Während die Thronbesteigung eine Machtübernahme (kurz) nach dem Tod des Vorgängers darstellt und somit zu jedem Zeitpunkt im Jahr geschehen kann, ist die Krönung ein insziniertes Ereignis. Nach der Bestattung des Vorgängers wird an einem "kosmisch relevanten Datum" die Krönung des neuen Königs vorgenommen. Im MR findet dieses Ereignis gerne am Neujahrstag statt, hier spiegelt sich die "Erneuerung" des Jahres und somit wohl auch des Königs im Krönungsdatum wieder. Das NR bevorzugt (mit einem Rückgriff unter Hatschepsut) ein anderes Datum. Hier steht der Mondzyklus im Zusammenhang mit der Krönung. Einige Könige werden am 2. Mondmonatstag (dem Tag des Wiedererscheinen des Mondes) gekrönt. Andere bevorzugen ein Datum im Zusammenhang mit dem Naturzyklus. Immer ist es ein Datum welches im Zusammenhang mit einem "Wiederbeginn" steht. Als scheinbar einziger Kopfschmuck bei der Thronbesteigung erhält der König ein Diadem mit Doppelfedern. Während die Thronbesteigung ein in Darstellungen eher selten belegtes Ereignis darstellt, sind Krönungsszenen durch die Götter des öfteren in den Tempeln abgebildet.
Quelle: Lexikon der Ägyptologie, Bd. VI. Wiesbaden 1975-86; Stichwort: Thronbesteigung
Eingestellt durch: | naunakhte (02.05.2005) |
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