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221) Roy (Aufseher, 18. Dyn, TT 124)
Ra.j



Die zeitliche Einordnung des Grabes des "Aufsehers der Magazine des Herrn der Beiden Länder" und "Haushofmeister des guten Gottes ...-ka-Rê" mit dem Namen Roy ist etwas problematisch, da die Kartusche des Königs in seinem Grab unterschiedlich gelesen wird. Während P & M Dsr-ka-Ra lesen, entscheidet sich Piehl für MAa.t-ka-Ra. Die topografische Lage spricht für Hatschepsut/Maat-ka-Rê und nicht für Thutmosis I/Djeser-ka-Rê.
Roy's Ehefrau war eine Tairdais, und sie legten ihre Grabstätte TT 124 in --> Sheik Abd el-Korna (7/D) an.

Der Vorhof und die Fassade des Grabes sind nicht mehr existent: beide sind in die darunterliegenden Räume von TT 331 eingebrochen und haben die Querhalle weitgehend mit zerstört.

Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration

1. Vier Register Opferträger und Priester mit Opferliste beim Ritual
2. Zwei Register
I. Frau mit Spiegel unter ihrem Stuhl
II. Der sitzende [Grabherr] und seine Frau.


Mond konnte eine spätere Wiederbenutzung des Grabes nachweisen.



Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 414 f.

Eingestellt durch: semataui (19.01.2008)
Bearbeitet durch: -


222) Amen-em-hat (Schreiber, 18. Dyn, TT 123)
Jmn-m-HAt



Dieser Amenemhat war Schreiber, "Aufseher über die Kornspeicher" und "Brotzähler" in der Zeit des --> Thutmosis III. Der König ist im Grab dargestellt und auch auf der Stele schriftlich erwähnt.
Ehefrau des Amenemhat war eine Henutiri.

Sein Grab, TT 123, legte er in --> Sheik Abd el-Korna (7/D) an (upper enclosure). Lepsius kennzeichnet es mit der Nr. 84.
Der Vorhof des Grabes ist heute mit modernen Zementmauern eingefasst. Auf der linken Seite erkennt man den vermauerten Eingang zu einem weiteren Grab (Kampp Nr. -270-), auf der rechten Seite befindet sich ein Grabschacht aus der ursprünglichen Konzeption der Anlage.

Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach Kampp

Dekoration

Halle
1. Auf dem äußeren Pfeiler Grabtexte. Auf dem Boden sitzt der Grabherr. Im Durchgang der betende Grabherr, rechts huldigt er Rê-Harachte, links Rê.
2. Oben die Reste einer Szene mit Männern vor Thutmosis III in einem Kiosk.
3. Reste einer Szene mit der Kartusche des Thutmosis III.
4. Drei Register:
I - III. Priester beim Ritual mit der Opferliste vor dem Grabherrn; vor diesem Auszüge aus dem Totenbuch.
5. Der Grabherr nd seine Familie inspizieren drei Register, auf denen Vögel, Fische und Rinder gebracht werden.
6. Stelenreste mit Texten.
7. Drei Szenen mit dem Verstorbenen
I. bei [Fisch-] und Vogeljagd
II. beim Speeren eines Nilpferdes
III. mit seiner Frau empfängt er Produkte des Sumpflandes. In einer Unterszene werden Fische gebracht und ausgenommen. Fisch- und Vogelfang mit Netzen.

Passage
8. Textreste auf dem Sturz außen und dem linken Pfosten.
9. Drei Register Begräbnisprozession und Pilgerfahrt nach Abydos.
10. Der Grabherr in einem Wagen. Mit Helfern jagt er in der Wüste. In einer Unterszene bringt man ein Spiel.
11. Drei Register
I. linke Hälfte unvollendet, rechts inspiziert er Stiere (zwei kämpfen)
II. Vögel werden gebracht, ebenso Fische und Blumen.
III. Drei Reihen mit Hirten, die Pferde mit Fohlen bringen sowie Stiere, Gänse, Esel und Schweine.
12. Ein Mann mit Opferliste vor dem Verstorbenen und dessen Frau.

Innerer Raum
13. Sitzstatuen des Grabherrn und seiner Frau




Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 412 f.

Eingestellt durch: semataui (19.01.2008)
Bearbeitet durch: -


223) Hörneraltar
Hörneraltäre werden Ende des 4. Jh. - Anfang des 3. Jh. v. Chr. von den Griechen nach Ägypten importiert. Ihr Ursprung liegt im hellenistisch-syrischen Raum.
Charakteristisch sind Rundstab, Hohlkehle und die auf den vier Ecken des Altars stehenden Tetraeder.

Der früheste nachgewiesene Hörneraltar findet sich vor dem Grab des Petosiris, in Tuna el-Gebel.

In Karnak befinden sich zwei Hörneraltäre. Einer im Hof des Ipet-Tempels, ein anderer im Bereich hinter dem Achmenu.


