zum Gott Wsjr #nt.j jmn.tt Wnn-nfr nsw anx(.w) "Osiris, der Vorsteher des Westens, Onnophris, König der Lebenden"
xnt.j jmn.tjw "Titel des Osiris" (Wb III, 305.14) - dort wird auch die Schreibung
jmn.tt mit zwei
t angegeben (ab dem Mittleren Reich); d.h. letzteres gilt als Variante für ersteres.
xnt.j jmn.tt "Titel des Totengottes (Seit Dyn. 18 oft für das richtige
xnt.j jmn.tjw)" (Wb I, 87.13)
LGG V, 783:
#nty-imntt "Vorsteher des Westens. Chontamenti. NB. Keine Trennung zwischen
#nty imntt und
#nty imntyw." Der gleiche Kommentar für
Wsjr-xnty-imntt (LGG II, 557)
Wnn-nfrw "Beiname des Osiris" (Wb I, 311.1). LGG II, 375 schreibt u.a.: "Bezeichnung des Osiris"
LGG II, 558:
Wsjr-xnty-imntt-Wnn-nfr "Osiris-Chontamenti-Onnophris"
Der alte Lokalgott Chontamenti wird von Osiris "aufgesaugt" und verdrängt. Das führt schließlich zur Verschmelzung beider Gottheiten in der Form "Osiris-Chontamenti" (LÄ I, 964-965, Stichwort: "Chontamenti").
Nach diesen Zitaten sind Chontamenti und Onnophris Bezeichnungen des Gottes Osiris. Ob man das in dieser Weise schreibt, wie ich oben, oder in der Form "Osiris-Chontamenti-Onnophris", halte ich für gleichwertig.
nsw anx.w "König der Lebenden" (Wb II, 328.9; LGG IV, 323). Ein Epitheton (Beiwort) "König des Lebens" ist nach der zitierten LGG-Seite kein einziges Mal belegt.
zur Aussage des Gottes Dd mdw jj.n(=j) wnn(=j) m sA=k "Worte zu sprechen: Ich bin gekommen, (damit) ich dein Schutz sei"
Hier steht nur
Dd mdw, ohne dass der Sprecher direkt genannt wird. Der Name folgt ja erst am Ende.
Die 1. Pers. Sg. ist - wie so oft - nicht angegeben. Hier sind die verwendeten Verbformen zu beachten. Der zweite Teil ist ein
sDm=f-Satz, um eine Absicht auszudrücken (Finalsatz). Gardiner,
Egyptian Grammar, § 40,1 schreibt dazu:
Zitat:The sDm=f form is often used without any introductory particle in rendering the equivalent of an English clause of purpose |
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Er zitiert in § 118, 2 einen ganz ähnlichen Satz:
jj.n(=j) wn(=j) m sA=T "I have come that I may be thy protection"
Nun steht hier ein
wn=f und nicht
wnn=f; erstere Form wird verwendet, um eine Absicht auszudrücken. Ein weiteres Mal wird dieser Umstand in § 219 hervorgehoben:
Zitat:When the predicate in clauses of purpose is adverbial, wn=f is employed, see § 118, 2; so too with the m of predication, when the predicate is nominal. |
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Und das ist hier der Fall! Über diese Schwierigkeit kommt man hinweg, wenn man die Beobachtung berücksichtigt, die Karl Janseln-Winkeln in seiner
Spätmittelägyptischen Grammatik, § 99 zu
wn(n)notiert hat:
Zitat:(..) ist hier im Gebrauch zwischen einfacher und reduplizierter Form praktisch kein Unterschied festzustellen. Zumindest läßt sich zeigen, daß in einigen gut bekannten Funktionen und Bedeutungen beide Schreibungen unterschiedslos gebraucht werden. (...) Weder von der Zeitlage noch von den syntaktischen Funktionen noch von der Art des Subjekts her läßt sich eine durchgehende Unterscheidung von wn und wnn beobachten. Es läßt sich nur sagen, daß insgesamt wnn wesentlich häufiger als wn ist. |
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Dies gilt für Texte der Dritten Zwischenzeit, aber ich denke, dass wir diese Erklärung auch schon für diese Inschrift heranziehen können.
jj.n(=j) (r) wnn(=j) ... "Ich bin gekommen, um (...) zu sein" geht nicht, da nach
r ein Infinitiv folgen müsste.
smn.n(=j) n=k ns.t=k mj Ra m p.t "ich verleihe dir deinen Thron wie (den des) Re am Himmel"
Bei Vergleichen wird das Vergleichswort nicht noch einmal aufgenommen (Gardiner, § 506, 4).
xaa=k D.t sp 2 m s.t mr(.t)=k "(damit/so dass) du erscheinst ewiglich an dem Ort, den du wünschst."
Bei Verben
3ae inf wie
xaj wird der 2. Konsonant verdoppelt, um eine andauernde, sich wiederholende Handlung anzuzeigen. Der Schluss
mr.t=k ist eine Relativform, die sich auf
s.t bezieht. Dass gerade in diesem Fall das
.t weggelassen wird, zeigen die Belege ab DZA 24.143.400 ff ("Formen
mr.(n)=f u. ä. ohne
t").