Der Schöpfergott Ptah (einer der ältesten Götter - seid der 1. Dynastie belegt), dessen Hauptkultort sich in Memphis befand, wird meist als Mann in einem engsitzenden Gewand mit kahlgeschorenem Haupt und einer enganliegenden Haube dargestellt. In seien Händen hält er einen Stab, der eine Kombination des --> Anch-Zeichens und des --> Was-Zepters ist, Symbol für Macht und Kraft. Ab dem Mittleren Reich trägt er einen steif abstehenden Kinnbart.
Er galt in erster Linie als Gott der Handwerker und soll die Kunst der Metallbearbeitung und der Bildhauerei erfunden haben. Folglich wurde --> Imhotep, der Erbauer der Stufenpyramide, als Sohn des Gottes Ptah betrachtet. Die Schöpfungslehre von Memphis besagt - vielleicht in Abgrenzung zum Göttermythos von Heliopolis -, dass Ptah mit den Schöpferorganen Herz und Zunge, durch die Kraft seiner Gedanken und die Macht seiner Worte, die Welt erschaffen habe. An anderer Stelle heißt es, er habe die Welt - wie --> Chnum - auf der Töpferscheibe erschaffen.
Während des Alten Reiches verschmolz sein Kult mit einer weiteren Gottheit aus Memphis, dem falkengestaltigen --> Sokar. Aus dieser Verbindung ging der Totengott Ptah-Sokar hervor. Dieses Wesen übernahm naturgemäss einige der Attribute des Totengottes --> Osiris und entwickelte sich zur Gottheit Ptah-Sokar-Osiris, deren Abbild oft auf Grabbeigaben von Privatpersonen zu finden war.
In der Ramessidenzeit tritt er auch auf als Ptah-en-Ramessu-Meri-Amun-em per-Imen (Path des Ramses, geliebt von Amun im Amuntempel sowie als Ptah-en-Ramessu-heqa-iunu (Ptah des Ramses von Iunu)
Quelle: Wilkinson, R. H., Die Welt der Götter im Alten Ägypten. Glaube - Macht - Mythologie, Stuttgart 2003
Bonnet, H., Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, Berlin, New York 2000