SCHEINTÜR DER CHENIT (ÄS 8007)
Kalkstein, bemalt Giza, Westfriedhof, Mastaba der Chenit, Grabung H. Junker 1914 6. Dynastie, um 2325-2155 v. Chr. Diese Scheintür besteht aus der Nischengliederung einer Wand mit einr offenen Tür, dargestellt durch die aufgerollte Türmatte. Über dem Türbalken ist die Scheintürtafel eingesetzt. Wie durch ein Fenster sieht man die Königsbekannte Chenit vor dem Speisetisch sitzen, über und unter dem die Opfergaben an Bier, Brot, Leinen, Alabastergefäßen, Rindern, Geflügel, jeweils tau- send, aufgelistet sind. Titel und Name der Verstorbenen sind auch auf dem Türbalken, auf den beiden Türpfosten und am Ende der Opferforlmeln auf der Nische genannt, wo sie kleinfigurig und an einer Lotosblüte riechend - Lebensodem einatmend -, dargestellt ist. Auf den äußeren Pfosten der Nische sind Salbgefäße mit den Namen von sieben Salbölen. Auf dem Architrav der Nische wird in einer an Anubis gerichteten Opferformel um ein Begräbins im Westen nach Erreichen eines schönen Alters gebeten. Die zweite Opferformel für Osiris soll die täglichen Opfer sicherstellen. Die rote Färbung soll wahrscheinlich anderes Material, eine rötli- che Gesteinsart, darstellen. Außerdem war die Scheintür dadurch von der angrenzenden Wand unterschieden. Scheintüren stellen die Verbindung von Diesseits und Jenseits bei der Kultstelle einer Mastaba her. Dahinter befindet sich meist die Statuenkammer, der Serdab.
© Foto und Text by Ptah
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