Die Klageweiber (Klagefrauen) Drt sind fester Bestandteil des Bestattungsritual im Alten Ägypten.
Obwohl es keine Belege dafür gibt wird allgemein angenommen (analog zu orientalischen Totenbräuchen), dass es sich hierbei um gewerbsmäßige Klageweiber handelt.
Klageweiber begleiten den Verstorbenen während der Bestattungsfeierlichkeiten bis zum Grab. Herodot (II, 85) schildert, passend zu Wandbildern, ein Vornüberfallen der Haare, deren Raufen, das Bewerfen mit Staub. Bilder zeigen sie Teilentblößt. Sie begleiten den Toten mit Tanz und Gesang.
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TT 277 Grab des --> Amun-em-inet
Foto: Iufaa
Zwei der Klageweiber nehmen einen besonderen Rang ein. Es sind die Drtj – „die beiden --> Weihen“. Diese beiden Klageweiber werden mit Isis und Nephtys gleichgesetzt in ihrer Rolle als Klagende bei der Leiche von Osiris.
Sie werden als Drt wrt – das große/ältere Klageweib und Drt nDst – das kleine/jüngere Klageweib unterschieden (seit dem MR).
Hierbei handelt es sich wohl um zwei Priesterinnen die während der Bestattungsfeierlichkeiten Ritualhandlungen vollziehen. Sie begleiten den Toten an Kopf- und Fußende des Sarges (analog zu Isis und Nephtys) oder Statuenschreines bei den Umzügen, der Überfahrt gen Westen bis hin zum Grab.
An den Opferhandlungen und Riten in der Balsamierungshalle sind sie anwesend. Im heiligen Bezirk werden von ihnen libiert und Räucherungen vollzogen. Eine besondere Rolle spielen sie bei den Schlachtopfern und dem Mundöffnungsritual.
Quelle: Seeber, Chr.: Klagefrau; in LÄ III, Sp. 444 ff
Eingestellt durch: | naunakhte (08.01.2006) |
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