(Achtung! Da der Text größtenteils an der Stelle nur aus Titeln des Nespaqaschuti besteht und einige bereits in der Inschrift am Sockel auftauchen werde ich diese nicht nochmal aufzählen und dann am Ende in der Zusammenfassung nur erscheinen lassen.)
jmAx(.w) "Würdiger/Versorgter" (WB I.82.1-12) mit xr: jmAx(.w) xr nzwt "der Würdige/Versorgte beim(/vom) König" (Jones, Titles OK, no. 135) Siehe hierzu die Bedeutungen von xr z.B. "...einen Zustand besitzen bei jemandem..." (WB III.315.1-316.9)
Jmn-Ra(w) Amun-Re als 2. Person, bei der er Versorgt ist. (WB I.85) nb-ns.(w)t-tA.(wi) "Der Herr der Throne der beiden Länder" (WB II.322.10 WB I.85) (Ra(w) kann man auch nur mit N5 schreiben. (WB II.401.7-8))
xr jr(i).t mrr(.t)=f "bei/durch das Machen, von dem, was er liebt." (Infinitiv) (WB II.99.13) Ich habe auch noch eine andere Lösung, die ich verworfen habe, weil sie nicht oft so geschrieben wird. jr(y).t mrr(.t)=f (WB I.113.6-7) "das, was gemacht ist/das Gemachte, was er liebt." Das wird aber nur einmal mit bjn mit D4 und X1 geschrieben. (DZA 21.145.910; 21.145.920) Das macht es sehr unwahrscheinlich. Natürlich würde auch ein Neutrales Partizip/Partizip Perfekt im Passiv gehen, doch sollte man das nicht annehmen, wenn es Beispiele zu ähnlichen Phrasen mit mrr.t gibt, die wahrscheinlicher sind. Und beide Versionen sind auch nicht wesensgleich. jr(y).t mrr(.t)=f: Hier ist er bei dem/durch das Gemachte, was er liebt versorgt... jr(i).t mrr(.t)=f: Hier ist er bei dem/durch das Machen, was er liebt versorgt... Beim einen durch das Produkt und bei dem anderen durch die Handlung selbst.
Ra(w)-nb "täglich/jeden Tag" (Adv.) (WB II.402.1)
Daraus folgt: jmAx(.w) xr nzwt Jmn-Ra(w) nb-ns.(w)t-tA.(wi) xr jr(i).t mrr(.t)=f Ra(w)-nb (j)r(.i)-pa.t HA.t(.i)-a xtm(.w)-bj.t(.i) smr-wa.t(.i)-n-mr(w).t "Der Würdig ist/Versorgt ist beim König und Amun-Re, dem Herrn der Throne der beiden Länder und bei dem/durch das Machen, was er liebt, jeden Tag, der Iri-Pat und Hati-a, der Siegler des Königs von Unterägypten, der einzige beliebte Freund (der einzige Freund der Liebe)..."
Hm-nTr-Jmn-Ra(w)-nzwt-nTr.(w) "Der Priester des Amun-RE, der König der Götter" (WB III.88.19-90.70; I.85; II.328.12-14)
jm.i-r'-Hm.(w)-nTr-nTr.(w)-nb(.w) "der Vorsteher der Priester aller Götter" (WB I.74.13; (Siehe oben); II.360; II.234.3-236.5)
jm.i-r'-Sma.w "Vorsteher von Oberägypten" (WB IV.474.4)
Daraus ergibt sich: Hm-nTr-Jmn-Ra(w)-nzwt-nTr.(w) jm.i-r'-Hm.(w)-nTr-nTr.(w)-nb(.w) jm.i-r'-Sma.w r'-nxn tA(y).t(.i)-zAb-TA(.t.i) N(.i)-s(w)-p(A)-q(Ai)-Sw.ti "...der Priester des Amun-RE, der König der Götter, der Vorsteher der Priester aller Götter, der Vorsteher von Oberägypten und der Mund/Sprecher von Nechen, der Oberrichter und Wesir Nespaqa(i)schuti (Er gehört dem mit hoher Doppelfederkrone)..."
s(nb) "der gesund ist" (WB IV.158.8) (Namenszusatz in der Spätzeit)
Dd=f "er sagt" (Rednereinleitung) (WB V.619.14)
wab "Wab-Priester" (WB I.282.13-283.12)
aq-Hr-nTr "der zu dem Gott Zutritt hat" (WB I.231.8-9; 230.6-7) Wohl ein Beiname der Wab-Priester.
s.xA "gedenken" (WB IV.232.12-233.26)
kA "Ka" (WB 5, 86.10-89.11)
Daher: s(nb) Dd=f wab nb aq-Hr-nTr s.xA kA(=j) "...der gesund ist sagt: "Jeder Wab-Priester, der Zutritt zu dem Gott hat, gedenke (meinem) Ka...!"
"Der Würdig ist/Versorgt ist beim König und Amun-Re, dem Herrn der Throne der beiden Länder und bei dem/durch das Machen, was er liebt, jeden Tag, der Iri-Pat und Hati-a, der Siegler des Königs von Unterägypten, der einzige beliebte Freund (der einzige Freund der Liebe), der Priester des Amun-RE, der König der Götter, der Vorsteher der Priester aller Götter, der Vorsteher von Oberägypten und der Mund/Sprecher von Nechen, der Oberrichter und Wesir Nespaqa(i)schuti (Er gehört dem mit hoher Doppelfederkrone) der gesund ist sagt: "Jeder Wab-Priester, der Zutritt zu dem Gott hat, gedenke (meinem) Ka...!""
("meinem Ka" deshalb, weil die Statue sich auf Nespa. bezieht und das Suffixpronomen für "ich" öfters fehlt)
und bedanke mich für die Textstellen Ranke und den Artikel bei Wikipedia !
