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   Echnaton und das Marfahn-Syndrom (27)
  Autor/in  Thema: Echnaton und das Marfahn-Syndrom
Christina K.  
Gast

  
Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Datum: 04.07.2003 um 13:59:35 »     

Bezüglich Echnaton und seiner Kinder möchte ich auf das Mahrfan-Syndrom hinweisen.

Warum hat sich Echnaton so anders darstellen lassen? Warum ist von der Tradition abgewichen?

Echnaton könnte normal ausgesehen haben und sich gewissermaßen als Hermaphrodit darstellen haben lassen. Gleichmaßen Mann als Frau, also sozusagen vollkommen.

Wenn wir aber davon ausgehen, Echnaton habe tatsächlich so ausgesehen, wie er sich darstellen ließ – überlanger Kiefer, spindeldünne Arme und Finger, dünner Hals, Hängebauch, breite Hüften, dicke Oberschenkel, ausgeprägte Brüste -, was ich persönlich eher für wahrscheinlich halte, stellt sich die Frage, warum er anders war.

Zuerst nahm man – und einige tun es bis heute - eine Deformierung durch die Fröhlich-Krankheit (heißt wirklich so) an, eine Krankheit durch verminderte Funktion der Hypophyse. Doch es ist unwahrscheinlich, dass alle seine Kinder und Verwandte, einschließlich der wunderschönen Nofretete, an dieser Krankheit litten.
Zudem zieht die Fröhlich-Krankheit Zeugungsunfähigkeit bei Männern und unterentwickelte Geschlechtsteile mit sich.
Aber Echnaton und Nofretete hatten nun mal mindestens diese 6 Töchter. Man könnte vermuten, er sei dann nicht der Vater, aber wer soll es dann sein? Und warum sahen auf Bildnissen dann alle Angehörige der königlichen Familie so „anders“ aus?

Ich persönlich halte diese Möglichkeit, die der Fröhlich-Krankheit, für unwahrscheinlich und ich denke, die meisten hier ebenfalls.

Laut einiger Forscher handle es sich dann höchstwahrscheinlich um das Mahrfan-Syndrom.
Typische Anzeichen dieses Syndrom sind Merkmale, die teils auch Echnaton aufweist, wie die stark schräg stehenden Augen, wobei die Symptome bei jedem Patienten stark unterschiedlich sind.
Das Mahrfan-Syndrom ist ein Gendefekt. Das Gen, das mutiert ist, ist für die Entwicklung des Bindegewebes verantwortlich. Die Symptome werden durch defekte, also nicht vollständig funktionsfähige, Fibrillen hervorgerufen. Liegt dies vor, gibt es eine Fehlfunktion beim Zusammenhalt der Muskeln und Knochen.
Das Mahrfan-Syndrom ist erblich, mutiert jedoch das Gen, kann die Krankheit auftreten, ohne das ein Ahn es je gehabt hat. Amenhotep III und Teje, Echnatons Eltern, sahen normal aus, also könnte er der erste in seiner Familie gewesen sein, der an dem Syndrom litt. Dies würde auch erklären, warum er verschmäht wurde, also kaum zur Zeiten der Regierung seines Vaters dargestellt wurde. Vielleicht haben sich seine Eltern für ihn geschämt?
Echnatons Äußeres ist also wahrscheinlich auf ein mutiertes Gen zurückzuführen.

Diese Krankheit wurde erst im 19/20 Jahrhundert erforscht.

Echnaton hat also nie gewusst, warum er anders war.


Es handelt sich um ein dominantes Merkmal, was bedeutet, dass die 50 % Möglichkeit besteht es allein durch ein Elternteil zu erben.
Im Klartext bedeutet das:
Alle Kinder Echnaton – die sechs Töchter mit Nofretete, einschließlich Tutanchamun und eventuell Semenchkare hatte das 50 % Risiko die gleichen Deformationen zu zeigen.

Da – meines Wissens nach – nur wenige dieser Mumien gefunden wurden – könnten tatsächlich einige oder gar alle dieser Kinder an diesem Syndrom gelitten haben.

Es gibt Mahrfanpatienten, die nie in der Masse auffallen würden, da die Merkmale des Syndroms so unterschiedlich ausgeprägt sein können.

