bei Zeile 2 und 3 handelt es sich um die normale 'Uschebti formel: ' Der Erleuchtte Min...? (Zeichen gibt keinen rechten Sinn, gehört aber sicherlich zum Namen), gerechtfertigt, er sagt: wenn man mich ruft zu meiner Arbeit...
Zeile 3 Zat-Ra, gerechtfertigt, geboren von (das folgende Wort scheint mir identisch mit dem fehlenden Wort in Zeile zwei; das ganze ist eine Filiation).
Kannst Du die Zeichen nicht genau so abzeichnen, wie Du sie siehst, scannen und dann ins Web stellen??
Gitta: die rote Krone kann für beides stehen 'n' und 'Kg. von Unter. 'n' als grosser des Kgs sollte dann aber vor und nicht nach König stehen.
Gruss Udimu
Gitta Gast
Re: Uschebti
« Antwort #16, Datum: 09.04.2002 um 11:22:59 »
Zitat:
die rote Krone kann für beides stehen 'n' und 'Kg. von Unter. 'n' als grosser des Kgs sollte dann aber vor und nicht nach König stehen
Schon, aber ich meine ich hätte es genau in der Schreibweise bei Hannig gesehen. Kann mich aber irren (muss heute abend nochmal nachsehen). Es könnte sich um den direkten Genitiv handeln, verstärkt durch das dahintergesetzte n, das zugleich mit dem König assoziiert wird. Sowas ist ja nicht selten im Ägyptischen. Trotzdem - reine Spekulation meinerseits
Großer König als Übersetzung kommt meiner Meinung nach auch nicht hin. Das müßte doch nswt wr heißen und nicht wr nswt, oder?
"Min" ist ganz eindeutig, das folgende M17 und P8 nicht so sehr. Statt M17 könnte (fast) jedes hochkant stehende Zeichen sein. P8 ist deutlicher. Gleiche Kombination gibts auch in Zeile 4:
>>>Großer König als Übersetzung kommt meiner Meinung nach auch nicht hin. Das müßte doch nswt wr heißen und nicht wr nswt, oder?
ja, aber: der grosse des Königs von Ober-und Un. (als Bezeichnung eines Beamten)ist gut möglich
beim dem Zeichen unter Min tipp ich jetzt mal einfach auf die Minstandarte, das Zeichen dahinter ist wohl ein etwas schlecht geschriebenes mAa (wahr)-Zeichen.
ja, hab ich auch zur Kentniss genommen, war nur zu faul die Stelle wieder rauszusuchen
also die Binse und die rote Krone geht gut als Kg. v. O. und U, (also: Vornehmer (oder Grosser) des Königs von Oberägypten und Unter.) obwohl das alles etwas zu kurz ist und ich gerne noch ein 't' unter der Binse und der Krone sehen wollte. Aber naja, was scherrte sich der damalige Schreiber um meine Vorstellungen von Hieroglyphen
Udimu
Gitta Gast
Re: Uschebti
« Antwort #23, Datum: 09.04.2002 um 14:18:50 »
Genau - das ist ja eines der großen Probleme bei Entzifferung und Übersetzung: Ästhetik ging vor Rechtschreibung im alten Ägypten. Und damit nicht genug. Weitere Stolpersteine: Schlamperei der Schreiber/Steinmetze oder einfach nur Platzmangel
ich hab mal gelesen, das Brot für "t" hat man in der Spätzeit meist weggelassen...war wohl bei von Beckerath im Handbuch der ä. Königsnamen...also doch normal ::)
Zu Min: R12 wäre richtig
Ihr macht Euch ja richtig mühe, Danke!
Gruss semataui
waset9 Gast
Re: Uschebti
« Antwort #25, Datum: 09.04.2002 um 15:19:37 »
hallo
das Zeichen unter Min ist das O44 Log/Det.j3t=Beruf
Kann es nicht sein, daß es der "Ehrwürdige Vorsteher der Schreiber des Min" ist?
O44 ist sicher falsch, habe ich nur genommen, weil ich in meiner Zettelwirtschaft R12 nicht gesehen habe...die Stange der Standarte ist allerdings länger.
Gruss semataui
manetho-BY Gast
Re: Uschebti
« Antwort #27, Datum: 10.04.2002 um 07:53:41 »
eine der Ursachen koennte auch sein, dass diejenigen, die es in den Stein meisselten eigentlich gar nicht wussten, was sie da genau schrieben, da sie der heiligen Zeichen unkundig waren. Und so ist es halt vielleicht teilweise einfach so passiert - geschrieben ist geschrieben