Der Begriff kommt vom lat. "capitellum" (= kleiner Kopf) und bezeichnet in der antiken Architektur das oberste Teil einer Säule oder Pfeilers. Das Kapitell bildet das Zwischenstück zwischen dem Säulen- bzw. Pfeilerschaft und dem getragenen Bauteil (z.B. Dach oder Giebel), es leitet also die Kräfte des getragenen Bauwerks auf die tragenden Elemente (Säulen oder Pfeiler). Auf dem Kapitell ruht als Bindeglied zum darüber liegenden Gebälk noch ein quadratisch-plattenförmiger --> Abakus Das Kapitell ist als oberer Abschluss von Säulen und Pfeilern häufig als eigenes Werkstück gearbeitet und mit ornamentalen, pflanzlichen oder figürlichen Verzierungen besonders ausgestaltet. In ägyptischen Architektur findet man häufig florale Kapitelle (hauptsächlich Palmblattbündel, offene und geschlossene Papyrusdolden, Lotusblüten, etc.), oder weniger häufige Formen wie z.B. Hathor-, Bes- oder Zeltstangenkapitelle. - Vollbild - Hathor-Kapitell aus dem Tempel der Satet auf Elephantine.
Quelle: Arnold, D., Lexikon der ägyptischen Baukunst, Düsseldorf 1994 Höcker, Chr., Metzeler Lexikon Antiker Architektur, Stuttgart, Weimar 2004
Eingestellt durch: | Iufaa (10.04.2005) |
Bearbeitet durch: | Iufaa (10.04.2005) |
|