Jetzt konnte ich den Zusammenhang zwischen Jnj-jtj.f und Intef herstellen, was mir sehr hilft. Mir selbst ist darüber nun bei Maspero (1906), Guide to the Cairo Museum, Seite 70 / 71 die Stele des Prinzen "Antufi" von Herakleopolis aufgefallen, weshalb ich den Namen nun mit Antef vokalisiere. Habe auf deinen Hinweis hin bei Wikipedia einen Artikel gefunden, in welchem Jaros-Deckert ebenfalls "Antef" gibt. Die Wandmalereien von Jaros-Deckert (1984) konnte ich jedoch nicht erreichen. Mal sehen, vielleicht wenn die Bibliotheken wieder geöffnet haben.
Ich suche eine gute Internetseite wo die Hieroglyphen vom Totenbuch und die Ganzen sprüche drinnen stehen und wollte fragen ob mir da jemand weiterhelfen kann?
die Gruppenschrift und ihre Entwicklung sind eine Wissenschaft für sich (vielleicht sogar eine "Geheimwissenschaft"?), auf die ich hier nicht eingehen kann. Ich will aber gern Manfred Görgs Argumente nachtragen, die er in seiner Dissertation Untersuchungen zur hieroglyphischen Wiedergabe palästinensischer Ortsnamen, Bonn, 1974 vorgetragen hat.
Auf S. 44 hat er alle bekannten hieroglyphischen Schreibungen von "Askalon" sowie deren zeitliche Verteilung zusammengestellt (S. 45). Der Beleg Nr. 6 z.B. entstammt der Merenptah-Stele, Nr. 11 dem Berliner Fragment ÄM 21687. Dessen zeitliche Einordnung erfolgt durch den Vergleich der Schreibung des zweiten Ortsnamen Knan "Kanaan" mit der auf der Memphis-Stele Amenophis' II. (S. 47). Man sieht: O29 aA steht für a, das auslautende -nw offensichtlich nur für -n.
Auch wenn hier nicht alle Feinheiten erklärt werden können, so legt doch die Schreibweise für "Kanaan" eine Datierung in die 18. Dyn. nahe.
Beleg Nr. 11 wird von Görg als in "Normalschreibung" geschrieben bezeichnet. Da es im Ägyptischen kein l gibt, wird dafür r bzw. der "liegende Löwe" rw (E23) verwendet. Damit ist es rein konsonantische Schreibung, die ich nach TLA mit Jsqrn angegeben habe. Genau genommen müsste man wohl Jsqln lesen. Welchen Konventionen das TLA bei der Umschrift der Gruppenschrift folgt, weiß ich leider nicht.
Aus den von Ute Rummel veröffentlichten Aufsätzen in den Forschungsbeiträgen des DAI 2014 und 2015 lässt sich entnehmen, dass auch im Grab K 93.11 des Dra Abu al-Naga eine Cachette von 19 oder sogar 20 Sarkophagen der 21. und 22. Dynastie gefunden wurde. Dieses Grab K 93.11 wurde inzwischen als das Grab des Pharao Amenophis I identifiziert, wie auch in den genannten Fazikeln des DAI durch Ute Rummel nochmals bestätigt wird. Doch der Schwerpunkt ihrer neuesten Beiträge liegt inzwischen in der späteren Nachnutzung dieses Grabes durch den HPA Ramsesnacht und seinen Sohn Amenhotep I. bzw. die Vertreibung desselben in der Zeit Ramses IX. durch dessen Heerführer Panehsi. Ich bitte euch um Verbesserungsvorschläge, falls mir hier bei der Unterscheidung des Erbauers und seiner Nachnutzer Fehler unterlaufen sein sollten.
Die im Vorhof von K 93.11 durch das Team von Ute Rummels freigelegten Sarkophage sind längst nicht in solch einem Guten Zustand (Foto) wie diejenigen Sarkophage, welche im Oktober 2019 im nördlichen Asasif im einstigen Vorhof von TT 33 gefunden wurden, doch auch dieser Fundkomplex könnte als Cachette bezeichnet werden.
Meine Frage dazu : Hat inzwischen eine Katalogisierung der in K 93.11 freigelegten Sarkophage stattgefunden und wie lautet der Titel des Kataloges ?
schön zu hören, dass die Sarkophage aus dem Asasif bereits in die Depots des neuen Grand Egyptian Museum überführt wurden. Was denkst du, wann wird es zur Katalogisierung kommen, weiß man, wer mit dieser Aufgabe derzeit befasst ist ?
Wie erfährt man, wenn der Katalog dann erhältlich ist und unter welchem Titel wird dies wohl sein ? Am besten einfach hin und wieder zum Thema eine Runde googlen ?
Der Katalog interessiert mich sehr, weil ich daraus zuverlässig die Namen jener HPA und Beamten in Erfahrung bringen kann, welche in der Cachette des TT 33 ihre letzte Ruhestätte fanden.
das griechische Wort Sarkophag heisst bekanntlich, Wort für Wort übersetzt, "Fleischfresser", entsprechend dem lat. Begriff carnivor.
Die Frage an die Ägyptologen ist, ob es sich eventuelle um eine Spiegelübersetzung eines ägypten. Originales handelt, oder ob es gewissermaßen eine eigenständige Schöpfung des griech. Sprachgenius ist ?
Hi, ich melde mich auch mal dazu! Lustig ist, dass ich eine Stele kenne, auf der eine ähnliche Schreibung zu finden ist. Nach Nespaqaschuti möchte ich die hier auch bearbeiten. Vielleicht kann man das da nochmal ausführlicher besprechen.