Dies würde erklären warum einige so dargestellt wurden; Seine Kinder könnten an derselben Krankheit gelitten haben.

Als ein König im Mittelalter einen Sprachfehler hatte, amten alle Höflinge ihn nach, um den König nicht zu beleidigen.
Vielleicht waren dann alle der Königsfamilie, auch wenn sie nicht an dem Mahrfan-Syndrom litten, also einschließlich Nofretete, so abgebildet worden, um Echnaton nicht zu verletzten.

Eine weitere Frage, die damit Hand in Hand geht ist die, warum sich Echnaton nicht hat idealisieren lassen wie seine Vorgänger, warum er sich also nicht als jungen, schönen, muskulösen Mann hat darstellen lassen.

Er könnte ganz einfach nach seinem eigenen Motto „nach der Wahrheit leben“ den Künstlern gestattet haben, ihn so darstellen zu lassen, wie er wahr, oder gar darauf bestanden haben.

Ich habe einst einen Bericht über Kinder und Erwachsene gelesen, die auch am Mahrfan-Syndrom leiden und es stellte sich heraus, dass viele von ihnen sich gegen die Verschmähungen und Wegdrängungen durch die Gesellschaft aufgelehnt haben. Viele haben alles daran getan, um ihr „fremdes“ Aussehen zu betonen; die haben eigenartige Kleidung getragen und sich exzentrisch geschminkt.

Wollte sich Echnaton also mit seinen - vermutlich - lebensechten Abbildern behaupten und bestätigen, wo er solange gemieden und übersehen worden war?
War es einfach seine Art seinem Volk zu sagen: „So sehe ich aus und so habt ihr mich zu akzeptieren!“ ?

Ich denke, nun ist es daran, weiter zu denken oder sich eine eigene Meinung zu machen.

Es ist nur einige von vielen Theorien, aber die, die mir am logischsten erscheint.

Auf Bilder Mahrfan-Kranker sieht man, dass sie zwar ungewöhnlich, aber keines Falls grotesk oder wie Monster wirkten. Viele von ihnen sind wirklich hübsch…

Echnaton war keine Missgeburt. Es sah anders aus, war aber keinesfalls eine Missgeburt oder ein Monster.

(nach: der Mordfall von Tutanchamun)
« Letzte Änderung: 25.09.2003 um 18:41:09 von Christina K. »
Christina K.  
Gast - Themenstarter

  
Re: Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #1, Datum: 04.07.2003 um 14:11:12 »     

Is zwar auch mal wieder nur Spekulationen (die ich ja so sehr liebe... ), aber macht irgendwie auch Sinn.

Was haltet ihr davon?
> Antwort auf Beitrag vom: 04.07.2003 um 13:59:35  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #2, Datum: 04.07.2003 um 15:29:27 »   

Hi,

leider helfen die ganzen Vergleiche zwischen Relief- und Statuendarstellung mit dem Erscheinungsbild einer Krankheit nicht viel weiter. Spekulationen dieser Art hat es genug gegeben (s. Fröhlich-Syndrom, Kahn-Schädel, etc.), ohne medizinische und genetische Untersuchungen sind diese alle obsolet.

Das Marfan-Syndrom (ohne h) ist eine autosomal-dominant vererbte Bindegewebskrankheit (Fibrillin-Anomalie) mit dem Leitsymptom "Lang-Schmal-" oder "Spinnengliedrigkeit" (Dolichostenomelie), d.h. mit grazilen, überlangen Röhrenknochen (Hochwuchs) u. Überstreckbarkeit der Gelenke sowie mit langem schmalem Kopf, hohem Gaumen, Zahnstellungsanomalien, Unterentwicklung des Unterhautgewebes u. der Muskulatur; gehäuft Herzfehler u. Gefäßanomalien (lebensbedrohlich), Augenfehlbildungen, Reflexabweichungen, endokrine Störungen.

In Deinem Text gibt es dazu ein paar Ungereimtheiten:

Amenhotep III und Teje, Echnatons Eltern, sahen normal aus,..

