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Jeweils letzter Beitrag der 10 aktuellsten Themen.
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| Datum: 19.03.2023 um 16:45:28 | Thema von Chontamenti | Letzter Beitrag von Michael Tilgner |
Hallo, Chontamenti, in der Tat sind die Hinweise auf eine "Leibwache" des Königs oder einer hochgestellten Person spärlich und nicht leicht zu finden. Der entsprechende Eintrag im sonst sehr informativen Lexikon der Ägyptologie, Bd. III, Sp. 993-994 (Anhang) ist ausgesprochen dünn. Es gibt ein Wort Sms "folgen, geleiten, dienen", auch im Sinne "dem König folgen, ihn im Kriege, auf Reisen begleiten" (Wb IV, 483.5). Das zugehörige Substantiv Smsw wird zumeist als "Gefolgsmann, Diener" übersetzt (Wb IV, 485). Eine Zusammenstellung der Diskussion zu diesem Wort ist in einem Artikel von Mohamed Raafat Abbas enthalten: The Bodyguard of Ramesses II and the Battle of Kadesh, in: Égypte Nilotique et Méditerranéenne, Bd. 9, S. 113-123 (2016) enthalten (S. 114-115), der es auch als "Bodyguard, Leibwache" verstanden wissen will. Ein anderes Wort in diesem Zusammenhang ist stp-sA "Schützer" und speziell "Leibwächter o.ä. (bei Reisen des Königs)" (Wb IV, 340.8). Auch um dieses Wort rankt sich eine längere Diskussion; insbesondere Ogden Goelet hat sich damit auseinandergesetzt: The Term Ctp-ZA in the Old Kingdom and Its Later Development, in: Journal of the American Research Center in Egypt, Bd. 23, S. 85-98 (1986) (leider nicht online). In der Zusammenfassung kommt er für die Bedeutung dieses Wortes zum Schluss (S. 95): Zitat:
The exact sense of ctp-zA "to select, hack out, a protection" - escapes us in the literal translation of the phrase, unless the element zA is given the additional meaning of "bodyguard." It is best considered as an Egyptian idiomatic expression that means little more than "protect." In this respect, the function of the verb ctp is roughly comparable to the verb "provide" in the comparable English expression "to provide protection." |
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Aber auch später gibt es zahlreiche Belege, die sich mit diesem Wortgebrauch erklären lassen. Während in den bisherigen Diskussionen sehr auf die enge Verbindung mit dem Palast und dem König abgehoben wird, muss man diesen Begriff wohl weiter fassen, nachdem man vor zehn Jahren Papyri aus der Zeit des Cheops am Roten Meer entdeckt hat, die jetzt unter dem Namen "Tagebuch des Merer" bekannt geworden sind. Darin werden an mehreren Stellen die stp-sA erwähnt, die die Abteilung (Phyle) des Merer in den Steinbruch von Tura begleiten, dort sogar Steine schleppen müssen. Sie verfügen offenbar über eigene Transportschiffe, in die die Steine verladen werden. Wie Pierre Tallet in seiner Publikation dieser Papyri meint, "hat man den Eindruck, dass dieser Begriff - vielleicht mit 'Elite' zu übersetzen - sehr allgemein das Personal bezeichnen könnte, das die Monarchie beschäftigt" (Les papyrus de la Mer Rouge, Bd. I: Le 'Journal de Merer', Le Caire, 2017, S. 55). In den entsprechenden Passagen im Anhang habe ich die Bezeichnung "Schutztruppe" gewählt, in der Meinung, dass sie der eigentlichen Arbeitsmannschaft als Schutz zugeordnet wurde, die aber auch selbst Hand anlegen musste. Viele Grüße, Michael Tilgner |
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| Datum: 14.03.2023 um 18:16:48 | Thema von Chontamenti | Letzter Beitrag von Isis_und_Osiris |
salam Zitat:
ist sie in Kisten verpackt und bis zu einem unbekannten Zeitpunkt für niemanden zugänglich. |
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dabei sind sie je extra mit der sammlung aus dem oberen stockwerk in das nachbargebäude umgezogen was die sammlung eigentlich sehr aufwertete und nun ist alles in kisten verpackt ... einfach schade ma salama .. isis .. |
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| Datum: 13.03.2023 um 11:59:17 | Thema von Isis_und_Osiris | Letzter Beitrag von Isis_und_Osiris |
