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  Anch-Hor (Haushofmeister, 26. Dyn, TT414)
anx-Hr



Anch-Hor war Haushofmeister der Nitocris I. (656 – 586 v. Chr), Bürgermeister von Memphis, Aufseher von Oberägypten in Theben und Aufseher der Amunpriester in der Zeit der Könige Psametik II (595 – 589 v. Chr.) und Apries Wah-ib-Rê, (589 – 570 v. Chr.), 26. Dyn.

Seine Grabstätte TT 414 liegt mitten auf dem ehemaligen Aufweg zum Tempel des --> Mentuhotep Neb-hepet-Rê im Assasif, wo mehrere hohe Beamte der „Gottesgemahlinnen des Amun“ ihre großen Grabanlagen errichteten. Zu seiner Zeit war er einer der bedeutendsten Männer des Reiches.

Vor Anch-Hors Grabanlage befindet sich ein großes Pylonenpaar aus Ziegeln, dahinter ein Hof. Dieser führt zu einer Treppe zum unterirdischen Teil des Grabes.
Der Fels im Assasif hat so schlechte Qualität, dass die unterirdischen Räume in allen Teilen eine Steinverkleidung erhalten sollten.

Die Treppe führt zu einem kleinen, undekorierter Kultraum mir den Resten einer Scheintüre, die als Heiligtum für den König gilt. Auch die Göttin --> Hathor besaß eine eigene Kultstätte.
Rechts führt eine Passage zu einer Halle mit ehemals vier rechteckigen Säulen.
Alle inneren Kammern des Grabes sind unvollendet.

Der interessanteste Teil des Grabes ist der nächste Bereich, ein Sonnenhof mit Pfeilern auf der nördlichen und östlichen Seite. In einer Türlaibung gibt es eine Szene, wo Anch-Hor nach außen blickt und ein Brandopfer für --> Amun darbringt. Für die Zeit ist das untypisch, denn es gehört zum „Schönen Fest vom Wüstental“. Das Brandopfer wurde wahrscheinlich im Lichthof tatsächlich entzündet. Anch-Hor hatte dort zwei Opferplatten, vor den Pfeilern auf der Ostseite steht noch ein Opfertisch in situ.
Der Hof weist einige der schönsten Reliefs dieser Epoche auf, allerdings ist ein Teil der Dekoration unvollendet oder beschädigt. In der Art der Dekoration folgt Anch-Hor den Reliefs des --> Pabasa (TT 279). Sehr selten sind die hier anzutreffenden Darstellungen über Bienenzucht und –haltung.

Auf der Westseite des Sonnenhofes befindet sich eine kurze Passage mit Kragsteingewölbe, die zu einer Pfeilerhalle führt. Die acht Pfeiler wurden aus dem Fels herausgearbeitet. Von hier geht es zu einem Vestibül mit Kultkammer und Statuennische am Westende.
Andere Kammern an der Nordseite führen zu schmalen Räumen einer höheren Ebene.

Wie die im Grab aufgefundenen dreißig hölzernen Sarkophage beweisen, wurde das Grab häufig wiederverwendet. Die Grabführer zeigen gerne die Mumienreste, die heute noch dort liegen.
Ein sehr tiefer Grabschacht an der Südseite des Vestibüls ist Anch-Hors eigene, undekorierte Grabkammer.

Zeichnung: Klaus Adams, nach Eigner

Lit.:
Bietak, Manfred und Elfriede Reiser-Haslauer: Das Grab des 'Anch-Hor, Obersthofmeister der Gottesgemahlin Nitokris. II.; Wien 1982
Eigner, Diethelm: Die monumentalen Grabbauten der Spätzeit in der thebanischen Nekropole; Wien 1984



Quelle:
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Eingestellt durch: semataui (15.12.2006)
Bearbeitet durch: -
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