Foto: Amun-_Re

Bei dem abgebildeten handelt es sich um den Altar hinter dem Achmenu. Er besteht aus Kalkstein.
Links der Treppenaufgang. Dieser endet etwas unterhalb des Altars in einem Podest von dem aus der Priester die Kulthandlung vornehmen konnte.
Der Altarsockel enthält im Westen eine kleine Kammer.

Etwas südlich des Altars befindet sich ein Opferplatz. Auf diesem stand wohl ein kleiner Tisch mit Rundstab und Hohlkehle. Südwestlich davon befindet sich ein Bassin mit einer Seitenlänge von 1,60 m, dass im Westen eine Rinne hat die in ein kleineres Bassin mündet. Hier wurde das Opfertier zerlegt, das Blut wohl im kleinen Becken aufgefangen.

Ein ähnlicher Befund liegt im Hof des Ipet-Tempels in Karnak vor, wo Varille auf dem Altar noch Brandspuren gefunden hat. Ein Hinweis auf Brandopfer.

siehe auch hier


Quelle:
LÄ I Sp. 148 - Altar
Herbert Ernst: Die Altäre in den Opferhöfen der Tempel. Diss. 1998 microfichepubl.

Eingestellt durch: naunakhte (17.01.2008)
Bearbeitet durch: -


224) Osiris-Bezirk (Karnak)
Im Nordosten des Karnaktempels entstand ab der 22. Dynastie ein Gebiet, das überwiegend für einen Osiris-Kult genutzt wurde.

Es erstreckt sich von dem Osttempel Ramses II. gen Norden bis zum Umfassungsmauer und beherbergt zahlreiche kleinere Kapellen sowie Katakomben.



- Vollbild -

Plan aus: Donadoni, Theben, S. 78

Der Plan zeigt das oben genannte Areal. Der Osttempel Ramses II. findet sich unter a.

b = Tempel des "Osiris von Koptos"
c = Bereich der Osiriskatakomben
d = Kapelle des Osiris-heqa-djet (HqA-Dt), des "Osiris, Herrn der Ewigkeit"
e = Kapelle des Osiris-wepi-Isched (wp-iSd)
f = Kapelle des Osiris im Perseabaum (Hrj-jn pA iSd)





Quelle:
Donadoni, Sergio: Theben. Heilige Stadt der Pharaonen; München 2000

Eingestellt durch: naunakhte (14.01.2008)
Bearbeitet durch: -


225) Kümmel
Drei Arten dieser Pflanze waren dem Alten Ägypter bekannt.

Im Grab Tutanchamuns fand sich erstmals Schwarzkümmel (Nigella sativa). Eine Pflanze, die wohl aus dem Ostmittelmeerraum stammte, und sich von dort aus weit verbreitete.

Aus Abessinien importiert wurden die Früchte des Ajowankümmels (Trachyspermum ammi (L.) Sprague). Sie wurden als Gewürz und Heilmittel verwendet.

Ein einheimischer Kümmel war der Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) auch ägyptischer Kümmel genannt. Er wird heute noch gerne in der Küche des Landes verwertet.
Spätestens ab dem NR war er den Ägyptern bekannt und wurde von ihnen in Küchengärten angebaut. Dies ist zum Beispiel durch einen Fund im Grab des Cha aus der 18. Dyn. belegt.  Als Grabbeigabe kam ein Korb gefüllt mit den Samen des Kreuzkümmels zutage.
In Hieroglyphen schreibt sich dieser Kümmel:
tpnn


Quelle:
Germer, R: Flora des pharaonischen Ägypten; Mainz 1985

Eingestellt durch: snormi (31.12.2007)
Bearbeitet durch: -


226) Zeltstangensäule
Bei der Zeltstangensäule handelt es sich um eine einfache Säulenform die in Holz bei leichten Zeltkonstruktionen verwendet wurde. So zum Beispiel im Baldachin der Hetepheres.



Bei der Säule soll es sich um das Schriftzeichen
handeln.

In Stein ist diese Säulenform lediglich aus dem Ach-Menu in Karnak und dem Grab des Amenemhet Surer (TT 48) bekannt.


Foto: naunakhte

Kennzeichnend ist hier der scharfe Grad zwischen Schaft und Kapitell. Der, sich nach unten verjüngende, Schaft kann eine Inschriftenzeile tragen.


Quelle:
LÄ V, Sp. 344, Stichwort: Säule

Eingestellt durch: naunakhte (18.12.2007)
Bearbeitet durch: -


227) Lotossäule
Die Lotossäule ist eine aus (meist 8 Lotosblüten) gebündelte Säule. Die Blüten sind meist geschlossen, nur gelegentlich haben sie ein geöffnetes Kapitell. Die gebündelten Blütenstengel sind unter dem Kapitell (im Bild B) mit Schnüren zusammengebunden (im Bild C1). In dieser Schnürung schauen in regelmäßigen Abständen dazwischengesteckte kleinere Blüten heraus, deren Stengel unter der Schnürung am Schaft herunterhängen.