salam ich bin auf der suche nach infos von einer säule aus mons claudianus. besser gefragt: eine der großen säulen aus dem steinbruch ist in das "neue" kairo ohne namen (ironie) transportiert worden. nun bin ich auf der suche von wegen wie / wo / wann / wer  es geht zwar um eine "alte" säule die in der neuzeit transportiert wurde aber so denke ich mal das ich hier in der rubrik richtig bin ... wenn nicht dann bitte verschieben. ma salama ... isis ... |
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| Datum: 10.03.2023 um 15:16:14 | Thema von Manohara | Letzter Beitrag von Chontamenti |
Willkommen im Forum! Die Uschebtis waren ja als Ackerarbeiter im Jenseits gedacht. Insofern würde eine Deutung als Dreschflegel Sinn ergeben. Allerdings besteht ja auch ein Teil der Uschebtis aus Aufsehern für den Rest, die die Geißel durchaus als Machtsymbol tragen könnten. Der friedliche Ausdruck der Uschebtis hat übrigens nichts zu sagen, dieser ist auch in Kriegsszenen zu finden. Viele Grüße Chontamenti |
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| Datum: 05.03.2023 um 19:48:08 | Thema von Lolli2u | Letzter Beitrag von Michael Tilgner |
Helmut Satzinger war lange Zeit Direktor der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien und hat über die Sammlung wie auch über einzelne Objekte geschrieben. Eine Liste befindet sich auf seiner Webseite. Vieles kann man herunterladen. Besonders hervorheben möchte ich: Irmgard Hein, Helmut Satzinger, Stelen des Mittleren Reiches einschließlich der I. und II. Zwischenzeit, Teil 1-2, 1989-1993 Viele Grüße, Michael Tilgner |
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| Datum: 05.03.2023 um 11:44:58 | Thema von Michael Tilgner | Letzter Beitrag von Michael Tilgner |
Diese Mumie stammt aus einem Grab in Gizeh (G 2220). Die Reste sind jetzt im Museum of Fine Arts in Boston. Über den Beginn der Mumifizierung im Alten Ägypten hat Renate Germer einen Übersichtsartikel verfasst: Körper für die Ewigkeit - Der Beginn der Konservierung des Leichnams in Giza, in: Katja Lembke, Bettina Schmitz (Hrsg.), Giza. Am Fuß der großen Pyramiden, Hildesheim / München, 2011, S. 88-95; soweit ich weiß nicht online. Sie beschreibt diese Mumie so (S. 90-91): Zitat:
Unter der Leinenumhüllung der weiblichen Mumie ließen sich nur wenige Reste des einstigen Körpergewebes erkennen. Haut und Muskulatur waren zusammen mit der innersten Schicht Leinen verkohlt und zerfielen bei Untersuchung des Leichnams zu einem schwarzen Pulver. Im Innern des Körpers entdeckte man aber noch geringe Überbleibsel von eingetrockneten Organen, die also nicht entfernt worden waren. Stopfmaterialien, wie in späteren Zeiten üblich, fanden sich nicht im Körperinneren. Andere zeitgleiche Bestattungen zeigen jedoch, dass damals in einigen Fällen auch schon die Organentnahme zur besseren Konservierung des Leichnams praktiziert wurde. ... Eine Entnahme des Gehirns ist für das Alte Reich bisher allerdings noch nicht sicher nachgewiesen. |
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Es wäre interessant zu erfahren, inwieweit die neuen Funde in Gisr el-Mudir diese Befunde bestätigen oder erweitern. Weitere Informationen zum Grab G 2220 sind auf der Webseite Digital Giza zu finden. Auf der Webseite des Bostoner Museums ist ein Stück Leinenstoff aus diesem Grab zu sehen, mit der Inschrift "feinstes Leinen". Viele Grüße, Michael Tilgner |
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| Datum: 05.03.2023 um 09:10:22 | Thema von David | Letzter Beitrag von Chontamenti |
Zitat:
die beiden von Dir zitierten Zeilen werden von Hornung so interpretiert, dass mit "er" in "er sprach zu den Göttern" Re gemeint ist ( |
| Jetzt habe ich verstanden! |
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| Datum: 01.03.2023 um 19:37:28 | Thema von Chontamenti | Letzter Beitrag von Michael Tilgner |
Hallo, Chontamenti, Becher mit Fröschen, die einem Toten mit ins Grab gegeben worden sind, habe ich nicht gefunden. Es gibt jedoch etliche Amulette in Froschgestalt, die z.B. im Catalogue Général des Ägyptischen Museums in Kairo veröffentlicht wurden: G. A. Reisner, Amulets, [Bd. I], Le Caire, 1907, Taf. XXIII-XXIV (Beschreibungen, S. 187-192). Interessanterweise hat die Coptic Encyclopedia, immerhin 8 Bände, 1991 laut Index nichts über Frösche zu sagen! Viele Grüße, Michael Tilgner |
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