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  Thot (Gott)
Thot (djhwtj) ist ursprünglich Mondgott, Gott des Maßes, der Zeit und der Wissenschaft, Gehilfe des Allherrn. Seine Heimat ist die Stadt Wenu (Schmun, Hermopolis, o.ä. Gau XV). Er erfand die Schrift und notiert beim Totengericht gewissenhaft plus und minus. Dargestellt wird er als Pavian, als Ibis  oder in Menschengestalt mit Ibiskopf.
Die Gestalt des Thot, des Herrn des Mondes, ist schon sehr früh belegt als Gott von Hermopolis parva im Delta. Dort war er Teil der Achtheit dieser Stadt. Darauf deutet seine ibisköpfigkeit hin (der 15. unterägyptische Gau führte das Bild des Ibis als Gauzeichen. In geschichtlicher Zeit war dann das mittelägyptische Hermopolis der Hauptkultplatz des Thot. Dort nahm er die lokale Paviangottheit Hedj-wer in sich auf und nahm dessen Gestalt an. Die Bedeutung seines Namens ist unklar, insgesamt ist der Ursprung der Gestalt nicht bekannt.
Thot ist Herr des Mondes, in der Spätzeit erhielt er das Epitheton "Silberner Aton". Ob und inwieweit die Ägypter im Mond einen hockenden Pavian erkannt haben wollen (in etwa vergleichbar mit unserem "Mann im Mond") und im Schnabel des Ibis einen symbolischen Hinweis auf die Mondsichel, bleibt rein spekulativ.
Eine Mythe erzählt, dass Thot aus dem Kopf des Seth enttsprungen sei, nachdem letzterer versehentlich den Samen des Horus verschluckt habe. Bonnet schreibt dazu: "Durch die Kraft des Lichtgottes bricht die volle Mondscheibe aus Seth, der Macht des Dunkels hervor."
Die Beziehung zum Mond lässt Thot zum "Herrn der Zeit" und zum "Rechner der Jahre" werden.
Thot galt als der Gatte der Seschat, der Göttin der Schreibkunst. Nach Roeder ist Seschat bzw. Sefchet-abwi lediglich seine Gehilfin. Im Osirismythos griff er in die Kämpfe ein, um die Verwundeten zu retten, und gab Horus dessen Auge und Seth dessen Hoden zurück. Nach den Pyramidentexten wurde der Streit zwischen den beiden Göttern in Hermopolis entschieden, wobei unter Vorsitz von Thot die beiden Länder geteilt wurden.

Nach Helck stellen sich Herkunft und Rolle des Thot etwas anders dar:
Das verletzte Mondauge (linkes Auge des Horus) soll Thot gezählt und gefüllt haben. Da die Zerstückelung des Gottes Osiris mit der Verletzung des Mondauges verglichen wurde, ging Thot als Heiler in diesen Mythenkreis ein. Allerdings spielte er dabei eine sehr zwielichtige Rolle. Es gibt Anspielungen, dass er zusammen mit Seth am Tode des Osiris schuldig sei.
Nach Helck ist Thot aus dem Knie des Seth hervorgegangen, den Horus geschwängert habe.

Insgesamt ist Thot eine recht vielseitige und äusserst beschäftigte Figur. Er ist für die verschiedensten Aufgabenbereiche "zuständig", ein rechter Multifunktionär.
Neben der Herrschaft über den Mond und dem Vorsitz im Schiedsgericht ist er der Gott der Schreibkunst und Schutzpatron der Schreiber sowie Gott der Zeitrechnung. Gleichzeitig ist er ganz allgemein ebenfalls Schutzpatron der Beamten, heilige Schriften wurden gern auf ihn zurückgeführt. Als Wächter des Kalenders war Thot auch der Götterschreiber, der zuerst der heilige Schreiber des diesseitigen Königreiches des Osiris war, bevor er zum Sekretär der Götter wurde und in der Unterwelt über die Sünden der Verstorbenen Buch führte (Wiegeszene Totenbuch). Als Herr der Schreibkunst und folglich auch des Wortes und des Gedankens galt er als Zunge des Ptah und Herz des Re. Diese Eigenschaften machten ihn zu einem mächtigen Zauberer und zum Schutzpatron der Magier. Als Schützer des Osiris wird er auch zu einem Helfer der Toten, denen er bei ihrer Reise durch die Unterwelt zur Seite stand.

Desweiteren ist Thot nach Helck noch der Gott des Berechnens und des Wissens.
Von den Griechen wurde er mit Hermes gleichgestellt.
In der Erscheinung zeigt sich Thot überwiegend mit menschlichem Körper, auf dem er den Kopf des Ibis mit seinem langen Hals trägt. Ein Schreibgerät oder auch eine Palmrippe sind seine Attribute.



Quelle:
diverse

Eingestellt durch: semataui (15.05.2003)
Bearbeitet durch: -
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