-> das läßt eigentlich nur den Schluss zu, daß er der 1. Träger der Mutation war, die sehr selten auftritt, und noch viel seltener gleichzeitig beide Autosomen betrifft. Demnach wäre das Risiko für seine Töchter höchstens 50%, aber alle zeigen den gleichen Habitus! Das ist praktisch nur möglich, wenn alle nicht betroffenen Kinder - falls es denn weitere gegeben hat - gestorben sind, bevor sie auf Reliefs verewigt wurden. Dies ist noch unwahrscheinlicher.

-> da alle Töchter den gleichen Habitus zeigen, müßte auch ihre Mutter den Defekt gehabt haben, aber auch dann wäre das Risiko nicht 100% sondern nur 75%.

Wie man sieht, alles statistisch sehr unwahrscheinlich.




Zitat:
Da – meines Wissens nach – nur wenige dieser Mumien gefunden wurden – könnten tatsächlich einige oder gar alle dieser Kinder an diesem Syndrom gelitten haben.


Welche Mumie aus der Familie ist den bisher gefunden und sicher identifiziert worden - wenn man mal Tutankhamun außen vor läßt?

Iufaa
« Letzte Änderung: 04.07.2003 um 15:29:59 von Iufaa »
> Antwort auf Beitrag vom: 04.07.2003 um 13:59:35  Gehe zu Beitrag
Christina K.  
Gast - Themenstarter

  
Echnaton und das Marfan-Syndrom 
« Antwort #3, Datum: 04.07.2003 um 18:31:59 »     


Zitat:
Welche Mumie aus der Familie ist den bisher gefunden und sicher identifiziert worden - wenn man mal Tutankhamun außen vor läßt?


eben, mein ich ja, feststellen kann man es nicht. Ich wollt mich nur vorsichtig ausdrücken, falls ich nicht mehr auf dem neusten Stand bin!


Zitat:
das läßt eigentlich nur den Schluss zu, daß er der 1. Träger der Mutation war, die sehr selten auftritt


Meines Wissens nach, ist das bei 25 % der Patient der Fall


Zitat:
Das ist praktisch nur möglich, wenn alle nicht betroffenen Kinder - falls es denn weitere gegeben hat - gestorben sind, bevor sie auf Reliefs verewigt wurden. Dies ist noch unwahrscheinlicher.


Bei der hohen Kindersterblichkeitsrate in Ägypten ist es auch unwahrscheinlich, dass er nur 6 Töchter gehabt hat, die alle überlebt haben. Auch als Kleinkind und Jugendlicher
war die Wahrscheinlickeit zu sterben leider mit heute verglichen sehr hoch.


Mir kam die Theorie auch erst komisch vor, aber ich habe sie in vielen Texten gefunden. Deshalb wollte ich ja andere Meinungen hören.

Gruss, Nefermenu
> Antwort auf Beitrag vom: 04.07.2003 um 15:29:27  Gehe zu Beitrag
Asheru  
Gast

  
Echnaton und das Marfan-Syndrom 
« Antwort #4, Datum: 04.07.2003 um 19:56:19 »     

Das eigentliche Problem bei dieser und ähnlichen Interpretationen der Kunst der Amarna-Zeit ist es meines Erachtens, dass sie allesamt auf der nicht zu beweisenden Annahme basieren, es handele sich bei der Amarna-Kunst um eine realistische Kunst. Mediziner können auf der Basis dieser Annahme die verschiedensten Erklärungen für die dargestellten physische Abnormitäten finden (einige gewiss glaubwürdiger als andere), das eigentliche Problem bleibt jedoch immer, dass Kunst Kunst ist und nicht legitim medizinisch auslegbare Dokumentation.

Die einzige Basis für die Annahme, die Amarna-Kunst sei realistisch, ist es, dass man sich einen so radikalen Stilwechsel nicht als natürliche stilistische Entwicklung erklären kann und bislang niemanden eine bessere Erklärungsmöglichkeit einfiel.

