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  Kyphi
Kyphi (gr. Χοϊφι, äg. kApt) bezeichnet ägyptisches "Räucherwerk", für das mehrere Rezepturen bekannt sind. Im pEbers 98, 12ff (zitiert nach LÄ) sind zehn Bestandteile aufgeführt, im pBerlin 3038, 6, 6-11 (zitiert nach LÄ) finden sich neben Harzen und Hölzern noch u.a. Kot von Löwen, Krokodilen, Schwalben, etc. in der Rezeptur.
Sicher zu bestimmende Ingredienzen, die immer wieder genannt wurden (zum Beispiel bei Plutarch oder Dioskurides), sind Kalmus, Koriander, Mastix, Myrrhe, Rosinen, Sandelholz, Styrax, Wacholder, Weihrauch, Wein, Zimt und Zyperngras. Einige Bestandteile sind aber noch nicht identifiziert worden.

Neben medizinischen Texten sind Rezepturen auch in Tempelreliefs wiedergegeben worden, da Kyphi während des Tempeldienstes ausgiebig verwendet wurde (Manniche). Im Laboratorium des Horus-Tempels von Edfu (Kurth) finden sich 2 unterschiedliche Rezepturen (Edfu A und B), die Rezepturen unterscheiden sich in den ersten 6 Bestandteilen, danach folgen nur noch mythologische Begriffe. Die ersten 6 Bestandteile aus Edfu B finden sich ihrerseits in gleicher Reihenfolge in einer Lieferung an den Tempel wieder, die im pHarris I, 53a, 4-9 erhalten ist (zitiert nach LÄ). Eine weitere Rezeptur aus dem Philae-Tempel entspricht wohl der Rezeptur Edfu A.
Manetho scheint die Herstellung in einem Buch beschrieben zu haben, das Plutarch, bei dem die Rezeptur aus 16 Ingredienzen besteht, in "De Iside et Osiride" wohl benutzt hat. Weitere Rezepturen finden sich bei anderen antiken Autoren.

Nach Manniche ist Kyphi ein Öl- und Fett-freies Parfum, das auf Wein und Rosinen basiert, zu denen mehrere aromatische Pflanzen und Harze gegeben werden. Neben der bereits erwähnten Verbrennung im Tempel wurde Kyphi auch in Getränken verwendet.




Quelle:
Helck, W. in: Lexikon der Ägyptologie, Bd. III. Wiesbaden 1975-86, Sp 902
Kurth, D., Treffpunkt der Götter. Düsseldorf 1998
Manniche, L., An Ancient Egyptian Herbal, Austin Texas 1989

Eingestellt durch: Iufaa (07.10.2006)
Bearbeitet durch: -
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