OPFERTAFEL DES MEROITISCHEN KÖNIGS TAMELURADE-AMANI
Meroë (Sudan), 1. H. d. 2. od. 2. H. d. 3. Jhs.; Sandstein Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Die Opfertafel des Tamelurade-Amanis wirft eine Reihe ungeklärter Fragen auf: Ihr ursprünglicher Aufstellungsort innerhalb des Nordfriedhofs von Meroë ist unbekannt, da sie keiner der Oyramiden eindeutig zugeordnet werden kann. Der die Szene umrahmende Text auf dem Tafelrand und in der Abflussrinne besteht aus Linearzeichen - der bei weitem häufiger als Hieroglyphen auftretenden Variante der meroitischen Schrift. Der Wortlaut folgt dem gängigen Muster: Anrufung von Isis und Osiris, Name und Abstammung des Toten und Wunschformeln. Motiv und Ausführungsart der Bildszene entsprechen weitgehend der Darstellung auf der Opfertafel des Takidamani. Wie dort sind eine weibliche Gestalt mit Kopfschmuck (in der man allerdings diesmal die Göttin Isis erkennen wollte) und eine schakalköpfige Figur an einem Opfertisch gezeigt. Auch in diesem Fall muss es sich nicht zwangsläufig um die Wiedergabe eine götterweltlichen Szene handeln.
© Foto und Text by Ptah
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