Leider ist der Gedanke des Amarna-Realismus aber kaum aufrechtzuerhalten. Zum einen werden in der Amarna-Zeit nicht nur Echnaton und seine Familie, sondern *alle* dargestellten Personen in bekannter Manier abgebildet. Das gilt nicht nur für vornehme Ägypter, sondern sogar für Nubier usw. Nun kann man natürlich argumentieren, Echnaton habe den entsprechenden Stil  aufgrund seines eigenen Aussehens  entwickeln lassen - ganz realistisch - und er wurde in Folge auf jede dargestellte Person übertragen - nicht im Entferntesten realistisch. Damit ist man jedoch wieder bei einer im Großen und Ganzen unrealistischen Kunst angelangt. Als wie gesichert aber unter diesen Umständen wiederum die Theorie gelten kann, dass das Bild des Königs (und eventuell seiner Töchter, die ja gerne als Beweis eines genetischen Defekts herangezogen werden) als realistisch zu betrachten ist, kann man sich denken.

Zum anderen: Innerhalb der Amarna-Periode gab es deutliche Entwicklungen, das heißt, wenn sie zu einem beliebigen Zeitpunkt realistisch gewesen sein sollte, beweist das gleichzeitig, dass sie es nicht durchgehend gewesen ist.

Sehr wahrscheinlich ist natürlich, dass Echnaton den neuen Stil selber geprägt hat; dass er selber verschiedenen Bildhauern genaue Anweisungen gegeben hat, ist sogar überliefert, wenn ich mich richtig erinnere. Dass dies aber aufgrund eines Wunsches geschah, sich selbst realistisch dargestellt zu sehen (und alle anderen Personen zumindest in der Kunst nach seinem eigenen Bild unrealistisch gestalten zu sehen), ist reine Mutmaßung. Ebensogut denkbar ist eine ideologische Neuerung, die mit seinem übergreifenden religiösen Programm in nicht geklärtem Zusammenhang steht (das Vorherrschen von versenkten Reliefs in der Amarna-Zeit wird so zB gerne religiös erklärt - versenkte Reliefs waren traditionell an sonnenbestrahlten Außenwänden verwendet worden und sollten nun überall Atons Präsenz darstellen).

Individualismus in der Darstellung (den es in der Amarna-Zeit zweifellos gab) ist keineswegs identisch mit Realismus in der Darstellung, das ist in der Kunst aller Epochen und Regionen hinlänglich belegbar.

Asheru
> Antwort auf Beitrag vom: 04.07.2003 um 18:31:59  Gehe zu Beitrag
Horus20  
Gast

  
Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #5, Datum: 06.07.2003 um 15:58:20 »     

Ich habe vor kurzen dazu eine Studie gesehen, wo man Vergleiche mit heutigen Erkrankten gemacht hat!

Dabei ging es mehr um die Psychologie, was auch eines meiner Lieblingsthemen ist, denn das studiere ich! Man hat nach langen Vergleichen die Theorie aufgestellt das Echnaton, der als er noch nicht Pharao war, nie auf Fresken dargestellt wurde und ständig im Hintergrund war, sozusagen im Schatten seiner ganzen Familie stand, denn wenn er diese Krankheit hatte und davon bin ich überzeugt, er für die damalige Welt auch ziemlich "dämonenhaft" aussah! Schließlich kann man sich ja denken das aus der Arroganz heraus ein Mensch der sich selber "von Gottes Gnaden" hält es nicht dulden kann, einen Sohn zu haben der nicht dem Ideal entspricht und so eine Person würde es als Schwäche bzw es peinlich finden seinem Volk zu zeigen das man ein hässliches Kind hat, denn welcher Gott würde schon hässliche Kinder bekommen??
Dazu hat man dann eine Reihe von heutigen Erkrankten befragt und zu 98% haben die auch das Gleiche in Ihrer Familie empfunden: Sie wurden abgestoßen und standen im Schatten!
So und durch diese Abneigung und der ganzen Liebe die Echnaton nicht zu Teil wurde, er aber mitbekommen hat, denn die Liebe wurde ja seinen Geschwistern zu teil, hat er einen starken "Knacks" abbekommen!
Und als er endlich Pharao war, hatte er absolut keine Lust mehr auf die Schreckliche Umgebung seiner Kindheit in der er aufwachsen musste und ist in die Wüste geflohen, wo er in Ruhe das machen konnte was er wollte (nämlich in einer Scheinwelt leben Vergleichsweise wie Michael Jackson!!!!!) und er den Gott anbeten konnte den er meinte, denn die anderen Götter, von denen ja auch sein Vater "abstammte" und dieser als Hauptgötter anbetete, können ja eh nur böse Götter sein, sonst hätten sie ja auch ihm ihre Liebe zu Teil kommen lassen!
Das ist auch eine gute Begründung dafür warum er wollte das alle Menschen glücklich sind usw, dazu ist Michael Jackson wirklich ein gutes Beispiel, der ja auch ein ähnliches Trauma in seiner Familie durch gemacht hat! Genauso wie Echnaton hat Michael Jackson auch nicht gemerkt das alles um ihn herum durch diese Scheinwelt in Bruch geht!!
Echnaton wurde zB auch immer in Fresken mit extrem langen Fingern und Zehen dargestellt, zum Vergleich Nofretete zB nicht! genau das sind auch die Symthome dieser Krankheit!
Denn da wo er jetzt lebt brauch er sich nicht mehr zu verstecken!
Im Vergleich nach einer Befragung haben andere Erkrankte es nachvollziehen können wie Echnaton reagiert hat!
Das ist jetzt nur die ganze Theorie in sehr groben auszügen, wer mehr darüber hören will kann mir bescheid sagen und ich maile ihm alles sehr ausführlich!
Diese Therorie ist eigentlich die erste die ich selber auch ganz glaube!
> Antwort auf Beitrag vom: 04.07.2003 um 13:59:35  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #6, Datum: 06.07.2003 um 16:08:12 »   

