Die teilweise über 30 m hohen Flaggenmasten flankierten die Eingangstore der Tempel. Sie waren in Nischen in der Fassade der Pylone (besonders gut in Edfu zu sehen) eingelassen und bestanden aus einem entästeten Baumstamm (nach Arnold wohl aus kilikischer Edeltanne), dessen Spitze teilweise mit Elektron vergoldet war und der im oberen Teil mit bunten Wimpeln verziert wurde. Der Fuß stand auf Granitbasis in einer Kupferfassung. In halber Höhe waren sie mit Holzklammern in der Pylonöffnung verankert.
In der Regel befanden sich 2 x 1 oder 2 x 2 Flaggenmasten am Pylon, es gab aber Ausnahmen. Am Amun-Tempel von Karnak waren 2 x 4 und am Aton-Tempel von Amarna sollen sich 2 x 5 Flaggenmasten befunden haben.
Vermutlich gehen sie auf Götterstandarten zurück, die in der frühesten Zeit in den Heiligtümern aufgepflanzt waren. Flaggenmasten findet man mehrfach in den Walereien ägyptischer Wandbilder dargestellt.
Rekonstruktion der Flaggenmasten am Pylon eines ägyptischen Tempels, nach Perrot und Chipiez
Portal des Pylons von Edfu
weiterführende Literatur:
Hölscher, Medinet Habu, III, 5
Badaway, Dessin architectural
D. Arnold, Flaggenmasten, in LÄ II 257ff.
Quelle: Arnold, D., Lexikon der ägyptischen Baukunst. Düsseldorf 1994
Schulz, R., Seidel, M., Ägypten - Welt der Pharaonen. Köln 1997
Eingestellt durch: | manetho (30.05.2003) |
Bearbeitet durch: | Iufaa (14.05.2005) |
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