Bild aus LÄ V, Sp. 345; nachbeschriftet

Die Lotossäule (im Bild 7) ähnelt der Papyrussäule (im Bild 8 und 9), deren Schaft am Ende (im Bild C2) allerdings deutlich eingezogen ist, im Gegensatz zur Lotossäule. Zudem weist der Querschnitt des Lotus eine Rundung auf (im Bild E), während der Papyrusstengel immer mit einem Grad als Dreieckig charakterisiert wird (im Bild F).

Lotossäulen werden in der Profan- und Grabarchitektur verwendet. Ihr Auftreten in Stein ist im MR und NR allerdings selten. Häufiger findet man sie in der ptol. Zeit.

In Holzmodellen aus dem Grab des --> Meketre  (TT 280) finden sich diese Säulen.

Ein schönes Exemplar, mit offenem Kapitell, befindet sich als Relief an der Aussenwand der Hathorkapelle in Deir-el-Bahri.


Foto: Iufaa

Reine Lotussäulen im Bild zu besorgen war bisher schwierig. Aus Philae hier ein Foto mit Lotossäulen und Lotos-/Papyrussäulen in einem Gang.

- Vollbild -

Foto: Mitglied-Haremhab



Quelle:
LÄ V, Sp. 345, Stichwort: Säule

Eingestellt durch: naunakhte (18.12.2007)
Bearbeitet durch: -


228) Palmsäule
Die Palmsäule ist in Holzkonstruktionen seit der 4. Dynastie belegt. Ihren Namen bekam sie durch die Imitation einer Palme, dieses Aussehen erhält sie durch die mit Schnüren angebundenen Palmwedel.

Foto: naunakhte

Freistehend in Stein umgesetzt taucht sie unter Sahure (siehe Fotos) auf. Nach der 12. Dynastie verschwindet sie, bis sie unter Amenophis III. und in der Amarnazeit eine Renaissance erlebt. Mit einigen Veränderungen taucht sie in ptol. Architektur auf und ist auch in koptischen Kirchen (z.B. beim Luxortempel) zu finden.

Die Palmsäule trägt oftmals ein rechteckiges Inschriftenfeld.

Foto: naunakhte

Ihr Symbolwert scheint unklar, eine Verbindung zum Palmenhain in Buto wird angesprochen.


Quelle:
LÄ V, Sp. 344f, Stichwort: Säule

Eingestellt durch: naunakhte (18.12.2007)
Bearbeitet durch: -


229) Amen-em-hat (Aufseher, 18. Dyn, TT122 )
Jmn-m-HAt



Dieser Amenemhat war "Aufseher über die Magazine des Amun" in der Zeit des --> Thutmosis III. Seine Eltern waren der Prophet Neferhotep und dessen Frau Esnub.
Im Grab seines Amtskollegen und Zeitgenossen Amenhotep (TT 122) hat er für seinen Totenkult Kapellen dekorieren dürfen. Dekoration und Grundriss siehe unter --> Amenhotep.




Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 412

Eingestellt durch: semataui (08.11.2007)
Bearbeitet durch: -


230) Amenhotep (Aufseher, 18. Dyn, TT122)
Jmn-Htp



Dieser Amenhotep war "Aufseher über die Magazine des Amun" in der Zeit des --> Thutmosis III. Sein Vater war der Wesir und Bürgermeister --> Amtiu (TT 83), seine Mutter eine Ta-amtiu, sein Bruder war der Wesir --> User.
Amenhoteps Grab TT 122 in --> Sheik Abd el-Korna, Nord (8/E) (upper enclosure) weist eine Besonderheit auf: von der Längshalle zweigen drei Kapellen ab, die einem Amtskollegen des Amenhotep mit Namen --> Amenemhat zugewiesen werden. Beide haben nach P&M zur gleichen Zeit gelebt.
Der Vorhof des Grabes ist bei einem Erdbeben abgerutscht, Aussagen über Grabschächte sind daher nicht mehr möglich.
Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach Kampp

Dekoration

1., 2., 3. Textreste (Amenhotep)
4. Opferträger vor einer Frau mit Kind
5. Zwei Register Festbankett
I. Der Grabherr. Hinter ihm seine Söhne Meri-Maat, 2. Prophet des Amun und A-cheper-ka-Rê, Prophet des Month. Liste mit Göttern, zwei Reihen mit Gästen. Sie bringen dem Bruder und Wesir [User] und dessen Frau Opfer dar.
II. [Der Grabherr] opfert seinen Eltern

A. Kapelle des Amenemhat
6. Zwei Register
I. Frau mit Weihrauch und Stoffen vor dem Grabherrn
II. Ein Mann opfert dem Verstorbenen und dessen Frau

B. Kapelle des Amenemhat
7. Zwei Szenen mit Begräbniszeremonien
I. Rieten vor den Mumien, Schlachter
II. Priester reinigen den Grabherrn und seine Frau

8. Vier Register Begräbnisprozession

Ein Durchbruch im Bereich der Kapellen verbindet das Grab mit --> TT 58.






Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz, S. 412

Eingestellt durch: semataui (08.11.2007)
Bearbeitet durch: -


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