Hi,

da kann man den Psychologen nur empfehlen "Schuster bleibt bei Deinen Leisten".


Zitat:
Man hat nach langen Vergleichen die Theorie aufgestellt das Echnaton, der als er noch nicht Pharao war, nie auf Fresken dargestellt wurde und ständig im Hintergrund war, sozusagen im Schatten seiner ganzen Familie stand, denn wenn er diese Krankheit hatte ...


Wo bitte schön, sind den sonst die männlichen Nachfolger als Kind dargestellt - außer, wenn Papi sie als Verstorbene vor die Götter führt (s. Ramses III)? So häufig wie derartige Abbildungen sind, müßte so ziemlich alle Pharaonen als Kinder "häßlich" gewesen sein.

Iufaa
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 15:58:20  Gehe zu Beitrag
Taharqa  maennlich
Member



Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #7, Datum: 06.07.2003 um 16:38:44 »   


Zitat:
und er den Gott anbeten konnte den er meinte, denn die anderen Götter, von denen ja auch sein Vater "abstammte" und dieser als Hauptgötter anbetete, können ja eh nur böse Götter sein


Bereits vor Echnaton erlebte der Sonnenkult wieder eine Renaissance. Vor allem Amenophis III. schenkte Aton besondere Aufmerksamkeit, vielleicht auch um die Macht der Amunpriesterschaft zu beschneiden. Also ergibt diese Variante auch wenig Sinn.
Gruß Taharqa
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 16:08:12  Gehe zu Beitrag
Christina K.  
Gast - Themenstarter

  
Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #8, Datum: 06.07.2003 um 18:10:26 »     


Zitat:
Man hat nach langen Vergleichen die Theorie aufgestellt das Echnaton, der als er noch nicht Pharao war, nie auf Fresken dargestellt wurde und ständig im Hintergrund war, sozusagen im Schatten seiner ganzen Familie stand, denn wenn er diese Krankheit hatte ...  


Wo bitte schön, sind den sonst die männlichen Nachfolger als Kind dargestellt - außer, wenn Papi sie als Verstorbene vor die Götter führt (s. Ramses III)? So häufig wie derartige Abbildungen sind, müßte so ziemlich alle Pharaonen als Kinder "häßlich" gewesen sein.


Zugegeben wurden sie selten abgebildet (nur wenn die Geburt als besonderes Ereignis zählte), aber Prinzen tauchen immer irgendwo auf und sei es nur auf Grafiti.
Amenhotep IV wurde vor der Krönung nur auf (meines Wissens nach) einem Tonkrug verewig, andere Prinzen weit häufiger.

