Burckhardt, Johann Ludwig |
geboren 24. November 1784 in Lausanne; gestorben 15. Oktober 1817 in Kairo als Pseudonym Ibrahim ibn Abdullah Johann Ludwig Burckhardt stammt aus der Basler Familie des Oberst Burckhardt, die aus Feindschaft zur französischen Revolution die Stadt verlässt nach Lausanne zieht, wo Johann Ludwig am 24. November 1774 geboren wird. Er beginnt seine Studien im preussischen Neuenburg, danach geht er nach Deutschland und studierte in Leipzig und Göttingen Jura und Statistik. Danach geht er schliesslich nach England zu weiteren Studien in London und Cambridge (Arabisch und Astronomie, Medizin und Mineralogie) mit dem Ziel, Forschungsreisender zu werden Dort versucht er auch sein berufliches Glück, bleibt jedoch dort mehr als ein Jahr ohne Anstellung. Es plagen ihn Zukunftsängste und die demütigende Sorge, erneut bei seiner Familie anklopfen zu müssen, die ihn schon einmal aus Spielschulden befreit hat. Doch dann erhält er ein ungewöhnliches Angebot: Die «African Exploration Society» (eine britische Organisation zur Erforschung des Schwarzen Kontinents) sucht einen Forscher zur Erkundung der Sahara, besondes soll er als erster Europäer die legendäre, für Christen verbotene Stadt Timbuktu am Rand der Sahara erkunden. Burckhardt sagt zu, obwohl er weiss, dass vor sieben Jahren ein ähnliches Unternehmen tödlich ausgegangen war. 1809 reiste Burckhardt nach Aleppo (Syrien), um den Mittleren Osten und den Islam zu studieren. Er erlernte Arabisch und gab sich unter dem Pseudonym Ibrahim Ibn Abdallah als muslimischer Kaufmann aus. Seinen Akzent in der Aussprache des Arabischen begründete er damit, dass er aus Indien komme. In den folgenden Jahren bis 1816 bereist er den Vorderen Orient, Ägypten und Nubien. Er wird zum Wiederentdecker der Stadt Petra, pilgert nach Mekka und Medina und hält mit akribischer Genauigkeit alles in seinen Reiseberichten fest. Bei seiner Reise durch von Ägypten in den Sudan entdeckt er am 22.März 1813 die Tempel von Abu Simbel, als er durch Zufall Teile der Kolossalstatuen aus dem Sand ragen sah. 1815 kehrt «Scheik Ibrahim» nach Kairo zurück. Obwohl die grosse Reise quer durch Afrika noch vor ihm liegt, kommt es nicht mehr dazu. Ibrahim ibn Abdullah stirbt 1817 in Kairo vermutlich an einer Fischvergiftung und liegt auf eigenen Wunsch hin unter arabischem Namen auf einem muslimischen Friedhof begraben.
Eingestellt durch: | manetho (14.10.2004) |
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