224, Lepsius Nr. 85).


- Vollbild -


Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach Kampp

Dekoration

Hof
1. Stele mit Amenhotep gen. Huy und Frau vor Osiris-Wenenefer und Isis. Diese Stele gehört zu TT 368.
2. Stele des Grabherrn als Humay, den Speicheraufseher Hetepdi erwähnend. Nach Kampp ist die Zuordnung zu TT 224 zweifelhaft.
3. Reliefreste, der Grabherr mit Titeln.
Die weiteren Stelen und Nischen im Hof sind undekoriert.

Vorhalle
4. Textreste auf dem Sturz außen. Auf den Pfosten ist der Grabherr am Boden sitzend dargestellt. Der innere rechte Türpfosten zeigt drei Register mit Helfern und Schreibern.
5. Vier Register mit der Grabprozession zu Osiris
I. Man bringt die Grabausstattung, zieht Schreine und teknu
II. Der Sarkophag wird von Männern und Ochsen gezogen
III. Mundöffnungszeremonie. Riten im Garten, ein Boot wird gezogen.
IV. Riten vor den Mumien. Zwei Priester tragen eine Statue. Ein Mann und ein Priester opfern den Verstorbenen.
6. Vier Register, Gäste, die Eltern, ein Harfner

Querhalle
7. Der äußere Sturz zeigt Reste von Opfertexten. Auf den Pfosten befinden sich Reste der Titel. Im Durchgang links weiht der Grabherr Opfergaben, rechts räuchert er bei "Schönen Fest im Wüstental".
8. Szene aus dem Sumpfland vor dem Grabherrn
9. Stele mit Text über Thutmosis III und an den Seiten vier Register mit knienden Männern, welche opfern.
(Bei P&M wird fälschlich von einer Scheintüre gesprochen)
10. Bankett oder Opferszenen
11. Scheintüre mit opfernden Männern an den Seiten
12. [Opferträger] vor dem [Grabherrn]
 

Der Zugang zur Grabkammer erfolgt über einen Schacht im Hof. Eine mögliche weitere Grabkammer in der hinteren Querhalle ist noch nicht lokalisiert.
In der Amarnazeit wurde der Name des Grabinhabers wie üblich zerstört, später aber wieder restauriert: nach Kampp wurde dabei fälschlich bei der Scheintüre im Hof statt Ah-mose der Name Amen-hotep eingesetzt.  




Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 498ff.

Eingestellt durch: semataui (04.02.2009)
Bearbeitet durch: -


98) Kugeln (Bälle), Werfen der vier
Das "Werfen der vier Kugeln (Bälle)" (bnnt) wird singulär im Tempel des --> Re-Harachte, erbaut von Taharqa in Karnak, dargestellt. Der Tempel, am Heiligen See gelegen, ist für Touristen nicht zugänglich, eine Abbildung der Szene findet sich bei Schwaller de Lubicz, ein aktuelles Foto hat ein Forum-Mitglied zur Verfügung gestellt.



- Vollbild -

Foto: Mitglied-Haremhab


Die Szene auf der rechten Seite des Türsturzes zeigt Taharqa in - der für --> Ritualläufe typischen - Laufstellung, der mit erhobenem rechten Arm eine kleine, kaum noch erkennbare Kugel (Ball) in die 4 Himmelsrichtungen (belegt durch eine Beischrift auf der rechts anschließenden Seitenwand) schleudert. An der oberen, stark zerstörten Kante des Blockes sind auf etwa gleicher Höhe noch weitere Kugeln (Bälle) zu erkennen. In der Linken hält der König einen kurzen Stock, der an der Spitze eine gabelförmige Ausgestaltung zeigt (infolge der Zerstörung am oberen Rand kann nicht entschieden werden, ob es sich hierbei ggf. um eine birnenförmige Keule gehandelt haben könnte; Decker&Herb). Hinter dem König sind noch die drei, für Ritualläufe ebenfalls typischen Wendemarken zu erkennen.
Auf der linken Seite ist eine Gottesgemahlin dargestellt, die 4 Pfeile in die 4 Himmelsrichtungen (man erkennt hier auf dem Foto recht gut eine von 4 Zielscheiben, in der ein Pfeil steckt, der Rest einer weiteren Scheibe ist darüber noch zu erkennen) verschießt.
Zwischen König und Gottesgemahlin ist der Urhügel von Djeme dargestellt (Cooney, 2000).


Otto (im LÄ-Artikel zum Schlagen des Balles) vermutet, dass beide Szenen die Besitzergreifung der Welt darstellen.



Siehe weiterhin --> Ball, Schlagen des


Quelle:
Cooney, K. M, The Edifice of Taharqa by the Sacred Lake; Ritual Function and the Role of the King; JARCE 37,2000 S. 15 - 47
Decker, W., Herb, M., Bildatlas zum Sport im Alten Ägypten. Leiden, New York, Köln 1994
Otto, E. in: Lexikon der Ägyptologie, Bd. I., Sp 608ff, Wiesbaden 1975-86
Schwaller de Lubicz, R.A., The Temples of Karnak, London 1999, Pl. 349

Eingestellt durch: Iufaa (01.02.2009)
Bearbeitet durch: -


99) Karak-Amun (Priester, 26. Dyn, TT 223)
Krkr-Jmn



Karak-Amun war Erster aQ-Priester (Wab-Priester mit freiem Zutritt zum Tempel) in der Saitenzeit.
Sein Grab (TT 223) im Assasif war bereits früh bekannt, Champollion gab ihm die Nr. 17, Lepsius die Nr. 93.

Aus dem Hof des Grabes stammt der Block eines Pilasters, der sich jetzt mit der Inv.Nr. 2110 im Museum Berlin befindet. Er zeigt den Grabherrn vor Rê-Harachte, Göttern der Nacht und einer löwenköpfigen Gottheit.



Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams

Dekoration:

Pfeilerhalle
1. Texte auf dem äußeren Pfosten rechts, dem inneren links, im Durchgang und der Wand.
2. Zwei Register: Krüge mit heiligem Öl. Text über das Mundöffnungsritual.
3. - 4. Reliefretse. Der sitzende Grabherr mit zwei Männern mit Krügen und Opferliste.
5. Iwn-Pfeiler.
6. Texte [eines Wesirs]
7. Ein Mann

Pfeiler A(a) und B(a): Textreste

Aus unbekannter Position stammt ein Relief des Bruders Jsa-men-opet mit Texten


Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994

Eingestellt durch: semataui (25.01.2009)
Bearbeitet durch: -


100) Khokha (Ort)
engl. Schreibweise von --> Chocha


Quelle:
-

Eingestellt durch: semataui (24.01.2009)
Bearbeitet durch: -


<< Neuere   Ältere >>


Impressum | Datenschutz
Powered by YaBB