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Thema: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
Dirk  Member
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Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Datum: 29.12.2007 um 15:41:57 » |
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Hallo, nachdem ich jetzt von der UB Wilkinson, Die Welt der Tempel ..., WBG 2000 bekommen habe (und mich mehr als einmal über die schlechte Übersetzung wundere) hätte ich 3 Fragen: Wilkinson, S. 210: Zitat:
Auffallend ist vor allem die Scheintür (S. 71) in der Mitte des rückwärtigen Sanktuarbereichs. Sie wurde durch eine zentrale Nische erweitert und von hörenden Ohren, sehenden Augen und den Gestalten der beiden Götter flankiert: ... |
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1. Frage/Bitte: könnte mir jemand die Fundstelle näher angeben? 2. Frage: angeblich soll der Bereich solcher "hörenden Ohren" den Laien zugänglich gewesen sein. Bis zu welchem Bereich konnten Laien in den Tempel gehen und wo beginnt allgemein der presbyteriale Abschnitt? 3. Gibt es Vermutungen darüber, ab wann mit der massiven Abtragung der rückwärtigen Gebäudeteile in Kom Ombo zu rechnen wäre? Im 18. und sicher im 19. Jh. (D. Roberts-Ansichten)lag ja das Meiste bereits wohl unter mächtigen Flugsandbergen. Die Ansicht in der "Description de L'égypte" dürfte ja eher ein Rekonstruktionsvorschlag sein, denn der Hathorschrein fehlt (= war dem Zeichner unbekannt, da unter Sand?) Grüße Dirk
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Tahemet  Member
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #1, Datum: 29.12.2007 um 16:08:23 » |
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Hallo, so weit ich mich erinnere ist diese Abbildung im selben Gang wie die berühmte medizinische Tafel. Allerdings auf der anderen Seite und so ziemlich in der Mitte des Ganges. LG Tahemet
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naunakhte  Moderatorin
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #2, Datum: 29.12.2007 um 16:18:09 » |
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Hallo Dirk, bei den "hörenden Ohren" usw. sollte es sich um einen sog. Gegentempel, -kapelle handeln. Hierzu findest du über die Suchfunktion des Forums etwas. Wenn ich mich recht erinnere wurde auch auf die Frage eingegangen inwieweit der Laie sich den Tempel nähern konnte. Die Lageangabe von Tahemet passt gut zu den Gegentempeln. In Kom Ombo habe ich mich bisher noch nie richtig umgeschaut, nur 2 kurze Besuche. An die Scheintür kann ich mich nicht erinnern. Gruß nauna
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Tahemet  Member
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #3, Datum: 29.12.2007 um 16:26:53 » |
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Hallo Nauna, die "hörenden Ohren" sind außen an der Wand angebracht...unter einem Tempel/einer Kapelle stelle ich mir jetzt eher einen geschlossenen Raum vor. Ich hab noch irgendwo ein Foto, komme da aber vor Neujahr nicht wieder dran. Wurder der öffentlichzugängliche Raum im Tempel nicht mit den Rekhyt-Vögeln gekennzeichnet? LG Tahemet
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naunakhte  Moderatorin
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #4, Datum: 29.12.2007 um 17:02:03 » |
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Hallo Tahemet, hier ein Bild  - Vollbild - der Rückseite des Ptahtempels in Karnak. An der Rückwand erkennst du ein paar Figuren. Sie zeigen den Bereich des Gegentempels an. Dieser kann (zum Beispiel in Deir el Medine hinten am Hathortempel) mit einem großen Umbau versehen sein. An der Rückseite des Chonstempel in Karnak sind die Spuren eines kleinen Vorbaues zu finden. Es kann auch einfach ein kleiner Schrein oder etwas Zeltartiges gewesen sein. Such vielleicht auch mal im Forum unter Gegentempel. Gruß nauna
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Iufaa  Moderator
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #5, Datum: 29.12.2007 um 17:11:10 » |
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Zur Ergänzung, entsprechende Gegentempel findet man auch woanders, z.B. in Karnak am Tempel des Khons, in Deir el-Medineh am dortigen Tempel. Auch die Doppelstatue des Thutmosis III. mit Amun an der Ostseite von Karnak könnte samt umgebenden Kapelle als Gegentempel interpretiert werden. Außerdem kann sich der Gegentempel auch komplett von Haupttempel lösen, so z.B. der Tempel des Amun-Ra-Horakhtj von Ramses II. auf der Ostseite von Karnak, der den bezeichnenden Namen trägt: "Der die Gebete erhört." Iufaa
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Dirk  Member - Themenstarter
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |  | |
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« Antwort #6, Datum: 29.12.2007 um 18:13:02 » |
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Danke für die raschen Hinweise. Wegen der Beschreibung bei Wilkinson ("zentrale Nische, Scheintür") suchte ich nach etwas völlig anders aussehenden. Die Nische ist tatsächlich nur ca. 20 cm hoch! Hinweise auf einen Verbau, wie wir in etwa bei der Diskussion mit der Ptah-Kapelle/Karnak hatten (Dübellöcher scheint es keine zu geben), fand ich keine. Im Anhang zwei mit Mühe hingebastelte Aufnahmen, weil ich die Nachts "aus der Hand" nicht besser machen konnte.
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Tahemet  Member
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #7, Datum: 30.12.2007 um 11:50:34 » |
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Hallo Dirk, das ist die Nische, die ich meinte. Wie gesagt, im selben Gang wie die Medizinische Tafel, nur eben auf der anderen Wand (sozusagen Innenwand des Gangs), in der Mitte des Gangs, die Nische dürfte so in ca 2m Höhe sein) Nauna, Iufaa...danke für die Gegentempel Erläuterungen LG Tahemet
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Geistsucher  Member
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #8, Datum: 30.12.2007 um 12:43:09 » |
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... Und diese "Nischen-Naos-Scheintüre" lag an der Rück- wand eines Gegentempels ? - Dann ist der "Gang" (- meint dies: eine umgebende Mauer ? -) wohl jünger ? Geistsucher
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naunakhte  Moderatorin
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |  | |
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« Antwort #10, Datum: 30.12.2007 um 12:56:49 » |
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Hallo Dirk, zu Nr. 3 Die früheste Zeichnung von Kom Ombo, die ich finden konnte, stammt von Norden (wohl 1737). Viel Sand - wenig Säulen. Wird schwer da etwas aussagekräftiges zu finden. Vielleicht findest du im Text dazu noch etwas. Gruß nauna
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Geistsucher  Member
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #11, Datum: 30.12.2007 um 17:49:27 » |
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Danke Naunakhte, dann war dieser Gang also überdacht ?! ( Die Ohren weisen auf eine Klagemauer hin ? )
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Geistsucher  Member
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Re: Kom Ombo, hörende Ohren, Scheintür und Abbruch |
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« Antwort #13, Datum: 30.12.2007 um 17:58:31 » |
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... Einen Freilichttempel kenne ich nur von Echnaton ...
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4U2 Gast
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Re: Kom Ombo, Abbruch |  | |
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« Antwort #14, Datum: 01.01.2008 um 15:10:48 » |
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Hallo Dirk zu 3: ca 1870 könnten sich verdächtig viele Blöcke Richtung Nilufer bewegt haben.
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