Gruss, Nefermenu
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 16:38:44  Gehe zu Beitrag
Horus20  
Gast

  
Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #9, Datum: 06.07.2003 um 18:33:35 »     


Zitat:
Bereits vor Echnaton erlebte der Sonnenkult wieder eine Renaissance. Vor allem Amenophis III. schenkte Aton besondere Aufmerksamkeit, vielleicht auch um die Macht der Amunpriesterschaft zu beschneiden. Also ergibt diese Variante auch wenig Sinn.
Gruß Taharqa


Der Sonnenkult war immer Bestandteil der Religion aber niemand hat es je gewagt alle anderen abzuschaffen!

Und darauf bezogen alles Andere als wenig Sinn abzustempeln ist sehr intollerant
« Letzte Änderung: 06.07.2003 um 18:41:50 von Horus20 »
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 16:38:44  Gehe zu Beitrag
Horus20  
Gast

  
Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #10, Datum: 06.07.2003 um 18:34:45 »     


Zitat:
Wo bitte schön, sind den sonst die männlichen Nachfolger als Kind dargestellt - außer, wenn Papi sie als Verstorbene vor die Götter führt (s. Ramses III)? So häufig wie derartige Abbildungen sind, müßte so ziemlich alle Pharaonen als Kinder "häßlich" gewesen sein.


Ich rede nur von Echnaton innerhalb der Familie VOR seiner Krönung und da kann ich mich nur an ganz ganz wenige Bilder erinnern und offizielle gar nicht
« Letzte Änderung: 06.07.2003 um 18:38:42 von Horus20 »
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 16:08:12  Gehe zu Beitrag
Teje  
Gast

  
Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #11, Datum: 06.07.2003 um 18:39:28 »     

Thutmosis sollte Thronfolger werden und verstarb aber noch vor Amenophis III.
Das ist wahrscheinlich der Grund für die fehlenden Abbildungen. Denn warum sollte man Interesse auf jemanden verschwenden, der von Beginn an in der zweiten Reihe steht? Da selbst von Prinzen, die später Pharao wurden, wenig zu erfahren ist, warum sollte es da Abbildungen von den Zweitgeborenen geben? Ich denke das hat nichts mit hässlichem Kind oder dergleichen zu tun. Zumal Amenophis auch nicht der Schönste gewesen sein soll.
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 18:10:26  Gehe zu Beitrag
Horus20  
Gast

  
Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #12, Datum: 08.07.2003 um 12:12:53 »     

Da muss ich Dir recht geben, Dein Argument hat Gewicht!
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 18:39:28  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #13, Datum: 08.07.2003 um 12:30:23 »   


Zitat:
Der Sonnenkult war immer Bestandteil der Religion aber niemand hat es je gewagt alle anderen abzuschaffen!


Das hat auch Amenhotep IV nicht, es wurde bevorzugt Amun verfolgt, alle anderen Götter weniger oder gar nicht. In der Gegend von Elephantine findet man genügend Reliefs, auf den Amun oder sein Name zerstört wurden, aber die Triade der Kataraktregion nicht!

Is nichts mit der "allgemeinen" Verfolgung der Götter oder gar Monotheismus - das hätten viele gerne, deshalb schauen sie mit einem gewissen Tunnelblick auf die Amarnazeit.

Iufaa
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 18:33:35  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Echnaton und das Marfahn-Syndrom 
« Antwort #14, Datum: 08.07.2003 um 12:33:14 »   


Zitat:
Ich rede nur von Echnaton innerhalb der Familie VOR seiner Krönung und da kann ich mich nur an ganz ganz wenige Bilder erinnern und offizielle gar nicht.


jo, und das ist das Problem, wenn Du Dich mal umschaust, wirst Du auch bei anderen Pharaonen nur wenige Darstellungen aus ihrer Kindheit finden - es sei denn, sie waren bereits in Amt und Würden, wie z.B. Thutmosis III. (und der wird auch nicht als Kind dargestellt).

D.h. das Nicht-Auftauchen von A. IV ist nichts Besonderes, er war nicht von Beginn an Thronfolger, und selbst der designierte Thotmes taucht kaum auf.

Iufaa
« Letzte Änderung: 08.07.2003 um 12:34:43 von Iufaa »
> Antwort auf Beitrag vom: 06.07.2003 um 18:34:45  Gehe zu Beitrag
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